Krawalle in USA - welche Erkenntnis zieht ihr für euch daraus?

  • Genau keine.


    In den USA kommt sowas alle paar Jahre vor und beruhigt sich dann wieder. In 3 Wochen wird keiner mehr davon reden.

    Das ist etwas, was mir seit ein paar Jahren in vielen Bereichen auffällt. Etwas kocht hoch, wird medial breitgetreten, alle Welt regt sich auf, geht auf die Straße und demonstriert für oder gegen was auch immer. Nach einigen Wochen kehrt Ruhe ein und kein Hahn kräht mehr danach. Entweder hat sich in diesen paar Wochen eine Änderung eingestellt, weil zum Beispiel Gesetze und Verordnungen geändert wurden oder zum Beispiel Strafverfahren eingeleitet wurden.


    Aber wenn nicht wenigestens eines der drei Dinge gemacht wurde, wird sich nichts ändern. Gesellschaftlich schon mal gar nicht. Individuell vielleicht, wenn sich einzelne Menschen die Themen in ihrem eigenen Leben integrieren und dadurch verstätigen.


    Gesellschaftliche Veränderungen sind in der Regel langsame, aber stätige Prozesse.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • In 3 Wochen wird keiner mehr davon reden.

    Da würde ich nicht drauf wetten. Die USA sind in einer bislang einmaligen Situation: erratischer Präsident, der sein Land politisch und wirtschaftlich zunehmend international isoliert und im November wieder gewählt werden möchte (Zitat "Ich werde das Wahlergebnis akzeptieren - sofern ich gewinne".), viele Millionen Arbeitslose, eine abstürzende Fracking-Branche usw. Das Land bzw. die Bevölkerung ist ziemlich zerrissen, verunsichert und steht vor einer ungewissen Zukunft. Das war in der Weltgeschichte bisher meistens der Anfang unschöner Entwicklungen.

  • "Gewalt ist denkbar, sogar wahrscheinlich"

    Was, wenn Donald Trump die Wahl verliert, aber nicht gehen will? Der US-Juraprofessor Lawrence Douglas hat einige beunruhigende Szenarien für diesen Fall durchdacht.


    (ZEIT-Interview vom 10.6.2020)

    Wir können nur spekulieren ob dieses Ereignisses so eintreten, wie in diesem Artikel beschrieben, und uns drauf vorbereiten.
    Aus meiner bescheiden Sicht gibt es vieles das dagegen spricht das es so kommt.
    Erläutern unter Einhaltung der Regeln im Forum kann ich das nicht.

    Gruß


    Kcco

    Gsund bleiben

    Keep clam and chive on

  • Finde diese Spekulation lächerlich, wenn Donny verliert, muss und wird er gehen. Period.


    LG Vincent

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

  • Ich halte das auch für wenig wahrscheinlich, allerdings nicht für ausgeschlossen. Die direkten Auswirkungen auf mich dürften aber gering sein.

  • Dass es in den USA nicht gerade zum Besten steht, wenn man Teil des Präkariates, der Black Community oder des White Trash ist, ist bekannt. Neuerdings haben diese Schichten enorm Zustrom -> explodierende Arbeitslosigkeit. Ich würde sagen, die regulären Amis können froh sein, wenn sie durch den 2. Zusatzartikel wenigstens die Möglichkeit haben, sich selbst zu schützen.

    Vor ein paar Stunden wieder Straßenkämpfe in Dijon, Frankreich.

    "Seit drei Nächten Zusammenstöße zwischen Tschetschenen und Vorstadt-Bewohnern in Dijon"

    Französische Medien schreiben anstelle "Vorstadt-Bewohner": Nord-Afrikaner. :winking_face:

    Ich denke, es kommt auf die Region an. Wer in einer Stadt wohnt, in der ethnische Konflikte bei jedem Anlass auszubrechen drohen, wird sich Gedanken machen. Die meisten deutschen Städte scheinen sicherer als Städte in Frankreich, Belgien und Großbritanniens.

  • ... Die meisten deutschen Städte scheinen sicherer als Städte in Frankreich, Belgien und Großbritanniens.

    Noch, das kann sich in den nächsten Jahren aber auch ändern, die sind uns zeitlich nur etwas vorraus.

  • Es ändert sich schon. Das kann ich aus meiner Region deutlich bestätigen.

    Früher hätte ich meine Kinder bedenkenlos auf eine ländliche Hauptschule geschickt.

