Vorbereitung unter bestimmten Aspekten

  • Hallo ihr Lieben,


    Ich würde gern mal wissen ob ihr eure Vorbereitungen unter bestimmten Aspekten durchführt.


    Bei mir ist es so, dass mein Mann und ich versuchen Zero Waste zu leben. Das zeigt sich auch in unserer Vorbereitung:

    -unsere Vorräte sind meist in Gläsern, die man gut wiederverwenden kann oder selbsteingekocht

    -anstatt Haushaltspapier nutzen wir Putztücher, die einfach gewaschen werden können

    -zum Zähneputzen werden Zahnputztabs genutzt

    Und ein paar weitere Kleinigkeiten.


    Dies macht die Vorbereitung in manchen Dingen einfacher, manchmal muss man abwägen und manchmal muss man deswegen andere Lösungen finden.

    So ist zum Beispiel für uns die lagerung von Hygieneartikeln deutlich einfacher und platzsparender. Bei Lebensmitteln muss ich immer mal wieder einen Kompromiss machen zwischen lange haltbar und möglichst ohne bzw mit nachhaltiger Verpackung.


    Betreibt ihr eure Vorbereitungen auch unter bestimmten Aspekten? Wie wirkt sich das auf eure Vorbereitungen aus?


    Ich bin mal auf eure Antworten gespannt.


    Liebe Grüße,

    Nooki

  • Das Entscheidende ist für uns, das alles Lebenswichtige vorhanden und verfügbar ist, dabei spielt die Müll Frage keine Rolle.

    Einkochen ist aber auch bei uns ganz normal und so gibt es eine klitzekleine Parallele.

    Die mit der Zerowaste verbundene Frage der Nachhaltigkeit stellt sich bei uns in der Vorbereitung allerdings nicht, das wäre kaum möglich, dazu sind es letztlich viel zu viele verschiedene Dinge.


    Gruß


    Tid

  • Mein Aspekt ist derzeit gezwungener Maßen "so günstig, wie nur möglich". Dabei soll es aber auch gerne noch halbwegs gesund sein. Sehe es aber als Herausforderung an. Ist nicht immer ganz einfach, die Dose Erbsen mit Möhren und BPA für 0,59 €, statt dem Glas ohne BPA für min. 0,89 € zu nehmen. Koche dafür aber dann gern auch selber mal Möhren etc. ein. Dieses Jahr versuch ich in meinem "Kübelgarten" auch mal mehr Gemüse... mal sehen, was und vor allem wieviel da so geht.

    Mein Traum wäre nachhaltige Selbstversorgung, wovon ich aber grad sehr sehr weit entfernt bin... aber ich bin ja noch jung :grinning_squinting_face:

  • Ich habe vermutlich mehr als andere hier die Aufwandsminimierung im Blick, insbesondere was die Zeit aber auch was Kosten und Lagerraum betrifft. Für mich ist die Vorbereitung kein Hobby, sondern eine Notwendigkeit, für die ich möglichst wenig Kapazitäten verwenden möchte, die dann bei meinen anderen Interessen und Verpflichtungen fehlen würden.


    Das äußert sich beispielsweise darin, dass ich den Vorrat nicht durchrotiere, sondern alle vier Monate oder so Sachen austausche. Ich setze beim Solarstrom nicht auf umfangreiche und komfortable Lösungen, sondern auf vorgefertigte USB-Lösungen, auch wenn die viel weniger leistungsfähig sind. Werkzeug und Baumaterial sind viel weniger vorhanden als nötig wäre, aber dafür ist mir der Stauraum einfach zu schade, etc.

  • Hallo,

    ich bringe noch einen Aspekt ein: Recycling und "slow-cycling".


    Mit der Umsetzung von Zero-Waste tu ich mich zugegebenermaßen schwer.


    Was ich aber fast bis zum Exzess mache, ist Recycling. Ich verwende fast nur Gebrauchtware, z.B. was Haushalts- und Alltagsgegenstände betrifft. Aber auch bei Fahrrädern etc. bis zum Auto. Ich würde mal sagen, dass 95% unserer Gebrauchsgegenstände nicht extra "für uns" neu produziert worden sind, sondern schon ein Vorleben hatten. Selbst unser Haus ist "gebraucht" mit Bj. vor 1900.

