Gewächshaus Informationen

  • Hallo zusammen,


    Ich habe mich schon mit dem Thema Gewächshaus befasst, aber anscheinend gehe ich das alles zu kompliziert an.

    Folgendes Vorhaben besteht:

    - Gewächshaus selber bauen
    - Sowohl im Winter als auch im Sommer nutzbar
    - Für Winter ggf. eine Heizung einbauen



    Mir tun sich jetzt so viele Fragen auf:

    - Welcher ist der optimale Standort, wann scheint die Sonne wie lange rein
    - Abhängig von der Lage, ist ein Spitzdach oder Flachdach geeignet
    - Kann eine Seite nicht aus "Glas" sein
    - Kommt genug Sonne in das Haus wenn ich ein Teil der Dachfläche mit zb PV Platten bedecke (für Heizung)
    - wird es zu heiß im Sommer
    - ist es zu kalt im Winter
    - welche Pflanzen sind im Winter geeignet
    - Welche Art von Heizung macht Sinn
    - Soll ich die geplanten Hochbeete im Gewächshaus nochmal zusätzlich isolieren
    - Was passiert wenn ich mal zwei Wochen in Urlaub fahre



    Habe schon bei YouTube Videos gesucht um allgemein in das Thema zu kommen... mit mäßigem Erfolg

    Bei Amazon gibt es zwei interessante Bücher "Gärtnern im Gewächshaus Monat für Monat: Immer wissen, was zu tun ist" und "Das Gewächshausbuch für Einsteiger und Fortgeschrittene - Beheizung, Einrichtung, Beleuchtung, Überwinterung, Anzucht, Aussaat"

    Vielleicht hat noch jemand Tips wie ich mir schnell das richtige Wissen aneignen kann oder direkt zu meiner Thematik Empfehlungen.

    Danke und VG

    Andre

  • Bin jetzt nicht der Gewächshausprofi, aber nur kurz:

    - da man ja auch die Vegetationsperiode ausdehnen möchte, wird es wohl eher ein sonniger Platz sein

    - zwecks solar, ich habe da Bedenken mit den ganzen Verlusten. Wenn man schaut, wie viel Wäremenergie die Sonne auf den qm liefert, dann die Ausbeute an Strom, das speichern in der Batterie und dann wieder in Wärme verwandeln. Also wenn PV für die GärtnerIT ist, Bewässerung, Belüftung, und sonst kein Platz für die Paneele - OK, für die Heizung eher nicht. (zumindest für Strom, vielleicht wäre Solarthermie ein Ansatzpunkt, wenn denn die Beheizung zu Jahreszeiten in denen die Sonne genug liefert ein Thema ist)

    - zu heiß - Belüften, Türen auf...

    - Ganzjahresbetrieb - wo und mit welchem Ziel? nicht dass die Heizkosten das ganze zum Eurograb machen

    - Hochbeete: kommt jetzt auch darauf an, was gepflanzt werden soll. Tomaten werden eher gerne tief gepflanzt, sollen hochranken und werden je nach Sorte dann sogar noch nach unten verlegt, da wäre ein Hochbeet kontraproduktiv. für den Rücken sicher angenehmer. Gibt aber auch Sorten wo es anders funktioniert

    - Urlaub: entweder eine sehr gute Automatik für Belüftung, Bewässerung... oder ein Hiwi der einspringt. Was mehr Schaden verursacht wir die Erfahrung zeigen.


    es scheint ja das erste Gewächshaus zu sein, da vielleicht nicht gleich mit den Anforderungen einer Gärtnerei anfangen. Wenn man selber baut (also keine Stecklösung aus dem Baumarkt) aber einfach gleich die Infrastruktur vorplanen - Leerrohre für Wasser, Strom und Netzwerk, erstmal nicht zu groß, aber genug Reserven für Erweiterung (die Plastikrohre kosten kaum was)

  • Hi,

    ich würde auch die Infrastruktur für Beheizung und Bewässerung besorgen, aber erst mal eine Saison im Kalthaus üben.

