Alles anzeigenUnd wenn man solche "Geschäftsmodelle" z.B. dank einer intellegenten Stromverteilung im Haus zur Einzelabrechnung von Verbräuchen heranziehen kann...
Dann dauert es nicht lange das die Preise dann mit Verträgen die einer Nebelkerze gleichen so verschleiert werden das kaum jemand in der Lage ist das auseinanderzurechnen.
Überspitzt geasgt : Wenn der Kunde bereit oder in der Lage ist für eine Waschladung in der Maschine ca. 1€ zu bezahlen - warum sollte er das dann nicht auch für 1/2 Stunde Staubsauger tun. Oder "eine Nacht Umwälzpumpe Heizung" - alles für nur 1€ !
Bezahlung also Zweckgebunden - je dringender desto teurer
Ich wage mal zu behaupten, dass 90% der Österreicher und Deutschen bereits heute mit ihrer Stromrechnung überfordert sind. Komplexe Tarife braucht es da gar nicht mal.
Und dass es immer wieder findige (windige?!?) Lieferanten am Markt geben wird. Allerdings leben Stromlieferanten in der Regel nicht von Kundenerpressung (schon gar nicht lange). Und gerade auf einem Commodity-Markt wie dem Strommarkt sehe ich diese Gefahr auch nicht wirklich.
Alles anzeigenUnd wenn in Deutschland nur jeder 10. PKW zum tanken fahren würde, ginge 24h lange rein garnichts mehr.
Es wird nicht kommen, dass 60% aller BEV gleichzeitig mit 22kW laden, genausowenig wie 60% aller Hauhalte zeitgleich den Elektroherd, den Fön und den Toaster anschalten. Auch da käme es zum sofortigen Kollaps der Stromversorgung auf allen Ebenen.
Zuerst einmal sollte man den Leuten ausreden, dass sie daheim zum Aufladen des PKW einen 22kW Lader brauchen. Im Schnitt(!) genügen tatsächlich 0,5kW Ladeleistung, damit sollten 99% aller Anweder einphasig mit 5kW allerbestens versorgt sein.
Die, die regelmäßig 500km fahren, abends um 22:00 Uhr daheim sind und am nächsten morgen um 6.00 Uhr gleich wieder 500km fahren müssen sind eben die anderen 1% und auch die können alternativ zum 22kW Lader halt 5 Minuten länger am 150kW Schnellader stehen.
Wer es trotzdem unbedingt will, der soll für die Leistung dann auch entsprechend Netzentgelte bezahlen (dann lässt sich Attraktivität ratzfatz nach, 22kW extra sind keineswegs billig) und/oder akzeptieren, dass man ihm bei Engpässen eben mal für 2-3 Stunden den Strom abdreht.
MfG
Dass die 60% nicht kommen werden, ist klar (wie gesagt: Ein einfaches Rechenbeispiel, um die Dimension zu veranschaulichen).
Aber selbst eine Gleichzeitigkeit von 20% würde das Stromnetz bereits erheblich belasten, wenn nicht überlasten.
Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass (auch 2-phasiges Laden zu 99% komplett genügen würde) die meisten E-Auto-Besitzer, sofern sie die Möglichkeit dazu haben, mit 11 oder 22 kW laden werden. Und zwar einfach deswegen, weil sie a) die Ladesäule sowieso haben, b) es ja bequemer ist, wenn man nicht nachdenken muss, ob 2-phasig jetzt ausreicht oder nicht und c) "man weiß ja nie".
Außer, die Lastspitzen werden so teuer, dass sich das Nachrechnen lohnt. Die Diskussion bei uns in Österreich geht ja schon seit Jahren in diese Richtung: Höhere Leistungskomponente, niedrigere Arbeitspreise. Und seit Jahren (vermutlich bis zu einem kritischen Ereignis) passiert: Nichts!
Eigentlich ist das doch gegen jede "Kaufmannsregel" normalerweise wird es doch billiger je mehr ich von einer Sache kaufe...
Kann mir diese Logik mal einer erklären ? Ich bin "Großabnehmer" und muss dafür mehr bezahlen als wenn ich die gleiche Sache "in kleinen Häppchen" kaufe ?
Du hast dazu die falsche Sichtweise! Dein Lastverhalten (also wann du welche Leistung beziehst) und nicht die Abnahmemenge ist in der Strombranche preisbestimmend. Es entspricht also quasi der "Qualität" des Produkts: Je gleichmäßiger (oder idealerweise antizyklisch, also in der Nacht und am Wochenende), desto günstiger.
Das Angebot ist ja durch die EE stark vorgegeben und nur zu einem kleinen (Österreich) bis maximal mittleren (Deutschland) Prozentsatz steuerbar.
Wenn also das Angebot fix ist, entscheidet die Nachfrage den Preis.
Ich weiß nicht mehr, wie oft ich diese Diskussion mit Kunden geführt habe (gerade am Beginn der Strommarktliberalisierung): Da haben sich der Geschäftsführer der Firmen X und Y getroffen und am Stammtisch mit den Strompreisen geprahlt. Und dann ist halt der große (aber eben "schlechte") X dahergekommen und hat sich beschwert, dass der kleine Y so viel weniger für den Strom zahlt. Dass aber X einen Einschichtbetrieb fährt, Y hingegen 5-er-Schichten, war immer ziemlich mühsam zu erklären.