Problem: "Moralische Verkommenheit"

  • Lesenswert und leider sehr richtig, meiner Meinung nach.


    Quelle: Twitter / Florian Aigner


    "Wir müssen einfach für höhere Bildung sorgen, dachte ich lange Zeit. Wir müssen der breiten Bevölkerung wissenschaftliche Fakten beibringen, Mathematik und logisches Denken, dann wird alles gut!

    Ich lag falsch. Was fehlt, lernt man entweder im Kindergarten - oder nie.


    Mit Schaudern sehen wir, was derzeit geschieht: Die Bevölkerung zerfällt in Gruppen, die jeweils ihr eigenes Bild von der Welt zur Wahrheit erklären: Corona gibt es nicht. Klimawandel ist harmlos. Impfen ist gefährlich, weil uns Bill Gates Computerchips implantieren will.


    In den USA gibt es 2 verschiedene Ansichten darüber, wer zum Präsidenten gewählt wurde. Das Problem dabei ist nicht, dass zu wenige Fakten zur Verfügung stehen, oder dass komplizierte Zusammenhänge nicht erklärt werden. Das Problem ist, dass Lügen nicht mehr als unanständig gilt.


    Die Gefahr ist nicht Dummheit, Unkenntnis von Statistiken und Fakten, sondern moralische Verkommenheit. Unsere Gesellschaft beruht auf ungeschriebenen Gesetzen, das war uns zu wenig bewusst. Und diese Gesetze werden plötzlich überall gebrochen:


    Wenn ich widerlegt werde, muss ich zugeben, dass ich falsch lag. Was ich abgemacht habe, muss ich einhalten. Ich kann nicht mitten im Spiel die Regeln ändern, wenn mir das Ergebnis nicht gefällt. Es gibt Fakten, die wahr sind, auch wenn sie mir nicht gefallen.


    Das sind Grundsätze, die man normalerweise im Kindergartenalter lernt. Das ist ein schwieriger Lernprozess, der oft ein paar Tobsuchtsanfälle und durch die Luft geschleuderte Brettspielfiguren mit sich bringt, aber die meisten Leute schaffen das.


    Wissen, Bildung und Information kann erst auf Basis diese moralischen Grundbedingungen wirksam werden. Und das ist unser Problem. Das moralische Minimum, das wir zum Aufrechterhalten gesellschaftlicher Kooperation brauchen, hat plötzlich zu wackeln begonnen.


    Versteht mich nicht falsch: Es ist toll, wenn wir wissenschaftliche Erklärvideos machen, Impfstatistiken verständlich präsentieren und das US-Wahlsystem fundiert analysieren. Aber all das ist wertlos, wenn die Grundlektionen aus dem Trotzphasenalter nicht gelernt wurden.


    Dann sind wir derselben Situation wie der Schachgroßmeister, der gegen eine Taube verliert, weil sich die Taube nicht an die Regeln hält, die Figuren umwirft und auf das Spielbrett kackt. Dagegen kann man nicht gewinnen, auch wenn man die besten Züge kennt.


    Wir müssen also irgendwie schaffen, nicht nur höhere Bildung zu verbreiten, sondern auch elementare moralische Grundbildung. Es darf sich in unserer Gesellschaft nicht lohnen, ein egoistisches Ekelpaket zu sein. Sonst ist all unser Wissen einfach umsonst."

  • Hm, da ist sicher eine Menge dran, aber ich weiß nicht, ob das so komplett stimmt.


    Ich würde das Problem eher in die zwei Segmente "koperatives Verhalten" und "Anerkennung von Fakten" unterteilen.


    Beim Kooperativen, das der Autor offenbar mit "anständig" gleichsetzt (worüber man auch nochmal diskutieren könnte) stimme ich dem zu, dass da bei vielen Leuten was fehlt. Da kann man sich fragen, woran das liegt, weil sowas ja eigentlich in Kindergarten und Schule vielleicht sogar noch mehr als früher beigebracht wird und weil in der Wirtschaft zumindest offiziell ja auch Teamwork großgeschrieben wird. Warum sind dann trotzdem viele (vielleicht sogar immer mehr?) Leute Egoisten? Ich kann es auch nicht erklären, habe aber den einen oder anderen Verdacht: Kann es sein, dass die ebenso in der Erziehung angestrebte Entfaltung der Persönlichkeit an dieser Stelle über ihr gutes Maß hinaus schießt? Kann es sein, dass Idealbilder von wohlhabenden Managern, Stars, Influencern etc. eine Rolle spielen, die es "ganz alleine" nach oben gebracht zu haben scheinen? Kann es sein, dass in unserer Wohlstandsgesellschaft die "kleine Kooperation" im eigenen Umfeld zunehmend verachtet wird, weil die "große Kooperation" (Sozialsysteme, gesetzliche Absicherung, staatliche Daseinsfürsorge) nicht so deutlich ins Auge sticht, aber sehr gut funktioniert?


