Erfahrung mit Trinkwasserfiltern gegen Mikroplastik

  • Guten Nachmittag Forengemeinde,

    ich möchte die anstehenden Feiertage über Weihnachten/Neujahr nutzen, um mein Verständnis und das Wissen im Bereich Wasserlagerung und -aufbereitung mal in aller Ruhe zu vertiefen. In der Hektik des Alltags habe ich das ganze Jahr über nur selten den Kopf gehabt, mich mal bewusst dafür hinzusetzen, bzw. es gab auch immer andere Prepper-Themen, die ebenfalls sehr präsent waren und sind.

    Als (finanziell) größere Anschaffung für meine Familie und mich würde ich gerne kurz-/mittelfristig in einen anständigen Trinkwasserfilter für zuhause investieren. Die Auswahl an Möglichkeiten, die Schwermetalle, Viren, Medikamentenrückstände etc. rausziehen, ist groß, und insbesondere geht es mir darum, auch Mikroplastik bestmöglich abzugreifen.

    Über welchen Namen ich in Prepperkreisen immer wieder stolpere ist Berkey, was für mich als Laie schon sehr vielversprechend aussieht, allerdings wohl keine Mikroplastikfilter hat. Von Alb Filter bin ich außerdem auf Wasserhahnfilter und Untertischfilter gestoßen, die in ihren Tabellen sehr anschaulich darstellen, welcher Filter wogegen gut ist. Viel Transparenz, auch darüber, in welchen Abständen die Filter gewechselt werden müssen etc. Gefällt mir gut. Und dann wurde mir noch wärmstens die Esoterik-Variante von Aquion ans Herz gelegt, wo bei mir aber in vielerlei Hinsicht die Alarmblocken schlagen (Preis, Vertreterverhalten, Terminologie, Fehlen jeglicher Beweise und Belege).

    Für mich liest sich die Herangehensweise von alb-filter.com nicht schlecht. Idealerweise kostet die auch nur einen Bruchteil dessen, was ein größerer Berkey-Filter kostet, aber da es um meine Familie geht, wird es am Budget nicht scheitern.

    Meine Frage(n) an euch wären also:

    • Welche Erfahrungen habt ihr mit fest installierten oder freistehenden (z. B. Berkey) Wasserfiltern?
    • Gibt es einen Filteranbieter, den ihr besonders empfehlen könnt?
    • Oder übersehe ich etwas komplett und es gibt für gefiltertes Wasser aus der Leitung noch weitere, ggf. sogar bessere Optionen?

    Vielen Dank im Voraus für eure Zeit und die Antworten.

    Beste Grüße,
    Tanbel

  • Wenn man es wirklich für nötig hält, Leitungswasser zu filtern, wird man mit herkömmlichen Filtern gegen eventuell vorhandene Schwermetalle und Medikamentenrückstände wenig ausrichten können, weil die zumindest zu einem großen Teil molekular bzw. ionisch gelöst sind. In dem Fall müsste man mit Aktivkohle arbeiten.

  • Hallo Asdrubal, die Filter von Alb arbeiten mit Aktivkohle, so wie ich es verstehe. Genauer gesagt "Blockaktivkohle". Muss mir die genauere Funktionsweise erst anschauen, aber danke dir schonmal für den Hinweis.

  • Hallo,


    grundsätzlich ist das Wasser hierzulande von sehr guter Qualität und wird sehr streng kontrolliert.

    Aber sicherlich gibt es wie immer unrühmliche Ausnahmen und es kann auch auf dem Weg zum Wasserhahn einiges schiefgehen.


    Du solltest jedoch deine Entscheidung Pro/Contra Filter genau abwägen, denn alle Haus-Wasserfilter können bzw. werden verkeimen!


    Verwendest du Filter mit Silber um das Verkeimungsrisiko zu vermindern, hast du das Schwermetall Silber in deinem Wasser.

    Sicherlich in kleinsten Mengen, aber es ist da. War es vor dem filtern sicher nicht...


