Prepper Lötkolben

  • Hab ich für 10€ ersteigert ohne zu wissen was und wofür das ist. Das Pelam-Forum konnte mir zum Glück weiter helfen. Es handelt sich hier um einen preppertauglichen Lötkolben:


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    Das Teil wird mit Spiritus gefüllt. An das kleine Röhrchen an der Seite kommt dann ein Schlauch ran. Brennt die Flamme kann man durch den Schlauch und das Röhrchen in die Flamme reinpusten. Dadurch entsteht eine ganz spitze und heiße "Flammenausbuchtung" mit der man sogar Hartlötarbeiten durchführen kann.


    Ich mach mal Fotos im Betrieb wenn das Ding bei mir eingetrudelt ist. Schon spaßig was sich voherige Generationen so alles einfallen ließen. Ich liebe solche Skurillitäten.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Jetzt stellt sich mir die Frage, wann kamen die ersten Gaslötkolben auf dem Markt und womit hat man vorher draußen Kabel z.B. an Fernmeldeverteilern gelötet.

    Ich bin ja mehr der Kabellöter als der Rohrlöter.

  • Die Rohrlötdinger gibt es nach Aussage eines Forenmitglieds im Pelam Forum der so eines original hat mindestens seit dem 19. Jahrhundert. Alte Kabellöttechniken wären aber auch interessant.......

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Ich habe mich mal etwas belesen und bei den Antiquitäten auf den Handeslplattformen gestöbert.


    Der "Lötkolben" war ein Löthammer, dessen Kopf in einer externen Wärmequelle erhitzt wurde.


    Wikipedia beschreibt dies wiefolgt:

    "Im Leitungsbau der Fernmeldetechnik wurden auch Kohlebecken verwendet. Sie hatten in etwa die Größe eines Schuhkartons und wurden mit Fett- oder Holzkohle befeuert."


    Dazu passen Kabidbrenner, die ich entdeckt habe.

    Man musste also immer wieder die Lötspitze aufheizen.

    Immerhin ist dies auch mit kleineren Lötköpfen möglich.


    Es gibt auch Löthammer, deren Kopf durch einen Benzinbrenner beheizt werden. Die Flamme brät den Kopf regelrecht. Wenn man die Flamme nicht abschaltet, ist ein Arbeiten damit an Verteiler nicht möglich. Außerdem sind die Köpfe sehr groß.

    Also eher was für Dachdecker oder den frühen Freileitungsbau.


    Wann die ersten Gaslötkolben im Postdienst auftauchten, weiß ich noch nicht.


    Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, dass damit draußen an Telefonverteilern rumlöten ab Herbst kein Vergnügen ist.

  • Von den ganz alten Löthämmern habe ich auch noch einen in der Werkstatt rumliegen. Der Hammerkopf war deutlich größer als bei einem heutigen Lötkolben. Der dürfte also die Hitze eine Zeit lang gehalten haben, wenn er aus dem Kohlebecken raus war. Trotzdem natürlich viel umständlicher als heutzutage.

  • Hab ich für 10€ ersteigert ohne zu wissen was und wofür das ist. Das Pelam-Forum konnte mir zum Glück weiter helfen. Es handelt sich hier um einen preppertauglichen Lötkolben:


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    Die moderne Variante:

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    Buffala Alcohol Torch....


  • Das Teil wird mit Spiritus gefüllt. An das kleine Röhrchen an der Seite kommt dann ein Schlauch ran. Brennt die Flamme kann man durch den Schlauch und das Röhrchen in die Flamme reinpusten. Dadurch entsteht eine ganz spitze und heiße "Flammenausbuchtung" mit der man sogar Hartlötarbeiten durchführen kann.


    Mit Spirtusbrenner und Blasrohr hat vor dem aufkommen der fein regulierbaren Gasbrenner jeder Goldschmied gearbeitet.

    Meine Mutter bis Ende der 70'er Jahre.

  • Eine Selbstbauversion kann man hier sehen:

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  • gaukleer, die Länge eines Durchgangs ist bei dem Bastelgerät sehr limitiert; Dauerfeuer ist damit nicht möglich. Und es erfordert eine Hand zum drücken.

    Da ist ein Blasrohr die bessere Lösung, wenn man ein Werkstück mit beiden Händen halten muss.

  • gaukleer, die Länge eines Durchgangs ist bei dem Bastelgerät sehr limitiert; Dauerfeuer ist damit nicht möglich. Und es erfordert eine Hand zum drücken.

    Da ist ein Blasrohr die bessere Lösung, wenn man ein Werkstück mit beiden Händen halten muss.

    Vollkommen richtig, sehe ich genauso !

    Aber der Umbau zu einem Betrieb auf aussenliegendem Blasrohr mit Schlauch und Atemluft dürfte einfach sein...

