Übernachten im PkW

  • Das Kabinenschlafverbot (ein Hoch auf die deutsche Sprache, die solche Wortschöpfungen ermöglicht...) gilt für Berufskraftfahrer und war de facto schon seit einigen Jahren in einzelnen EU-Ländern eingeführt worden. In D seit 2017, als das Fahrpersonalgesetz entsprechend geändert wurde (Quelle). Die aktuelle EU-Vorschrift ist im Grunde nur eine EU-weite einheitliche Regelung diverse nationaler Arbeitsschutzvorschriften. Interessanterweise wehrten sich dagegen vor allem osteuropäische EU-Länder, die ja mittlerweile die Mehrheit der Berufskraftfahrer in der EU stellen.


    Privatfahrten mit Fahrzeugen (inkl. LKW) mit nicht mehr als 7,5t Gesamtgewicht sind in D von den Sozialvorschriften im Straßenverkehr befreit. (Quelle). Es kann also unter diesem Aspekt privat weiter im Laster geschlafen werden.

  • Das Kabinenschlafverbot gilt aber doch eh nur für die ca. zweitägige wöchentliche Ruhezeit. "Normale" Übernachtungen sind auch bei Berufskraftfahrern nach wie vor im Lkw möglich. Die Frage ist halt nur, wo die in Ländern wie Niederlande, Dänemark oder auch Polen parken dürfen, um zu übernachten. Da könnte man sich mit dem Pkw dann wahrscheinlich auch hinstellen?!

    Einmal editiert, zuletzt von Thomas ()

  • Das Kabinenschlafverbot gilt aber doch eh nur für die ca. zweitägige wöchentliche Ruhezeit. "Normale" Übernachtungen sind auch bei Berufskraftfahrern nach wie vor im Lkw möglich. Die Frage ist halt nur, wo die in Ländern wie Niederlande, Dänemark oder auch Polen parken dürfen, um zu übernachten. Da könnte man sich mit dem Pkw dann wahrscheinlich auch hinstellen?!

    Auf Privatgelände!


    Bezogen auf die Niederlande, sind "Mini-Campings" weit verbreitet. Viele Bauernhöfe oder Besitzer großer Gärten haben einen Bereich abgegrenzt, der an Camper vermietet wird. Das kann ein richtiger kleiner Campingplatz sein, mindestes aber eine Zeltwiese für Radtouristen oder 1-2 Stellplätze für Camper-Vans.

    Da steht man legal und hat auch Zugang zu Toiletten/Waschenräumen, evtl. Strom.


    Dann gibt es noch das Projekt 1night1tent (oder umgekehrt), bei dem dem solche Plätze kostenlos für 1 Nacht angeboten werden, Europaweit. Einfachmal gogogeln.

  • Die Frage ist halt nur, wo die in Ländern wie Niederlande, Dänemark oder auch Polen parken dürfen, um zu übernachten. Da könnte man sich mit dem Pkw dann wahrscheinlich auch hinstellen?!

    Das ist explizit durch Ausschilderung nicht möglich. Die Regelung gilt nicht für reine LKW Parkplätze - dort dürfen dann aber auch nur LKW

    ( +7,5 to) parken. Wenn man sich dort mit anderen Fahrzeugen hinstellt kommt zu evtl. Ärger für die Übernachtung noch ein Ticket für Falschparken dazu !


    Ich hatte den Ärger schon mehrfach, in verschiedenen Konstellationen. Mit meinem Anhängergespann ( Bild ) darf ich juristisch nicht auf LKW Parkplätze - im Umkehrschluss gibt aber kein PKW Parkplatz eine 12m Abstellfläche her.


    In Dänemark gab es nach kurzer Unterhaltung mit den meist sehr freundlichen Beamten keine Probleme - " Na jaaa,beleib mal bis morgen früh hier stehen - wo sollst Du denn sonst parken "


    In Frankreich wird das knallhart durchgezogen 62,00€ für Falschparken. Ich "würde die LKW Parkplätze blockieren".


    Übrigens noch am Rande :


    Das EU-weite "Kabinenschlafverbot" hat sich als nicht durchsetzbar erwiesen. Die Menge an LKW`s passt schlicht nicht mit der Menge an verfügbaren Übernachtungsmöglichkeiten m i t Parkplatz zusammen.

    Selbst der Versuch mit dem LKW ( 15 m Länge ) auf den wenigen BUS Parkplätzen bei den Hotels stehen zu wollen endet mit sofortigem Rauswurf seitens des Hotels. Ist mir selbst auch schon mehrfach passiert - genau wie mit meinem Autotrailer Gespann.

