Ideen und Wirklichkeit - was hat sich bewährt und was nicht?

  • ...

    4. Die meisten Mensch, die ich kenne, die ein Fluchthahrzwug haben, idealerwiese immer so ein Klimbim wie unimog oder Rover, alles immer irgendwas auffälliges und martilisches, sind meist um die 50, leicht adipös und haben irgendwelche Zielmarkierungen in Form von Patches auf den Jacken.

    ...

    Moin TID,


    You ˋve made my day! 😂😂😂


    Herrlich, danke,


    Sagt der

    ksbulli (Ü59)

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Hier noch mein Senf zum Thema,Zeit zum schreiben ist ja da....



    1. Richtigen Zeitpunkt zum Handeln erkennen - ist das möglich?


    Bei den ersten Meldungen über Geschäftsreisende die aus China zurückgekehrt sind war uns klar das "etwas nicht stimmt"

    Konsequenz : Alle Vorbereitungen nochmal auf den Prüfstand,die "Rotationsregale" auf fehlendes geprüft. Abreise vom Zweitwohnsitz zurück nach D ( Feb.) Seit genau 14 Tagen "sitze ich zu Hause" hatte keinen Kontakt zu anderen Menschen. genau das werde ich weiter so machen - etwas anderes macht keinen Sinn. Zum Glück mit "grünem Licht" vom Arbeitgeber,auch dort hat man erkannt das es nicht rund läuft !


    2. Bug-in oder Bug-out?


    Ganz klar BugIn, jetzt noch in der Gegend rumreisen wäre absolut sinnlosbzw. (fast) zu spät.



    3. Sicherer Ort?


    Den habe ich im weitesten Sinne schon mit meinem Zuhause ( Mitten im Wald,Ortschaft mit 300 EW ) Meinen Zweitwohnsitz an der Costa de la Luz habe für "Dieses Mal" ausgeklammert. Trotz guter "sozialer Anbindung" dort erschien mir der Rückzug auf noch bewährtere Strukturen richtig.

    An dieser Stelle nochmal Grüße an die Leute die mich hier als "Waldschrat" benannt hatten :winking_face:



    4. Fluchtfahrzeug?


    Das ist immer funktionsfähig,wenn auch in diesem Falle nicht der Schwerpunkt. Trotzdem habe ich den Kraftstoffvorrrat nochmal erhöht,im Hinblick auf "Nach der Krise" - so werde ich den ersten Ansturm auf die Tankstellen ausgleichen können.

    Auto ist ein "Allerweltsmodell" in Silber, völlig unauffällig.




    5. Lone Wulf oder Service-to / with-others?


    Ich verfahre nach dem Grundsatz "keine Reklame machen" - bin aber ganz sicher bereit zu helfen wenn ich darauf angesprochen werde.

    Ich denke da an die Nachbarn mit denen ich länger befreundet bin ,die es zu dem denkbar unglücklichsten Zeitpunt noch bös erwischt hat : Beide ü 70 , Er hat eine Krebserkrankung die schon im " Schmerzstadium" ist. Dort erkundige ich mich tgl. telefonisch ob " was fehlt" ect. Vor etwa 2 Wochen habe ich die beiden kurz informiert das ich zu einigen Vorratskäufen rate. Die Idee wurde dankbar aufgegriffen und umgesetzt,eine Sorge weniger.Genauso habe ich mit meiner Mutter gesprochen ( ü 80 ) auch Sie hat sich an meinen Rat gehalten und sitzt zu Hause,wir telefonieren tgl.



    6. ??


    Ich werde das Gefühl nicht los das man irgendwie "mehr" hätte tun können um sich auf das Thema "Pandemie" vorzubereiten - das so ein dickes Ding auf uns zukommt habe ich als sehr geringes Risiko eingestuft. So habe ich jetzt noch einen extra-Rucksack gepackt mit Krankenhausspezifischen Dingen wie Hygieneartikel,Jogginghose usw,Arztberichten der letzten 3 Jahre,vorhandene Medikamente,Mini-Laptop. Hoffentlich brauch ich das nicht !