    Standort:

    Möchtest du dein Gewächshaus also dazu nutzen, frostempfindliche Gewächse zu überwintern oder im Frühjahr Pflanzen zu ziehen, empfiehlt sich für die Längsachse eine Ost-West-Ausrichtung entlang des Sonnenlaufs. So kann die Sonne den ganzen Tag über durch die Gewächshauswand einfallen.

    Möchtest du eher nur während der Sommermonate wärmebedürftige Gemüse im Gewächshaus ernten? Dann empfiehlt sich eine Nord-Süd-Ausrichtung der Längsachse. So fällt das Licht über den Tag am besten von oben durch das Dach ein.

    Ich hab eine Nord-Südausrichtung und hatte auch schon mal "verkochte" Tomaten in heissen Sommern.

    Gegen die Hitze kann man die Scheiben kalken bzw weissen, das reflektiert.

    Es muss kein Spitzdach sein, aber das Regenwasser fliesst auf schrägen Dächern besser ab, das schont das Material gegen Verwitterung.

    Ja, eine Seite kann z.B. aus Stein bestehen, ist sogar gut, weil es Wärme speichert, wird meist nicht gemacht, weil das nur bei Selbstbauten geht bei freistehenden GH. Sollte dann natürlich die lichtärmste (Nord) Seite sein.

    Nein, das Dach sollte m.E. nicht bedeckt sein, das kostet zuviel Licht.

    Lieber einen Frostwächterheizlüfter oder sowas einstellen.

    Gegen Hitze hilft wie gesagt weissen oder auch abhängen mit dünnen hellen Tüchern zur Beschattung.

    Zu kalt im Winter: Frostwächter.

    Pflanzen im Winter: Auf jeden Fall Spinat. Geht im Winter nicht nur um Wärme, den Pflanzen fehlt da das Licht für die Fotosynthese.

    Falls du einen Garten hast, kommt man aber mit Kohlarten sehr schon hin, auch Lauch kann man lange stehen haben.

    Hast du Heizung und Pflanzenlampen, sieht es schon wieder anders aus ...Aber das ist sehr aufwendig, ich würde eher im Sommer Ernteüberschüsse einmachen oder einfrieren.

    Wenn du die Hochbeete aus Stein oder Holz machst muss man das m.E. nicht noch einmal isolieren. Erdaustausch ist in GH mit Hochbeeten etwas schwieriger, finde ich (hatte schon beides).

    Für einen Sommerurlaub geht es nicht ohne Bewässerung, oder du fährst, wenn das Meiste schon abgeerntet ist. Zusätzlich kann man mit Bimssand (nicht für Moorbeetpflanzen wie Heidelbeeren), Perlt (Perligran suchen) und oder Vermiculit die Wasserspeicherkapazität des Bodens erhöhen. Das reicht bei gründlichem Giessen, um mal vier-fünf Tage wegzufahren bei etwa 1/3 Zuschlagstoff zur Erde. Wahrscheinlich am besten Perlit.

    Wichtigste Faktoren:

    Erde

    Wasser

    Licht

    Temperatur

    Richtige Pflanzenauswahl

    Belüftung

    Ein Gewächshaus sollte auch (mindestens einmal die Woche) gegossen werden, wenn keine Pflanzen darin stehen, wird Torf benutzt 2x die Woche, auch im Winter, sonst "stirbt" der Boden.

    Hoffe, das hilft, liebe Grüsse, Lucy

  • Solarheizung kannst du vergessen. Die Umwandlungsverluste wurden ja schon erwähnt. Außerdem liefert die Sonne genau dann viel Energie, wenn du sie nicht brauchst und dann keine, wenn du die Beheizung bräuchtest. Umnd schließlich deckst du mit den Kollektoren ja einen Teil der Sammelfläche für das Licht und die Wärme ab, die du eigentlich für die Pflanzen verwenden willst. Theoretisch wäre Freiflächen-Solarthermie mit Wärmespeicher neben dem Gewächshaus denkbar. Aber das wird vermutlich nur an wenigen Tagen und ein paar Nächten einen Effekt erbringen und insgesamt in keinem vernünftigen Verhältnis von Aufwand und Ertrag stehen. Außerdem muss Solarthermie meines Wissens ihre Wärme immer abführen können, wenn die Technik nicht beschädigt werden soll. Da kriegst du dann im Sommer Probleme.


