COVID-19: Positive Aspekte im Widerspruch einer Pandemie

  • Oh nein, nicht noch Einen aber in Anlehnung an den Thread COVID-19: Mentale Aspekte hab ich dennoch mal einen Neuen hier eröffnet, da die Thematik dann doch völlig anders gelagert ist und in dem mich die von Euch als tatsächlich eher Positiv betrachteten/empfundenen Seiten der Pandemie und ihre bisherigen Folgen/Auswirkungen auf SichSelbst/Umfeld interessieren würden.


    :exclamation_mark:Daher hier bitte diesem vorgeschlagenen Thema folgend "nur" die von Euch wirklich "guten" Aspekte jener Krise auf/erzählen:exclamation_mark:
    Auch wenn Pandemie vs. Positiv irgendwie erstmal widersprüchlich wirken


    Meine bisherigen Überlegungen:


    1. Die BEVA hat jetzt die Idee & meine Bemühungen einer Krisenbevorratung umfänglich verstanden/eingesehen und wir haben als Familie mal wieder festgestellt wir sind ein gutes Team!
    2. Meine beiden Jung's haben ihre Lektion gelernt, dass sich ihr gewohntes Leben von einem Tag auf den Anderen grundlegend verändern kann und wie flexibel man sein kann/muss um dem zu begegnen !
    3. Ich konnte meine mentale "Preppereinstellung" in diesem Ernstfallszenario überprüfen und als soweit vernünftig sowie erforderlich einordnen bzw. rudimentär bestätigen!
    4. Zudem den "frühzeitigen" Mut aufgebracht auf dann seiner Intuition auch zu Vertrauen, dementsprechend zu handeln und noch besser gelernt mein Bauchgefühl mit Fakten abzustimmen, ohne in einen Panikmodus zu kommen!
    5. Ein Überdenken & Befürworten von "Bevorratung im Krisenfall" im Freundes/Bekannten/Nachbarschaftskreis feststellen können und ehrliche Dankbarkeit über meine Hilfestellung erfahren!
    6. Homeoffice & Homeschooling als schwierig aber machbar und für die Zukunft als echte Alternative empfunden sowie das dementsprechende eigene Equipment verbessern können!
    7. Radfahren, auch zur Arbeit problemlos ausgeweitet und sehe ein doch gewisses Umdenken der Stadtplanung/Politik in Richtung bessere/vernünftige Fahrradinfrastruktur und generell alternativen zum KFZ nachdenklicher anzugehen!
    8. Generell einer Machbarkeit von zügigem "Gesetze erlassen" zusammen mit den Oppositionsparteien die ein "Herausreden&Nichthandeln" bei anderen anstehenden, gerade global betreffende Probleme, jetzt "ad absurdum" führen!
    9. Allgemeines Interesse/Einbringen in demokratische Meinungsbildung mit dem eben Für&Wider der Debatte auf Straße&Parlament sowie mehrheitlich ein "Wissenschaft vor Glauben" setzen und nicht zuletzt ein weitgehend soweit eigentlich vernünftiges Verhalten/Reagieren vom eigenen Volk sowie Europa/Welt mitnichten sich das von ja Einigen befürchtete "Doomsdayverhalten" eingestellt hat!


    Und da als ganz besonders positiv erfahren/erlesen dürfen: Die sachlichen Diskussionen/Beiträge/Hilfestellungen hier im Forum waren/sind informativ und wertvoll sowie freundlich und auch mal spaßig formuliert und eine echte Krisenunterstützung...

    Danke Euch allen dafür :):thumbs_up:

    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

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    5 Mal editiert, zuletzt von derSchü ()

  • Dem kann ich mich nur anschließen.


    Meine BEVA und ich haben, bei allem zwischenzeitlichen Generve, im Grunde genommen bestätigen, dass wir ein gutes Team sind.