    Heute sind auch bei uns (Markt mit 3000 Einwohnern)... ich sag mal politisch neutral: "Gefährliche Menschen" dort konzentriert.

    Und das hat sich in einer Zeitspanne von ungefähr fünf Jahren grundlegend verändert.

    Das kann sehr sehr schnell gehen.

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Die Gemengelage in den USA bleibt weiterhin interessant - bewaffnete, weiße "Bürgerwehren" mischen nun auch aktiv mit:


    "Beim Versuch von Demonstrierenden, die Statue des spanischen Konquistadors Juan de Oñate in der US-Stadt Albuquerque zu stürzen, hat ein Angehöriger einer Miliz einen Demonstranten angeschossen.(...)

    Bewaffnete einer selbst ernannten Bürgerwehr hatten versucht, den Sturz der Statue zu verhindern, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. (...)

    Die Gouverneurin des Bundesstaats New Mexico, Michelle Lujan Grisham, verurteilte die selbst ernannte Bürgerwehr. Sie seien vor Ort gewesen, um Demonstranten zu bedrohen. In ihrem Bundesstaat gebe es keinen Platz für Milizen, die versuchten, Menschen "zu terrorisieren".Der Polizeichef von Albuquerque, Michael Geier, teilte mit, es gebe Berichte, dass Bürgerwehrgruppen für die Gewalt verantwortlich gewesen seien. Sollte sich dies bewahrheiten, würden die Betroffenen zur Rechenschaft gezogen." (SPIEGEL, 16.6.2020)

  • Ich stell mir die Frage , ob ich nicht langsam AKtien von US-Konzernen verkaufen soll, falls es in den USA zum Bürgerkrieg kommt. Eigentlich hat es sehr lang gedauert , bis die erste Miliz aktiv wurde. Ist zwar jetzt nicht deren klassisches Szenario , daß sie sich gegen die Zentralregierung wenden müssen, sondern eher gegen den Mob und die ihn unterstützenden Regierungen/Verwaltungen der Bundesstaaten bzw-Großstädte.


    Möglicherweise verläuft die neue Frontlinie zwischen den sich selbst so vertstehenden weltoffenen,liberalen Bundesstaatenan der Küste und dem sogenannten "Bible-Belt" im landesinneren.

    Einmal editiert, zuletzt von frieder59 ()

  • Noch, das kann sich in den nächsten Jahren aber auch ändern, die sind uns zeitlich nur etwas vorraus.

    Jetzt auch die Süddeutsche:

    Bandenkrieg in Dijon:"Nicht mehr auf dem Boden der Republik"

    Natürlich geschieht das in der Republik. Immer wieder und auch in Schweden. Und wie du sagst, wohl auch hier irgendwann.

    Russland, Polen, Tschechien, Ungarn lehnen sich zurück und fragen: Lieber Westen, habt ihr euch übernommen?


    Was kann der Einzelne tun, um ethnische Konflikten unbeschadet zu überstehen?

    Sich raushalten.

    Und vielleicht in eine vernünftigere Gegend umziehen. :smiling_face_with_sunglasses:

  • Was kann der Einzelne tun, um ethnische Konflikten unbeschadet zu überstehen?

    Sich raushalten.

    Und vielleicht in eine vernünftigere Gegend umziehen. :smiling_face_with_sunglasses:

    Wo willst du den dann hin, etwa nach Russland, Polen, Tschechien oder Ungarn. Dazu kommt das du dort der Ausländer bist. Und wenn zuviele Ausländer in ein Land kommen werden die dortigen Bewohner in der Regel Vorsichtig und ängstlich, denn sie haben sich was aufgebaut und damit was zu verlieren. Du würdest im neuen Land also auch angefeindet, sofern deine zahl dem Wohlfühlzohne der dortigen Bewohner übersteigt . Es geht dabei nicht um Rassismus, sondern um Angst. Wenn eine Gruppe an Menschen in ein anderes Land einwandern oder Asyl beantragen werden sie vorsichtig beliebäugelt. Sind es nur wenige, dann schwindet die Angst und eine Helfersymdrom entwickelt sich. Sind es aber viele, oder wie bei uns 2015 Millionen, dann werden aus Helfer Gegner dieser Einwanderer. Wenn dann noch einige Verbrechen begehen wird das auf alle Menschen dieser Gruppe ausgedehnt. Aber kommen wir zu dem Wohin zurück. Man kann natürlich weglaufen. Nur das wird irgendwann eng, denn irgendwann gibt es keinen Platz mehr um wegzulaufen, dann muss man kuschen oder man wehrt sich.