  • Lass das Kabinenschlafverbot weg und es bleibt ein Problem: Zu wenig (Autobahn)Parkplätze auf denen LKWs zur Einhaltung der Fahrer-Ruhezeit abgestellt werden können.
    Autobahnpolizei- und meistereien haben regelmäßig mit überfüllten Rastanlagen zu kämpfen, auf denen LKW selbst den Seitenstreifen bis zurück in die Auffahrt belegen und zum Sicherheitsrisko werden.

    Da kann ich schon verstehen, dass Falschparker gebüßt werden.



    Ob man als privater Reisender unbedingt auf einem Autobahnrastplatz übernachten möchte und nicht abseits der Bahn ein ruhigeres Plätzchen sucht, ist auch zu hinterfragen.
    Ich persönlich finde das ständige kommen & gehenfahren äußerst unangenehm. Egal wo ich mit dem PKW gestanden habe.

    Irgendwie erzeugt jede Bewegung im Perimeter eine gewisse Aufmerksamkeit, Habachthaltung.

  • Wenn wir mit unserem Unimog unterwegs sind und ausnahmsweise an ner Raststätte übernachten müssen, stell ich mich meist hinter nen Lastzug mit auf dessen Parkfläche, mit 5,5m Gesamtlänge reicht das meistens noch gut. Und am nächsten Morgen sind die meisten Brummis eh wieder auf der Bahn, so stört es nicht, dass wir dann etwas verloren auf dem hintersten Ende eines LKW-Parkplatz stehen, wenn wir dann etwas später wieder aufbrechen. Aber wir passen auch auf PKW-Parkplätze.


    Inzwischen suchen wir aber gezielt lieber ein paar nette Übernachtungsstellen vorab entlang der Route aus. Wie die von kappa3 erwähnten Mini-Campings. Landgasthöfe ein paar km neben der Autobahn sind meist den kleinen Schlenker wert. Man kriegt was vernünftiges zu Essen, ein Bier dazu und kann die Toiletten nutzen, das schont die eigenen Kapazitäten an Bord. Und man schläft deutlich ruhiger als auf der Autobahn(raststätte): einmal fuhren mitten in der Nacht zwei Kühllaster auf den Parkplatz, einer links, einer rechts von uns. Zwei lautstarke Diesel-Kühlaggregate direkt am Fenster. Ein anderes Mal standen wir näher an der Autobahntankstelle und hatten spätabends nacheinander zwei Fernbusse als direkte Nachbarn, die dort für Raucherpause und Pipistopp anhielten.


    Auf dem Weg z.B. von/nach Genua (Fährhafen) ist für uns deshalb nach halber Strecke oben in Andermatt am Gotthard Zwischenstopp mit Übernachtung angesagt - an der Talstation des Skilifts (der Liftparkplatz ist im Sommerhalbjahr offiziell WoMo-Stellplatz). Schöne - legale - Plätze, an denen erstaunlich wenig Rummel ist, gibt es überall. Und den Obulus dafür oder fürs Essen im Gasthaus, auf dessen Stellplatz ich über Nacht stehen kann, leiste ich mir dann gerne.

  • Das ist explizit durch Ausschilderung nicht möglich. Die Regelung gilt nicht für reine LKW Parkplätze - dort dürfen dann aber auch nur LKW

    ( +7,5 to) parken.

    Hhm, habe ich das richtig verstanden, dass es dort Autobahnparkplätze getrennt nach nach Lkw und Pkw gibt wie bei uns, die Lkw-Fahrer dürfen übernachten, die Pkw-Fahrer nicht?


    Und es gibt ja auch 3,5 t Lkw mit Schlafkabine, was machen die?

  • Hhm, habe ich das richtig verstanden, dass es dort Autobahnparkplätze getrennt nach nach Lkw und Pkw gibt wie bei uns, die Lkw-Fahrer dürfen übernachten, die Pkw-Fahrer nicht?


    Und es gibt ja auch 3,5 t Lkw mit Schlafkabine, was machen die?

    Die Parkplätze können gemeinsam von LKW und PKW angefahren und genutzt werden. Jedoch gilt für die PKW dann halt das Übernachtungsverbot.

