Geht alles, wenn man will.
Ähnlich bei unserem örtlichen Kino. Das Kino fährt aktuell natürlich mit weniger Personal. Aber da es kein Multiplex-Tempel ist, sondern noch ein kleines inhabergeführtes Kino, wäre es sehr Schade, wenn es ein Opfer der Pandemie werden würde. Es würde damit ein Stück Kulturtradition verloren gehen.
Und darin sehe ich die größte "Gefahr" jn der ganzen Situation. Sicherlich ist es nicht jede Tradition oder Gewohnheit wert, auch weiterhin gepflegt zu werden.
Aber wenn ich versuchen sollte für die Nachgeborenen etwas finden sollte, dass ich der Pandemie auch etwas wirklich richtig gutes abgewinnen kann dann gibt es auch dieses!
Denn das Zusammenspiel verschiedener Faktoren im privaten/ehrenamtlichen Bereich, beruflichen Umfeld und eben den verschiedenen Maßnahmen der Pandemiebekämpfung ließ mich in eine mittelschwere Depression rutschen. Mal wieder, könnte ich sagen.
Um es vorweg zu nehmen: die Pandemiemaßnahmen als solches haben die Erkrankung nicht ausgelöst. Aber sie haben einen verstärkenden Effekt gehabt. Und das ganze Potpourri führte dazu, dass ich Anfang des Jahres erste Maßnahmen durch professionelle Unterstützung einleitet, denn die Depression hatte ein Ausmaß angenommen, die ich als unerträglich empfand.
Tja... Also, wie gesagt. Wenn ich der Pandemie etwas richtig gutes abgewinnen kann, dann dass ich nach ziemlich genau dreißig Jahren einen Arzt/Therapeuten gefunden habe, der nicht nur die richtigen Fragen stellt, sondern auch auf das hört, was sein Patient erzählt! Und, was dabei auch nicht ganz unwichtig ist: eine Familie, die zu einem steht und eine Frau oder ein Mann, die das "in guten, wie in schlechten Zeiten" wörtlich nimmt. Und mindestens ein guter, langjähriger Freund, der einen sehr gut kennt und den Arsch in der Hose hat, einem auch mal unbequeme Wahrheiten an den Kopf zu werfen.
In solchen Zeiten wie einer Pandemie lernt man aber auch, was Freundschaft bedeutet und wer wirklich ein Freund ist und wer eigentlich nur in die Kategorie "Bekanntschaft" fällt.