Selbstversorger ein Irrweg, oder das Mittel ein Szenario zu überstehen.

  • Nahrungs-Selbstversorgung in größeren Organisationseinheiten hängt sicher auch von den Ernährungsgewohnheiten ab. Da spielen saisonale Ernährung, Haltbarmachen und Verzicht auf exotische Nahrungsmittel (also auch Schokolade oder Reis ) eine Rolle, aber auch die Reduzierung des Fleischanteils.

  • Die großen Einheiten kann ich sowieso zu wenig beeinflussen, also bleib ich bei den kleinen.

    Gsund bleiben

    Keep clam and chive on

  • Setze eher auf Gemeinschaft - ist im nahen Umfeld vorhanden- und dann flexibel reagieren

    Carpe Diem

  • Hmmm ... Immobilenbau, z.B. EFH mit Carport, Zierrasen, Schottergarten auf bestem Kulturland ist ein Problem, wenn man Selbstversorgung auf Landesebene anstrebt.

    Ein weiteres ist, dass man sich zwangsläufig an Landesgrenzen orientieren muss, die bezüglich Agrarproduktion nicht besonders snnvoll sind.

    So gehören, um zwei Beispiele zu nennen, das Umland von Genf und Basel zum Ausland, obwohl Produkte aus dem Sundgau für Baser regionaler sind als die aus dem Mittelland.

    Avenir Suisse war bei der Selbstversogungssituation verlinkt. Die propagieren den Freihandel, aber nur um Vorteile bei den Exporten von Industriegütern herauszuholen. Das sind die Neoliberalen und wie das Beispiel der meisten Industrieländer zeigt, werden bei Freihandelsabkommen in Konjunturzeten die einheimischen Bauern gerne geopfert, weil sie viel kosten und für die Vorlkswirtschaft eher ein Negativposten sind.

    Wenn die Erfahrungen mit der Pandemie vorbei sind wird man aus reinen Rentabilitätsgründen auch bei lebensnotwendigen Produkten wie Medikamenten recht bald wieder auf Billiglohnländer ausweichen und die daraus sich ergebenden Probleme als höhere Gewalt abtun.

    Ich denke, dass nur eine gelebte Kooperation in normalen Zeiten mit offenen Grenzen auch in Krisenzeiten weiter funktionieren wird. Wir haben das grosse Privileg, dass die Nachbarstaaten in Mitteleuropa richtige Nachbarn und nicht mehr Feinde sind, und dass es viele Länder gibt, die alle formell unabhängig, aber aufeinander angewiesen sind. Bei Regierungswechseln wird so nicht wie in Nordamerika gleich ein halber Kontiment aufs Mal von einem Deppen regiert, wenn die Wahlen schlecht laufen.

    Bei globalen Krisen bekommen leider immer Nationalisten kurzfristig Aufwind, dagegen können kleine Staaten und traditionell offene Grenzen ein guter Schutz sein.

  • Eine Selbstversorgung mit Nahrung in Einzelfällen ist wohl möglich. Allerdings sollte man sich von der Idee verabschieden dann alle Arten von Lebensmitteln zur Verfügung zu haben.

    Einer meiner Jagdkameraden baut für den Bedarf seiner Familie Kartoffeln an und betreut 10 Bienenvölker. Im Frühjahr verbringt er viel Zeit auf der Ostsee und im Sommer, Herbst und Winter im Wald. Durch Fischfang, Jagd und Beeren pflücken, ergänzt durch die Kartoffeln kann er sich und seine Familie wenn nicht so abwechslungsreich wie man es gern hätte aber doch vollwertig ernähren. Das alles funktioniert neben einem Vollzeitjob.

    Ich bin nicht so der Ackerbauer, kann mich aber in punkto Fleisch und Fisch selbst versorgen. Die Hühner werde ich wieder abschaffen, nicht wegen der Arbeit, aber die Futterkosten stehen in keinem Verhältnis zu dem Eiertrag, da bekomme ich die Eier billiger bei anderen Hobbyhühnerhaltern.

    In Städten ist eine Selbstversorgung wohl unmöglich. Bei entsprechender Balkonfläche ein wenig saisonales Gemüse aber mehr sicherlich nicht.

