Hallo Zusammen,
In meinem Vorstellungsbeitrag wurde ich darauf aufmerksam gemacht das es eventuell interessant ist etwas über unseren Hof zu schreiben.
Thema: Was sollte man machen oder besser lassen.
Die Frage ist immer wo fängt man da an. Grundsätzlich ist unser Ziel nie die gewesen zu "Preppen", allerdings ist das ein Nebenprodukt wenn man zum Teil Selbstversorger ist.
Wir haben Spaß an der Arbeit auf dem Feld und das mit dem Pferd.
Da wir am Land aufgewachsen sind kennen wir auch das Dorfleben, und da gibt es noch so etwas wie Zusammenhalt und Nachbarschaftshilfe.
Da ich gefragt wurde was sollte man machen:
- Neugierig sein, probieren, beobachten.
Das bedeutet klein starten. Wenn wir eine neue Kultur ausprobieren, dann Fragen wir zuerst Profis. Oft sind das BIO Betriebe aus der Gegend oder Gärtner die Erfahrung mit einer Kultur in der Region haben in der wir leben. Es bringt wenig wenn man jemanden aus einer anderen Klimazone frägt, Bananen wachsen einfach nicht bei uns. - Fehler eingestehen und daraus lernen
- Sich nicht in etwas verbohren das nicht funktioniert.
- Wenn es zuviel Arbeit wird -> reduzieren und dann versuchen effizienter zu werden um einen weiteren Teil gut hinzufügen zu können.
Ein Beispiel aus der Praxis?
Wir haben mit 2 Arbeitspferde begonnen, gekauft vom Tierschutz weil die Pferde sind ja sooo lieb und brav.
Vorkenntnisse 1%(Ich wusste das ein Pferd wiehert), Motivation 100%
Im ersten Jahr war gar nicht daran zu denken das wir ein Pferd vor einen Pflug einspannen und damit arbeiten.
Eines der Pferde war ein "Problemfall".
Tierarzt und Hufschmiede wurden mehrmals gewechselt...
Mehrere Profis waren unabhängig voneinander zum selben Ergebnis gekommen -> ab in die Wurst. Ging nicht, weil schutzvertrag. Sonst hätte ich das Tier selbst geschlachtet und gegessen ;-D.
Warum war das so? Das Pferd dürfte schlecht behandelt worden sein und bei manchen wirkt sich das fatal aus. Zusätzlich waren wir nicht in der Lage damit umzugehen (überfordert).
Das ist auch Sicherheitsproblem wenn man mit solch einem Pferd arbeiten möchte.
Wir haben uns dann von dem Problemfall getrennt. (Nein wurde keine Wurst)
Ich würde kein Pferd mehr mit Schutzvertrag kaufen. Hätte es wirklich gerne gegessen...
Das Ergebnis war, das wir dem anderen Pferd die volle Aufmerksamkeit und Zeit widmen konnte.
Und dadurch endlich gut vorankamen. (Nein das Pferd ist nicht allein, wir haben noch weitere Beistellpferde)
Gleichzeitig haben wir Ausbildungen und Kurse besucht zu dem Thema Arbeitspferd & Landwirtschaft.
Grundsätzlich hatte ich bereits ein gutes Wissen bezüglich Landwirtschaft.
Aber um beurteilen zu können ob ein alter Pferdepflug noch verwendbar ist, war ein Pflügekurs sehr hilfreich.
Und so haben wir Schritt für Schritt daran gearbeitet das Ziel vom Arbeitspferd zu erreichen.
Damit hier kein falscher Eindruck entsteht, wir haben auch einen Traktor und natürlich verwenden wir diesen auch.
Es ist nicht Romantik die uns antreibt.
Nicht alles was früher gemacht wurde war auch gut.
Ein Pragmatischer Ansatz ist da sehr hilfreich.
Und so haben wir mittlerweile verschiedenste Kartoffelsorten, Lauch, Karotten, Zwiebel, Gurken, Tomaten, Beeren, Äpfel und Birnen sowie Getreide das wir selbst anbauen, und zum großen Teil auch selbst ernten. Beim Getreide bin ich so bequem und lass den Nachbar mit einem kleinen Mähdrescher kommen, Ich gebs zu..
Bin schon gespannt ob jemand Ähnliche Erfahrungen hatte.
MFG
Crazy Horse
P.S.
Veganer nerve ich gerne mit der Frage ob das Gemüse noch Vegan ist, wenn ich die Zugkraft eines Pferdes für den Anbau verwende.