    Alb hat kein Silber im Filtermaterial. Wie das Verkeimen erfolgreich verhindert werden soll entzieht sich meiner Kenntnis.


    Sauberstes pures H2O gibt es mit einer Umkehr-Osmose Anlage.

    Allerdings benötigt so eine Anlage Platz & Strom und der größte Anteil des Wassers wird prinzipbedingt als Abwasser verworfen!

    Dann kommen noch die Kosten für Membrane und Filterkartuschen dazu.

    Professionelle Systeme kosten gern mal fünfstellig, das Anlagen für 900€ etwas taugen, kann ich mir schlecht vorstellen.



    Ich bin übrigens kein Filtergegner:

    Benutze selbst einen 0815 Vorfilter für meinen SBS-Kühlschrank wegen dem tollen "Quell"-Geschmack des gefilterten Wassers.

    Aber ich kenne die Nachteile und nehme sie für mich bewusst in Kauf.



    Grüße


    MvO


    P.S.:

    Die Diskussion ob dest. Wasser langfristig gesund ist oder nicht sollte in einem extra Thread geführt werden.

    Zum sofortigen Zelltod führt es auf jeden Fall nicht...

  • Ich denke du machst dir zu viele Sorgen was Wasser betrifft. Sicher schwimmt immer etwas im Wasser was da nicht hingehört. Aber verhindern kannst du das nur mit großem Aufwand. Du setzt dir ja auch keine Gasmaske auf, nur um gefilterte Luft einzuatmen.

    Was nun Mikroplastik betrifft da weiß selbst die Wissenschaft noch nicht wie sie darauf reagieren soll. Klar ist nur das Mikroplastik im Wasser und in Fischen, ja selbst in anderen Tieren schon nachgewiesen wurde.

    Einfacher wäre es dann für dich, wenn du Trinkwasser aus einer Quelle dir holst und nur zum Trinken oder für die Lebensmittelzubereitung benutzt.

    Zum Glück habe ich keine Sorge mit Wasser, habe einen eigenen Brunnen, der uns vorzügliches Wasser liefert.

  • Hallo Tanbel!

    Ich denke wir sind hier ein sehr gesegnetes Land was das Wasser betrifft. Egal ob Deutschland, Schweiz oder Österreich. Nirgendwo wird das Wasser so gut kontrolliert wie hier.

    Meine Sichtweise ist folgende:

    Wenn das Budget dafür da ist, würde ich vor einem teuren Filter lieber meine Wasserleitung erneuern und alte Eisenrohre oder Kupferleitungen durch Moderne Kunststoff-Verbundrohre ersetzen lassen.

    Je nach Lebensstil nimmt der Mensch meiner Meinung nach mehr Schadstoffe durch fertiges Essen und Zusatzstoffe zu sich als durch das Wasser.


    MfG

    "Wir brauchen kein Telefon, wir haben genügend Boten!" Britische Post 1878

  • Hallo "Tanbel",


    ich würde die Sache ein bisschen anders angehen.


    Wenn Du in D-A-CH wohnst, hast Du sicher eine recht brauchbare Basis Wasserüberwacheung.


    Aber auch hier gibt es einige Unterschiede.


    Z.B. gibt es in D Regionen, in denen z.B. Rheinuferfiltrate o.ä. verwendet werden (in den Rhien lassen diverse Chemieunternehmen, Bergwerke im Elsass diverse Klärnalagen von Staädten, Pflanzenschutzmittel de r Landwirtschsft .... usw. ihre Abwässer ab), oder große Städte in denen das Trinkwasser schon mehrfach durch den Körper von Menschen gelaufen ist... HIer sind auch Medikamente ein Thema, die über die Toilette entsorgt werden und in der Kläranlage Probleme machen....oder die Abwässer großer Kliniken - (Hormone, radioaktive Präparate...)


    Die Wasserwerke verschneiden oftmals "schlechtes" Wasser mit "Gutem", um die Mndestanforderungen zu erfüllen.... Die EU hat letztens Deutschland verklagt, wegen zu hohen Nitratwerten im Trinkwasser....


