Covid-19 Positive Aspekte und Entwicklungen

  • Mir ist in den letzten Wochen positiv aufgefallen wie viel nutzbare Zeit ich durch Corona gewonnen habe. Durch die Kurzarbeit derzeit muss ich weniger arbeiten und kann mich deshalb um andere Sachen kümmern die in der letzten Zeit liegen geblieben sind oder einfach nur Spaß machen.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

    Einmal editiert, zuletzt von Concideratus ()

  • Ich hätte vielleicht noch einen positiven Aspekt gefunden, wenn auch etwas konstruiert - das muss ich zugeben.


    Vielleicht weiß der ein oder andere von euch, dass in der Medizinwelt vor Covid-19 eine große Unruhe einkehrte, weil die Bertelsmann Stiftung eine Studie veröffentlichte, in der sie zum Schluss kam, dass 600 Krankenhäuser Deutschlandweit reichen (!!). Bei 83 Milllionen Einwohnern.

    https://www.aerzteblatt.de/nac…nd-fuer-die-Versorgung-an
    Auch wenn die Bundesregierung dies nur "zur Kenntnis nahm" - dieser Floh wurde dem Gesundheitsministerium ins Ohr gesetzt.


    Nicht nur, dass bei Krankenhausschließungen Ärzte, Pfleger, Krankenschwestern, Hebammen, Reinigungskräfte, Unternehmen, die medizinisches Material liefern, usw usw von Arbeitsplatzverlusten bedroht sind - auch für die Patienten würde es übler werden.

    Insbesondere im ländlichen Raum. Wie lange dauerts bis der Krankenwagen da ist, und bis man im Krankenhaus ist?

    Egal wie lange es in deinem Falle dauert - bei Umsetzung der Bertelsmann-Studie wird es nicht besser für dich, sondern eher schlechter.

    Deutlich mehr Patienten strömen auf die verbliebenen Krankenhäuser ein, da die Kranken ja nicht weniger werden. Die Versorgung kann dadurch nur noch schlechter werden.


    Durch die Covid-19 Pandemie ist die Umsetzung der "Erkenntnisse" aus dieser Studie für die nächsten Jahrzehnte hoffentlich obsolet.


    LG

    Bul


    PS: Ich hatte gelesen, dass Italien bereits angefangen hatte, gemäß einer analogen Studie für Italien Krankenhauskapazitäten abzubauen und unter anderem auch dadurch die Todeszahlen am Anfang so hoch waren. Ich finde den Artikel aber leider nicht mehr.

  • Insbesondere im ländlichen Raum. Wie lange dauerts bis der Krankenwagen da ist, und bis man im Krankenhaus ist?

    Egal wie lange es in deinem Falle dauert - bei Umsetzung der Bertelsmann-Studie wird es nicht besser für dich, sondern eher schlechter.

    Deutlich mehr Patienten strömen auf die verbliebenen Krankenhäuser ein, da die Kranken ja nicht weniger werden. Die Versorgung kann dadurch nur noch schlechter werden.

    In Ostfriesland wurde vor ein paar Jahren per Volksentscheid eine Zentralklinik mit "genau diesem Grund" abgeschmettert. Es sollten die Kliniken in Norden, Emden und Aurich (?), die jeweils für einen Teilbereich spezialisiert waren bzw. sind, zugunsten einer Zentralklinik im "geografischen Zentrum" der Region ersetzt werden.

    Gedanke dahinter war, die Qualität bei internistischen und chirurgischen Routine-OPS zu erhöhen, weil nicht jede kleine Klinik alle Jubeljahre diesen oder jenen Eingriff mal macht oder der Patient in die jeweilige Spezialklinik dafür fahren müsste. Und für spezielle Fälle hätte man gleich die Spezialisten aller Fachabteilungen vor Ort und es wären wirklich erfahrene Spezialisten und nicht nur "irgendwann einmal darin ausgebildet worden".

    Die Fahrzeiten für die Rettungsmittel wären sogar insgesamt nicht länger geworden, sondern sogar kürzer, weil eben nur diese eine Klinik angefahren werden müsste. Und nicht erst die nächstgelgene angefahren worden wäre, dort der Patient "notdürftig zusammengeflickt" und dann in die Fachklinik auf die andere Seite der Region...


    "Nur" 600 Kliniken in ganz Deutschland halte ich aber dann doch für einigermaßen sportlich. Das wäre nicht mal ein Drittel der aktuellen Anzahl an Kliniken! Was für Monstren an Krankenhäusern soll denn das werden? Nur noch Kliniken in der Größenordnung von Unikliniken in Deutschland? Das kann ja auch nicht das Ziel sein...


    Böse gesagt: da würde man die Traumaräume der Notaufnahme als OP einrichten müssen, um Patienten bei Eingang erstmal soweit zu stabilisieren, damit sie den Transport über das weitläufige Areal der Klinik überhaupt überleben, wenn die Klinik die Dimensionen einer kleinen Stadt erreichen... 🙄🤪

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


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