  • Das wird bei den meisten Berufstätigen so sein. Ein Job, der das Leben sichern soll, und dann noch eine Selbstversorgung, die das Leben sichern soll: Das kann nicht gleichzeitig funktionieren.

    Das ist ja Sinn und Zweck der Arbeitsteilung. Der eine arbeitet als Landwirt, ein anderer flickt Dächer. Ein dritter schustert Schuhe zusammen.


    Je leistungsfähiger die Landwirtschaft wurde und mehr Menschen mit ihren Produkten ernähren konnte (mehr zu ernährende Bevölkerung je Ackerfläche und weniger in der Landwirtschaft tätigen Personen je Ackerfläche), desto mehr konnten sich die Menschen spezialisieren und andere Arbeitsfelder erschließen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • wenn man sich zum teil selbst versorgt und wohneigentum hat, reicht ha auch ein Teilzeitjob.


    Wobei Teilzeitjobs mit hohem stundenlohn leider eher selten sind. Geht dann am besten in der Selbstständigkeit

    aus DE gesendet....

  • Geht dann am besten in der Selbstständigkeit

    Wobei dann die psychologische Hürde höher wird: Lasse ich wirklich einen Auftrag sausen, wenn ich damit mein selbst gewähltes Wochenpensum von 20 Stunden überschreiten würde, oder nehme ich den lieber mit, weil ich nicht weiß, ob ich das Geld und den Kuinden in einem hlaben Jahr vielleicht dringend brauche?

  • Wobei dann die psychologische Hürde höher wird: Lasse ich wirklich einen Auftrag sausen, wenn ich damit mein selbst gewähltes Wochenpensum von 20 Stunden überschreiten würde, oder nehme ich den lieber mit.

    Kann ich genaus so unterschreiben: Selbstständig auf kleiner Flamme geht nicht. Braucht man gar nicht erst versuchen. Ich z.B. nehme mir bei den guten Vorsätzen zum Neuen Jahr jedes mal vor es etwas langsamer laufen zu lassen. Klappt nicht. Alter Witz: Ein Selbstständiger arbeitet selbst und ständig.....

    Zurück zum Thema: Im Normalfall, ohne Krise, bis ich in meinem Garten was zum Essen angebaut bekomme. Als völliger Laie und ohne grünen Daumen. Hab ich in der gleichen Zeit in meinem Job das Vielfache verdient, und kann mich mit ausreichend Nahrungsmitteln ausstatten. Und für den Krisenfall muß ich davon ausgehen, das meine Kenntnisse eventl. solchermaßen gefragt sind, das ich dafür genügend Essen eintauschen kann. Ist aber, je nach Krise, nur ein Wunschtraum?

  • Und für den Krisenfall muß ich davon ausgehen, das meine Kenntnisse eventl. solchermaßen gefragt sind, das ich dafür genügend Essen eintauschen kann.

    Das kommt stark auf die Art der Selbstständigkeit an. Wenn du vom Kellerbüro aus als Makler, Buchhalter, Journalist oder ähnliches arbeitest, dürfte das schwierig werden.


    Aber insgesamt hast du natürlich recht: Wirtschaftlich rechnet sich eine Selbstversorgung in der Regel nicht. Da verdient man wahrscheinlich sogar mit einem Hilfsarbeiterjob deutlich mehr als die entsprechenden Lebensmittel selbst in guter Qualität im Laden kosten.

  • Selbstversorgung ist ein Kostenblock, wie eine VErsicherung. Die ksotet im Normalfall auch nur geld, aber kann einem den popo retten

    (wenn dann nicht grad genau der Fall nicht von der Versicherung abgedeckt werden würde, der einem passiert ist)

    aus DE gesendet....

  • Aber insgesamt hast du natürlich recht: Wirtschaftlich rechnet sich eine Selbstversorgung in der Regel nicht. Da verdient man wahrscheinlich sogar mit einem Hilfsarbeiterjob deutlich mehr als die entsprechenden Lebensmittel selbst in guter Qualität im Laden kosten.


    Die Geschichte mit der reinen Selbstversorgung in normalen Zeiten bei florierender Wirtschaft ist reiner Idealismus, eine alternative Lebenseinstellung zum Konsumwahn dieser Zeit. Die Rendite liegt dann eher in der psychologischen Wirkung als auf dem Bankkonto.