    Bei der Anerkennung von Fakten bin ich anders als Aigner der Meinung, dass da nicht nur der Anstand eine Rolle spielt. Ich glaube nicht, dass Menschen sich früher nur durch den Anstand davon haben abbringen lassen, Bequemlichkeit, Gleichgültigkeit, Reichtum oder Macht aufzugeben, wenn die Fakten dem entgegen standen. Die haben sicher auch versucht zu tricksen und zu lügen. Allerdings ging das öffentlichkeitswirksam nur über eine sehr begrenzte Bandbreite von Medien, Parteien, Verbänden etc. Wenn man bei deren Entscheidungsträgern aus guten Gründen nicht über fachliche (wissenschaftliche, weltanschauliche) Barrieren hinweg gekommen und auf keine größere Gruppe Unterstützer gestoße ist, musste man halt die Fakten anerkennen, auch wenn es einem persönlich nicht gepasst hat. Heute hat jeder und jede, insbesondere wenn noch ein bisschen Geld dahinter steckt, die Möglichkeit, nahezu die gesamte Bevölkerung medial zu erreichen, ohne dass erst einmal Leute von Fach oder von fester Weltanschauung überzeugt werden müssen. Man bekommt also direkten Zugang zu genauso bequemen, gleichgültigen, verlustängstigen oder auch einfach nur dummen Leuten und kann diese mit Leichtigkeit mobilisieren. Und schon hat man signifikante und lautstark auftretende Gruppen, die den Unfug propagieren. Bei Corona wirkt sich das besonders krass aus, weil ja die vernünftige Mehrheit, weil sie eben vernünftig ist, nicht zur Gegendemo auf die Straße geht und dadurch den Unvernünftigen die physische Öffentlichkeit praktisch alleine überlässt.

    Einmal editiert, zuletzt von Asdrubal () aus folgendem Grund: Rechtschreibung und minimale Ergänzung

  • Ich weiß nicht, irgendwie wird da einiges durcheinandergeworfen.


    Wie man zu Corona, zum Klimawandel oder zu den Impfungen steht, hat wenig damit zu tun, ob man ein egoistisches Ekelpaket ist. Die Frage ist vielmehr, ob man den offiziellen Informationen der Politik und der Massenmedien glaubt, oder eben nicht.


    An der Stelle zerfällt die Bevölkerung derzeit tatsächlich in Gruppen, die ihr eigenes Weltbild haben. Problematisch ist dabei vor allem, dass eine sachliche Diskussion zu solchen Themen praktisch nicht mehr möglich ist, weil es nur noch ein Freund-Feind-Denken gibt - und das auf beiden Seiten. Um die Situation zu entschärfen, müsste man kontroverse Diskussionen zulassen anstatt jeden, der anderer Meinung ist, in die Verschwörungsecke zu stellen oder gar aktiv zu bekämpfen. Wenn man dazu nicht bereit ist, wird man die Spaltung weiter befeuern.


    Das Problem mit den Lügen ist, dass man eben nicht ohne weiteres erkennen kann, welche Seite lügt. Wissenschaftliche Fakten sind für den Normalsterblichen nicht so einfach überprüfbar und in der Wissenschaft ist man sich ohnehin oft nicht so einig, wie man das anhand der Darstellung in den Medien vermuten könnte.

  • Das mit eine "sozialen Prägung" im Kindergartenalter mag sicherlich richtig sein. Wahrscheinlich wird in gut geführten Kindergärten auch eine Menge getan um den Nachwuchs ein wenig in die richtige Richtung zu lenken.


    Blöd nur wenn genau das Gegenteil vom Elternhaus praktiziert wird. Wenn man sich so anguckt wie manche Leute ticken frage ich mich wirklich ob nicht die Einführung eines "Elternführerscheins" nötig ist.


    ( Ich hab so ein Beispiel hier in der Nachbarschaft,Bildungsniveau unter Keller-Level,Alkohol und Drogen werden vorgelebt,die lieben Kleinen auch schonmal auf offener Straße verdroschen. )

    Ich gehe mal davon aus das die Kids noch nie ein Buch in der Hand hatten,oder die Eltern bei etwas produktivem beobachten konnten bzw. bei etwas konstruktivem mithelfen durften.Frische Luft heisst bei denen das die Kids mit Laptop zusammen auf die Terasse gekickt werden und da ihre Ballerspiele zocken.


    Leider ist so etwas kein Einzelfall sondern wird recht weit verbreitet sein=O


    Stellt man dem dann gegenüber das es auch positive Beispiele gibt wo "alles OK" ist - Eltern in etwas gehobenem Beruf,Bildung Realschule und ausfwärts bleibt wenigstens noch ein wenig Hoffnung !


    Nur gut das man - nicht nur in D - an einem Level ist das sich die Situation noch mehr als die Waage hält,also die Vernunft zu überwiegen scheint.


    Guckt man mal über den großen Teich sieht das schon 50/50 aus.Blöd nur das die meisten Dinge mit gewisser Zeitverzögerung auch hier ankommen...

    Bestes Beispiel dafür ist die US-Wahl - sieht man sich mal die Trump Supporter so an - die werden sicherlich nicht aus den " alles OK" Familien stammen.