    Grundsätzlich solltest Du von Deinem Wasserwerk wohl eine Wasseranalyse bekommen können.

    Diese ist allerdings (wahrscheinlich ?) nur eine Momentaufnahme, wenn Du oben genannte situative Dinge mit einbeziehen musst.


    Diese Analyse würde ich als eine Grundbewertung ansehen.


    Wieterhin solltest Du Dir eigene Analysen in einem guten Labor anfertigen lassen "von Proben aus Deinem Wasserhahn" . Diese Labore wissen in der Regel, wonach man untersuchen sollte....und können Dich auch beraten.

    Damit hast Du auch die Hauswasseranlage mit einbezogen (Verkeimung, alte Rohre mit Schadstoffen, Legionellen...)


    Wenn Du das mit einer wiederkehrenden Sicherheit weisst, hättest Du eine gute Basis um Deine Wasserfilter effizient auszusuchen. (Problem definiert - Du brauchst nichts herauszufiltern, was nicht da ist)


    Dann sollte man auch definieren "wie schlimm" das Gefundenen "bösen Sachen" tatsächlich sind, und ob Du das nicht aus einer anderne Quelle in wesentliche höherer Konzentration in den Körper aufmimmst.... Essen, Luft, Hausstaub, Kleidung, Holzschutzmittel, Baustoffe aus Kunststoff, die Weichmacher Ausdünstunggen von Möbeln und Bodenbelägen, Industrieabgase aus der Umgebung, Vekehr, Kraftwerke .....)


    Eine Filternalage würde ich mir in der Küche in einen Schrank einbauen, so dass die Lebensmittel- und Trinkwasserzubereitung über diesen Strang läuft, mit einem getrennten Wasserhahn..


    Ein ganzes Haus inkl. Toilettenspülung, Waschmaschine und Dusche sowie Gartenbewässerung über diese Anlage laufen zu lassen ist viel zu aufwändig.


    Für das Basiswasser des Filters würde ich auch eine Enthärtungsanlage des Hauses, so vorhanden, umgehen.


    Eine sehr gute Information zur Wasseraufberitung liefert auch die Firma Katadyn auch CH, die u. a. eine sehr lesenswerte Wasserfibel heruausgebracht hat. Diese Firma gibt es schon Jahrzehnte am Markt.



    https://www.katadyn.com/downlo…atadyn_wasserfibel_de.pdf



    Ich hoffe das gibt Dir vielleicht ein paar Anregungen.




    Gruss, Udo

  • Berkey, was für mich als Laie schon sehr vielversprechend aussieht, allerdings wohl keine Mikroplastikfilter hat.


    Auch wenn da nicht die letzte Hype draufgedruckt ist, filtert die normalen Keramikkerzen nicht nur Bakterien, sondern auch auch kleine Plastikteilchen und andere Partikel. Flüssige Kunststoffe sind ein anderes Thema.


    Ich würde mir mehr Gedanken um Mikroplastik (das ist zum grossen Teil Reifenabrieb) in der Luft machen

  • Weiterhin solltest Du Dir eigene Analysen in einem guten Labor anfertigen lassen "von Proben aus Deinem Wasserhahn" . Diese Labore wissen in der Regel, wonach man untersuchen sollte....und können Dich auch beraten.

    Damit hast Du auch die Hauswasseranlage mit einbezogen (Verkeimung, alte Rohre mit Schadstoffen, Legionellen...)

    Grundsätzlich sind die Aussagen das unser Wasser weitaus weniger belastet ist wie unsere Lebensmittel und unsere Atemluft korrekt.


    Aber selber untersuchen lassen?


    Die Labore wissen in der Regel nicht was du "brauchst" sondern nur was es kostet.


    Eine komplette Laboranalyse kostet über 1000€.


    Die korrekte Entnahme der Probe für eine mikrobiologische Untersuchungen ist eine Wissenschaft für sich:

    Nicht 100% korrekt ausgeführt und die Probe kann komplett "verseucht" sein!


    Kann man mit den Labortwerten die man erhält dann auch wirklich etwas anfangen?