    Insgesamt wirst du um eine Klimasteuerung nicht herumkommen. Ob du ein einfaches Thermometer drinnen aufhängst und dann von Hand Fenster öffnest oder schließt oder ob du auf Elektronik setzt und auch noch die Bewässerung darüber steuerst, hängt von deinen Interessen und Fähigkeiten ab.


    Hochbeete würde ich bleiben lassen. Die sind grundsätzlich eher was, wenn man keinen vernünftigen Boden hat oder bewegungseingeschränkt ist. In einem normalen Garten würde ich das bleiben lassen. Im Gewächshaus kommt dazu, dass du dir ja nach Dachform damit Fläche und Kopfhöhe wegnimmst. Das ist am krassesten, wenn das nur ein einfaches Spitz- oder Bogendach ist. Aber auch bei einer Hütten-Form stößt du mit Tomaten, Saubohnen oder Rosenkohl auf einem Hochbeet bald an die Decke.


    Ja, Urlaub im Sommer ist mit Gewächshaus und ohne Gartenvertretung eher schlecht. Wenn du eine vernünftige Automatisierung hast, kann das vielleicht klappen.

  • Ich versuche das mal in kurzen Worten abzuhaken.


    - Welcher ist der optimale Standort, wann scheint die Sonne wie lange rein

    Da du ja auch Im Winter Sonne haben willst sollte dein Standort dich danach zu richten. Also den besten Standort bei niedrigem Sonnenstand. Für den Sommer kannst du eine Schilfmatte oder ein altes Bettlacken als Sonnenschutz verwenden, das du hoch und runter schieben kannst.


    - Abhängig von der Lage, ist ein Spitzdach oder Flachdach geeignet

    Ich würde immer ein Spitzdach vorziehen, so können, z.b. Tomaten sich richtig ausdehnen. Zudem hast oder kannst du Fenster einbauen die die Luftzirkulation verbessert.


    - Kann eine Seite nicht aus "Glas" sein

    Ja das geht, dann würde ich sie aber als Wärmewand schwarz anstreichen. hat aber auch den Nachteil das du dort kaum was anbauen kannst, außer im Winter, da dir sonst alles verbrennen würde. Zumindest würde es für viele Pflanzen zu heiß werden. Für den Winter könnte man dort aber schwarzen Wasserschlauch installieren, der dann aber mit einem Frostschutzmittel gefüllt werden sollte. So könnte man etwas Wärme im Winter in das Gewächshaus bringen. Eine 12 Volt Pumpe würde reichen. Allerdings habe ich das noch nie ausprobiert.


    - Kommt genug Sonne in das Haus wenn ich ein Teil der Dachfläche mit zb PV Platten bedecke (für Heizung)

    Nein, das käme einem Schildbürgerstreich nahe.


    - wird es zu heiß im Sommer
    - ist es zu kalt im Winter

    Man sollte schon immer ein Auge auf sein Gewächshaus werfen.

    - welche Pflanzen sind im Winter geeignet

    Fast alle Kohlarten, Salate, Radieschen, Zwiebelarten. Sicher sind da noch viele mehr die nur geringe Wärme brauchen. Ich hab die jetzt nicht alle im Kopf, da ich im Winter im Gewächshaus so gut wie nichts ziehe, außer etwas Salat und Zwibelchen. Frag auf jeden Fall in der Gärtnerei nach, und verlass dich nicht zu sehr auf Bücher.