    Die würden jeden wählen der fliegende Brathähnchen verspricht und dazu noch das richtige Feindbild zum bekämpfen mitliefert...


    Völlig OT :


    Übrigens Trump...
    Du hast geschrieben :

    "weil sich die Taube nicht an die Regeln hält, die Figuren umwirft und auf das Spielbrett kackt."

    Taube - Trump...beides gleiche Buchstabenzahl mit großem "T" - kann kein Zufall sein. Trump verhält sich jedenfalls genau so. Bist sicher das Du "Taube" schreiben wolltest ?:smiling_face_with_horns:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Völlig OT :


    Übrigens Trump...
    Du hast geschrieben :

    "weil sich die Taube nicht an die Regeln hält, die Figuren umwirft und auf das Spielbrett kackt."

    Taube - Trump...beides gleiche Buchstabenzahl mit großem "T" - kann kein Zufall sein. Trump verhält sich jedenfalls genau so. Bist sicher das Du "Taube" schreiben wolltest ?:smiling_face_with_horns:

    Öhm - nö. :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Der Text wurde von Florian Aigner so bei Twitter verfasst und netterweise von Ben hier geteilt :winking_face:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Solange die eingeforderten Grundwerte nicht vorgelebt werden, wird sich hier nichts zum Positiven ändern. Leider wird das nicht nur nicht im Elternhaus, sondern vor allem weder politisch noch medial vorgelebt, im wirtschaftlichen-/Finanzbereich schon gleich gar nicht.


    Lebt man diese Grundwerte nicht bedingungslos vor, ist man auch nicht in der Lage/hat das Recht, selbige einzufordern.


    Die (jugendlichen?) Menschen ziehen daraus ihre Lehren, erkennen, dass unmoralisches Handeln zu größerem (wirtschaftlichen?) Erfolg führt, als das Handeln nach moralischen und ethischen Grundsätzen. Da die meisten Menschen das Leben im Wohlstand anstreben, ist der Weg "quasi vorgegeben", soll der Wunsch alsbald in Erfüllung gehen.


    "Man ist nicht nur verantwortlich für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut."

    "Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf." Theodor Fontane


    Als ich zur Schule ging, fragten sie mich,

    was ich werden will, wenn ich erwachsen bin.

    Ich schrieb: "Glücklich".

    Sie sagten mir, ich hätte die Aufgabe nicht verstanden.

    Ich sagte ihnen, sie hätten das Leben nicht verstanden.

    - John Lennon -


    DE/Hessische Bergstrasse

  • @Thomas Am liebsten hätte ich dir gleich ein doppeltes Like erteilt.


    Das grösste Problem ist aus meiner Sicht tatsächlich, dass das klassische Streitgespräch, in dem man die Gegenseite zu überzeugen versucht aber dennoch andere Meinungen zugestehen kann, einem Kampfgepräch gewichen, bei dem es nur noch darum geht die Gegenseite zu diskreditieren und als unfähige Idioten darzustellen.


    Dies geschieht jedoch auf beiden Seiten des Meinungsspektrums!

    Wer öffentlich den kleinsten Zweifel an Massnahmen hegt, wird gleich als "Covidiot" gebrandmarkt. Andererseits werden all diejenigen, welche sich auf eine Corona-Impfung freuen, als "manipulierbare Schafe", die sich von Herrn Gates fernsteuern lassen wollen, betitelt.


    Ein weiterer Punkt ist meiner Meinung nach tatsächlich, dass der "selfmade Mythos" zu sehr glorifiziert wurde.

    Klar, ist dies auch heute immer noch möglich.

    Aber viele Menschen haben das Gefühl, dass dies ohne Fleiss und praktisch über Nacht möglich sei.

    Und um ihren Traum nicht aufgeben zu müssen, lässt man dann einige Skrupel fallen und versucht eine Abkürzung auf Kosten anderer zu nehmen.

    Plus der Klassiker: Unersättlichkeit

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Ben hat mit seinem Beitrag einfach nur recht.

    Noch kürzer läuft es auf das alte "was du nicht willst, dass man dir tu ..." heraus.

    Mit dieser moralischen Grundlage kann man auch über Corona diskutieren.


    Leider, und darum geht es ja, kann man das nicht lernen.

    Für moralisch integere Leute sind kontroverse Diskussionen und langwierige Meinungsfindungen ein Zeichen der Stärke.

    Für die anderen sind sie ein Zeichen der Schwäche, weil sie es als Schwäche sehen, wenn Personen sich nicht mit allen Mitteln gegen andere durchzusetzen vermögen.

    Das Problem mit den Lügen ist, dass man eben nicht ohne weiteres erkennen kann, welche Seite lügt. Wissenschaftliche Fakten sind für den Normalsterblichen nicht so einfach überprüfbar und in der Wissenschaft ist man sich ohnehin oft nicht so einig, wie man das anhand der Darstellung in den Medien vermuten könnte.

    Doch, das geht. Ein ziemlich gutes Merkmal ist, wie die Personen, die eine Lüge vertreten, mit Personen anderer Meinung umgehen.