    Als weitere Maßnahme werde ich - so das Wetter mitspielt- im Garten aussäen was das Zeug hält,wenigstens "rechnet" sich jetzt die Anschaffung von dem ganzen Saatgut ! In den beiden letzten Jahren habe ich das nur in geringem Umfang gemacht,quasi als " Delikatesse" weils frisch deutlich besser schmeckt...


    Ganz oben auf dem Zettel auch : Die Suche nach meinen beiden Dräger Vollmasken falls man doch mal " unter Leute" muss.Die hab ich so gut weggepackt das ich mich grad ernsthaft frage ob Alzheimer langsam anklopft :frowning_face:


    Das Bankkonto geplündert,halt nur für 3 Monate die laufenden Abbuchungen draufgelassen.Jetzt mittlerer 4-Stelliger Betrag in der Tasche...

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Also hier mal meine Erfahrungen zu den jeweiligen Punkten:


    1. Richtigen Zeitpunkt zum Handeln erkennen - ist das möglich?


    Das Thema Corona verfolgte ich in diversen Nachrichtenportalen schon mit dessen Auftreten, muß aber auch ganz ehrlich sagen, dass ich es für unser Land zunächst nicht als großes Problem eingeschätzt habe. Als die ersten alarmierenden News übers Netz kamen, dass die Chinesen Straßen mit Erdwällen absperren usw. sah ich das Thema kritischer. In der letzten Februar Woche dann unser Entschluss hier:


    Wir fahren hoch! Schnell noch die Vorräte aufstocken so weit es geht, 128 Rollen Klopapier kaufen, Isopropylalkohol kaufen, diverses Zeuchs um die Kinder zu belustigen, damit man in tristen Zeiten noch "Überraschungen" parat hat incl. Belohnungen in Form von Süßkram.


    Fazit: Es war ein solider Grundstock an Vorräten vorhanden, die Wasser-Reserven sind frisch getauscht, im Prinzip können wir mindestens einen Monat vollkommen unabhänig agieren.


    Normale Einkäufe werden getätigt, aber zeitlich gestreckt um so wenig wie möglich raus zu müssen - und wenn, dann nur mit Halbmaske, Schutzbrille.

    Sollte sich die Lage drastisch verschlimmern und das Risiko hoch sein, dann werde ich auch nicht zögern im Vollschutz in einen Markt zum Einkauf zu gehen.



    2. Bug-in oder Bug-out?


    Ganz klar - Bug-in, das Problem wird ausgesessen.

    Zwar wäre ich persönlich ganz gerne mal für eine Tour mit Übernachtung im Wald, aber meine Frau würde mich killen, wenn ich sie für mein Vergnügen mit den Kindern daheim hängen lasse. Mittlerweile ist es hier so unbeschreiblich ruhig im Ort und auf dessen Straßen, dass man sich fast wie der letzte Mensch fühlt. Das ist einer der wenigen Aspekte, die "angenehm" an der Krise sind.


    3. Sicherer Ort?


    Our house is our castle. Wir haben keinen sicheren Ort ausserhalb unseres Hauses.


    4. Fluchtfahrzeug?


    Zwei Autos sind vorhanden, eine Familienkutsche und mein Subaru Forester...aber wohin wollen wir denn fahren. Das Virus ist so ziemlich überall - die Antarktis scheint noch nicht coronös zu sein, aber dahin wollen wir nicht und kommen wir auch nicht.


    5. Lone Wulf oder Service-to / with-others?


    Zunächst mal ist das eigene Wolfs-Rudel dran...Freunde und Co. haben schon diverse Anfragen wegen Wasserfiltern und Co. gehabt (scheinbar rechnen auch die mit einem Ausfall der Infrastruktur irgendwann)....aber von mir wollte bisher niemand was kaufen oder tauschen. Noch haben wir diese Phase auch nicht erreicht. Service to others - das gabs bei mir die letzten 10 Jahre mit ewigen Hinweisen, dass jeder was für sich tun sollte und besser nen kleinen Vorrat anlegt.



