COVID-19: Erfahrungen & Austausch

  • ...plane weiterhin nur noch alle 4-5 Wochen einzukaufen und werde Kontakte soweit wie möglich zu vermeiden.

    Es rennen noch genug Virenschleudern rum.

    :):thumbs_up: auch unsere Handhabe da sich gerade die wissenschaftliche Auffassung/Erkenntnis in Richtung COVID19/Aerosole "verdichtet" betätigt:exclamation_mark:


    Robert Koch-Institut:


    "Aerosole (Tröpfchenkerne, kleiner als 5 Mikrometer): In einer Studie mit experimentell erzeugten und mit SARS-CoV-2-Viren angereicherten Aerosolen waren vermehrungsfähige Viren bis zu drei Stunden nachweisbar (3). Dabei handelte es sich jedoch um eine künstliche mechanische Aerosolproduktion, die sich grundlegend von hustenden/niesenden Patienten mit COVID-19 im normalen gesellschaftlichen Umgang unterscheidet.

    In vier Studien wurden Coronavirus-RNA-haltige Aerosole in Luftproben der Ausatemluft von Patienten oder in der Raumluft in Patientenzimmern nachgewiesen (4-7). In drei Studien wurden SARS-CoV-2-Viren (5-7) und in einer Studie wurden (neben Influenza- und Rhinoviren) saisonale humane Coronaviren (Subtypen: NL63, OC43, 229E, HKU1) untersucht (4). In der letztgenannten Studie konnte auch gezeigt werden, dass die Ausbreitung von Coronavirus-RNA-haltigem Aerosol in die Raumluft durch chirurgische Masken, die die Probanden trugen, verhindert werden konnte. Vermehrungsfähige Viren in Aerosolen wurden in keiner der Studien untersucht. Studien haben zudem gezeigt, dass beim normalen Sprechen und in Abhängigkeit von der Lautstärke Aerosole freigesetzt werden können, die potentiell Viren übertragen könnten (8, 9). Eine (nicht-systematische) Übersichtsarbeit hat anschaulich dargestellt, wie sich von Menschen abgegebene Partikel (Erreger-unspezifisch) in Räumen verteilen und zu aerogenen Übertragungen führen können (10). Weitere Studien schlussfolgerten, dass Singen in der Gruppe zu Übertragungen geführt haben könnte, was sowohl auf Tröpfchen- als auch aerogene Übertragung schließen lässt (11, 12).


    Auch wenn eine abschließende Bewertung zum jetzigen Zeitpunkt schwierig ist, weisen die bisherigen Untersuchungen insgesamt darauf hin, dass SARS-CoV-2-Viren über Aerosole auch im gesellschaftlichen Umgang in besonderen Situationen (s. o.) übertragen werden können."


    Fast alle Infektionen über Tröpfchen und Aerosole von Drosten:


    "Aufgrund von Studien und aus dem, was er summiere, schätze er, dass sich das Coronavirus nur zu rund zehn Prozent durch Schmier- oder Kontakt-Infektionen ausbreite. Die Hälfte der Übertragungen geschehe durch Tröpfchen und fast genauso oft durch Aerosole, sagt der Experte der Berliner Charité. Dabei handele es sich ebenfalls um Tröpfchen, die beim Atmen, Sprechen oder Husten ausgestoßen würden. Aber sie seien wesentlich kleiner.Tröpfchen seien größer als fünf Mikrometer und fielen durch ihr Gewicht rund 1,5 Meter nach der Ausscheidung zu Boden. Daher stammten die aktuellen Abstandsregeln, unter anderem auch in Restaurants, sagt Drosten. Aerosole seien aber kleiner als fünf Mikrometer und schrumpften durch Verdunstung. Je kleiner sie würden, desto mehr nehme ihr Gewicht ab. Schließlich seien sie leichter als Wasser und könnten so sehr lange in der Luft stehen bleiben. In den Aerosol-Partikeln könnten sich infektiöse Viren "tatsächlich für mehrere Stunden" halten, erklärt der Virologe."



    Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie:


    "HCoV-19 (SARS-2) hat> 88.000 gemeldete Krankheiten mit einer aktuellen Sterblichkeitsrate von ~ 2% verursacht. Hier untersuchen wir die Stabilität von lebensfähigem HCoV-19 auf Oberflächen und in Aerosolen im Vergleich zu SARS35 CoV-1. Insgesamt ist die Stabilität zwischen HCoV-19 und SARS-CoV-1 sehr ähnlich. Wir fanden heraus, dass lebensfähige Viren in Aerosolen bis zu 3 Stunden nach der Aerosolisierung, bis zu 4 Stunden auf Kupfer, bis zu 24 Stunden auf Karton und bis zu 2-3 Tage auf Kunststoff und Edelstahl nachgewiesen werden konnten. HCoV-19 und SARS-CoV-1 zeigten ähnliche Halbwertszeiten in Aerosolen mit mittleren Schätzungen um 2,7 Stunden. Beide Viren zeigen auf Edelstahl und Polypropylen im Vergleich zu Kupfer oder Pappe eine relativ lange Lebensfähigkeit: Die mittlere Halbwertszeit für HCoV-19 liegt bei Stahl bei 13 Stunden und bei Polypropylen bei etwa 16 Stunden. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Übertragung von HCoV-19 durch Aerosole und Fomite plausibel ist, da das Virus in Aerosolen mehrere Stunden und auf Oberflächen bis zu Tagen lebensfähig bleiben kann."

    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

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  • Ich denke, dass es daran liegt, dass die Chinesen die Sache mit der e-Funktion und der Inkubationszeit verstanden haben.


    Wenn du jetzt 14 d Lockdown hast bei einer Inkubationszeit von sagen wir etwa 14 d, dann sind aus den 22 Erkrankten vielleicht mittlerweile 260 geworden, sowas kannst du noch einfangen. Da kannst du auch noch die Kontakte verfolgen. Und "deine Leute" wissen, dass die Vorsichtsmaßnahmen ernst genommen werden und alle treffen.


    Sieh dir im Vergleich an, wie es in DE läuft, also sagen wir mal die letzten Tage seit den Lockerungen, und dann warte 14 Tage ab.


    Wenn wir sehr lange zurückblicken, 1918, Spanische Grippe, dann waren das damals 3 Wellen, von denen die zweite die gefährlichste war, da das Virus mittlerweile seine Übertragungswege optimiert hatte und leichter auf andere Menschen übertragen werden konnte. Es gibt auch bei COVID-19 mehrere Mutationen, die unterschiedlich gefährlich sind, und es wird dann von den Selektionsbedingungen, die wir ihm bieten, abhängen, wie sich die Sache weiterentwickelt.


    Für mich persönlich ist das unkritisch, genügend Vorräte, Home Office, Solarstrom, Wasser, Abwasser, Internet vorhanden, meine Kunden haben auch Home Office, meine Auftragslage ist nach wie vor ausgezeichnet.


    Wenn das anders wäre, also wäre ich in der Reise- und Touristikbranche oder Gastronomie, würde ich mir ein neues Geschäftsmodell überlegen. Auch wenn alle demonstrieren und "ihre Welt zurück" haben wollen, gehe ich davon aus, dass die Sache uns noch lange beschäftigen wird, über dieses Jahr 2020 hinaus. Daher würde ich Kurzarbeitergeld, sonstige staatliche Unterstützungen zum Aufbau dieses neuen Geschäftsmodells nutzen. Diese Unterstützungen wird es nicht beliebig lange geben.

  • Henning

    Unser Einkaufsrythmus ist wieder bei einmal in der Woche, also weitestgehend so wie vorher. Nur eben mit höherer Sensibilität.

    Ich gehe weiterhin mit p-Halbmaske rum. MNS werde ich allerdings weiterhin nicht benutzen.