    Ich bastle gern mit alter IT-Hardware herum und pimpe alte PCs und verkaufe sie dann wieder über Kleinanzeigen.

    Da ich Previval/Krisenvorsorge nicht als ein Hobby, sondern als Bestandteil des normalen Lebens und der Haushaltsführung ansehe, sind auch hier die allermeisten Sachen gebraucht bzw. wieder instand gesetzte Dinge, die andere loswerden wollten.


    Und mit "slow-cycling" verbinde ich das möglichst lange Verwenden eines Produkts. Stichwort Smartphone oder PC/Notebook u.ä. Man muss nicht alle zwei Jahre ein neues Handy haben. Mein Alltagsfahrrad habe ich 1995 für eine Island-Radreise neu gekauft (ein Focus Long Lake), einen Tubus Gepäckträger und einen Brooks Ledersattel draufgemacht und so fährt es heute noch. Kettenblätter, Ritzelpaket etc. wurden schon zwei mal getauscht, auch der Lenker. Aber damit fahre ich heute noch täglich herum. Ach ja ne Anhängekupplung kam mal dran, für den (gebrauchten) Kinderanhänger. Nachdem wir den nicht mehr brauchten, haben wir den im Freundeskreis weiterverkauft. Dafür kam eine Kugelkupplung dran, für nen sehr praktischen Anhänger mit auswechwelbarer Mörtelwanne.


    Grüsse

    Tom

  • Ich versuche meine Vorbereitungen möglichst in den alltäglichen Gebrauch einzubinden.


    Also möglichst Alltags und Familientauglich statt "cooler" Ausrüstung.


    Statt einem Keller voll MREs lieber eine gut bestückte Vorratskammer mit normalen Lebensmitteln.


    Natürlich haben auch solche Sachen wie MREs oder andere Langzeitlebensmittel ihre Berechtigung!

  • Slow-cycling mache ich auch ... kannte das Wort bis gerade eben gar nicht... danke tomduly :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Ich hatte es bisher unter Minimalismus verbucht. Wobei ich bereits Minimalistin war, bevor ich das Wort gehört hatte :upside_down_face:


    Habe einfach irgendwann gemerkt, dass mich so viel Zeug wirklich unglücklich macht. Also Zeug, was unnütz ist. Einfach Dinge kaufen, die man halt so kauft, weils alle machen..und weils einem suggeriert wird. Viel zu viele Dinge, die die Welt wirklich nicht braucht. Als ich das für mich erkannte, fühlte ich mich extrem erleichtert.

    Ich trage meine Kleidung, bis sie kaputt ist und brauche auch nur nützliche Klamotten. Warm, trocken....Schuhe, in denen man ewig und gut laufen kann etc.

    Das zieht sich durch alle Bereiche. Nicht hipp, sondern praktisch muss es sein.

    Ausserdem, verwende ich auch viele Dinge zweckentfremdet... ist dann glaub ich upcycling...? :thinking_face:

  • Letztlich macht das n. m. E. doch jeder sich vorbereitende irgendwann automatisch so, getreu dem Motto "haben ist besser als brauchen".


    Wir haben zum Beispiel einen großen Teil unserer Einkochsachen von Sperrmüll, da ich die neuen Weckgläser z. B. garnicht mag.

    Fahrräder ist bei uns auch so, letzten Herbst habe wir eine Gazelle vom Sperrmüll geholt, einfach unglaublich :winking_face:

    Mein Trainingsrad ist ein abgespecktes KTM Sorento von 1988, als Rennrad begleitet mich seit 1984 ein Kettler Puma Racing, beide Räder in "nearly mint condition" Mein Mountainbike ist von 1992. Alles was ich danach an Fahrrädern kaufte ist auf dem Schrott gelandet.


    Worauf ich hinaus will, ist, das wir nur up cycling machen können weil wir Teil der unendlichen Konsumgesellschaft sind.


    Gruß


    Tid

  • Vielen Dank für eure Antworten. Ich finde es sehr interessant, dass sich dich recht verschiedene Ansätze finden lassen.