    6. Abwarten & Tee trinken, die Sache ist noch nicht vorbei....da wird noch einiges kommen - auch wenn das Virus weg ist.


    Gruss, Fairlane

  • Ich will jetzt nicht sagen, daß sich bei einem Bug-in wegen Pandemie , der Gedanke des sicheren Ortes prinzipiell nicht mehr sinnvoll ist. Aber angesichts der aktuellen Situation und drohender echter Ausgangssperren haben wir uns schon vorletztes Wochende entschlossen , einen Großteil der Vorräte aus dem SO ins Wohnhaus zu holen .

    Es ist wahrscheinlicher , daß wir da nicht mehr rankommen, als daß wir dahin abhauen müssen/können.



    frieder

  • Moin @ll,


    nun ich versuche auch einmal (Zwischen-)Bilanz zu ziehen. Mein Hintergrund ist, dass mein AG zum Bereich KRITIS gehört und ich als S5 Stabsfunktion wahrnehme. Meine Partnerin arbeitet fest im Home Office und die Mutter meiner Kinder (ja, Patchwork) in der Palliativpflege. Wohnlage ländlich in der Nähe einer Millionenstadt = Arbeitsort


    1. Zeitpunkt

    Diese Unterscheidung ergibt sich aus der Informationslage und dem Vorbereitungsgrad

    Mithin waren wir frühzeitig gewarnt und eine fortlaufende Rotation sichert den Grundbestand. Es gab also keine „Sekunde Null“ ...


    2. Bug in/out

    Bei einer Pandemie stellt sich die Frage nicht ...


    3. SO

    Dort herrscht - im Gegensatz zu hier Katastrophenalarm landesweit. Gleichzeitig ist die Netzversorgung (Home Office!) dort schlechter als hier. So why ... vgl. Punkt 2.


    4. Fluchtfahrzeug

    Der Bulli steht mit Motorschaden aber es existieren zwei weitere Mobile. Davon beantragte der Kombi am Montag spontan Homeoffice ... Batterie hatte Totalschaden. Das Problem wurde heute unter Subventionierung der lokalen Wirtschaft gefixt ...

    Aber wie unter 2. & 3. beschrieben: qui bono?


    5. Lonley Wolfe vs. Social behavior

    Auf meiner Arbeit ist es klar, aber im privaten gilt: „Trau schau wem ...“

    Viel schlimmer sieht es bei meiner Partnerin aus:

    Ihr AG kaschiert seine unternehmerische Unfähigkeit hinter einer Mischung aus Erpressung und leeren Versprechen. Dem würde ich gerne die Wolfszähne nicht nur zeigen, sondern auch zu spüren geben!


    6. Abwarten und ...

    Nach der Lage ist vor der Lage!

    Selbst wenn die akute Pandemie vorbei ist, werden wir vor großen Herausforderungen oder Problemen stehen. Im persönlichen wie auch im gesellschaftlichen/wirtschaftlichen Bereich!

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • - Faszinierend, dass man teilweise Zweitwohnsitze nicht mehr benutzen darf. Betrifft mich nicht, aber das hatte ich so nicht erwartet. Wenn man sich da seinen "sicheren Ort" aufgebaut hat schaut man ziemlich blöd drein.


    - Mein Verbrauch an Desinfektionsmitteln ist winzig. Ich wasche mir daheim und auf Arbeit die Hände mit Seife. Unterwegs bin ich kaum noch. Hatte Anfang Februar 3x 500ml Sterillium nachgekauft, die hab ich mittlerweile alle drei verschenkt.


