COVID-19: Erfahrungen & Austausch

Zitat von PapaHotel

einfach den zweiten Pieks Astra nehme und fertig.

Wäre jetzt meine persönliche Strategie. Danach wäre für diese Runde zwei Wochen später das Thema offiziell durch.

Über Auffrischung und Booster-Impfungen kann man sich dann später Gedanken machen.

Was das "zu neu und unerprobt" bei den mRNA-Impfstoffen angeht: die Wirkung konnte präklinisch nachgewiesen werden. Bevor sie in die Klinik gegangen sind, haben sie spekuliert, ob zwei oder drei Dosen erforderlich sein würden. Die Studien zur Wirksamkeit legten eine Wirksamkeit bereits nach zwei Dosen nahe.

Und in Europa/USA bekommt kein Medikament/Impfstoff die Genehmigung für eine klinische Studie, wenn in präklinischen Studien nicht nur die Unbedenklichkeit des Prüfgegenstandes nachgewiesen wurde (toxisch zum Beispiel für Leber, Niere etc.), sondern auch seine Wirksamkeit nachgewiesen werden konnte.

Das ist der Grund, warum Curevac so gekniffen ist. Deren Impfstoff gegen Corona zeitigt nur eine Wirksamkeit, die unter 50% liegt...

Zitat von UrbanTrapper

Tipp eines meiner Immunologie-Profs: Blutspenden, wenn man kann! Die Blutneubildung regt nicht nur die Neubildung der Erythrozyten an, sondern gleichzeitig auch die Auffrischung der Leukozyten. Mithin also der B-Gedächtniszellen, die eine Untergruppe der Leukozyten sind.

Klingt ja so als sei der mittelalterliche Aderlass ja doch nicht so verkehrt gewesen.....

Zitat von Jaws

Klingt ja so als sei der mittelalterliche Aderlass ja doch nicht so verkehrt gewesen.....

Ja und nein. Verkehrt in soweit, dass der Grundgedanke, die "negativen Säfte" loszuwerden, absurd ist. Richtig in soweit, dass durch den Aderlass die Blutneubildung angeregt wird.

Zitat von PapaHotel

Bin tatsächlich unschlüssig, ob ich mich nun weiter händeringend nach einer zweiten Impfmöglichkeit mit mRNA umschauen soll oder einfach den zweiten Pieks Astra nehme und fertig.

Ich würde bei einem Impfzenturm schauen, dass du einen mRNA Imfpstoff bekommst. Die Ärzte sind gerade sauer, weil sie auf AZ sitzen bleiben. Die STiko Empfehlung ist aufgrund vom aufkeimenden Delta sehr sinnvoll. Aber wenn nichts zu bekommen ist, was seltsam wäre, weil hier nach wie vor viele Termine frei sind, dann nach >12 Wochen einen weiteren AZ.

Die Stiko hat sich die Empfehlung nicht an den Haaren beigezogen, die Untersuchungen sind ja gemacht worden.

Zitat von Tueftler

Selbst wenn das möglich ist, weis man immer noch nicht, wen man in Quarantäne schicken soll.

Darauf wollte ich allerdings auch nicht raus. Sondern:

Zitat von Lunatiks

Das wöchentlich, eventuell auch im 3-Tagestakt erfasst ergäbe ein doch recht genaues Bild des tatsächlichen Infektionsgeschehens.

Was ich interessant finde, ist das total unterschiedliche Wiederanlaufen von Veranstaltungen. Ich war diese Woche zur Präsentation einer Unternehmensbilanz und zu einer Fachkonferenz eingeladen. Bei der Präsentation war ich der einzige anwesende externe Gast. Alle anderen waren per Video zugeschaltet. Zu der Tagung hatte ich mich als Videoteilnehmer angemeldet, weil ich parallel noch eine Besprechung im Büro hatte. Dort ist die Videoübertragung komplett ausgefallen und es gab nur die Präsenzveranstaltung, weil die zu wenig Anmeldungen für die Übertragung hatten und die sich nicht gelohnt hätte.

Ich bin jetzt offizielle zweifach geimpft (inkl. 2 Wochen Frist) und frage mich , ob das mit dem Blut Spenden die Impfstoffwirkung verbessern könnte.

Ich hatte 2x Moderna und beides mal deutlich Impfreaktionen gehabt. Beim zweiten mal deutlich stärker. War recht schlapp. habe gemerkt, dass meint Körper "da was zu tun hatte", was ja eigentlich gut ist.

