Hat jemand Erfahrung mit den Multifuel Generatoren von ATG?

  • Soviel ich mich noch erinnern kann haben wir schon mal vor Jahren über das Teil gesprochen. Nun bin ich mir nicht mehr im klaren ob es hier oder im HSP war. Vielleicht kann sich noch jemand anderes daran erinnern.

    Soweit ich mich noch erinnern kann, waren einige der Meinung das es nicht ganz unproblematisch ist, was eben Stoffe wie Pflanzenöl, Altspeiseöl, Pyrolyseöl angeht.

  • Für den Betrieb des Generator von ATG gilt das, was für Pöl-Fahrer auch gilt: Motor warmfahren mit Diesel, bei niedrigen Temperaturen muss das Pöl vorgewärmt werden, dann umschalten auf Ölbetrieb. Einige Zeit vor dem Abschalten wieder auf Diesel umstellen, damit man das Öl aus dem Kraftstoffsystem spült und für den nächsten Start überall (Filter, Krafstoffpumpe, Einspritzpumpe) nur noch Diesel drin ist. Vorkammer-Dieselmotoren sind unproblematischer im Ölbetrieb, als Direkteinspritzer, da kommt es wohl zu tropfenden Einspritzdüsen, die dann Löcher in die Kolben brennen. Der ATG-Generator hat laut Datenblatt einen Direkt-Einspritzer-Motor. Ich hab vorhin auch mal nach Erfahrungen mit dem Gerät gegoogelt und hab nichts gefunden. Es ist ja immerhin seit 2012 auf dem Markt. Dass man ihn immer noch bewirbt, kann man ja als gutes Zeichen deuten. Kann aber auch sein, dass die Käufer die Dinger einfach (zu) wenig mit Pflanzenöl nutzen, sondern ganz normal mit Diesel betreiben.


    Andererseits stellt sich die Frage, ob man im Fall des Falles noch gut an Pflanzenöl in ausreichender Menge herankommt, wenn es keinen Diesel und kein Heizöl mehr gibt? Und lieber lagere ich als private Kraftstoffreserve 200l Winterdiesel ein, als 200l Pflanzenöl.


    Grüsse

    Tom

  • Wenn man sich das Datenblatt ansieht finde ich etwas merkwürdig warum dort nichtmal der Motortyp / Hersteller erwähnt ist. Vermutlich wird sich dort China Ware im Inneren befinden, andernfalls wäre eine bekannte Marke die Kleindiesel herstellt ( z.B. Hatz , Lombardini, Lister-Petter ,Deutz ) explizit beworben worden.

    Genausowenig ist da eine Info über die " Einschaltdauer" drin, keine Wartungsinformationen ect...


    Ich will das Gerät jetzt nicht kleinreden, aber mit kurz unter 2000.- ist der nicht grad günstig - falls ich mit meiner Noname Vermutung recht habe.


    Momentan gibt es noch reichlich ex-BW Geräte in der Bucht zu kaufen, die sind Made in Germany ,mit einem Hatz Diesel drin. Da hat man bei einem ähnlichen Vebrauch sogar 6,5 KW Leistung und definitiv eine sichere Teileversorgung. So etwas ist in der Anschaffung geringfügig "teurer" aber langfristig rechnet sich das bestimmt. Man bekommt da einen echten Dauerläufer :winking_face:


    Wenn man sich mal etwas auf dem Gebrauchtmarkt umsieht gibts da noch wirklich preiswerte Alternativen :


    https://www.quoka.de/handwerk-…-stromaggregat-bosch.html


    Oder der hier,wenn`s etwas kräftiger sein soll :


    https://www.quoka.de/handwerk-…8-kva-betriebsbereit.html

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Ja die 6,5kW-Aggregate der BW sind schon eine Klasse für sich, mit dem F1L Deutz Diesel. Vor allem auch weil der Generator 6,5kW/8kVA bei Drehstrombetrieb leistet und 5kW/5kVA bei einphasigem Wechselstrombetrieb. Die meisten Drehstrom-Baumarkt-Aggregate der 5kW-Klasse können nur 1,5kW in 1phasig. Aber im Vergleich zum ATG-Gerät kosten die BW-Aggregate selbst gebraucht meist noch das Doppelte vom ATG und sie wiegen mit 375kg halt auch nicht gerade wenig. Da sollte man nen kleinen PKW-Anhänger gleich mit einplanen.