    Von meinem Altbestand verwende ich immer noch das erste 100ml Fläschchen. Da ich noch zwei alte "abgelaufene" 500ml Flaschen habe komme ich damit wohl 1 Jahr lang hin, wahrscheinlich noch länger.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Sehr gutes Thema! Darüber habe ich mir auch bereits Gedanken gemacht. Wir geben uns hier Tips wie man preppt oder überlebt... Wir Blinde sprechen von Farben. Der Großteil sind Fantasieszenarien, welche in der Realität nicht umsetzbar sind... Das einzige, was man bei low risk Szenarien relativ gut planen kann - ist das autarke Leben in den eigenen vier Wänden... Bis man jedoch eine "Kleinigkeit" übersieht und merkt, man muss doch nochmal mit dem Fahrrad zum noch offenen Aldi oder irgendwelche Anordnungen treten in Kraft, welchen man sich fügen muss...

  • 1. Richtigen Zeitpunkt zum Handeln erkennen - ist das möglich?

    In diesem Fall war der Vorlauf eigentlich groß. Nur haben meine BEVA und ich die Gefährdung zuerst als quasi nicht vorhanden (chinesische Provinz) eingestuft und dann lange eine gewisse Sorglosigkeit walten lassen (ist ja nichts anderes als ein Schnupfen für alle U80).

    Meine BEVA war tatsächlich die, die mich zur Überprüfung der Vorräte und dem massiven Aufstocken bewegt hat. Nudeln, Konserven, Medikamente, Sanitärartikel. All das wurde in zusätzlichen Mengen bei den normalen Einkäufen mitgekauft und zwar lange bevor man sich um das Klopapier gehauen hat. Sicher hat mich Corona hier etwas sensibilisiert und ich werde die Überprüfung und ggf. Aufstockung "beim nächsten Mal" zu einem früheren Zeitpunkt machen.


    2. Bug In oder Bug Out

    Definitiv Bug In. Wo sollte ich auch hin? Im Moment befinde ich mich im Home Office und geh maximal einen Tag ins Büro. Wobei... Homeoffice mit zwei Heranwachsenden, die eigenverantwortlich Ihre Schulaufgaben machen sollen, ist kein Spaß - da wünscht man sich doch öfter mal sein Büro und die lästigen Kollegen zurück.


    3. Sicherer Ort?

    Da wir über keinen SO verfügen stellt sich die Frage nicht. Hätte ich eine Blockhütte in einem abgelegenen kanadischen Waldstück, hätte ich mich Mitte Januar dorthin verkrümelt - vorausgesetzt, ich wäre nicht auf Gehalt und zu dem Zeitpunkt noch die Schule angewiesen.


    4. Fluchtfahrzeug

    Ich besitze einen zivilen fahrenden Untersatz. Das muss reichen.


    5. Lone Wolf oder Service to/with others

    Das ist etwas schwierig. Meine Nachbarschaft hat meine Bemühungen, sie zu ETWAS Vorratshaltung zu bewegen stets belächelt. Bis zu dem Zeitpunkt, als ausgerechnet Klopapier nicht mehr zu bekommen war. Stand heute wäre man durchaus bereit, sich einen 14 Tage Grundstock zuzulegen. Aber ich fürchte, das verblasst nach der Corona-Krise schnell wieder. Überraschenderweise scheint ein gar nicht beachteter Nachbar so ein verrückter Prepper zu sein, der "im Keller genug Vorräte hat". :thinking_face: Das kam in einem zwanglosen Gespräch mal so raus... Sicherlich helfe ich den direkten Nachbarn und der Familie hier und da aus, aber im Moment ist das noch nicht wirklich nötig.


    6. Was würde ich nächstes Mal besser machen?

    Ich habe einige Lücken in meiner Vorsorge ausgemacht, die ich nicht mehr schließen konnte: FFP3 Masken, ggf. Schutzanzüge. Wenn das überstanden ist, wird das fester Bestandteil der Vorräte - in einem gewissen Maß.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

    Einmal editiert, zuletzt von PapaHotel ()