    - Welche Art von Heizung macht Sinn

    Meiner Ansicht keine, da der Aufwand nicht zum Ergebniss steht. Mittlerweile sind die Winter so milde geworden das man auch in einem kalten Gewächshäusern gute Ergebnisse erzieht.


    - Soll ich die geplanten Hochbeete im Gewächshaus nochmal zusätzlich isolieren

    Keine Hochbeete in Gewächshäusern, das nimmt nur Platz weg, es sei denn du legt den Mittelgang einen Meter tiefer, also in die Erde. hab ich schon mal gesehen, aber wie das dann mit der Erdfeuchte und Wärme/Kälte ist entzieht sich meiner Kenntniss.


    - Was passiert wenn ich mal zwei Wochen in Urlaub fahreDas kannst du dir wohl selber ausrechnen, wenn du keinen netten Nachbarn hast der ab und zu mal vorbeischaut.

  • Selber bauen wenn man unbedingt mein. IdR wird es schlechter und teurer.


    Ich nehme an es geht um Gemüseanbau?


    Standort: Maximale Sonne.

    Bei länglichen Gewächshäusern idealerweise Firstrichtung in Süd-Nord-Richtung, um morgens und abends die maximale Sonneneinstarhlung zu haben

    Je größer desto besser (außer man muss es beheizen)

    je höher desto Besser

    Viele Lüftungsmöglichkeiten

    Viele Lüftungsmöglichkeiten

    Auf gar keinen Fall bei den Lüftungsmöglichkeiten sparen, das ist wirklich wichtig.

    automatische Fensterheber

    Zwei Wochen Urlaub -> Bewässerungssystem. Ist auch ansonsten sehr nützlich, denn ein sonniges Gewächshaus braucht gigantische Mengen Wasser.


    Budget?


    Wenn es billig sein soll evtl aus Holz und Folie selber bauen. Auf gar keinen Fall bei der Folie sparen und Baumarktzeug nehmen. das taugt für den Sommeranbau (da hat es mehr als reichlich Licht), im Winter ist aber Licht enstcheidend. Professionelle Folien sind dramatisch(!!!) besser, erzeugen mehr diffuses Licht, bleiben im Sommer kühler, lassen UV durch, sind langlebiger, usw, usf...


    Billige Kaufvariante für den Sommer: Stegplatten (schlucken locker 50% des Lichts)


    Bezhalbare Kaufvariante für ganzjährig ohne Heizung (Stegplatten im Dach aus Polycarbonat, seitlich Gewächshausverglasung, weil die viel mehr Licht und teilweise UV durchlässt)


    Highend: Verglasung echtes Plexiglas "Alltop". In Hagelgebieten Dach aus Polycarbonatstegplatten.


    Ich habe nur Frühbeete, meine Heizzeit bei ganzjährigem Anbau ist der April und ggf Mai. In diesem Monat stehen die kleinen Tomaten, Gurken, Melonen, Paprika- Süßkartoffel und sonstigen Pflanzen drin, die keinen Frost vertragen.


    Das Wintergemüse ist frosthart, das braucht idR keine Heizung.


    Für Bastler kann evtl spannend sein, das Gewächshaus verschiebbar zu machen, so dass man den Standort und damit dem Boden wechseln kann. Erde austauschen im Gewächshaus wird schnell unlustig.


    Hochbeet im Gewächshaus würde ich nicht machen, da sehe ich keinen Sinn darin außer enormen Aufwand bei viel Platz und Lichtverschwendung.


    Wenn es aus gesundheitlichen Gründen sein soll würde ich über ein Erdgewächhaus nachdenken, also ein tiefer Gang so 80cm in den Boden gegraben und die Beete ebenerdig und das gewächhaus dann nicht 2,50m hoch sondern nur 1,70m hoch.