    Beim ATG-Gerät sollte man diese Angabe in der Beschreibung noch beachten:

    Dauerleistung: 2,8kW (Leistungsfaktor cos phi 1,0)


    D.h. das Aggregat hat eine Scheinleistung von 2,8kVA.


    - Einen Leistungsfaktor von 1 haben nur rein ohmsche Verbraucher (oder elektronische mit guter Power Factor Correction), also z.B. klassische Glühbirnen, Halogenlampen und elektrische Heizgeräte.

    - Induktive Verbraucher (Elektrowerkzeuge, Schweißgeräte, Pumpen) haben meist einen Leistungsfaktor von 0,8.

    D.h. ein ind. Verbraucher mit z.B. 2.500W hat eine Scheinleistung von 2.500W/0,8 = 3.125VA und würde den Generator, der mit 2.800W beworben wird, schon überlasten.

    Bei kapazitiven Verbrauchern ist der Leistungsfaktor in der Praxis oft noch miserabler: meine PC-Ecke zuhause mit ein paar Monitoren, 3-4 Rechnern, Drucker, Diskstation, Netzwerkswitch etc. läuft ja sämtlich über sog. Schaltnetzteile. Mein Powermeter-Zwischenstecker zeigt für das Sammelsurium einen Leistungsfaktor von um die 0,5 an. D.h. aus 100W Wirkleistung werden dann 100W/0,5 = 200VA Scheinleistung (die erzeugt werden müssen).


    Grüsse

    Tom

  • Danke,das Handbuch gibt ja wenigstens etwas mehr her.


    Mich wundert nur wie der Verkäufer ( ATG ) dabei auf " Multifuel" kommt. Sollte der wirklich baugleich sein wäre das sehr weit hergeholt. Auf dem Bild vom Innenleben kann ich einen Gummischlauch ( der Spritschlauch) und eine Dichtung unter dem mit "Einspritzpumpe" bezeichneten Teil sehen. ( das für mich eher wie eine Einspritzdüse aussieht ) Lost in translation ?


    Bei dem Material wäre ich mit Pflanzenöl vorsichtig, zumindest dauerhaft oder mit langen Standzeiten zwischendrin wird das nichts. Ich hatte mal einen ähnlichen Generator ( Auch Diesel, gekapselt und Asiatischer Herkunft) Da waren alle Schläuche schon vom Diesel nach 6 Monaten unbrauchbar !


    Dieses vergleichbare Gerät was ich da hatte kostet etwa 500.- €

    Nur eben ohne den schwammigen HInweis " Multifuel"


    https://german.alibaba.com/pro…st.0.0.2e0a139bjkfO1Z&s=p


    Also ist " Dein" Gerät schon etwas teuer für die nicht vorhandenen Angaben über Viton-Dichtungen / Schläuche ect. die es bei echtem "Multifuel" sein sollen.


    Kann man denn dem Hersteller da nicht mal verlässliche Angaben darüber rauslocken wie die darauf kommen das ihr gelabeltes Gerät aus Eigenimport zu Multifuel umgerüstet wurde ?


    Ansonsten drängt sich mir der Verdacht auf das man da auf " Risiko fährt" - also einfach abwartet ob Rückläufer kommen und es dann auf den verwendeten "Kraftstoff" schiebt...

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

    2 Mal editiert, zuletzt von AndreasH ()

  • Danke für Deine Bemühungen. So wie ich das verstehe, sind die seit rund 20 Jahren vorallem im Bereich Pflanzenöl Umrüstsysteme aktiv und modifizieren das Basisgerät entsprechend . Ich schaue mal ob ich zu den Umbauten bzw. der verwendeten Dichtungen und Schläuche weitere Informationen kriege.