    Lügen bedeutet, wissentlich etwas behaupten, von dem man weiss, dass es falsch ist.

    Das geht immer einher mit fehlendem Respekt der anderen Person, mit Beweislastumkehr (es muss beweisen, wer behauptet!), mit Vermischung von Fakten und Schlüssen daraus.

    Ebenfalls ein gutes Zeichen für Lüge ist, dass diese Personen elementare Benimmregeln verletzen oder dass ihnen Höflichkeit und Bescheidenheit bestenfalls andressierte Verhalten, aber kein wirkliches Anliegen sind.

    Des weiteren haben diese Leute gerne den Anspruch, in ihrem Fachgebiet allwissend zu sein.


    Uneinigkeit in der Wissenschaft ist, soweit die daran beteiligten Personen integer sind, ein Zeichen von Unwissenheit. Wissenschaft forscht, und forschen ist sich beschäftigen mit Dingen, die man nicht weiss. Insofern ist Unwissenheit normal.

    Das menschliche Problem, dem viele Wissenschafter nicht gewachsen sind, ist der Wettbewerb (wer zuerst publiziert, ist der Held und gewinnt Ansehen, egal wer die Arbeit gemacht hat) und die Tatsache, dass man sich ungern eigene Gedankengebäude widerlegen lässt, in welche man so viel Zeit und Denkarbeit investiert hat.

    Das Problem, das die Medien mit der Wissenschaft haben, ist, dass sie von der Wissenschaft Wissen erwarten.

    Das Problem, welches offenbar viele Menschen mit Medien haben, ist, dass sie von den Medien eine Bestätigung von dem erwarten, was sie sowieso schon für richtig halten. Weil in Zeiten des Internets jeder mühelos das nachlesen kann, was er gerne liest oder glaubt, ist es dann eben auch danach.

    Gute Medien schreiben auch über das, was man nicht weiss. Zudem kann der Leser erkennen, wenn er es will, was Fakten sind und was die Ansicht der Redaktion ist. Schlechte Medien zitieren genauso wie schlechte Politiker windigste Quellen oder bedienen Partikularinteressen, lassen weg, was ihnen nicht in den Kram passt, und werfen denen, die anderer Ansicht sind, Unwissenheit und damit Unfähigkeit vor.

    Auch hier ist leider eine Verrohung der Sitten festzustellen, also ein Verschwinden des moralischen Grundsatzes einer ausgewogenen und ehrlichen Berichterstattung. Spätstens dann, wenn der Chefredakteur Knecht des Hauptaktionärs seines Medienkonzerns ist, hat das Medium den eigentlichen Daseinszweck verfehlt.


    Ebenfalls ein Problem in unsicheren Zeiten ist folgendes: bei unbekannten, aber bedrohlichen Szenarien weiss keiner, was passieren wird. Wenn man aufgrund plausibler Erwartungen an verantwortlicher Stelle Entscheide fällt oder nicht fällt, wird immer irgendwem auf den Schlips getreten. War eine Massnahme richtig, tritt der Schaden nicht ein und der Verantwortliche muss sich vorwerfen lassen, es sei übertrieben und ein wirtschaftlicher Schaden verursacht worden. War eine Massnahme nicht richtig oder unnötig, muss man sich vorwerfen lassen, es sei falsch oder nicht reagiert und ein wirtschaftlicher Schaden erzeugt worden.

    Einmal editiert, zuletzt von jp10686 ()

  • Ich wage einfach mal zu behaupten das die meisten hier auch kein uneingeschränktes Vorbild für Tugend sind.

    Ich bemerke es an mir selbst, wie ich im Umgang mit anderen und in gewissen Situationen reagiere. Mögen meine Ziele noch so edel sein, wenn ich sehe wie jemand anderes sie zu nichte macht indem er sich nicht an die Regeln hält oder auch nur mit einem bissigen Kommentar über mich die anderen dazu bringt meine Leistung zu schmälern, so kribbelt es mir in den Fingern es ihm gleich zu tun. Und manchmal Gewinnt das Kribbeln....

    Die Gesellschaft hat einfach das Problem das das es keinen Preis dafür zu gewinnen gibt sich an Regeln zu halten, dafür sieht man an allen Ecken "Vorbilder" die es geschafft haben und will es auf dem kürzesten Weg selbst schaffen. In den Medien sieht man auch diese Vorbilder. Ein Bericht über die Ehrung der Ehrenamtlichen Helfer beim Bundespräsident ist eine Fußnote bei den Nachrichten, der Rapper der schon Wieder besoffen ein teures Auto geschrottet hat bekommt mehr Sendezeit. Hat eigentlich mal jemand mit Verstand zugehört was diese Gangsterrapper der jungen Generation ins Ohr flüstert? In schlechten deutsch erzählen sie wie reich sie sind, wie toll sie sind, was sie für tolle Waffen haben und so weiter. Das findet genug Interessierte die das auch wollen und glauben sie müssen dazu genauso sein. Oder nehmen wir die suche nach Supertalenten im Privatfernsehen, da ist der bekannteste Quotenbringer derjenige der die Kannidaten verbal runtermach.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Ein Grundproblem an der Sache ist, dass - und hier liegt der Autor m.E. falsch - die notwendigen Werte nicht im Kindergarten vermittelt werden, sondern bereits von den Eltern vermittelt werden sollten! Das kann natürlich nicht funktionieren, wenn die Kinder schon mit 3 Monaten in der Krippe abgeladen werden und der Erziehungsauftrag delegiert wird.