    Die Parkbuchten sind deutlich gekennzeichnet, die Beschilderung weist bei PKW Stellplätzen mit einem Zusatzschild unter dem blauen "P" darauf hin das dort mit PKW max. 1 Std geparkt werden darf ! ( Schwarz / Weiss mit Aufschrift "1 time"

    ( Vermutlich hat man das getan um in den Urlaubszeiten die Bildung von Behelfscampingplätzen zu vermeiden. )

    Die 3,5 Tonner werden in DK rechtlich genau wie PKW behandelt - meist wird das aber toleriert wenn die einen LKW Stellplatz nutzen.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • https://www.infranken.de/ratge…bine-verboten-art-5024652


    Zumindest an Wochenenden haben die Unfehlbaren in Brüssel den LKW - Übernachtungen einen Riegel geschoben.

    Und das ist auch gut so! Wenn ich daran denke, dass da Kutscher teilweise über Monate nicht viel mehr als ihre Fahrerkabine gesehen haben... Und wer schon mal auf einem Autohof in so einer Fahrerkabine übernachtet hat, wird wissen, dass man zwar mehr oder weniger schläft, aber der Schlaf nicht sonderlich erholsam ist. Dafür ist einfach zu viel Lärm und Unruhe um zu. Und auch wenn man es mehr oder weniger gut ausblenden kann, bleibt ja dann doch irgendwo im Hinterstübchen die Sorge, dass ungebetene Gäste sich am eigenen LKW zu schaffen machen könnten... Mein Vater hat entsprechend am Wochenende, wenn er denn mal zu Hause war, mehr geschlafen als alles andere. Irgendwo muss der Körper das aufgebaute Schlafdefizit ja wieder ausgleichen und sich regenerieren.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Und das ist auch gut so! Wenn ich daran denke, dass da Kutscher teilweise über Monate nicht viel mehr als ihre Fahrerkabine gesehen haben...

    Naja, die Sorge um die Fahrer ist da wohl vorgeschoben, es geht eher drum, der billigen osteuropäischen Konkurrenz das Leben schwerer zu machen. Deren Fahrer haben jetzt alle Angst um ihre Jobs, weil das Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert, wenn Hotelkosten einkalkuliert werden müssen (mal ganz abgesehen davon, dass es natürlich kaum Hotels mit Parkmöglichkeiten für Lkw gibt). Wahrscheinlich wird das ganze aber nach dem Motto "Frechheit siegt" im Sande verlaufen. Wenn der schlafende Fahrer einfach nicht aufmacht, oder der vor dem Lkw sitzende Fahrer abstreitet, der Fahrer zu sein, gibts nichts zu kontrollieren.

  • (mal ganz abgesehen davon, dass es natürlich kaum Hotels mit Parkmöglichkeiten für Lkw gibt).

    Würde mich nicht wundern, wenn im Zuge dessen billige Hotels im Stile amerikanischer Motels am Rande der Autobahnen entstehen.

    Heißt ja nicht, dass der Fahrer großartig Komfort haben soll.

    Bett, kleiner Tisch Stuhl auf 5 bis 6 m2, Toilette und Dusche als Gemeinschaftsdusche auf dem Flur. Dazu noch WLAN. Lässt sich bestimmt trotzdem noch für bequem 30 Tacken pro Tag vermieten. Und Kontingente für große Speditionen im Sinne von mehrere Zimmer dauerhaft für durchreisende Fahrer dieser Spedition wäre auch vorstellbar...

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Würde mich nicht wundern, wenn im Zuge dessen billige Hotels im Stile amerikanischer Motels am Rande der Autobahnen entstehen.

    Heißt ja nicht, dass der Fahrer großartig Komfort haben soll.

    Jede Kaschemme ist besser als die etwa 2m² die man im "Hotel Scania oder Actros" hat ! Sei mal ne Woche mit so einer Kiste unterwegs, keine Duschgelegenheit, die öffentlichen Toiletten im wahrsten Sinne des Wortes so beschixxen das man nach dem Besuch dort das Bedürfnis hat seine Schuhe und Kleidung verbrennen zu müssen. Und sich selbst in ein Faß mit Desinfektionsmittel zu tunken.


    Blöd nur das hier in D bei der dichten Bebauung wohl in Absehbarer Zeit nicht ausreichend dieser Billigbsteigen erstellt werden können, dazu reicht der Platz in Autobahnnähe einfach nicht aus. Und das die ohnehin schon nicht ausreichend vorhandenen Parkplätze noch mit Hotels / Motels erweitert werden ist auch nicht so einfach - denn angrenzend an diese Anlagen ist kein Bauland...