    Ich hoffe ich wurde nicht zu politisch, wenn doch dann bitte löschen.

  • Ich bin der Meinung, dass es für den "Vorsorgebetreibenden" Prio Nr. 1 sein sollte, Gegenden mit wachsendem Risikopotential zu verlassen.

    Völlig richtig.

    In einem dicht besiedelten Land wie Deutschland dürfte es unrealistisch sein, in eine völlig menschenleere Gegend ziehen zu können. Weit ab von irgendwelchem Gesocks. Das ist aber auch gar nicht notwendig, auch wenn es sich hier und dort was auch in Deutschland ansatzweise leidlich gut realisieren ließe. Aber eben nicht für jeden. Irgendwie werden die meisten sicher noch auf herkömmliche Weise ihren Lebensunterhalt verdienen wollen oder müssen.


    Meiner Meinung nach hilft es schon ungemein, wenn man die Möglichkeit nutzt, in die Randbereiche eines Ballungsraumes zieht und man dadurch unter Umständen die Möglichkeit schafft, nicht mehr zu Unzeiten kritische Bereiche einer Großstadt passieren zu müssen.

    Meine BEVA und ich zum Beispiel fahren zur Arbeit in die Randbereiche der Metropole. Die "heißen Zonen" die es jetzt schon zu manchen Tageszeiten hier gibt, können wir in unserem Alltag dadurch ziemlich gut vermeiden. Vielleicht ein oder zweimal im Jahr lässt es sich wegen dezidierter Facharztbesuche dann doch nicht vermeiden. Und ich bin froh, dass ich mir diesen Stress seit etlichen Jahren nicht mehr regelmäßig antun muss. Gerade in den Abendstunden befiel mich selbst als Mann da schon ein leidlich mulmiges Gefühl und mein Körper war stets in Alarmbereitschaft und auf dem Sprung...

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Wo willst du den dann hin, etwa nach Russland, Polen, Tschechien oder Ungarn.

    Nein. Ich meine es, wie auch UrbanTrapper und Schlack es sehen: wer sich in einem Brennpunktbereich nicht mehr wohlfühlt, wird langfristig seine Wohnung dort hinverlegen, wo es ruhiger und sicherer ist.

    Ganz auswandern? Nicht schlecht, wenn man älter ist und Geld auf der Kante hat. Oder jung und Risiko-bereit.

    Mit Anfeindungen in anderen Ländern habe ich keine Erfahrung, gegenüber Deutschen ist glaube ich, die Welt eher wohlgesonnen.

    Außer man benimmt sich schlecht.

    Auswandern sollte kein weglaufen sein. Wenn ich die andere Kultur nicht akzeptiere, warum sollte ich mich dort ansiedeln.

    Ja, das sollten sich auch "unsere Neubürger" fragen. Das haben sie wahrscheinlich nicht, sie wurden gelockt.

    Wir werden auswandern, in die Philippinen, das Haus steht schon und spätestens in 5 Jahren gehen wir.


    Welche Erkenntnis aus den USA-Krawallen ..?


    Der Westen ist nicht mehr das, wofür er sich immer gerühmt hat, die große Chancengleichheit, Freiheit, Wohlstand und Zufriedenheit. Spannungen werden zunehmen, es gibt auch Kräfte, die das wollen. Egal wo man lebt, man sollte sich nicht von Angst leiten lassen Oder?

  • Durch Misegrau's Post wird es den ewigen Relativieren nur wieder schwer fallen, Argumente zu finden.

    Daher bietet es sich an, mal bei Twitter die einschlägigen Videos aus Stuttgart anzuschauen. Der Mob hat nicht mal Angst, 3 vollbesetzte Polizeiwagen anzugreifen. Die Beamten da drin haben auch noch ein Ersatzmagazin am Mann und eine MP5 im Kofferraum.

  • Die Einschläge kommen näher... es wird nicht mehr lange dauern, bis die Leute ähnlich wie in den USA ihr Hab und Gut selber zu schützen anfangen.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Was sind denn das für kleine Gruppen, die sich zu hunderten zusammenrotten?

    Heutzutage verbietet ja scheinbar der Presse-"Ehrenkodex" klare Umschreibungen jeglicher Art....