    Wenn ich dann im Kindergartenalter einen Blick in die Kindergärten meiner BEVA werfe, ähnelt das mehr einer Massenbetreuung im Stil "wir schauen, dass uns keiner wegläuft und überleben einfach", hat aber mit Wertevermittlung nicht mehr viel zu tun. Ausnahmen bestätigten hier natürlich die Regel, Landkindergärten sind sicherlich besser gestellt als der überlaufene Stadtkindergarten mit einem bunt gemischten Publikum, in den dazu noch ein archaisches Weltbild hineingetragen wird: "Nein, Du musst nicht auf die Frauen hier hören".


    Aber wenn 3 Erzieherinnen (oder vielmehr eine ausgebildete Erzieherin und zwei ungelernte Kräfte - bisschen Kinder hüten kann ja jeder) für 78 Kinder in 3 Räumen Betreuung, Hausaufgabenunterstützung, Spaß, Spiel und Wertevermittlung richten soll, was soll bitte dabei noch vermittelt werden? Die Kinder der ersten und zweiten Klassen können oftmals nicht mal Schuhe binden! Hier kommen wir dann an den zweiten Punkt: Die Helikoptereltern. Die finde ich persönlich fast genauso schlimm. "Natürlich bekommst Du das Spiel. Nein, Du musst das Gemüse nicht essen. Setz Dich lieber hier her, auf dem Spielplatz wirst Du dreckig. Komm, ich binde Dir Deine Schuhe. Oh, Du hast eine schlechte Note? Da rede ich direkt mit dem Lehrer! ..."


    Dazu kommt, dass bereits die derzeitige Elterngeneration vielfach keine oder eine zumindest fragwürdige Wertevermittlung erhalten hat. Deren Kinder machen natürlich auch nie etwas falsch, es ist völlig in Ordnung mit Steinen nach anderen Kindern zu werfen, wenn man das Spielzeug teilen soll. Was fällt dem anderen Kind auch ein, nach diesem zu fragen??


    Ich schließe jetzt hier, habe mich bereits in Rage geschrieben und könnte Seiten füllen mit dem, was in unseren Kinderbetreuungseinrichtungen ausgebaut werden muss. Und nochmals: wenn zuhause schon nichts oder nur Mist vermittelt wird, was soll dann der KiGa noch richten??


    Edit: Sorry für das Durcheinander, da ging der Puls mit mir durch...

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Ich will mal in der Philosophenkiste kramen:

    Polybios, der auf Aristoteles Politeia aufbauend den Verfassungsteufelskreis beschrieben hat. Vereinfacht:

    1. Schlechte Zeiten schaffen starke Menschen.

    2. starke Menschen schaffen gute Zeiten

    3. Gute Zeiten schaffen faule, schlechte Menschen

    4. schlechte Menschen schaffen schlechte Zeiten

    goto 1


    Was zur Zeit noch verschlimmernd hinzu kommt:

    Ab und zu ein Waldbrand zerstört einige gesunde Bäume und vernichtet alles brennbare Material.

    Wenn nun eine Feuerwehr Waldbrände immer besser löscht, dann wird sich immer mehr brennbares Material ansammeln.

    Irgendwann wird ein kleiner Funke den gewaltigen Vorrat an brennbarem Material entzünden, und eine Feuersbrunst wird die Feuerwehr überrollen und fast alle gesunden Bäume zerstören. (Das kam, glaub ich, von Genscher)


    Die Feuerwehr ist heutzutage die immer ausgeklügelter und effektiver funktionierende Polizei, Meinungskontrolle durch die Medien und durch die Schule, sowie Compliance in den Unternehmen. Jede kleinste Abweichung wird sofort erkannt und gegengesteuert. Auf der Anderen Seite ist es offensichtlich, dass sich gerade das "Brennbare Material" langsam so angehäuft hat, dass Gegensteuern in absehbarer Zeit nicht mehr ausreichen wird.


    Ich will nicht den Verfassungskreislauf als schlecht darstellen! Dieser Verfassungskreislauf wurde von allen großen Philosophen der Menschheitsgeschichte so oder zumindest ähnlich anerkannt. Ich halte das für ein Gesetz der menschlichen Natur. Es ist halt so, und dagegen anzukämpfen wird nicht funktionieren.