    Gruß


    Tid

  • Für mich persönlich ist das unkritisch, genügend Vorräte, Home Office, Solarstrom, Wasser, Abwasser, Internet vorhanden, meine Kunden haben auch Home Office, meine Auftragslage ist nach wie vor ausgezeichnet.

    off topic Weltengänger wie händelst Du Abwasser ?
    Gruß Kcco

    Gsund bleiben

    Keep clam and chive on

    Einmal editiert, zuletzt von Kcco120 () aus folgendem Grund: Typos

  • Dann würd ich ja zusehen, daß ich aus dem kaputten Land verschwinde :winking_face: .


    Ich meine, klar hast Du Deine guten Gründe gehabt, aber wenn jetzt alles da so in "Trümmern" liegt, wo ist dann noch der begründende Benefit?.

    Würdest du aus Deutschland weggehen, wenn es dort so käme?

    Hier ist unser Zuhause.


    Wohin sollten wir gehen? Wo ist es denn momentan besser?


    Ich gehe davon aus, daß auch euer Deutschland einen weiteren Lockdowon nicht überstehen wird.

    Wie schon erwähnt wurde: die staatlichen Wohltaten werden auch bei euch auf Dauer nicht gewährt werden können.

    Wenn dann Alg 1 und 2 und Hartz4 nicht mehr ausbezahlt werden können, wer macht dann bei euch das Licht aus?


    Wir haben immerhin Land um etwas anzubauen, momentan wird der Mais eingesät.

    Mandioka haben wir in rauen Mengen.

    Die Bohnen- und Erdnussernte ist eingebracht. Die Bohnen werden wir verkaufen, die Maní essen wir selber.

    Habe heute erst wieder welche geröstet.

    Und ein paar Kühe haben wir ja auch noch.


    Vamos a ver.

  • Kcco120 , noch funktioniert alles wie gehabt, aber ich habe eine Dusche im Garten (schwarzer Wassersack, der sich in der Sonne aufheizt) und ein Urinal mit Sammelbehälter, für den Rest dann eine Pappbox mit Tüte zum Sammeln. Das geht schon für einige Wochen. In begrenzten Mengen geht es auch mit dem Thermokomposter.

  • Erfahrungen der letzten Tage:


    Hinweisschild im Baumarkt & Co.: Bitte haben Sie Verständnis das wir auf Grund von Corona die Produktpreisschilder nicht aktualisieren. Sie erhalten den aktuellen Preis an der Kasse.


    Hornbach u.a. sind telefonisch gar nicht mehr erreichbar. Warum? Corona!


    Hersteller geben teilweise keine technischen Daten zu Geräten mehr raus, z.B. für einen ca. 600 Euro Kompressor. Warum? Corona!


    Ich könnte die Liste noch weiter fortsetzen... das nervt mich gewaltig: woran auch immer, welcher Missstand auch immer, was auch immer... derzeit ist immer Corona schuld!


    Das es hier dort und da Mal nicht vorwärts geht, dafür hab ich volles Verständnis. Nur lassen sich so manche Dinge für mich absolut nicht nachvollziehen, sei es eine telefonische Erreichbarkeit oder die Aktualisierung von Preisschildern oder andere Dinge...


    Hab bei diversen Shops bestellt, da passiert nix, keine Reaktion auf eMail, telefonisch nur Ansage... allerdings auf Rückbuchungen über PayPal usw können sie reagieren, da wird ordentlich Gegenwind in Form von Ausreden wie z.B. das Paket ist schon 2 Wochen unterwegs (innerdeutsch) verfasst...


    Im Rahmen des Möglichen erbringen wir doch alle unsere Leistung. Nur was so manche, teilweise große Unternehmen an den Tag legen ist unterirdisch.

  • Die Frau eines Arbeitskollegen arbeitet in einem Baumarkt. In Baden-Württemberg hatten die Baumärkte, im Gegensatz zu Bayern usw. zwar geöffnet die Mitarbeiter fallen (zumindest hier bei mir) aber nicht unter die "Notbetreuung" der Kitas oder Schulen. Da "kein Lebensmitteleinzelhandel".
    Denen fehlt derzeit massiv das (weibliche) Personal das sich um die Kinder kümmert.