  • Wo ist dann das Problem sich diesen Motor zu kaufen, vielleicht gleich zwei und einen E-Motor als Generator. Da bekommt man für die Hälfte des Preises alles was man braucht und hat noch einen Ersatzmotor mit dabei.

  • Hallo ich stehe seit ein paar Monaten mit der AVG in Kontakt und warte auf die Lieferung eines 8 KVA Generators im September. Ich werde dann hier berichten. Ich habe die Fa. AVG mit den Fragestellungen hier im Forum konfrontiert. Es gab eine Email als Antwort. von der Fa. AVG habe ich das okay den Inhalt hier zu posten. Ist es hier erwünscht und oder okay die Email/Antworten hier zu posten ?

  • Ich habe die Fa. AVG mit den Fragestellungen hier im Forum konfrontiert. Es gab eine Email als Antwort. von der Fa. AVG habe ich das okay den Inhalt hier zu posten. Ist es hier erwünscht und oder okay die Email/Antworten hier zu posten ?

    Also mich würde schon sehr interessieren was man dort zu der Multifuel-Umrüstung sagt ! Stell die Mail gerne hier rein ! Danke Dir im Vorraus :winking_face:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • hier die Email: für mich ist die Sache klar . ich bekomme nächsten Monat ein 8 KVA Gerät für die Notstrom Versorgung vom Haus

    Sehr geehrter Herr Schneider,


    vielen Dank für den Hinweis auf das Forum. Sehr gerne beantworten wir Ihre offenen Fragen.


    Sämtliche, von uns angebotene Generatoren lassen wir exklusiv in chinesischen Partnerwerken nach unseren Vorgaben fertigen. In unserer Firma in Deutschland erfolgt der Umbau und die Anpassung auf alternative Treibstoffe. Wir verwenden ausschließlich bis 120 °C temperaturstabile Kraftstoffschläuche und kraftostoffresistente Dichtungen aus Viton. Selbstverständlich wird von uns auch eine entsprechende Vorwärmung für die Verwendung von Pflanzenöl verbaut und ebenso das Einspritzsystem entsprechend optimiert. Der Kaltstart erfolgt generell mit Diesel aus dem internen Tank. Sobald der Motor läuft kann über einen elektrischen Drehschalter an der Frontseite des Generators auf Pöl-Betrieb (externer Tank) gewechselt werden.


    Es ist richtig, dass es sich bei unseren Motoren um 1-Zylinder-Direkteinspritzer handelt. Abhängig von der Leistung des Generators kommen hier unterschiedliche Typen als Lizenzbau von Yanmar zum Einsatz. Motoren mit Vorkammereinspritzung werden bereits seit Mitte der 90er Jahre nicht mehr verwendet, da diese einen wesentlich höheren Kraftstoffverbrauch und höhere Abgaswerte als Motoren mit Direkteinspritzung aufweisen. Die von uns verwendeten Direkteinspritzer-Motoren verfügen über die neueste und aktuell gültige Abgasstufe "EU Stage-V".


    Mittels der eingebauten AVR (automatische Spannungsregelung) wird eine sehr saubere, homogene Sinusspannung mit THD (Klirrfaktor) ≤ 5% erzeugt. So können auch empfindliche elektronische Verbraucher (PC, Router, Netzteile, etc.) langfristig und stabil versorgt werden.


    Gerne stehen wir Ihnen bei weiteren Fragen zur Verfügung.


    Freundliche Gruesse / Kind regards


    Franz Eisenhofer

    20200908_100412_resized.jpgATG-ISO-9001-2015-DE.pdf

  • ...wobei Interessant wäre, ob die tatsächlich den Einspritzzeitpunkt verändern....

    Das wäre für dauerhaften Normalgebrauch mit Diesel oder Heizöl mmn. Wieder anzupassen!


    Ich sehe in dem Multifuel jetzt noch nicht so recht den Vorteil....


    Selbst während einer langen Krise dürfte es leichter sein Heizöl oder Diesel aufzutreiben, als Rapsöl!