    Nun war aber die Ausgangslage im Thread eine Andere - da ging es ja um den Krisenmodus.


    Ich persönlich gehe davon aus dass in einem Ereignissfall wo die Selbstversorgung ein Thema wird keine "normal" funktionierende Wirtschaft mehr vorhanden ist, Warenlieferungen nur teilweise oder gar nicht mehr richtig funktionieren und auch die Lebensmittel - Grossverteiler nicht mehr alles im Sortiment oder gar geschlossen haben.

    Dann ist die Rendite der Selbstversorgung eine ganz andere, äusserst wichtige: Überleben.

    Wenn die Wirtschaft so am Achtersteven ist dass man sich selber versorgen MUSS ist wohl auch bei den Meisten der Job mit monatlich geregeltem Einkommen weg. Alles was bleibt ist eine leere Kasse, Hunger und Zeit. Genug Zeit um mittels Tauschhandel Arbeiten gegen Futter anzubieten, genug Zeit möglichst viel Garten oder Kleinvieh zu bewirtschaften. Dann rechnet sich der Tageslohn doch eher nach einer warmen Mahlzeit oder einer Speckseite als nach der Leasinggebühr eines Fahrzeuges.


    Aber eben - wenn es soweit ist dürften wir noch ganz andere Probleme am Hals haben.

  • Selbstversorgung ist ein Kostenblock, wie eine VErsicherung. Die ksotet im Normalfall auch nur geld, aber kann einem den popo retten

    (wenn dann nicht grad genau der Fall nicht von der Versicherung abgedeckt werden würde, der einem passiert ist)


    Für mich ist der Garten ein Hobby. Nach den ganzen Tag Bits schubsen macht es einfach Spaß, mit den Händen in der Erde zu wühlen.

    Habe mir deshalb vor 1 1/2 ein Grundstück in der Ostdeutschen Pampa zugelegt.



    Selbstversorgung mit Gemüse außer Tomaten und Paprika läuft. Da soll mal ein Folientunnel dazu kommen.

    Obst wird noch Jahre dauern, alles erst gepflanzt, muss teilweise wieder nachgepflanzt werden.

    Nüsse dito.


    Getreide spiele ich ein wenig, erst einmal Saatgutvermehrung. 3 Brote aus eigenen Rogen gab es dieses Jahr.

    Saatgetreide für Rogen habe ich jetzt für ca. 100qm.

    Jahresbedarf wäre so wie jetzt extrem Zeitaufwendig in der Ernte (Schere) und Verarbeitung (dreschen, reinigen)


    Dieses Jahr Gerste und Hafer. Auch als Stützfrucht für Linsen.

    Hafer ist so schlecht aufgelaufen, da wird es wohl nichts mit Saatgut werden.


    Weizen weis ich nicht, ob es für Backqualität reicht. Da kommt im Herbst 2qm als Versuch dran.


    Aber der Rest?



    Ölfrüchte: Raps paßt nicht in die Fruchtfolge, Verarbeitung? Sonnenblumen: kein sicher Ertrag, Verarbeitung?


    Saatgut wird zu größten Teil gekauft.


    Tiere: Zeitlich jetzt nicht möglich. Ohne Zukauf an Futter ginge es nicht. Für Futteranbau reicht die Fläche nicht.

    Wenn morgen eine Krise kommt, habe ich dann auch keine.


    Wasser: Gartenbrunnen, Förderung nur elektrisch. Da durch Abwasser verunreinigt, wäre Trinkwasser einfacher aus Regenwasser zu gewinnen.

    Strom: mit fliegenden Aufbau nur für CHAP-Gerät und Beleuchtug. Da soll mal was auf Dach wenn die Finanzen es wieder hergeben.

    Abwasser: Versorger plant Anschluss an Zentrale Entsorgung über Hebewerk, das wäre bei Stromausfall Schluß.

    Heizen: Öl, also nach 1 Jahr Schluß. Spaßofen im Wohnzimmer habe ich (und Holz für 2 Jahre), aber das muß ich kaufen.

    Und ob der reicht, das Haus frostfrei zu halten?


    Und an Kleidung, Baumaterial, Ersatzteile usw. ist erst garnicht zu denken.