    Vorteile: Weniger Verglasung notwendig, niedrigere Bauhöhe (Sturm?) und ausgeglichenere Tempeeraturen (im Winter milerer Frost, im Sommer weniger Hitze) Man kann aber keine hoch wachsenden Sachen anbauen. Eher was für Sonderpflanzen, die im Sommer keine Hitze vertragen wie bestimmten Orchideen oder Carnivoren. Die Bauweise ist bei uns extrem selten.


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    Professionelle Gewächshausfolien: http://www.folitec.de/Produkte/Gewaechshausfolie/


    Eindeckungsmaterialien für Profis: https://r-schlatter.ch/entsche…lagen-im-gewaechshausbau/


    Für Gemüseanbau im Winter das Buch "Wintergemüse" von Wolfang Palme kaufen.


    Wintergemüse scheitert fast nie an der Kälte, sondern entweder an kurzzeitig zu heiß (schlechte Lüftung bei Sonne), an zu viel Nässe (schlechte Lüftung) sowie an starkem Lichtmangel durch falsche Verglasungsmaterialien und falsche Konstruktion.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

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  • . Für den Winter könnte man dort aber schwarzen Wasserschlauch installieren, der dann aber mit einem Frostschutzmittel gefüllt werden sollte. So könnte man etwas Wärme im Winter in das Gewächshaus bringen. Eine 12 Volt Pumpe würde reichen. Allerdings habe ich das noch nie ausprobiert.


    Ganz im Gegenteil. Das Wasser SOLL gefrieren Erst bei diesem Phasenübergang wird sehr viel Wärme frei. Damit hält man das Gemüse zwar nicht frostfrei, aber das ist für Wintergemüse auch überhaupt nicht nötig.


    Die Schläuche die ich bisher probiert habe sind zu kurzlebig udn empfindlich. Unter Umständen tun es im Winter auch Gießkannen und Tonnen mit Wasser auch, falls diese eine dunkle Farbe haben und wenn sie das einfrieren vertragen. Vorsicht mit der Luftfeuchte.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

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  • Solarheizung kannst du vergessen. Die Umwandlungsverluste wurden ja schon erwähnt.

    Geht prinzipiell schon. Ich würde aber auch eher Solarthermie zu Heizzwecken bevorzugen. Und beim heutigen Wetter funktioniert ST sehr gut.

    Die Temperatur auf unserem Westdach mit den Solarkollektoren war um 6:50 mit -8,3°C recht frisch. Sobald die Sonne über den Dachfirst kommt, ändert sich das aber ziemlich schnell. Jetzt gerade läuft die Solarpumpe holt ganz ordentlich Wärme vom Dach und lädt damit unseren 300l-Warmwasser-Schichtspeicher. Der Vorlauf hat stabil 60°C und der Rücklauf geht mit 54°C wieder rauf zu den Kollektoren. Lässt man die Pumpe mit niedrigster Drehzahl laufen, kühlt man den Kollektor auch nicht unnötig runter, sondern kann kontinuierlich Wärme entnehmen. Wenn unser Schichtspeicher komplett auf 60° aufgewärmt ist, schaltet sich die Solarzirkulation ab und die Temperatur am Kollektor steigt auf deutlich über 80°C. Jetzt Anfang April auf der Alb auf 800m.


    Wir ziehen unsere Setzlinge aber in Kästen im Haus vor, die stehen in der Küche auf einem kleinen Tisch am Fenster. Ende April kommen dann die ersten ins Hochbeet, was dann für die Anfangszeit noch einen Folientunnel drüber bekommt, es wächst dann schneller und man muss nicht soviel gießen. Erfroren ist uns da noch nie etwas. Frostschäden hatten wir im Garten eher bei Einzelpflanzen in großen Töpfen.


    Ein richtiges Gewächshaus haben wir eigentlich noch nicht vermisst. Der Folientunnel überm Hochbeet reichte bisher.


    Grüsse

    Tom


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  • Wou!!! Was für gute Antworten! Vielen Dank dafür :) bitte seht es mir nach, dass ich nicht auf alle einzelheiten reagieren kann. Es ist eine echt große, aber sehr gute Flut an Informationen zusammen gekommen. Vielen Dank dafür! Eine sehr gute Grundlage für meine weitere Planung.


