Auf Wunsch eines einzelnen Users berichte ich hier mal, wie ich anstelle von recht kurz lagerbaren fertigen Tütensuppen und ähnlichem einfach die Grundzutaten für ca. 25 Jahre mindestens einlagere und entsprechend verwende.
Zunächst zwei Dinge:
1. Eine gute Grund-Suppenbrühe besteht aus nur wenigen Zutaten: Möhren, Lauch / Porree, Sellerie. Meist sind noch ein paar verwelkte Stengelchen Petersilie im fertig gekauften Suppengrünbündel zu finden. Mehr allerdings braucht es für den Geschmack einer Gemüsebrühe - und damit eine grundlegende Basis für alles mögliche - auch nicht.
2. In all den Tütensuppen sind vor allem viele Schummelzutaten zu finden, die das Produkt extrem billig in der Herstellung machen. In allererster Linie Kartoffelstärke, die dazu dient, Suppen cremig zu machen und den Geschmack zu verstärken, darüber hinaus noch Fette zur Geschmacksverstärkung (werden bei Überlagerung sehr schnell ranzig = ungefähr zwei Jahre halten die im Normalfall, schon ist die ganze Suppe für den A****), sog. "natürliche Aromen" anstelle natürlicher Zutaten, und nur wenige natürliche Zutaten, mit denen man eigentlich rechnen würde in so einer Suppe.
Um Punkt 2. zu umgehen, baue ich mir mittels Dörrautomat einfach meine Zutaten für eine gute Gemüsebrühe (oder Spargelcreme- oder Pilz- oder Brokkoli- oder was auch immer-Suppe) selber, indem ich die einzelnen Zutaten im Dörrautomat trockne, bis sie knacken. Das "bis sie knacken" ist extrem wichtig, denn wenn ihr Dörrgut mit zu viel Restfeuchtigkeit (= über 10 %) einlagert, ist bei Langzeitlagerung die Gefahr von Botulismus gegeben, und das endet in einer Krisensituation vermutlich tödlich für euch!!!!).
Ich lagere die einzelnen Zutaten (lassen sich je nach Feuchtigkeitsgehalt mal mehr, mal weniger gut / schnell trocknen) anschließend in gut schließenden Schraubgläsern plus Sauerstoffabsorber und lagere die dunkel und halbwegs kühl im Keller. Die so gelagerten Sachen sind - abgesehen von Kräutern - mindestens 25 Jahre lang haltbar. Für solche getrockneten Einzelzutaten nehme ich kleinere Schraubgläser, damit ich jeweils nur eins aufs Mal nach Bedarf öffnen muss. Soll heißen, für eine Gemüsebrühe nehme ich neben Kräutern die oben genannten getrockneten Möhrchenstückchen (echt kleingeschnitten!), den Lauch (der trocknet relativ schnell), und Sellerie, auch ganz verdammt kleingeschnitten.
Neben den o.g. Sachen trockne ich auch ganz gern kleine Zwiebelstückchen, Chilis, Paprikastückchen, Kartoffelstückchen. Die sind zwar alle recht klein und auch später nix, worauf man anständig herumkauen kann, aber sie geben immer noch ne Menge Geschmack ab und bestehen nicht nur aus Chemie und Schummelei der Lebensmittelindustrie. Übrigens eigenen sich kleine getrocknete Kartoffelstückchen auch sehr gut zur Herstellung von natürlichem Kartoffelpü oder einem natürlichen (Soßen-)Binder.
Wenn ich meine Sachen trockne, weiß ich, dass die so pupstrocken sind, dass die locker unter 10 % Restfeuchte haben und mir botulismustechnisch nix passiert. Und ich kann zusammenmischen, wonach auch immer mir ist - ein paar grundlegende Kochkenntnisse natürlich vorausgesetzt.