    Da stolpert die Bürokratie mal wieder über sich selbst :winking_face:


    Ich hab übrigens diese Woche mal im Selbstversuch folgendes ausprobiert :


    Vollkommen "Stealth" in meinem PKW gaaaanz dreist auf einem Hotelparkplatz übernachtet. Dann morgens reingegangen und für ( angenehme) 7,00 € das Frühstücksbüffet erworben. Beim Bezahlen dann habe ich gefragt ob ich Dusche und Toilette benutzen darf.

    Alles kein Problem, " das ist für Gäste umsonst",kostet sonst aber 5,00 € .

    So gabs dann noch ein Handtuch und den Schlüssel für das Duschbad als Dreingabe aufs Frühstück !


    Vermutlich wird das nicht bei Innenstadthotels funktionieren,aber in der Bude im Gewerbegebiet die ich ausgesucht hatte schien der Vorgang wohl gar nicht so unüblich zu sein.

    Fragen kostet ja bekanntlich nix - vor allem mit dem Ergebnis war ich dann mehr als zufrieden !

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Jede Kaschemme ist besser als die etwa 2m² die man im "Hotel Scania oder Actros" hat ! Sei mal ne Woche mit so einer Kiste unterwegs, keine Duschgelegenheit, die öffentlichen Toiletten im wahrsten Sinne des Wortes so beschixxen das man nach dem Besuch dort das Bedürfnis hat seine Schuhe und Kleidung verbrennen zu müssen. Und sich selbst in ein Faß mit Desinfektionsmittel zu tunken.


    Blöd nur das hier in D bei der dichten Bebauung wohl in Absehbarer Zeit nicht ausreichend dieser Billigbsteigen erstellt werden können, dazu reicht der Platz in Autobahnnähe einfach nicht aus. Und das die ohnehin schon nicht ausreichend vorhandenen Parkplätze noch mit Hotels / Motels erweitert werden ist auch nicht so einfach - denn angrenzend an diese Anlagen ist kein Bauland...

    Da stolpert die Bürokratie mal wieder über sich selbst :winking_face:

    Absolut richtig. Aber mir brauchst du da nichts erzählen. Im Vergleich zur "Schlafkabine" eines MAN KAT (ich bin seinerzeit MAN 10 t gl gefahren) ist jede moderne Fernfahrerkabine Luxus.

    Mein Vater ist über 30 Jahre im Fernverkehr gefahren (bis zu seiner Rente vor ein paar Jahren) und schwört auf Mercedes Actros. Sowohl des Komforts auf dem Fahrerplatz wie auch beim Schlafen und dem Platzangebot in der Kabine. Aber, ja, es ist richtig, trotz allem ist Komfort und Luxus damit nicht wirklich zu realisieren.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


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  • Hi, 2011 hatten wir hier einen Großeinsatz der Bergwacht.


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    Nachdem die obere Gondel an der denkbar schlechtesten Stelle blockiert war, mussten die darin befindlichen Personen 18 Stunden ausharren und übernachten. Seitdem habe ich in allen Fahrzeugen Papieroverall‘s, nicht weil ich so übernachten will, sondern für den Fall das ich übernachten muss. Die halten gut warm, brauchen wenig Platz und gab es vor Covid19 für wenig Geld.

    Gruß Ernst

    Planung ersetzt den Zufall durch den Irrtum!

  • Ein bisschen Off-Topic: Seilbahnevakuierungen werden schon regelmäßig geübt, allerdings geht es da eher darum, die technischen Abläufe zu proben. Meist mit eher wenig Fahrstrecke und bei annehmbarem Wetter. Und da beginnt das Dilemma: die Übung im Worst-Case-Szenario bringt derart hohe Gefährdungen für die Retter, die sind quasi nicht durchführbar. Beim Tegelberg ist das ja noch glimpflich abgegangen. Wenn kein Hubschrauber fliegt, die Bergstation eventuell wegen Lawinenlage zu Fuß nicht erreichbar ist und dann -20° und Wind herrschen... Halt das blödeste was man sich denken kann.


    gut, zurück zum PKW. Das mit den Papieranzügen ist interessant. In Zusammenhang mit dem Zugspitz Unglück (die erfrorenen Bergläufer) hab ich Rettungsfolien in Westenform gesehen, also beim nachgoogeln über mögliche Ausrüstung. Find ich gerade nicht mehr, aber in Form eines Ponchos werden die angeboten.