    Soviele Überschüsse, das ich das alles tauchen könnte ist absolut unvorstellbar (bei heutige Preisverhältnissen).

  • super, wenn man soviel spaß dabei hat in der Erde zu wühlen. Ich bin dann eher der, der mit dem Trekker fáhrt und die autonatische bewässerubg plant und baut.

    aus DE gesendet....

  • EIner der Pioniere, der die Selbstversorgung aus dem Garten populär machte, ist John Seymour, seine Bücher dürften bei den meisten von uns vermutlich im Bücherschrank stehen.

    Im Blog Wurzelwerk von Marie Diedrich, die ökolog. Landwirtschaft studiert, kann man folgende Richtlinien für die Gartengröße finden:


    "Wie viel Fläche braucht ein Selbstversorger-Garten?

    Wir sind zwei Erwachsene und ein Kind, also 2 ½ Personen. Unser Gemüsegarten hat eine Fläche von ungefähr 220 m2, das reicht für uns gut aus. Für die ganzjährige Selbstversorgung mit Gemüse ohne Kartoffeln kann man von 60 bis 80 m2 Flächenbedarf pro Person ausgehen, mit Kartoffeln kommen nochmal ungefähr 90 m2 obendrauf.

    Das sind natürlich nur grobe Richtwerte. Je nachdem, wie intensiv du deinen Garten bewirtschaftest, wie gut dein Boden ist und wie viel Gemüse du isst, kann das bei dir auch anders aussehen.Dazu kommen bei uns nochmal 20 m2 für Beerensträucher und 20 Obst- und Nussbäume, die nochmal eine Fläche von ungefähr 400 m2 einnehmen.

    Damit wären wir bei ungefähr 300 m2 pro Person für die Selbstversorgung mit Obst und Gemüse inklusive Kartoffeln. Wenn man Kartoffeln zukauft, sollten 210 m2 für einen Selbstversorger-Garten mit Obstbäumen ausreichen. Wie gesagt, nur als grober Richtwert."


    Für Techies ganz interessant dürfte die Beet-Automatisierungslösung von FarmBot sein. Ein Portalachsen-Roboter sät, jätet und gießt/düngt ein Beet, gesteuert wird das System über eine Kamera am Roboter und Bilderkennungsalgorithmen, mit einer Feuchtesonde prüft der Roboter an den Pflanzen die Bodenfeuchte und gießt entsprechend. Ein Unkrautgreifer zupft sprießendes Grünzeug raus. Die FarmBots-Bausätze gibts für verschiedene Beetgrößen vom Frühbeet bis hin zum System für große Gärtnerei-Beet mit 3x18m.


    Mir persönlich am sympathischsten ist momentan der Community-Ansatz Solawi - solidarische Landwirtschaft. Wir haben seit zwei Jahren auch ein Solawi-Projekt in der Gemeinde. Das Prinzip ist ein von einer Gruppe Interessierter gemeinsam angelegter und gepflegter Garten/Ackerstreifen auf dem während der gesamten Wachstumsperiode Gemüse angebaut wird. Geerntet wird das, was gerade reif ist und wird gleichmäßig in Kisten gepackt. Jeder Beteiligte bekommt eine solche Kiste, so wie sie anfallen. Z.B. eine pro Woche. Größere Solawi-Projekte haben oft noch eine Tauschplattform, meist eine Hütte am Gartengelände, in der das geernte Gemüse präsentiert und umsortiert/getauscht werden kann. Unser Solawi-Projekt wird von einer echten Gärtnerin betreut, die auch Zugang zu einem landwirtschaftlichen Betrieb hat, der die groben Arbeiten maschinell durchführt (Grubbern etc.). Die Beteiligung am Solawi-Projekt kann rein finanziell sein (Monats/Jahresbeitrag), oder durch Arbeitsstunden oder einem Mix aus beidem (bei uns meist genutzt). Da sich neben unserem Solawi-Feld eine Grillstelle, Sitzbänke/Tische und eine Spielwiese für Kinder befinden, ist der soziale Aspekt des Miteinander was machens und erlebens fast schon die Haupttriebfeder für eine Beteiligung. Es sind viele Elternzeitler, Mütter im Mutterschutz, Alleinerziehende dabei, weil sich hier nützliches und angenehmes inkl. Kinderbeschäftigung gut kombinieren lässt.