    Unser Home Office/Home Schooling Equipment hat sich als teilweise unzureichend, weil teilweise sehr veraltet und entsprechend underpowered, erwiesen. An dieser Stelle werden wir nun nachsteuern, entsprechende Mittelfreigabe habe ich von meiner BEVA. :grinning_face_with_smiling_eyes: Ist quasi ein Freibrief. Also lass krachen.:smiling_face_with_sunglasses:


    Eigene gemeinsame Kinder haben wir noch nicht, aber hier hat sie eingesehen, dass ein eigener PC-Arbeitsplatz für JEDES Haushaltsmitglied mit der entsprechenden Netzwerkverbindung zwingend erforderlich ist.


    Da meine BEVA und ich in kritischen Infrastrukturen arbeiten, haben wir nichts von HomeOffice oder Kurzarbeit mitbekommen. Bei Nachbarn oder im Freundes-/Verwandtenkreis war dies der Fall. Aber nicht bei uns. HomeOffice wäre bei uns theoretisch möglich gewesen, aber aufgrund innerbetrieblicher Vorgaben für uns nicht vorgesehen. Papierbackup zum Beispiel auf der einen Seite (auch wenn wir beide das nicht so richtig nachvollziehen konnten, da es keine Rolle spielt, ob der Papierausdruck bei uns zu Hause liegt oder im Büro...) oder weil wir eben keine Kinder unter 12 Jahren haben, nicht einer bestätigten Risikogruppe angehören (Krankheit oder Alter).


    Wir hatten bereits im Vorfeld eine Vorratshaltung, die sich im Laufe der letzten zwei, drei Monate als weitestgehend ausreichend erwiesen. Hier hat meine BEVA auch nichts mehr dagegen einzuwenden, wenn ich eine größere Menge Einweghandschuhe organisiere.


    Meine BEVA interessiert sich seit der Pandemie auch verstärkt für Politik und plant, sich sogar in die Lokalpolitik aktiv einzubringen. Mal schauen, wie viel davon im nächsten Jahr noch übrig geblieben ist.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Die beste und zugleich überraschendste Erkenntnis aus der Situation ist:

    Unser Alltagsleben wurde nur wenig beeinträchtigt.


    Home Office war schon vorher

    Bestandteil meiner Arbeit, das wurde also nur zeitlich ausgeweitet und das Equipment etwas optimiert.


    Unsere Freizeitgestaltung findet sowieso meist rund ums Haus und oft nur im Familienkreis statt.
    Die auswärtigen Aktivitäten wurden viel weniger vermisst als vermutet.
    Interessanterweise verlangten die Kinder auch nicht häufiger nach medialer Berieselung. Lag wohl am guten Wetter.


    Einkaufen war kein großes Thema, wir hatten genug von allem daheim. Außer frische Ware (Milchprodukte, Obst, Gemüse), das wurde gelegentlich nachgekauft.
    Aber wenn die Schlange vor dem Supermarkt zu lang war konnte man beruhigt einfach umdrehen und denken: morgen reicht auch noch. Locker.


    Wir sind uns gegenseitig auch gar nicht groß auf die Nerven gefallen. Sogar weniger als sonst, weil der Stress durch Termine (Arbeit, Schule, Kurse, Treffen) wegfiel.


    Allerdings empfinde ich das Home Schooling als eine echte Herausforderung. Aber das gehört ja nicht in diesen Thread.

    nicht jammern, machen

  • Da meine BEVA und ich im Rentenalter sind, war und ist Corona nur ein kleines Thema für uns. Auch wir gehen schon seit langem kaum mehr aus dem Haus. Wenn dann nur um gute Bekannte zu treffen, und die kamen nun zu uns, mit gehörigem Abstand und nur draußen.

    Das einzigste was uns fehlte waren die Mittelaltermärkte, aber ich denke nächstes Jahr wird das wieder was. Also haben wir wie immer uns hauptsächlich im Garten aufgehalten. Zu tun gibt es mit einem großen Grundstück und Garten genug. Da reicht manchmal selbst die Zeit für nicht aus.

    Alles andere, wie Einkaufen wie gehabt, aber eben mit Mundschutz. Der Keller war und ist voll, also was soll uns noch passieren.