Auch nett: Mein hochverehrtes Eheweib liegt mit Halsschmerzen und Rotznase danieder. Die Hausärztin meint, dass ein Coronatest nicht nötig sei, da sie ja komplett geimpft sei. Dass die aktuellen Impfungen keinen hundertprozentigen Schutz geben, scheint da nicht angekommen zu sein.

So langsam scheinen sich die wirtschaftlichen Folgen in der Region zu zeigen. Ich organisiere derzeit ein Treffen meines Abi-Jahrgangs mit Wanderung und Einkehr: Drei in Aussicht genommene Restaurants haben den Geschäftsbetrieb eingestellt, und das nicht etwa für die Dauer von Corona oder auf unbestimmte Zeit, sondern die Häuser bzw. die Pächter haben aufgegeben. Ein kleines Landhotel in der Region ist an ein Unternehmen verkauft worden, das durch einen Deutsch-Chinesen repräsentiert wird. Dieser will das Haus wohl selbst führen, wer letztlich Gesellschafter sind, ist natürlich unklar.

Natürlich sind das keine harten wirtschafltichen Fakten, und gerade in der Gastro-Branche hat man schnell auch wieder einen laden neu verpachtet bzw. als Pächter anderswo ein neues Objekt zur Bewirtschaftung gefunden. Und bei dem Hotel ist es einfach ein Schritt, der bei einem Haus mit spürbarem Renovierungsstau und einer gewissen Bräsigkeit im Service früher oder später zu erwarten war. Auf jeden Fall scheint durch Corona aber Bewegung in Form von einigen zumindest vorübergehenden Geschäftsaufgaben in die Branche zu kommen.

In Österreich kann man das auch beobachten, besonders in Einkaufszentren.

Ich war letzte Woche in einem großen Einkaufszentrum in dem ich vor ziemlich genau einem Jahr zuletzt war. Sehr viele Shops gibt es nicht mehr. Teilweise sind stattdessen neue Shops eingezogen, aber es ist doch ein großer Leerstand merkbar.

Jeder Dritte Restaurantbesitzer hadert mit dem Bankrott, heißt es in einem Artikel. Das kann gut sein.

Hier zu sehen, einige Friseure sind weg, leere Läden.

Die Innenstadt einiger kleinerer Städte sind völlig ausgestorben. Bad Hersfeld, Eschwege z.B. völlig tot. Da ist alles nieder.

Auch hier in meiner Stadt sieht man zunehmend Leerstand.

Dazu: Wer kann, zieht aktuell aufs Land. Leute aus Karlsruhe ziehen nach Nordhessen und arbeiten zu 100% Homeoffice. Gut, wer das kann vom Job, perfekt. Nach und nach sehe ich auch einen gewaltigen Anstieg der Nutzung von Privatgrundstücken. Ich bin in meinem Areal eigentlich völlig alleine. Die Nachbarn, normalerweise nie da, haben die Bereiche gerodet und erneuert, kamen mit 15 Leute plus und haben nun in windeseile dort eine Art Freizeitgarten aufgebaut. Dort gibts nun Partymusik, Spiele, Übernachtungen und alles, was früher in den Clubs passiert ist. Das machen sie da regelmäßig und freuen sich, dort ihre Ruhe zu haben. Und da die Leute bei mir nix machen und mich in Ruhe lassen, erfreue ich mich ab und zu an der Musik und habe meine Ruhe nach wie vor.

Außerdem vergräzt das die Wildschweine, dann habe ich weniger Sauen, die meine Wiesen aufbrechen. Also, perfekt. Spare ich PAK Munition.

Gruß

SBB

Heute überraschend die 2. Impfung bekommen.

1. war Astra, heute dann Biontech.

Dort wo ich arbeite, hatte man Impfdosen übrig und ich habe sofort „HIER!“ gerufen.

Und „lecker Essen“ gab es anschließend auch noch 😁

Impfzertifikat kam prompt per e-mail (hatte meinen Impfausweis nicht dabei).

Insofern...Freude herrscht!

"Und „lecker Essen“ gab es anschließend auch noch 😁"

Hast du also den Bratwurstköder geschluckt?!

.....sorry die Steilvorlage musste ich verwandeln.....

Gruß EZS

Zitat von PapaHotel

Gibt es denn belastbare Informationen, welche Impfstoff-Kombinationen nun sinnvoller als andere sind? Ich wurde mit Astra Zeneca einmal geimpft und sollte nun laut BMI doch bitte mit einem mRNA Impfstoff das zweite Mal geimpft werden. Das soll der neue heiße Scheiß sein. Ruf ich aber bei den umliegenden Hausärzten an, winken die alle ab und sagen, ich soll froh sein Astra Zeneca bekommen zu haben. Alles andere wäre zu neu und unerprobt und wasweißich.

Mal davon abgesehen, dass ich bisher keinen (auch kein Impfzentrum) gefunden habe, der mir die zweite Impfung mit mRNA verabreichen würde. Der Hausarzt meiner ersten Impfung hat meine Anfrage direkt abgewunken: "Erste Impfung Astra, zweite Impfung Astra. Alles andere mach ich nicht, bekomme auch keinen Impfstoff, etc".

Bin tatsächlich unschlüssig, ob ich mich nun weiter händeringend nach einer zweiten Impfmöglichkeit mit mRNA umschauen soll oder einfach den zweiten Pieks Astra nehme und fertig.

Auch Ärzte sind trotz (nicht bei allen, glücklicherweise) Nimbus des "Halbgottes in Weiß" eben auch nur Menschen.

Und Menschen sind erstens Rudeltiere und zweitens bequem. Und wenn was neues erfunden wird, muss man sich damit gründlichst auseinandersetzen.

Das ist sehr anstrengend und zeitintensiv, und wenn das eigene Studium vielleicht dann auch schon 20 Jahre oder mehr zurückliegt und Immunologie vielleicht nicht soooo sehr das Kernthema war und man über "Verknöcherte Hohlräume im Stammhirn und deren Auswirkungen auf Heil-Rufe" dissertiert hat, dann sagt man halt -nur vielleicht- lieber, dass das alles noch zu neu ist.

Mal abgesehen von betriebswirtschaftlichen Gründen und allgemeiner Frackigkeit weil es die ganze Zeit nur heute Hü, morgen Hott ging für Hausärzte.

Meine Frau hat z.B. erst AZ bekommen, dann mRNA. Die mRNA hat sie besser vertragen als AZ vorher, aber beide Male ohne große Nebenwirkungen. Bei ihrer Cousine (2x AZ) gab es beim ersten Mal heftige Nebenwirkungen, beim zweiten Mal nix.

Ich hab 2x mRNA bekommen, Nebenwirkungen bestanden aus je einem Tag etwas müde und 2-3 Tage etwas geschwollene Einstichstelle.

Impfreaktionen sind von Mensch zu Mensch völlig unterschiedlich, genau wie die immunisierende Wirkung. Der eine hat dann 100%, der andere vielleicht doch nur 70%. Dazu das immer _deutlich_ verringerte Risiko auf einen schweren Verlauf.

Wenn ich das vergleiche mit der saisonalen Grippeimpfung (Wahrscheinlichkeit, dass der Strain dabei ist, der einen auch ansteckt ~60% bei Vierfachimpfstoff, Wirksamkeit Vakzin erwartungsgemäß bei grob 40-70% gegen Ansteckung)... der ABSOLUTE HAMMER!

mRNA Impfstoffe sind das Röntgen-Gerät und das Penicillin unserer Zeit, absolute Durchbrüche der medizinischen Forschung mit wahnsinnig vielen möglichen Anwendungsbereichen auf dieser Grundlage!

Nicht alles was neu ist, ist gut. Klar. Mikrowellen-Essen aus der Tiefkühltruhe ist irgendwie nicht das, was man sich von der Erfindung erwartet hatte.

Wir haben 2021 und statt Lufttaxis gibt es Funklöcher in Deutschland und Schlaglöcher auf der Autobahn und Elektroautos, die sich kein Normalverdiener leisten kann und die bei nem Unfall gern mal komplett ausbrennen dank durchgehender Akkus.

Aber das Konzept funktioniert!

Und das Konzept funktioniert eben auch bei Impfungen, allen Unkenrufen zum Trotz!

Ich kenne persönlich beispielsweise nicht einen Menschen unter 60, der an Polio erkrankt ist.

Tetanus, Diphterie, Tuberkulose... wieviele Fälle hatten wir davon in den letzten Jahren?

Das sind großartige Erfolge!

Also meine Empfehlung ist auf die Frage immer: Lass dich impfen, egal was du bekommst, es ist extrem gründlich getestet und hunderte Millionen mal verimpft worden. Also mal vielleicht so Sachen wie Sputnik ausgenommen, wo in jeder Charge was anderes drin ist. Aber genau deshalb ist das bei uns auch nicht zugelassen.

So long,

Sam

3 x Biontech = 0 Antikörper (bei Immunsuppression, ich will den Impfstoff nicht schlecht machen, bei mir hat er gewirkt)

Wir wissen nicht weiter.