    Sorgen mache ich mir nur um meinen Urlaub und wie ich das mit dem gewächshaus dann geregelt bekomme :)


    Vg Andre

  • Also Selbstbau macht meistens keinen Sinn, wie schon geschrieben, im Sinne von ist weitaus weniger Effektiv und Professionell. Was aber als Selbstbau gut und günstig geht sind erweiterte Frühbeete. Mit alten Fenstern und Phantasie kannst du fast ohne Geld einiges bauen. Ein Bekannter hat so seinen alten Schuppen, der am Zusammenfallen war, quasi fast umsonst zum Pseudogewächshaus umgebaut. Ein Gewächshaus als Anstellgewächshaus an eine Hauswand spart durchaus Platz und Geld.
    Hier gibt es Beispiele von selbstgebauten Gewächshäusern aus alten Flaschen oder Fenstern:

    https://www.gartenhaus-gmbh.de…n/upcycling-gewaechshaus/

    https://freshideen.com/diy-do-…chshaus-selber-bauen.html


    Alles eine Frage des Mutes und der Lust am Erfinden.

  • Vorteile: Weniger Verglasung notwendig, niedrigere Bauhöhe (Sturm?) und ausgeglichenere Tempeeraturen (im Winter milerer Frost, im Sommer weniger Hitze)

    Ich würde da sogar noch einige weitere Vorteile sehen.

    Dadurch, dass es keine von der Erde abgetrennten Beete handelt, und die Beete sozusagen an Mutter Erde angeschlossen sind, wird

    1) der Boden kaum vollständig durchtrocknen, da wenn es regnet der umgebende Boden die Feuchtigkeit auch nach Innen verteilt.

    2) die (guten) Bodenbakterien können immer wieder einwandern, falls es doch mal vertrocknen sollte

    3) die Regenwürmer werden auch deine Beete unterirdisch durchpflügen und düngen.


    Grüße

    Bo

  • Ein Gewächshaus ist immer, ob Ebenerdig oder ein tiefergelegter Gang mit der Erda da draußen verbunden, aber glaube jetzt nicht das das den Wasserhaushalt im Gewäschhaus sonderlich ausgleichen kann. Auch was die Feuchtigkeit und den Besatz an Würmern angeht, wird kaum was von außen in das Gewächshaus transportiert.

    Du musst bedenken das bei den meisten Gewächshäusern ein Fundament vorhanden sein muss. Das wiederum um die 80 cm tief sein sollte.

    Die einzigste Möglichkeit bei einem sehr nasses Jahr zu überstehen wäre eine tiefergelegter Mittelgang der wasserfest gemacht wurde, sonst stehst du im Wasser. Das ist aber auch die einzigste Ausnahme, bei dem was von draußen ins Gewächshaus gelangt.

    Alles was ein Gewächshaus braucht muss du auch selber dort hineinbringen. Ich tausche alle 4 jahre die ersten 20 cm aus, und durch den Mist kommen auch Würmer mit hinein. Zudem brauchst du sehr viel mehr Wasser als sonst im Garten. da die Verdunstung sehr viel schneller stattfindet.

  • An den typischen Gewächshäusern aus dem Gartenmarkt stört mich, dass sie gefühlt mindestens ein Drittel des Innenraums ungenutzt lassen, nämlich den Mittelgang. Für die Pflanzen bleiben nur die Randstreifen links und rechts, die auch noch niedriger sind, als der Mittelbereich. Ausserdem habe ich im Sommerhalbjahr eine extreme Hitze im Gewächshaus und brauche Automatiköffner für die Dachfenster oder muss tagsüber die Türe(n) offen lassen. Nach einem Hagel brauche ich neue Stegplatten rundum.