    Ich fürchte schon lange, dass die von allen so hochgelobte längste Friedenszeit in der Geschichte der Menschheit auf Kosten unserer Kinder und Enkel gehen wird. Klar, ich bin so egoistisch und freue mich in Friedenszeiten zu leben. Wird wohl den meisten hier so gehen. Irgendjemand wird aber dafür bezahlen müssen. Wenn es etwas gibt, das wirklich universell gilt, dann dass nichts umsonst ist. Auch die längste Friedenszeit der Menschheitsgeschichte nicht.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Die Gesellschaft hat einfach das Problem das das es keinen Preis dafür zu gewinnen gibt sich an Regeln zu halten

    Doch, den gibt es. Man lebt besser. Diese Regeln sind ja nicht zufällig überall ähnlich, wo es Gesellschaft gibt.

    Was Rap angeht, da bin ich schlicht zu alt für. Wenn mein Auto solche Geräusche von sich gibt, schau ich, dass ich bald zur nächsten Werkstatt kann.

    Bei den ehrenamtlichen Helfern sind es eben sehr viele - zum Glück! und die tun es der Sache willen, während die anderen die du zitierst, es um es Lärms willen tun.

    Ob es wirklich schlimmer wird oder ob es nur deswegen ist, weil dank hocheffizienter Medien jeder Mist sofort überall bekannt wird, weiss ich nicht.

    Ich halte das für ein Gesetz der menschlichen Natur. Es ist halt so, und dagegen anzukämpfen wird nicht funktionieren.

    Dagegen muss man dauernd ankämpfen, das ist so wie die Wohnung saubermachen. Auch der fleissigste Polizist hat ja wohl nicht die Illusion, das es einmal keine Schelme mehr geben wird, dennoch stellt er ihnen nach.

  • Die Gefahr ist nicht Dummheit, Unkenntnis von Statistiken und Fakten, sondern moralische Verkommenheit. Unsere Gesellschaft beruht auf ungeschriebenen Gesetzen, das war uns zu wenig bewusst. Und diese Gesetze werden plötzlich überall gebrochen:


    Wir müssen also irgendwie schaffen, nicht nur höhere Bildung zu verbreiten, sondern auch elementare moralische Grundbildung. Es darf sich in unserer Gesellschaft nicht lohnen, ein egoistisches Ekelpaket zu sein. Sonst ist all unser Wissen einfach umsonst."

    Ohne Bildung gibt’s aber gar keine Chance positiver Veränderungen.


    ‚Egoistische Eckelpakete‘ gibt’s meiner bescheidenen Meinung nach in zwei Ausführungen:

    Die einen die Schlau genug und rhetorisch gut genug waren, in es an die Spitze von einflussreichen Organisationen geschafft haben und dort ihre mediale Breite aus nützen um unzufriedene und ungebildete abzuholen.


    Die anderen sind jene die vermehrt in Staaten mit hohen sozialen Sicherheiten auftreten. Wo es einfach fast egal was man macht, weil man gegen fast alles sein darf und trotzdem sorgt der Staat für diese Menschen ohne Vorbedingung.


    Mein geliebtes Beispiel dafür:

    Autofahren wird von Gesetzgeber als prinzipiell gefährlich eingestuft. Um eine Fahrerlaubnis zu erlangen braucht es die Reife die Personen erst ab 18 Jahren zugeschrieben wird.
    An einer Wahl teilzunehmen zu dürfen scheint es diese Reife nicht zu brauchen, darf man zumindest in Österreich ab 16.

    Wer aber bildet Menschen um Parteiprogramme der einzeln Parteien verstehen zu können mit all ihren Auswirkungen. Eltern ? Lehrer? Idole?


    Ich denk es braucht mehr Bildung über Lebensphilosophie und Toleranz, gerne in der Kinderstube, Grundschule aber auch an Universitäten sowie im Elternhaus


    gruß

    Kcco

    Gsund bleiben

    Keep clam and chive on

  • An der Stelle zerfällt die Bevölkerung derzeit tatsächlich in Gruppen, die ihr eigenes Weltbild haben. Problematisch ist dabei vor allem, dass eine sachliche Diskussion zu solchen Themen praktisch nicht mehr möglich ist, weil es nur noch ein Freund-Feind-Denken gibt - und das auf beiden Seiten. Um die Situation zu entschärfen, müsste man kontroverse Diskussionen zulassen anstatt jeden, der anderer Meinung ist, in die Verschwörungsecke zu stellen oder gar aktiv zu bekämpfen. Wenn man dazu nicht bereit ist, wird man die Spaltung weiter befeuern.

    Das würde Sinn machen, wenn die Meinungen gleichwertig oder diskussionswürdig sind. Das sind sie aber sehr oft nicht.


    Die USA haben gewählt. Biden hat gewonnen. Viele Amerikaner sind aber der Ansicht, dass in Wirklichkeit Trump gewonnen hat.

    Was willst Du da diskutieren?


    Ein Fußballsspiel geht 3:1 für die Heimmannschaft aus. Ein Teil der Fans ist aber felsenfest davon überzeugt, dass in Wirklichkeit die Gastmannschaft gewonnen hat.

    Was willst Du da diskutieren?


    In Deutschland wird das Grundgesetz von Politik und Gerichten geachtet. Ein Teil der Bürger ist der Ansicht, geheime Mächte in der Politik nutzen Corona um eine Maskendiktatur zu errichten.

    Was willst Du da diskutieren?