Wenn du Antikörper hast, vielleicht eine Plasmaspende von dir. Das wird nicht sehr lange anhalten, aber vielleicht ist es für Phasen mit erhöhtem Infektionsrisiko machbar.

Zitat von Weltengänger

Wenn du Antikörper hast, vielleicht eine Plasmaspende von dir. Das wird nicht sehr lange anhalten, aber vielleicht ist es für Phasen mit erhöhtem Infektionsrisiko machbar.

Danke. Ich sprechs mal beim Arzt an. Aber so hoch sind meine AK nicht mehr. Meine Impfung liegt länger zurück, da sind sie schon abgefallen. Und das hält ja immer nur kurz, keine Dauerlösung.

Moment, wir haben 4 Kids, die geimpft wurden....mal nachfragen beim Arzt.

Zitat von Apfelbaum

3 x Biontech = 0 Antikörper (bei Immunsuppression, ich will den Impfstoff nicht schlecht machen, bei mir hat er gewirkt)

Wir wissen nicht weiter.

Das sind die Sonderfälle wo impfen nicht viel oder gar nichts ausrichtet. Das ist richtig blöd. Da kann man nicht allzuviel machen, zumindest mit Impfstoffen.

Zitat von Apfelbaum

Aber so hoch sind meine AK nicht mehr.

Nach 6-9 Monaten einfach eine dritte Impfung nehmen, um die Antikörper wieder hoch zu ziehen. Das ist aktuell noch nicht allgemein gewünscht, da einmal noch einige Leute gar nicht geimpft sind und weiter die Praxen eher überlastet. Allerdings halte ich es für sehr sinnvoll. Die meisten werden ohne dritte Impfung sich auf dem natürlichen Weg immer weiter immunisieren. Wir machen ja auf und werden damit auch Delta++ durchrollen lassen. Das zeigt sich überall, geöffnete Schulen und hier und da auch, wie hier an der Arbeit alles in Präzenz. Da ignoriert man leider, dass alle <12 jährigen praktisch dem Ganzen schutzlos ausgeliefert sind und dann noch alle Immunupprimierten.... da ist irgendwie nicht durchdacht meiner Meinung nach. Weil LongCovid bei Kindern zwar durchaus selten ist, aber wenn man die Masse an <12 Jährigen nimmt, dann doch eine erhebliche Zahl, die rein statistisch betroffen sein werden. Und ich glaube, man hat hier eine Abwägung getroffen und die ist nicht zugunsten dieser Gruppe.

Da Delta++ (wie ich eine Gruppe von Stämmen nenne, unter anderem Delta, Lambda, Kappa, im Prinzip die Escape Varianten) äußerst ansteckend ist und Abstand sehr wenig ausrichtet, wird jeder geimpfte und natürlich auch ungeimpfte Viruskontakt haben, wobei die "Load" auch eine Rolle spielt, wie sich dass dann auswirkt. So werden bei geimpften sehr wahrscheinlich unsichtbar sich die Titerwerte stabilisieren, alleine nur dadurch, dass man einem Impfdurchbruch begegnet, der dann einen selbst infiziert oder einem der riesige Load ausstrahlt, sonstwo. Das wird alles passieren. Allerdings hat jeder die Chance mit einer dritten Impfung seinen Titerwert so hoch zu treiben, dass die Ansteckungswahrscheinlichkeit deutlich fällt und damit auch alle anderen Risiken. Für sich und dazu für andere.

Daher sollte man alleine schon aus Gründen der Preparedness sehr intensiv überlegen, entscheiden ggf. planen, sich ein drittes Mal impfen zu lassen, wenn auch das nicht grundsätzlich offiziell angezeigt ist.

Gruß

SBB

Ich vermute mal das wir an weiteren Impfungen alleine durch die ständigen Mutationen eh nicht vorbei kommen. Das wird uns wohl jährlich treffen. Da es (das soll jetzt nicht zu Diskussionen führen) immer noch viele gibt, die den neuen Impfstoffen und der geringen Testphase nicht trauen und sich ohne Zwang nicht impfen lassen werden wird es mit der Herdenimmunität noch dauern auch wenn sich 2/3 impfen lassen haben.

Studien haben gezeigt das Geimpfte trotzdem infiziert werden können. Die merken es dann aber eventuell nicht einmal und sind aber in vollem Maße ansteckend. Vielleicht rollt ja dann auf diesem Weg eine Infektionswelle durchs Land und geht dann zumindest für die geimpften Personen relativ unspektakulär aus und die nicht geimpften Personen haben danach dann ja auch ihren Schutz.