  • Das Betreuungsproblem für die Kinder berufstätiger Eltern wird sich in nächster Zeit verschärfen. Mein Arbeitgeber geht ab 25. Mai auch wieder in "Normalbetrieb" über, d.h. die bislang großzügige Heimarbeits-/Bereitschaftsregelung wird einkassiert und es muss wieder vor Ort gearbeitet werden.


    Das ist einerseits gut für die Unternehmen, dass sie aus dem Stillstand rauskommen, andererseits haben viele Arbeitnehmer schulpflichtige Kinder, die weiterhin nicht in die Schulen dürfen.


    Und Oma/Opa (so man hat) sollen ja auch nicht einspringen. Kinder unter 14 Jahren längere Zeit alleine in der Wohnung zu lassen, fällt (in D) juristisch in den Bereich des § 1666 BGB (Kindeswohlgefährdung), Auch unabhängig davon, ob man es seinen Kindern zutrauen würde, die elterliche Abwesenheit tagsüber zu bewältigen, halte ich es unter Pandemie-Bedingungen (Kontaktverbote, Masken-/Hygienepflichten) für fragwürdig, seine Kinder tagsüber komplett sich selbst zu überlassen.

    Für BW ist nach Pfingsten immerhin Präsenzunterricht im wöchentlichen Wechsel geplant.


    Grüsse

    Tom

  • [...] in Form von Ausreden wie z.B. das Paket ist schon 2 Wochen unterwegs (innerdeutsch) verfasst...

    Nur, dass das leider keine Ausreden sind.


    Beispielhaft kannst du dir gerne mal die 2 Sendungsverläufe der folgenden DHL-Nummern ansehen - das sind Pakete, die ich persönlich am Mittwoch den 22. April an DHL übergeben habe, die allerdings erst gestern, also am Mittwoch den 13. Mai (!) zugestellt wurden:


    https://nolp.dhl.de/nextt-onli…?idc=00340434330573327144

    https://nolp.dhl.de/nextt-onli…?idc=00340434330573327175


    So sieht das bei ganz vielen Sendungen aus, die ich gewerblich an meine Kunden versendet habe - und wo ich die Kunden auf ihre Nachfragen hin auch nur vertrösten konnte.

    Wobei ich da nicht klagen kann, es waren tatsächlich nur 3 Kunden bisher, und nicht die, für die die oben verlinkten Sendungen bestimmt waren :thumbs_up:


    Laut meinen Post/DHL-Zustellern, die in meinem Bezirk ausfahren und abholen, sind es im April/Mai im Schnitt täglich zwischen 70 und 80 auszuliefernde Sendungen - bis letzte Woche waren es täglich allerdings bis zu 150 Stück, diese Woche sind es immer noch 130 Sendungen täglich.

    Das sind erheblich mehr Sendungen, als es z.B. Weihnachten 2019 waren (da lag der Tages"rekord" hier bei 135 auszuliefernden Sendungen), wobei in meinem Bezirk jedes Jahr zu Weihnachten bereits ab mitte November Aushilfen tätig sind, und das ist jetzt eben deutschlandweit nicht der Fall.


    Die massiv erhöhten Sendungsmengen betreffen ausserdem nicht nur Post/DHL... der hier tätige Hermesbote schlägt sonst spätestens gegen 16 Uhr hier auf, aktuell kommt er teilweise erst um 19:30 Uhr, und da ist der Bus noch locker zu ⅓ gefüllt...


    Wenn hier zufällig Zusteller - egal welchen Versanddienstleisters - mitlesen:

    Danke danke danke dafür, dass ihr euren Job macht, und trotz der wahnsinnigen Mengen recht wenig schief geht :thumbs_up::thumbs_up::thumbs_up:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Das kann ich bestätigen, die Postzusteller haben seit einigen Wochen permanent Weihnachten. Also Ausreden sind es wohl in den wenigsten Fällen.