    Ich würde von so etwas ausgehen...

    https://www.ebay.de/itm/Alkoho…id=p2047675.c101195.m1851

    und dann das Blasrohr mittels Schelle o.ä befestigen, wie bei Baertis altem Exemplar...

    So mann man auch genau einstellen, welchen Punkt der Flamme man "anpusten" will - jede Flamme hat verschiedene Hitzezon

  • Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, dass damit draußen an Telefonverteilern rumlöten ab Herbst kein Vergnügen ist.

    Das kann ich bestätigen, vor allem das normale Feuerzeuggas macht definitiv keinen Spaß. Als Beispiel, wie so ein Kasten aussehen kann:

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    oben Rechts kommt das Querkabel von einem "Glasfaserkasten" also VDSL(2) Anschlüsse. Ein oder zwei von den Lötleisten gehen zur Vermittlungsstelle, der Rest zu den einzelnen Häusern.

    Dieser Kasten ist relativ sauber und nicht verbastelt. Teilweise hat man da quer laufende Drähte, Insektennester usw. Der Schnee ist wenig, gab aber auch schon Situationen mit längerem Ausschaufeln. Muss dazu sagen - ich schildere das aus Sicht des Service (Bereitstellungen, Entstörungen), bei den Kabeltrupps schaut es sicher anders aus. Wir hatten halt pro solchem Kasten meist nur einen Auftrag, da verlangsamt das Löten schon ein wenig. Wenn das Teil mal heiß ist und man keine zwei linken Hände hat, geht es schon recht schnell. In Ausnahmefällen (also in der Regel) wenn man rumprobieren muss, hin- und herfahren, der Lötkolben immer wieder kalt... kann nerven.

    Grundsätzlich: das Gas sollte viel Propan enthalten - meiner Meinung eher mehr, hab da aber keine Bezugsquellen.

  • Je nachdem, was man löten will, ist eine Benzinvergaserlötlampe die bessere Wahl - etwa für Klempnerarbeiten.

    Oder einer dieser alten oben erwähnten Kupferlötkolben zum Vorwärmen.

    Karbid hat den grossen Nachteil, dass man es kaufen muss - einen alten Lötkolben kriegt man auch in einem Holzfeuer warm.

    Dazu gehört noch das passende Lot - für Klempnerarbeiten muss es in einem gewissen Bereich breiig werden.

    Für Elektro kann man sich fast immer besser mit ein paar Wago-Klemmen behelfen, zur Not tuns auch die guen alten Lüsterklemmen (mit denen man auch allerhand anderes imrovisieren kann).

    Für feine Sachen muss ein Elektro-Lötgerät her, das läuft an einem Stromerzeuger.

  • Wenn man Elektronikbauteile löten will, z.B. weil man eine Platiine reparieren muss, dann führt kein Weg an einer temperaturgeregelten Lötstation vorbei. Praktischerweise gibts sowas auch für 12-24V Gleichspannung. Z.B. die ST324 von Star Tec. Die ist natürlich nicht mit einer 80W-Lötstation von Weller zu vergleichen, aber sie taugt durchaus für Reparaturen oder auch dazu, um unterwegs auf Sardinen schnell mal einen Pollin-Bausatz zusammenzulöten. Dann reicht eine 12V-24V-Quelle, z.B. ein Zigarettenanzünder-Anschluss eines Autos oder LKWs.



    Elektronik-Set-1.jpg Elektronik-Set-2.jpg Geigerzaehler-Selbstbau.jpg

    2 Mal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • So langsam sollte dann hier auch mal der TS100 und TS80 von Miniware erwähnt werden. Gerade für unterwegs sehr praktisch!

  • Aber der Preis ist jenseits von Gut und Böse. 160-180 ist schon ein stolzer Preis.

    :astonished_face:


    WOW! Ich gebe zu, den Preis kannte ich nicht. Das Ding sollte entsorgt werden (da eben alt, ohne Temperaturanzeige & Gas) und landete so bei mir. Jedenfalls macht dieser Brenner was er soll, und das zuverlässig als auch sehr gut.

  • Ich verwende seit fast 20 jahren von Portasol den SuperPro 125.

    Anfangs nur in der Arbeit später haben sich dann auch je einer in meiner Werkstatt und in meinem Werkzeug Koffer eingeschlichen.

    IMG_20210309_090210874.jpg


    Wenn man warten kann gibt's in immer Mal wieder als Set für ca. 50€


    Als Gas verwende ich von Rothenberger den Profill Super 100 Propan Butan MixIMG_20210309_090336515.jpg


    IMG_20210309_090329498.jpg


    Damit geht's auch bei kühleren Temperaturen noch brauchbar vorwärts.