    Doch etwas gibt es, ich schaue seit Corona weniger Fernseh, eigentlich gar nicht mehr. Es nervt nur noch über Corona zu hören, und den Rest von Seifenopern können wir uns sparen.

  • Drei positive Erfahrungen

    1. FFP3 helfen auch gegen Pollen. Ich habe mich wegen Corona getraut im Freien die albern aussehende Maske beim Grillen aufzusetzen. Werde mir, wenn ich sie beim "Hamstern" niemandem mehr wegnehme, also irgendwann nach Corona einen größeren als bisher, aber nicht übertriebenen Vorrat zulegen.

    2. Die meisten Menschen lernt man erst in einer Krise richtig kennen. Da habe ich einige höchst unerwartete positive Überraschungen erlebt.

    3. Weil der ganze Freizeitstress weg fällt, habe ich die nähere, erwanderbare Umgebung unseres Dorfes auch querfeldein fast so lückenlos kennengelernt wie die Umgebung meines Geburtsortes. Ortskenntnis ist Gold wert.


    Im Übrigen kann ich fast alles meiner Vorredner von mehr Akzeptanz des Preppens bis noch besserem Familienzusammenhalt voll unterschreiben.

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Corna hat gezeigt das meine Freundin und ich gut als Team agieren und so auch gemeinsam durch die Krise kommen.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Durch Corona haben sich bei mir auf Arbeit die Arbeitszeiten stark geändert. Homeoffice ist leider keine Option. Allerdings habe ich durch die neuen Arbeitszeiten auch etwas Freizeit gewonnen.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Besonders am Geldbeutel kann ich positves bemerken...


    - Statt 2 Tankfüllungen die Woche z Zt nur noch einmal alle 4 Wochen

    - keine teuren Imbissbesuche mehr "unterwegs" mit dem (seltenen ) Aldi-Einkauf lebt sichs sehr günstig

    - Ich habe Zeit zum selber Kochen,das ist deutlich leckerer als der viele "Unterwegs-Frass"

    - durch viele Zeit kann ich was für die eigene Bildung tun : Online Sprachkurs


    Aber mit der ganzen klaren Ansage das diese Dinge die Situation nicht ansatzweise aufwiegen !

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Habs gerade mit einem Kollegen besprochen: durch die verstärkte Maskennutzung und das Social Distancing haben wir in diesem Jahr praktisch keine Erkältungskrankheiten/Infekte in den Familien gehabt.


    Und durch den Lockdown im Frühjahr konnten wir einige schon lang geplante Bau- und Bastelprojekte umsetzen oder zumindest anstoßen:


    - der Bau eines Technikraums für unsere Insel-Solaranlage ist abgeschlossen

    - der Bau eines neuen Vorratsraums für Lebensmittel passiert gerade

    - für die nächsten Wochen steht die Transformation des Kinderzimmers in ein "Jugendzimmer" an. Mit 12 ist man halt schon cooler und hat andere Ansprüche

    - ein Projekt, was uns vermutlich bis in den nächsten Sommer beschäftigen wird, ist die Fertigstellung des Einbaus einer Einliegerwohnung/Ferienwohnung in unsere Scheune im Obergeschoss. Der Roh-Ausbau steht bis auf die Trockenbau-Innenwände und es fehlen noch die Installationen Strom/Heizung/Wasser/Abwasser.

    - Fertigstellung unseres "Heimkinos", ich hatte schon länger eine gebrauchte Motorleinwand herumliegen, die aus einem Umbau eines Veranstaltungsraums übrig war. Nun hängt sie seit einigen Monaten in unserem Arbeits-/Musik-/Lese-Zimmer (ein ausgebauter Dachboden über der Wohnung, mit Platz für drei Schreibtische, einer Sitzgruppe und dem Schlagzeug des Juniors). Den bisher ungeliebten, weil etwas störend lauten Low-Cost-FullHD-Beamer (den gab es bei Amazon mal in einer Sales-Aktion neu für 159€...) habe ich in eine selbst gebaute schalldämmende Hushbox verfrachtet - seither gibt es regelmäßig "Corona-Kino" am Wochenende - auf 244cm breiter Leinwand.