    Wir sollten endlich mal aufhören, mit geistig offenkundig verwirrten, ideologisch verblendeten oder alternativ vollkommen inkomptenten Leuten über Fakten diskutieren zu wollen, also würde daraus tatsächlich auch nur irgendein Nutzen entstehen.

    Es ist nun mal so, dass sich die Idee weit verbreitet hat, Lieschen Müller und Ronny Schlau wüssten eh alles besser als Experten, die sich seit Jahren professionell mit entsprechenden Fachthemen beschäftigen. Und zur noch so blödesten Verschwörungstheorie findest du heute im Internet genügend Mitstreiter, um sich eine wunderbare Echokammer aufzubauen und sich darin gegenseitig anzufeuern.


    Irgendwann haben die Wahnsinnigen wieder die Mehrheit, dann hast Du bei uns wieder einen Hitler an der Macht und am Ende will es keiner gewesen sein und keiner gewusst haben. Und wenn es blöd läuft schafft der nächste Hitler bei uns oder anderswo dann eben auch mal eine Welteroberung und dann schauen halt viele ganz blöd.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Wir sollten endlich mal aufhören, mit geistig offenkundig verwirrten, ideologisch verblendeten oder alternativ vollkommen inkomptenten Leuten über Fakten diskutieren zu wollen, also würde daraus tatsächlich auch nur irgendein Nutzen entstehen.

    Klar entsteht da oftmals kein direkter Nutzen, aber Meinungsfreiheit hat schon einen Wert für sich. Wenn man mit solchen Einschränkungen anfängt, ist es nicht mehr weit her damit. Im Zweifelsfall kann man dann alle gerade nicht passenden Meinungen als verwirrt, verblendet oder inkompetent deklarieren.


    Es gibt dummerweise keine übergeordnete Instanz, die allgemeinverbindlich entscheiden kann, wer "offensichtlich verwirrt" ist und wessen angebliche "Fakten" die richtigen sind. Aus deiner Sicht sind die Trump-Wähler verwirrt, aus deren Sicht bist es du.


    Ich halte daher viel von der Maxime "Ich verachte Ihre Meinung, aber ich gäbe mein Leben dafür, dass Sie sie sagen dürfen".

    Es ist nun mal so, dass sich die Idee weit verbreitet hat, Lieschen Müller und Ronny Schlau wüssten eh alles besser als Experten, die sich seit Jahren professionell mit entsprechenden Fachthemen beschäftigen.

    Alles nur von Experten entscheiden zu lassen, ist auch keine Lösung, denen fehlt letztlich oft der Blick fürs Ganze und die demokratische Legitimation sowieso. Experten können Entscheidungen vorbereiten, indem sie die entsprechenden Informationen als Entscheidungsgrundlage liefern. Wenn sie die relevanten Informationen nicht so aufbereiten können, dass ihre Oma es versteht, haben sie in der Regel die Sache selbst nicht wirklich verstanden.

    Und zur noch so blödesten Verschwörungstheorie findest du heute im Internet genügend Mitstreiter, um sich eine wunderbare Echokammer aufzubauen und sich darin gegenseitig anzufeuern.


    Irgendwann haben die Wahnsinnigen wieder die Mehrheit, dann hast Du bei uns wieder einen Hitler an der Macht und am Ende will es keiner gewesen sein und keiner gewusst haben. Und wenn es blöd läuft schafft der nächste Hitler bei uns oder anderswo dann eben auch mal eine Welteroberung und dann schauen halt viele ganz blöd.

    Das wirst du mit Sicherheit nicht verhindern, indem du die "offenkundig verwirrten" in die Ecke stellst. Im Gegenteil: wenn sie nur noch unter sich sind und keine abweichenden Meinungen mehr an sie herantreten, wird sich das immer mehr und immer schneller aufschaukeln.

  • Meinungsfreiheit ist ein zu Recht hohes Gut in Deutschland.

    Mir gefällt es auch nicht, dass offensichtlich dumme Menschen wählen gehen dürfen. Ist in Ordnung kann ich mit leben. In der Vergangenheit hat es im Großen und Ganzen aber trotzdem geklappt, weil die Menschen mit dem was wir heute als "alternative Fakten" bezeichnen, am Stammtisch im Dorf rumkrakelten, in der Dorfgemeinschaft als der depperte Sepp bekannt waren und gut war.


    Heute gibt es aber so viele Plattformen, niederschwellig den größten Blödsinn in der ganzen Welt zu verbreiten, dass es mittlerweile kein Wunder ist, dass uns nie eine außerirdische Spezies besuchen wird. Intelligentes Leben? Ach, lass stecken, nicht auf diesem Planeten. 😇 😁


    Natürlich kann ich es auch wie Cephalotus halten und mit diesen "verwirrten Idioten" gar nicht erst diskutieren, weil, bringt ja eh nichts. Aber ich habe es vielfach schon erlebt, dass ich solche Menschen in der Diskussion "umgedreht" habe. Kommt selten genug vor, aber es passiert.