    NUNQUAM NON PARATUS

  • Lunatiks


    Es geht mir dabei nicht um die von mir genannte "zwei Wochen Sendungsdauer" von Paketen... Dafür habe ich Verständnis, dafür gibt es die Sendungsverfolgung...


    Es geht mir um die Kommunikation mit diversen Unternehmen bzw eben darum das keine Kommunikation stattfindet, sondern erst wenn man den Geldhahn zusteht, dann sind diese Unternehmen erst bereit zu Kommunizieren. Allerdings auch nicht mit mir, sondern mit Zahlungsdienstleistern wie PayPal usw. - das ist die Sache welche mich stört. Und in genau diesem Zusammenhang macht sich eben so langsam Frust breit. Ich habe Sendungen problemfrei aus Großbritannien und Italien erhalten - in Deutschland bekomme ich teilweise nicht Mal ne Bearbeitungs-/Versandmail oder eine Sendungsverfolgungsnummer. Und auf Nachfragen per eMail gibt's teilweise Null Reaktion, telefonische Nichterreichbarkeit rundet dies dann ab.


    Ich bin Mal zynisch und behaupte: so dramatisch Corona auch in unserer Wirtschaft gewütet hat, so schlecht stehen wir in Deutschland nicht da. Es gibt für große Unternehmen Mittel, Wege und Möglichkeiten wenigstens die Kommunikation aufrecht zu erhalten. Und so kann ich eine vollständige Nichterreichbarkeit bei z.B. Hornbach nun gleich gar nicht verstehen. Im Umkehrschluss bedeutet dies: ich muss wegen jeder Nachfrage in den Markt, was man hätte wie üblich in 1 Minute telefonisch klären können... Sollte man nicht in coronabedingten Zeiten unnötige Wege vermeiden?! Und nein, ich habe keinerlei Verständnis bei Unternehmen dieser Größenordnung bezüglich der Nichterreichbarkeit!! Wir reden schließlich nicht über den kleinen KMU Betrieb, ohne Chance auf relevante Unterstützung, der kurz vor der Insolvenz steht.


    Indes: Achtung vor jedem Paketdienstleister. Seit Corona gibt's bei mir stets Trinkgeld für jeden Zusteller.


    Nur im Kern meiner Aussage bleibt: zu viele springen derzeit auf den Zug "wegen Corona geht mal gar nix mehr" auf.

  • Ich habe das Dokument vor ein paar Tagen zumindest quer gelesen. Kapitel 10 ist mir dabei ehrlich gesagt nicht besonders aufgefallen, und auch jetzt, nach nochmaligem Lesen, verstehe ich den inhaltlichen Zusammenhang mit Corona nicht wirklich. Im Wesentlichen sagt er, dass IT und Wasserversorgung jetzt stärker bedroht sind, weil wegen der Corona-Lage weniger Leute zur Verfügung stehen bzw. verschiedene Organisationen nicht so wie in Normalzeiten arbeiten können. Das trifft aber auch für alles andere zu.


    Was die Argumentation zu Corona betrifft, hat er imho in vielen Punkten Recht: Ja, die Abwägung der Gesundheitsgefahren gegen andere Auswirkungen des "Lockdowns" hat nicht ausreichend stattgefunden. Ja, es sind auf eigentlich unzureichender Faktengrundlage oft nicht optimale Entscheidungen getroffen worden.


