COVID-19: Schwangerschaft & Geburt

  • Da meine Frau in der 20. Schwangerschaftswoche ist, beschäftigen uns natürlich auch die Auswirkungen von COVID-19 auf Schwangerschaft und Geburt.


    Die gute Nachricht zuerst:


    Haben Schwangere ein höheres Risiko zu erkranken?

    Nein. Schwangere sind keine Risikogruppe – im Gegensatz zur Influenza. Schwangere, die erkrankt sind, haben bisher auch keine schwereren Krankheitsverläufe gezeigt. Das bedeutet: Die meisten wiesen nur leichte bis mittelschwere Symptome auf, also wie bei einem grippalen Infekt. Auch das Risiko einer Stillgeburt oder einer Fehlgeburt dürfte bei erkrankten Müttern nicht erhöht sein.

    Die schlechte ist, wir wissen nicht wie die Situation in einigen Monaten sein wird.


    Solche Aussagen tragen nicht unbedingt zur Beruhigung bei:


    Wird mein Spital beim Geburtstermin überhaupt Kapazitäten für die Entbindung haben?

    "Die Situation ist derzeit schwer abschätzbar", sagt der Gynäkologe Johannes Seidel. Er ist aber davon überzeugt, dass es auch bei einem extremen Anstieg der Erkrankungen Kapazitäten für eine Entbindung in den Spitälern geben wird. Bei Patientinnen, die derzeit bereits in der 39. oder 40. Schwangerschaftswoche sind, könnte man in Erwägung ziehen, die Geburt einzuleiten, "solange die Ressourcen da sind". Eine generelle Empfehlung dafür will Seidel aber nicht aussprechen.

    Vorbereiten kann man sich darauf eigentlich nur, in dem man eine Hausgeburt in Erwägung zieht. Diese ist allerdings nur möglich, wenn alle möglichen Risikofaktoren ausgeschlossen sind und die Schwangerschaft selbst komplikationslos verlaufen ist.


    Wie sieht das bei euch aus? Habt ihr eine Schwangerschaft in der Familie / im privaten Umfeld? Wie bereitet ihr euch vor?

  • Ich an eurer Stelle würde mir eine Hebamme in der nähern Umgebung suchen, die kann euch bestimmt dann gut unterstützen und beraten


    meine Urgroßmutter war Hebamme und hat über 3000 kinder zur welt gebracht - damals war eine Hausgeburt ganz normal

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • Ich bin froh dass unsere Tochter vor 4 Wochen auf die Welt kam. Hier ist es inzwischen so, dass die meißten Kliniken den Mann nicht mal mehr mit zur Geburt in den Kreißsaal lassen, geschweige denn als Besucher danach.

  • Es gibt Berichte aus China


    https://www.eurekalert.org/pub…s/2020-03/f-ccs031020.php


    Allerdings beziehen sie sich auf die Übertragbarkeit von Corona zwischen Mutter und Kind, und auch den Gesundheitszustand der Neugeborenen.


    Eine Hausgeburt ist, falls ansonsten alles gut ist, also Kind in Hinterhauptlage, Mutter ohne Risikofaktoren usw., in den Niederlanden sehr häufig. Dort steht dann ein Krankenwagen vor der Tür, um, falls es unerwartete Komplikationen gibt, die werdende Mutter sogleich in die Klinik zu bringen.

  • Private Hebamme haben wir bereits. Die Frage ist ob wir uns auf eine mögliche hausgeburt vorbereiten sollen, falls im Sommer die Kapazitäten in den Spitälern erschöpft sind?

  • Die Frage ist ob wir uns auf eine mögliche hausgeburt vorbereiten sollen

    bei der jetzigen Lage wäre das bestimmt die beste Option, wer weiß wie es im Sommer ist - besser man ist vorbereitet, denn wenn alles wieder gut ist könnt ihr ja immer noch ins Spital

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • Das Problem ist, dass die meißten Hebammen keine Hausgeburten anbieten (dürfen) da die Versicherung hierfür so exorbitant teuer ist. Das kann sich eine durchschnittliche Hebamme einfach nicht leisten und das Risiko eingehen eine Geburt ohne Versicherung zu machen wird keiner eingehen.

  • Also ich würde mich an eurer Stelle auf eine Hausgeburt vorbereiten.
    Wenn bis dahin die Lage ok ist, könnt ihr ja immer noch in die Klinik.

    Da ihr aber schon eine Hebi habt ist doch schonmal der wichtigste Teil erledigt. Habt ihr sie schon auf das Thema angesprochen?


    Klar, unter normalen Umständen würde die Hebi das wegen der Versicherung wahrscheinlich nicht machen. Aber wenn die Lage so schlecht ist, dass eine Geburt im Krankenhaus nicht möglich sein sollte, kann ich mir auch nicht vorstellen dass sie deine Frau das Kind einfach alleine bekommen lässt.

    Redet doch am besten mal mit ihr über eure Sorgen.

  • Ich mache mir diesbezüglich auch schon Gedanken.
    Unser Kind sollte Anfang September auf die Welt kommen und es ist das erste Kind. Also Kampflos lasse ich die Geburt nicht ohne meine Anwesenheit vorübergehen.

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)

  • Moin,


    nach gemachten Erfahrungen - 3 Kinder und etliche Notfalleinsätze im Rettungsdienst mit den Stichwort „Drohende Geburt“ - rate ich jeder werdenden Mutter dringend zu einer Entbindung im Krankenhaus oder Geburtshaus. Allein weil dort der medizinische Apparat im Bedarfsfall einfach zur Verfügung steht.

    Bei keinem meiner Kinder gab es im Verlauf der Schwangerschaft irgendwelche Risikoanzeichen, aber zwei Kinder hätten eine Hausgeburt nicht überlebt und bei meinem dritten Kind wäre die Mutter postnatal um Haaresbreite verblutet. Wie gesagt bei optimaler Geburtsvorbereitung und glattem Schwangerschaftsverlauf.


    Und ich habe einfach zu viele werdende Mütter unter Presswehen mit nicht vorhersehbaren Komplikationen unter Alarm in den Kreißsaal gefahren ...


    Am Ende ist es dann dank guter medizinischer Versorgung immer gut gegangen, aber „auf dem platten Land“ hätte ich das nicht erleben mögen!


    Ich weiß, gestandene Landhebammen werden mich für diese Aussage steinigen, aber ich behaupte steif und fest, dass eine frisch entbundene Mutter mit ihrem Kind ein Krankenhaus fröhlich und glücklich zwei Stunden nach Geburt verlassen kann, wenn alles gut gegangen ist, nur wenn es Komplikationen gibt, möchte man sich doch hinterher noch im Spiegel anschauen können...


    Zur Frage Kapazität und CoVid:

    Ziel der derzeitigen Politik ist es, die Infektionskurve abzuflachen, damit die Kapazitäten sowohl für die Akutbehandlung als auch für die Grundversorgung - und dazu gehört die Geburtshilfe - auch in den nächsten Monaten ausreichen...


    Also r3chtzeitig vor Ort informieren (geht auch telefonisch oder per Mail) und mit einer Hebamme vor Ort im Rahmen der Vorsorge beraten. Die kennen die Situation in den Krankenhäusern meist recht gut!


    Und noch wichtiger:


    Freut Euch auf den neuen Erdenbürger!


    Denkt der


    ksbulli

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!