    Bei solchen Menschen hilft es in der Diskussion, erstmal vorbehaltlos deren Meinung einfach als Meinung zu akzeptieren. Und im weiteren Verlauf der Diskussion die Fakten einzubetten und Zusammenhänge zu erklären. Vielfach ist/war es so, dass schlicht und einfach a) die Fakten fehlten und/oder b) die Zusammenhänge nicht verstanden wurden. Oder nur so lose, dass der Blick für das große Ganze nicht vorhanden war.

    Am Ende des Tages hilft es manchmal auch, wenn man ihnen ein "kleines bisschen recht" gibt. Niemand redet zu 100% Schwachsinn. Genauso, wie ich als Klugschnacker auch nicht immer zu 100% korrekt memorieren kann. 😇

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

    Einmal editiert, zuletzt von UrbanTrapper () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Das größte Problem bei solchen Diskussion ist immer die Frage: Wer hat wirklich recht?

    Die Mehrheit definiert die Wahrheit? Die Sieger schreiben die Geschichte? Alle die nicht meiner Meinung sind liegen falsch?

  • Hallo,


    wir brauchen alle die richtigen Vorbilder!


    Ich habe den Eindruck das immer mehr Egomane und Narzissten groß herauskommen.

    Sei es in der Politik oder der Wirtschaft.


    Wurden diese Sozialversager früher belächelt, werden sie heute von manchen regelrecht angebetet.


    Wie kann es ein das solche Lügner, Steuerbetrügervermeider, Aufhetzer, Menschenschinder, usw. nicht geächtet werden?


    Wen wundert es wenn die "Kleinen" ihnen nacheifern?




    Auch wenn der Film schon etwas sehr trashig ist:

    In Idiocracy (2006) wird einiges vorweggenommen und ganz gut erklärt.



    Ich persönlich glaube immer noch an gutes Karma,


    Grüße MvO

  • Das größte Problem bei solchen Diskussion ist immer die Frage: Wer hat wirklich recht?

    Das Problem ist eigentlich das sich diese Frage nicht mehr stellt!

    Wenn unterschiedliche Ansichten / Meinungen / Glauben / Fakten aufeinander treffen ist von Anfang bis Ende klar das "meine Seite richtig ist und die Gegenseite nur falsch sein kann".


    Wenn 2 "gebildete" Kontrahenten aufeinander treffen vergleichen sie ihre Fakten und kommen zu einem gemeinsamen Ergebnis.

    Wenn 2 moderne Kontrahenten aufeinander treffen ist der jeweils andere unfähig und den Aufwand gar nicht wert. Also muss der andere runtergemacht werden bis er die Warheit einsieht.

    Was passiert wenn Kontrahenten aus beiden Gruppen aufeinander treffen dürfte klar sein. Das sehen wir jeden Tag in den Nachrichten wenn ein Politiker die Ergebnisse eines Wissenschaftlers nicht glaubt.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Wer hat wirklich recht?

    Die Mehrheit definiert die Wahrheit? Die Sieger schreiben die Geschichte? Alle die nicht meiner Meinung sind liegen falsch?

    Genau diese "implizierende" Fragerethorik zeigt für mich doch schon das Problem. Hast du auch Antworten dazu damit wir erfahren was du mit deiner Fragestellung eigentlich beabsichtigst? Was genau ist die Aussage?


    Es geht nicht um wahr oder falsch, gut oder böse, hell oder dunkel, Recht oder Unrecht, sondern schlichtweg um harte Fakten. Das sollte man einfach nicht miteinander verwechseln.


    Der Himmel ist blau. Kommt ein moderner Messias daher und behauptet, dass er grün sei werden sich ausreichend Menschen finden die das bestätigen und verteidigen werden. Dabei wissen wir sehr genau, warum der Himmel blau ist und können dies sogar beweisen.


    Eine Diskussionsbasis gibt es hier nur auf emotionaler Ebene. Denn zu beweisen, dass der Himmel grün ist und nicht blau ist nun mal unmöglich.


    Und genau da drehen wir uns im Kreis. Andere als faktenresistente Vollidioten abzustempeln ist natürlich einfach, löst aber das Problem nicht. Denn es ist nun mal auch ein Fakt, dass es Menschen gibt die Dinge in voller Überzeugung so sehen wie sie sie sehen. Damit sind auch diejenigen die auf Fakten beharren für mich Teil des Problems. Denn das ist nicht der Punkt. Aber das kapiert leider niemand und so geht man dann halt lieber respektlos aufeinander los.


    Zumal man auch bedenken sollte, dass jeder Mensch irgendwo ideologisch geprägt ist. Und so werden Fakten auch gern genutzt/missbraucht um zu manipulieren. Stichpunkte Konvergenz und Kausalität in Studien oder Umfragen. Man darf/muss also Fakten auf jeden Fall kritisch sehen. Aber wenn man bedenkt wie aufwändig das in jedem einzelnen Fall ist sollte jedem klar sein, dass das ein Ding der Unmöglichkeit ist. Hier ist letztendlich Vertrauen nötig und Vertrauen ist nun mal schnell für immer verspielt.

    I feel a disturbance in the force...