    Jede Analyse ist nur eine Momentaufnahme: Je nach Brunnen oder Entnahmesituation am Oberflächengewässer kann sich alles wieder ändern...


    Ich würde bei der Ernährung anfangen wenn es um die Sorge vor Umweltgiften geht...


    Grüße


    MvO


    (Ich habe in der Wasser-Branche über 10 Jahre gearbeitet)

  • Hallo "MvO",


    wenn Du solange in der Branche warst, wie würdest Du das denn anstellen ?

    Was würdest Du dann raten ?


    Es gibt doch diese Analysen die man für kleinere Hausbrunnen machen lassen kann.


    Ich kann mir nicht vorstellen dass das so teuer ist, oder ?


    Mit einem sterilen Probenahmeglas, Perlator abgeschraubt, Wasser eine Weile laufen lassen, und dann Probe nehmen, sollte das doch halbwegs funktionieren, oder nicht ?


    Und man sollte Morgens, bevor man Kafee kocht, das Wasser eine Weile laufen lassen, damit das lange in einer "potentiell schlechten Leitung" gestandene (und damit möglicherweise kontaminierte) Wasser erst mal abgeflossen ist....


    Ich denke man muss das Thema mit "Augenmaß" angehen.


    Wenn das alles wirklich so" todgefährlich" wäre, müsste eigentlich in den 3. Welt Ländern keiner mehr überlebt haben....


    Ich bin in Südamerika geboren und aufgewachsen. Da war das elementare Mittel der Wahl in der Küche ein Tongefäß in dem ein Tropffilter eingebaut war.

    Diese Filter waren Keramikkerzen.... die in gewissen Abständen mit einer Bürste abgeschrubbt wurden.


    Ich hatte mal Amöbenruhr, das kam aber, weil die Indio Köchin das Wasser aus dem Bächlein "downstrem" vom "Donnerbalken" holte....


    Also MvO, wie machen wir das mit dem Wasser am Schlausten nach heutigen Erkenntnissen ?
    Eine Methide die funktionert und die man auch noch bezahlen kann....


    Dass in Lebensmitteln und in der Umwelt eine Menge "Dreck" steckt, den man tunlichst vermeiden sollte, ist glaube ich schon relativ breit diskutiert worden - aber wirklich verstanden ?


    Und wie vermeidet man diesen "Dreck" effektiv, ohne nur noch sehr teure "Super Bio" Sachen zu kaufen ?



    Gruss, Udo







    Gruss, Udo

  • Zunächst einmal danke an alle, die sich hier so aktiv am Thema beteiligen und sich die Zeit nehmen, Ihre Gedanken und Erfahrungen zu teilen.

    Wieterhin solltest Du Dir eigene Analysen in einem guten Labor anfertigen lassen "von Proben aus Deinem Wasserhahn" . Diese Labore wissen in der Regel, wonach man untersuchen sollte....und können Dich auch beraten.

    Damit hast Du auch die Hauswasseranlage mit einbezogen (Verkeimung, alte Rohre mit Schadstoffen, Legionellen...)

    Danke Udo für den Hinweis. Hast du sowas schon mal gemacht? Ich lese mich gerade in ein paar der unzähligen Anbieter ein, die sowas anbieten (wie beispielsweise der hier), weiß aber jetzt auch nicht, wie zuverlässig die sind, da wir hier von Analysen um die 100 Euro sprechen, in einem vorherigen Beitrag hier auch erwähnt wurde, dass sowas schon ins 4-stellige gehen kann.

    Aber ja, grundsätzlich macht es für mich Sinn, erst mal mit einer Analyse zu beginnen, um einen Status Quo zu haben, denn sowas wurde bei unserem mittlerweile > 40 Jahre alten Haus noch nie gemacht.

    Wenn das Budget dafür da ist, würde ich vor einem teuren Filter lieber meine Wasserleitung erneuern und alte Eisenrohre oder Kupferleitungen durch Moderne Kunststoff-Verbundrohre ersetzen lassen.

    Wäre mit Sicherheit auch eine Überlegung wert. Kostenvoranschlag einholen schadet nicht. Danke!