    Von der Dauerlagerfähigkeit mal ganz abgesehen!


    Gruß EZS


    Edith sagt: Tom hatte oben weiter schon ähnliche Bedenken...

  • Beim Multifuel (in meinem Fall mein Reo Laster mit 7,8L Turbo Direkteinspritzung) geht es mir in erster Linie um die Möglichkeit des Vielstoff-Einsatzes.


    Ich verwende keine Bio-, Soja-, Rapsplörre, sondern rein mineralische Öle.

    Hier muss man sagen, das ich gefiltertes Hydrauliköl in rauen Mengen habe, häufiger etwas geschenkt bekomme und ich es ohne zu zögern 20-30 Jahre lagern würde. Im Vergleich zu Diesel hat Hydrauliköl keinen biologischen Anteil, die Dieselpest bleibt aus und die Energiedichte ist auch höher.

    Beim Verfahren achte ich darauf, das ich die Viskosität an Diesel anpasse.


    Er schnurrt damit wie ein Kätzchen. War vorletztes Wochenende erst 500km damit unterwegs im Offroad Park. YouTube Video folgt.


    In USA gibt es eine richtige Szene für WMO = waste motor oil. Die Jungs destillieren, zentrifugieren und filtern, was das Zeug hält.


    Seinen Komposthaufen füllt dort niemand in einen Dieseltank.


    Gruß Offroader

  • Beim Verfahren achte ich darauf, das ich die Viskosität an Diesel anpasse.

    Da ich ja auch zu den Leuten gehöre die "selbst abschmecken" was ich in Abgas verwandele...

    Darf ich mal nach der Rezeptur zur Viskositätsverbesserung fragen ? Momentan nehme ich leider den "teuren" Diesel, was besseres ist mir noch nicht untergekommen...

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Da ich ja auch zu den Leuten gehöre die "selbst abschmecken" was ich in Abgas verwandele...

    Darf ich mal nach der Rezeptur zur Viskositätsverbesserung fragen ? Momentan nehme ich leider den "teuren" Diesel, was besseres ist mir noch nicht untergekommen...

    Naja, ich würde 60-70% Hydrauliköl mit 20% Diesel und 10-20% Benzin mischen.

    Ich hätte zwar dann auch wieder organische ökoreste im Tank, aber das sollte funktionieren.


    Im Winter die Mischung vielleicht noch eine Spur dünnflüssiger.


    Getriebeöl wollte ich Mal probieren, aber das Zeug mischt sich partou nicht mit Kraftstoff...

    Oder es entmischt sich nach kurzer Zeit. Kann man gut in einem transparenten Messbecher beobachten.


    Verbrauchers Motoröl würde ich nur im größten Notfall verwenden. Aufgrund der mikroskopisch kleinen Kohleablagerungen können die Einspritzpumpe und die Düsen Schaden nehmen.


    Gruß offroader

  • Alternativ kannst du als Viskositätsverbesserung auch Benzin-Diesel-Gemische von großen Tankstellen und Kfz Werkstätten holen. Die saugen oftmals den Tank leer, wenn ein Fahrzeugführer wieder einmal zur falschen Zapfpistole greift.

    Oftmals sind die Tankstellen froh, wenn sie es los bekommen. Oder du gibst einfach was in die Kaffeekasse.

  • Verbrauchers Motoröl würde ich nur im größten Notfall verwenden. Aufgrund der mikroskopisch kleinen Kohleablagerungen können die Einspritzpumpe und die Düsen Schaden nehmen.

    Auch da gibt es Leute die vor nichts zurückschrecken :


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    Youtube ist voll von Videos ( Aus dem Anglo-Sprachraum ) wie man verbrauchtes Motoröl filtert und mischt .


    Ganz krass ist dieser Typ, der destilliert sogar altes Motoröl (und brennt sich seinen Vodka auch selbst ) :


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    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Destillieren ist auch das einzige was man machen kann, siehe oben.

    Mit filtern und mit Zentrifuge bekommst du nur gröbere und schwerere Bestandteile entfernt.


    Gruß offroader