    Was ich aber vollkommen ablehne, sind seine Zahlenspiele mit den Todesfällen. Er betreibt das beliebte Rechenspiel, in dem Corona-Tote gegen Opfer anderer Krankehiten aufgerechnet werden. Allerdings ignoriert er dabei, dass in Deutschland relativ früh Einschränkungen in Kraft getreten sind. Nehmen wir nur mal die Zahlen aus Italien mit rund 30.000 Toten in nicht ganz 3 Monaten, von Ende Februar bis Ende Mai. Dann schlagen wir nochmal ein Drittel drauf, weil Italien in etwa nur drei Viertel der Bevölkerung wie Deutschland hat, dann sind wir schon bei 40.000. Das ganze nochmal über ein Jahr gerechnet, selbst wenn man annimmt, dass die Krankheit irgendwann auf jeden Fall von selbst nachlässt und dass die Gesundheitsversorgung hierzulande etwas besser ist, dann kommen wir vermutlich auf wohl etwas über 100.000 Todesfällen in Deutschland. Und dabei sind die nicht berücksichtigt, die an anderen Sachen leiden, aber vom überlasteten Gesundheitssystem nicht versorgt werden können.


    Dazu kommt noch, dass im März viel auf Sicht gefahren werden musste, weil ein Großteil der Lage nicht abzusehen und einzuschätzen war.


    Insofern halte ich Einschätzungen wie "Alarmismus" und "Fehlalarm" für vollkommen hanebüchen, auch wenn einige Argumente in dem Papier sicher berechtigt sind.

  • Hallo,


    ich habe dazu noch was gefunden [Suchbegriff: 200507 Auswertungsbericht KM4 a (2).docx] (aber noch nicht gelesen).


    Kann also nur soviel dazu schreiben:

    Der Link von Schlack ergibt 92 Seiten,

    der andere Link

    https://hallo-meinung.de/Innen…_Bericht2_geschwaerzt.pdf

    187 Seiten und ist teilweise geschwärzt (von wem?)

    Die zusätzlichen Seiten betreffen den

    Anlagenband zum „Auswertungsbericht“ vom 7. Mai 2020.

    Die 2.Quelle kann ich auch nicht beurteilen.

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • Insofern halte ich Einschätzungen wie "Alarmismus" und "Fehlalarm" für vollkommen hanebüchen, auch wenn einige Argumente in dem Papier sicher berechtigt sind.

    Für mich fällt die Einschätzung "Fehlalarm" und "Alarmismus" in die Kategorie "Präventionsparadoxon": There is no glory in prevention...

    Sprich: es ist schwer, einzuschätzen, wieviele Erkrankte oder gar Tote wir gehabt hätten, wenn wir der Pandemie ungehemmt und ungefiltert hätten ihren Lauf gelassen.

    Vielleicht wäre die Sache nach ein paar Monaten durchgestanden. Vielleicht wären wir aber auch bis Mitte des Jahres ausgestorben, wie mein Papa mal ausgerechnet hat. Er hat stumpf das exponentielle Wachstum hochgerechnet, ohne Rücksicht auf Herdenimmunität und logistischem Wachstum.

    Im Nachhinein zu sagen "Ja, es gab doch praktisch keine Kranken oder gar Toten, deswegen war doch alles übertrieben" zeugt meiner Meinung nach eher davon, dass man das Potential eines für den Menschen völlig neuen Krankheitserregers unterschätzt und wahrscheinlich noch weniger Ahnung von exponentiellem Wachstum hat als mein Papa...


    Gesunde Skepsis ist ja gut und richtig. Aber was hier gerade an Verschwörungstheorien die letzten Tage in Deutschland und dem Rest der Welt hochkochte, das finde ich nicht mehr feierlich. Und wer jetzt auf die Wissenschaftler einzudrischt, dass sie alle paar Tage ihre Meinung ändern würden, versteht nicht, oder will nicht verstehen, wie Wissenschaft funktioniert. Da werden Paper von irgendwelchen Pre-Printservern von irgendwelchen Journalisten heruntergeladen, quergelesen und wahrscheinlich noch nicht mal richtig, verstanden, denn anders kann ich mir nicht erklären, wie aus einem Konjunktiv des publizierenden Wissenschaftlers ein "es ist so" des Journalisten wird...


    Aaaargh... Ich rege mich schon wieder übelst auf und das ist nicht gut. 😡🤬

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)