    Ich würde bei der Ernährung anfangen wenn es um die Sorge vor Umweltgiften geht...

    Danke Mork, ebenfalls sehr guter Punkt und definitiv etwas, wo ich schon versuche, bestmöglich drauf zu schauen. Ist sicherlich richtig, dass das genauso in Betrachtung gezogen werden muss.

  • Wir haben die Zapfstelle für die Mikrobiologieproben immer abgeflammt, siehe https://www.shk-profi.de/artik…jeder_Stelle_1956752.html


    Bei einem Haus mit alten Wasserleitungen würde ich mir die Schwermetalle ansehen, die aus Wasserleitungen kommen können. Wenn dieses häusliche Wasser deine wesentliche Trinkwasserquelle ist, ist dieser Punkt wichtig, da Schwermetalle sich im Körper anreichern.


    Mikrobiologie würde ich, wäre es mein Haus, ohne Not nicht machen (Not wäre in diesem Fall Leute mit verdächtigen Symptomen oder besonders vulnerable Gruppen, z.B. immunsupprimierte, oder eine Installation, die für Legionellen disponiert).

  • wenn Du solange in der Branche warst, wie würdest Du das denn anstellen ?

    Was würdest Du dann raten ?

    Vermutlich habe ich mich ungenau ausgedrückt. Folgendes würde ich empfehlen:


    Falls mein Haus vor den 70ern gebaut ist, würde ich prüfen ob Bleirohre verarbeitet wurden.

    Eine gezielte Analyse vom Bleigehalt ist natürlich nicht so teuer.


    Aktuelle Trinkwasseranalysen kann man beim Versorger anfordern.


    Wenn sich die Lage draußen normalisiert hat würde ich einen Tag der offenen Tür nutzen um mir mein zuständiges Wasserwerk mal anzuschauen.


    Bzgl. Legionellen würde ich bei der Warmwasseraufbereitung darauf achten das hier regelmäßig die Temperatur auf mind. 60°C hochgefahren wird.



    Ich persönlich vertraue der deutschen Wasserwirtschaft und würde ansonsten nichts weiter unternehmen.



    Grüße


    MvO

  • Wir haben die Zapfstelle für die Mikrobiologieproben immer abgeflammt.

    Das ist das korrekte Vorgehen,.

    Allerdings wird es inzwischen schwierig Hähne zu finden die das aushalten, deshalb besser den Perlator rausnehmen.


    Was in dem Artikel fehlt ist die Kühlung der (frisch besorgten) Probenflaschen, das Zeitfenster für die Rückgabe zum Labor, usw. ...

    Wenn man als Probenehmer des Versorgers auf den Stopfen fingert und ggf. E-Coli in der Probe landen ist nach dem Laborbericht Achterbahn angesagt!


    Grüße


    MvO

  • insbesondere geht es mir darum, auch Mikroplastik bestmöglich abzugreifen

    Um mal die ursprüngliche Frage zu beantworten:


    "Unter Mikroplastik versteht man verschiedengeformte Kunststoffteilchen mit einer Größe von 0,1-5.000 µm (0,1 µm – 5 mm)." (Quelle)


    Jetzt brauche ich nur noch einen Filter, der mir Partikel in dieser Größe zurückhält. Gibt man bei Google Wasserfilter und Porengröße als Suchbegriffe an, erhält gleich ein paar Fundstellen mit Filtern mit 0,1µm Porengröße (z.B. der Sawyer Mini).


    Damit dürfte so ein mechanischer Filter das allermeiste an Mikroplastik zurückhalten. Allerdings müsste man mal untersuchen, ob Filterelemente aus Plastik (z.B. Polyestervlies) nicht selber mit der Zeit Partikel abgeben, da sie beim Filtern ja mächtig unter Druck des durchströmenden Wassers stehen. Da würde dann nur ein klassischer Keramikfilter a la Katadyn in Frage kommen (der möglicherweise Mikropartikel aus Keramik freisetzt...). Katadyn gibt die Porengröße seiner Filter mit 0,2µm an.