    Meine Idee dabei: wenn man an der Unterkühlung kratzt, dabei aber noch irgendwie handlungsfähig bleiben sollte (meinetwegen nur rund ums Auto schaufeln), wären solche Formen die man unter die normale Kleidung anziehen kann hilfreich. Gerade im Grenzbereich kann es sein dass auch die Bewegung nicht mehr zur Erwärmung führt. Papier würde wohl schnell ein Opfer der Umgebung, genauso wie Rettungsdecken die Außen angebracht werden. Notfalls normale Rettungsdecke nicht ganz auffalten und relativ tief um den Oberkörper wickeln, darüber Pullover und Anorak, Kragen und um die Hüfte zuziehen, das hilft auch gewaltig. Nicht zufällig an der Hibler-Wärmepackung orientiert.

    Praktisch werde ich mir ein zweistufiges Konzept überlegen, einmal zusätzliche Wärmeschutz für den Körperstamm, dann ein zweiter Schutz für den ganzen Körper. Billigste Variante wäre wohl pro Person im Auto zwei Rettungsdecken, ein oder zwei normale Decken habe ich auch immer dabei, Anorak, Handschuhe und Mütze normal auch (muss das aber mal gezielter machen).

    Und schon beim letzten Punkt: den Kopf nicht vergessen! Wenn zur Mütze noch ein Schlauchtuch vorhanden ist kann man fast alles abdecken.

  • Nachdem die obere Gondel an der denkbar schlechtesten Stelle blockiert war, mussten die darin befindlichen Personen 18 Stunden ausharren und übernachten. Seitdem habe ich in allen Fahrzeugen Papieroverall‘s, nicht weil ich so übernachten will, sondern für den Fall das ich übernachten muss. Die halten gut warm, brauchen wenig Platz und gab es vor Covid19 für wenig Geld.

    Gruß Ernst

    Warum kein Schlafsack? Der hält tatsächlich warm.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • zOSh ja genau sowas, gibt es glaub ich für um die 5€ noch in Zereissqualität :) ach ja:

    https://www.amazon.de/suoryisr…sc=1&tag=httpswwwaustr-21

    ich seh die Dinger halt als Vorteilhaft wenn man sich noch ein bisschen rühren möchte und bei der Anwendung haltbarer als reine Folie. Wenn möglich würde ich den Schlafsack wählen zum übernachten (ein um die 10° Komfortzone Schlafsack hat auch schon gereicht um bei -15° eine Nacht im Auto zu verbringen). Der wird aber mal im Rucksack vergessen, ist in der Wäsche usw. Mit den Folienteilen könnte man halt auf kleinstem Raum den grundlegenden Wärmeerhalt für sich und mögliche Mitfahrer bei minimalen Platzverbrauch realisieren.

  • Diese Rettungsrehenjacken sehen für mich vom Material so aus, als dass die nach ein paar Sommern mit 60 Grad im Auto aneinanderkleben....
    Ich lasse mich aber auch gerne eines Besseren belehren.


    LG

    Bo

  • Um die Rettungsdecken und verwandte Produkte wird IMO viel zu viel Gewese gemacht. Auch wenn es "Weltraumtechnik" ist, im Vakuum des Alls hat man vorrangig mit Strahlungswärme zu kämpfen, da funktioniert es, eine Mondlandefähre oder den Korpus eines Satelliten mit einer gut reflektierenden Folie einzuwickeln, um sie vor der Sonnenstrahlung zu schützen.

    Wenn ich aber im Auto bei Kälte schlafen will, dann brauche ich ein Material, das das Abfließen von Körperwärme verhindert, auch wenn ich auf dem Material drauf liege. Der Wärmewiderstand einer hauchdünnen Rettungsfolie zwischen meinem Körper und einem kalten Untergrund ist praktisch Null. Da ist sogar ein Stück Pappkarton mit Wellpappekern (luftgefüllt = isolierend) besser. Eine Rettungsdecke schützt nicht vor Unterkühlung und sie hilft auch einem unterkühlten Patienten nicht (weil der kaum Wärme abstrahlt). Aus diesem Grund soll man sich ja auch sehr luftig-locker in eine Rettungsdecke hüllen, sie sollte nach Möglichkeit nirgends am Körper anliegen.

    Bei starker Sonnenstrahlung ohne Schatten kann eine Rettungsdecke dagegen sinnvoll sein, um sich vor Überhitzung zu schützen, weil sie die Sonnenstrahlung reflektiert.

    Ich hab im Auto immer eine Wolldecke im Kofferraum, meistens als Kantenschoner genutzt, wenn ich was sperriges transportiere. Aber komofrtabler schläft es sich in einem Schlafsack, wie Cephalotus ja schon schrieb. Überm Schlafsack würde dann sogar wieder eine Rettungsdecke als Strahlungsreflektor Sinn machen.


    Grüsse

    Tom

    Einmal editiert, zuletzt von tomduly ()