    Ich sehe viele parallelen zu einigen von euch, finde die Unterschiede aber ebenso interessant. Z. B. die Minimierung des Lagerplatzes lässt sich bei mir nur durch eine rotierende, gut gefüllte Vorratskammer umsetzen, da mir der Platz fehlt ein weiteres Lager mit dem Notvorrat anzulegen. Wodurch sich für mich gleichzeitig auch der Zeitaufwand und die Kosten reduzieren. Denn man hat alles immer im Blick und verbraucht dann das was zuerst weg muss.


    Das Motto "haben ist besser als brauchen" versuche ich mir derzeit abzugewöhnen. Vorrangig bei Alltagsgegenständen wie Kleidung, Dekokram, Technik oder Küchenutensilien. Da überlege ich genau ob ich es wirklich brauche oder es nur ein kurzer Impuls des "Haben-will" ist.

    Ebenso gehe ich aber auch bei Gegenständen der Vorbereitung vor. Da schaffe ich mir nur an was ich auch wirklich einsetzen kann. So würde mir derzeit zum Beispiel nicht in den Sinn kommen ein Tarp oder ähnliches anzuschaffen, weil ich genau weiß ich wüsste nicht wie ich es zu handhaben hätte. Bei anderen Dingen wie zum Beispiel Wasserkanistern oder Decken stellt sich mir die Frage gar nicht, die können auch zu mehreren im Keller stehen und auf ihren Einsatz warten.

    Wenn ich mich dann aber bewusst dafür entschieden habe, dass ich etwas haben möchte oder etwas brauche, dann gehe ich auch ganz bewusst an den Entscheidungsprozess für das benötigte Produkt. Wenn ich mich dann für das passende Produkt entschieden habe, ist es mir auch egal woher ich es bekomme, ob gebraucht oder von Amazon oder vom Händler bei mir um die Ecke.

  • Da wir notgedrungen unsere "Konserven" selber herstellen müssen, werden die auch ständig rotiert.

    Ich koche sicherlich nichts ein, was wir nicht auch normalerweise essen und mögen. Genauso sieht es auch mit den lange haltbaren Lebensmitteln aus.

    Getrocknete Erbsen bevorraten wir z.B. gar nicht, weil wir die nicht mögen. Eingekochte Zuckererbsen allerdings schon.

    EMREs und EPAs lagern wir auch nicht ein, denn von denen musste ich in meinem Leben viel zu viele essen.

    Ansonsten schaff(t)en wir uns nur an, von dem wir sicher sind, daß wir es auch brauchen werden.

    Also weder Zelt noch Isomatte noch Fluchtfahrzeug.

    Ebensowenig wie einen Fluchtrucksack.

    Wir überlegen genau, was wir brauchen und was nicht, damit sich nicht so viel unnützes Zeug ansammelt. Wir gehen unsere Bestände auch immer wieder durch, und wenn wir bemerken, daß wir etwas doch nicht brauchen oder nutzen, dann wird es verkauft oder veschenkt.

    Zwei Ausnahmen bei der Minimierung habe ich allerding.

    Zum einen meine Küche, die wurde 25 qm groß, weil ich endlich eine Küche wollte, die nicht überfüllt ist, wenn sich mehr als eine Person darin befindet.

    Dafür habe ich die Möbel entworfen und bauen lassen.

    Und die Bibliothek, die immer weiter wächst, weil wir Lesefreaks sind. Die Bücher bekamen ein eigenes Zimmer.

    Man gönnt sich ja sonst nichts.

    Wir versuchen Müll zu vermeiden, aber das ist keine Philosophie von uns.

    Kleidung suchen wir danach aus, ob sie uns gefällt, nicht ob sie modisch ist. Und natürlich muss sie praktisch und - wenns geht - lange haltbar sein.

    Mein einziges Problem sind die Schuhe. Die muss ich mir nach Mass anfertigen lassen.

    Es wird nichts weggeworfen oder ausgetauscht, was nicht so kaputt ist, daß es nicht mehr repariert werden kann.

    Unsere Möbel sind z.B. zwischen 35 und 40 Jahre alt. Immer danach ausgesucht, daß sie sich gut zerlegen und wieder aufbauen lassen. Natürlich aus Vollholz. Unser Sofa hat inzwischen den dritten Bezug, das Holzgestell ist immer noch top.