    Und was ich beobachte: der Zusammenhalt in der eigenen Familie und im sozialen Umfeld (Freunde, Nachbarn) ist stärker geworden. Wo bisher jeder "sein Ding" machte, gibt es jetzt mehr miteinander. So machen wir seit Corona einmal im Monat zusammen mit den Nachbarn links und rechts von uns eine Pizza-Sammelbestellung bei der örtlichen Pizzeria (auch mit dem Hintergedanken, die Gaststätte über die Pandemie zu retten). Gefühlt rücken alle ein bisschen mehr zusammen (klingt bei Social distancing vielleicht etwas paradox).


    Da unser Sohn immer mehr Tricks mit seinen Fahrrädern einübt (BMX, Dirtbike), hat er einen entsprechenden hohen Material-Verschleiß, vom Verbrauch an Pflastern und Hosen ganz zu schweigen. So habe ich mittlerweile eine passabel ausgestattete Fahrrad-Bastelwerkstatt. Sowas spricht sich herum und nun steht immer wieder mal ein Kind aus dem Dorf an der Tür und fragt, ob ich mal sein Fahrrad angucken könnte. Die Bilanz der Sommermonate: 2 (Supermarkt-)Bikes komplett mit neuen Bremsen ausgestattet, 2x Schaltzüge gewechselt, 3x Mäntel erneuert, diverse Schläuche geflickt. Erst gestern stand wieder ein Kumpel unseres 12jährigen vor der Tür und wollte gar nicht zu unserem Sohn, sondern fragte, ob ich mal nach seinem platten Hinterrad schauen könnte...

  • Positives für mich:


    - An meinem Lebenswandel hat sich nichts geändert. Ich war schon vorher niemand der oft in Gaststätten oder ähnlichem war. Ist einfach nicht meine Welt. Ich veranstalte da lieber selber den einen oder anderen "Das große Fressen" Abend an dem alle bekocht / begrillt werden. Die haben zugenommen und man sieht sich viel öfters.

    - Im Familien- und Bekanntenkreis hat ein Umdenken zum Thema Vorsorge stattgefunden. Da jeder erlebt hat wie schnell sich etwas ändern kann, kann man nun weit einfach und offener über solche Dinge reden. Zumal tatsächlich sich die meisten in meinem Dunstkreis sich ernsthaft Gedanken machen. Es freut mich schon das die meisten jetzt tatsächlich mal über eine Woche hinaus denken.

    - Bei uns ist gilt derzeit eine Arbeitszeitreduktion und die Verpflichtung keinerlei Überstunden zu machen, Erstaunlicherweise wird das auch durchgesetzt. Nach dem Motto "Wenn die Zeit nicht reicht, dann reicht sie eben nicht. Dann verlänger das". Das mehr an Freizeit ist sehr entspannt.

    - Wir haben nicht die Herbsterkältungswelle wie in den letzten Jahren gehabt.

  • Homeoffice gibt mir mehr Zeit für Hobby und Freizeit.
    Das lästige Pendeln fällt weg.
    Man ist mehr mit der Familie zusammen.

    Man ernährt sich besser und gesünder als in der Kantine.
    Mehr "grüne" Ausflüge, weniger Stadt.
    Online Konferenzen sind zweckmäßiger als live, und kürzer.

  • Die Ausgangssperre hat mir am besten gefallen. Man konnte endlich seiner Arbeit (Tiefbau, Straßenbau) nachgehen, ohne das mir ständig ein Anwohner, Gassigänger oder Autofahrer auf die Nerven geht.


    In der Familie hat auch bei den letzten verbliebenen Skeptikern ein Umdenken stattgefunden.


    Aufgrund des großen Veranstaltungssterben musste ich weniger mithelfen und konnte so mehr draußen und beim Angeln sein.