    Nach diesem Fachartikelkommt z.B. in einer Wasserprobe aus der Warnow Mikroplastik mit einer Größe von unter 5µm gar nicht vor.

    D.h. mechanische Filter mit Porengrößen von 0,2µm reichen in diesem Fall dicke aus, um das Mikroplastik zurückzuhalten.


    Grüsse

    Tom


    Nachtrag: Was macht man eigentlich mit den ausgefilterten Plastikteilchen? Den Keramikfilter mit der Bürste unter fließend Wasser abschrubben? Dann ist das Mikroplastikzeugs ja wieder in der Umwelt. Warten, bis der Filter verstopft ist und ihn dann wegschmeißen? Zu teuer und wenn der Müll nicht verbrannt wird, landet das Mikroplastik auch wieder in der Umwelt.

    Evtl. könnte man die Plastikteilchen mit einem Lösungsmittel auswaschen, das Mittel auffangen und verdunsten lassen, dann müsste der Plastikschlonz zurückbleiben und man könnte ihn verbrennen. Aber will man das machen? Lösungsmittel? Bei Trinkwasser? Und "verdunsten" heisst ja nicht "weg", sondern als Gas in der Umwelt.

    Wenn man es genau betrachtet, ist das (Mikro-)Plastik ein ziemliches Teufelszeug.

    Hat sich schon mal wer Gedanken gemacht, was passiert, wenn Borsten von Zahnbürsten, Handfegern, Straßenbesen etc. mit der Zeit einfach kürzer werden? Oder mal einen abgelaufenen Teppichboden mit einem frischen verglichen? Hmm...

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  • Also ich würde hier gerne meine Erfahrungen zu dem Thema schreiben:


    Seit ca. 2012 haben wir (und meine Eltern) ein Untertisch Umkehrosmoseanlage in Nutzung. Hintergrund ist, dass wir hier extrem hartes Leitungswasser haben und Tee oder Kaffee einfach nicht so lecker schmeckt, und unsere Kaffeemaschine und Wasserkocher immer so schnell verkalkten.


    Die kostet aktuell so ca. 80€ inkl. 5 Stufen Filter im großen Online Auktionshaus.

    Preppermäßig gibt es sogar noch den Vorteil des mitgelieferten Wassertanks.

    Die Anlage funktioniert ohne Strom, nur mit Leitungsdruck.


    Zuerst wird das Leitungswasser durch einen 5 Micron Filter gedrückt, der nach 6 Monaten ziemlich braun aussieht (Eisen vermute ich mal).

    Danach kommt ein 1 Micron Filter, danach Aktivkohle für organische Verbindungen.

    Erst dann kommt die empfindliche Umkehrosmosemembran. Diese ist so fein, dass sie nur Wasseratome (und kleiner) durchlässt.

    Der Leitungsdruck presst das Wasser durch die gesamten Filterstufen in einen Wassertank mit einer Gummiblase, aus dem bei Bedarf über einen kleinen Extrawasserkran das Reinwasser entnommen werden kann.


    Uns ist natürlich bewusst, dass alle wichtigen Mineralien herausgefiltert sind und supplementieren entsprechend. Auch haben wir Heppinger Mineralwasser auf Lager (hoher Lithiumanteil, gut für die Psyche!).


    Die Filter sollten alle 6 Monate gewechselt werden, und dabei wird auch gleichzeitig mit Gebissreiniger von Omma die Anlage entkeimt.

    Kostenpunkt der Filter sind 30€ für 3 Jahre, wenn ich mich recht erinnere.


    Wer ein wenig Handwerkliches Geschick und etwas Teflonband hat, kann ,so wie ich, die Anlage selbst installieren.

    Wir mussten noch einen passenden Adapter für den Leitungswasseranschluss dazukaufen, der mitgelieferte passte nicht.


    Wir möchten die Anlage nicht mehr missen, denn seit dem haben wir kein (stilles) Wasser in Flaschen mehr kaufen müssen. (Schlepperei, Bisphenol-A,...)


    LG

    Bo