    Getreideanbau im Garten halte ich für schwierig, da der Aufwand (mähen, dreschen, putzen) für eine kleine Anbaufläche überproportional hoch ist. Mähdrescher wurden nicht ohne Grund erfunden. Nur lohnt sich der im Garten nicht.


    Grüsse

    Tom

  • Mir persönlich am sympathischsten ist momentan der Community-Ansatz Solawi - solidarische Landwirtschaft. Wir haben seit zwei Jahren auch ein Solawi-Projekt in der Gemeinde.

    Da habe ich auch mehrere Familien im Bekanntenkreis, die bei sowas mitmachen, und einen bekannten Landwirt, der das anbietet. Die sind alle recht angetan davon, sowohl die Nutzer, denen das Spaß macht, als auch der Landwirt, für den das eine finanziell sehr attraktive Nutzung ist, wenn auch nur für einen sehr kleinen Flächenanteil.


    Für mich persönlich wäre das nichts, weil ich gerne ein paar Sachen ausprobieren und lieber selbst verantwortlich bin, auch wenn mal was daneben geht.

  • Für mich persönlich wäre das nichts, weil ich gerne ein paar Sachen ausprobieren und lieber selbst verantwortlich bin, auch wenn mal was daneben geht

    Verständlich. Wobei Saatgutauswahl, Anzucht und Pflege unter Leitung eines Profis halt auch eine Erfolgsgarantie sind. Gerade, wenn man das Gemüse für die eigene Versorgung braucht und einplanen will. Die meisten Hobbygärtner betreiben ihre Gemüsebeete aus Liebahberei und freuen sich, wenn es mal 5 Schlangengurken und ein paar schöne Salate gibt. Oder Tomaten aus dem Balkonkasten zum Naschen. Wenn ich aber Richtung Selbstversorgung gehe, dann "muss" ich 50kg Tomaten ernten, 20kg Bohnen, 200kg Kartoffeln etc. Damit ich das Zeug einkochen bzw. einlagern kann für die Winterzeit, wenn ich nichts ernten kann, aber was essen will.

  • Für mich persönlich wäre das nichts, weil ich gerne ein paar Sachen ausprobieren und lieber selbst verantwortlich bin, auch wenn mal was daneben geht.

    Für mich ebenfalls, aber die anderen Projekte finde ich auch sehr interessant.

    Wenn sich daraus auch eine Perspektive für ein Szenario ergibt ist das doppelt erfreulich.

    Egal welche Methode man gerade ins Auge fasst, wichtig ist das man sich bewegt und macht. Manchmal entwickelt sich sogar ein Hobby daraus oder sogar mehr.

  • Klar, da habt ihr beide recht. Wer daran Spaß hat und wer mit der jeweiligen Gemeinschaft gut auskommt, für den ist so ein Solawi-Ding sicher klasse.


    Ich glaube allerdings nicht, dass man da automatisch bessere Erträge bekommt. Natürlich hat man einen gewissen gartenbaulichen Vorteil, wenn der Bauer im Herbst Mist unterackert und im Frühjahr mit der Kreiselegge drüber fährt. Da hat man eine Nährstoffversorgung und ein Saatbett, für das man sich alleine ganz ordentlich anstrengen muss und das man oft auch von Hand überhaupt nicht hinbekommt. Der folgende Pflegeaufwand ist aber in etwa gleich, egal ob solidarisch oder im Einzelgarten, und die Lernkurve dürfte ähnlich anspruchsvoll sein. Und vor dem Krisen-hintergrund würde ich mich nicht darauf verlassen, dass so eine Gemeinschaft dann auch noch funktioniert bzw. dass sich dann nicht irgendwer einfach vor der Verteilung bedient, falls wirklich Lebensmittel knapp sein sollten.

  • Die Gemeinschaft hat aber einen riesen großen Vorteil - wenn ein einzelner nicht kann, weg muss wegen der Arbeit oder in den Urlaub fährt, verkommt nicht der ganze Garten.


    Wenn ich, mit meinem Krautland "für mich allein", mal eine oder zwei Wochen weg muss oder will, muss ich mir einen Babysitter organisieren. Und der ist pro Tag bestimmt ne halbe Stunde unterwegs.