    Besser gefallen mir Anlehngewächshäuser, in denen nur die Pflanzen "wohnen" und nicht ein Großteil des Raumvolumens für den Zugang verschenkt wird. Die kleinen Ausführungen davon kriegt man auch auf nem Balkon unter. Anlehngewächshäuser gibts auch freistehend als Tomatengewächshäuser. Meine Meinung nach eine effizientere Ausnutzung der Ressource Gewächshaus.


    Unser Hochbeet ist momentan unser Gewächshaus - dank Folientunnel. Die ersten Bewohner sind schon eingezogen. Die übrigen Setzlinge bleiben noch im Stall am Fensterbrett bzw. müssen in den Anzuchtkästen erstmal austreiben. Fürs direkte Freiland ist es bei uns noch zu früh. Vor zwei Jahren hatten wir um diese Zeit noch 50cm Schnee... Wie man sieht, hatten wir mal im Überschwang drei Hochbeete mit je 3x1m Grundfläche geplant. In der Summe bräuchten die aber über 7 Kubikmeter Humus. Deswegen haben wir erst mal eines realisiert und die beiden anderen Flächen nur mal optisch angepasst


    Grüsse

    Tom


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  • 3) die Regenwürmer werden auch deine Beete unterirdisch durchpflügen und düngen.


    Grüße

    Bo

    Ich habe zwei "Balkonhochbeete" also Beete ohne Bodenkontakt bzw. sie stehen auf Stein. Was meinst du, wieweit kann man hier Regenwürmer oder Kompostwürmer umsiedeln ohne das sie sterben?

  • Ich habe zwei "Balkonhochbeete" also Beete ohne Bodenkontakt bzw. sie stehen auf Stein. Was meinst du, wieweit kann man hier Regenwürmer oder Kompostwürmer umsiedeln ohne das sie sterben?

    Ich halte das für schwierig, bei mir hatte es nie geklappt. Diese Nützlinge brauchen immer eine gewisse Bodenfeuchtigkeit und sind sehr empfindlich gegen Austrocknen. Andererseits, wenn man zu viel oder zu heftig gießt kommen sie an die Oberfläche (wie bei Regen) und werden von Vögeln aufgepickt.


    Ich behelfe mir durch jährliches Einbringen von frischer Blumenerde (kein Torf) für frische Nährstoffe und regelmäßiges Einbringen von kleinstmengen Muttererde der Bodenbakterien wegen. Ob es was bringt kann ich gar nicht mal sagen, da mir der Gegentest fehlt.

    Zumindest wächst und gedeit bei mir alles eigentlich prächtig, nur bei Koriander versage ich regelmäßig. :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Schädlingen begegne ich mit einer Sprühflasche Wasser + Spüli, und wenns ganz und gar nicht anders geht, ein paar grümelflocken Tabak im Wasser gelöst. Dies sollte aber die Absolute Ausnahme darstellen.


    LG

    Bo

  • Ich habe jedes jahr ein paar Paprikapflanzen zum Überwintern im Hause. Die werden aber nur spärlich mit Wasser versorgt. Erst Ende Februar beginne ich wieder mit dem Gießen. Und jedes Jahr habe ich, wenn ich sie wieder nach draußen ins Hochbeet pflanze ein Paar Regenwürmer in den Töpfen.

    Wenn nicht gerade die Erde staubtrocken ist, halten sich durch Zufall eingebrachte Regenwürmer, sowie extra eingebrachte Regenwürmer in den Balkonkästen.

    Letztens beim Regenrinnensaubermachen mehrere Exemplare von Regenwürmern gesehen. Übrigens sind die Drosseln auch immer mal wieder fleißig dabei den Dreck aus den Dachrinnen zu schmeißen, leider zum Leitwesen meiner BEVA, die dann fluchend auf die Drosseln schimpft. Vor allem wenn unsere Gefiederten Freunde nach einer Säuberungsaktion gleich wieder zum Ort des Geschehens gingen um nochmal nachzusehen ob nicht ein Wurm doch übersehen wurde.:grinning_face_with_smiling_eyes: