Nürnberg: Fernwärmeausfall nach Kraftwerk-Großbrand

  • Nach dem Kraftwerkbrand hat die Stadt Nürnberg den Katastrophenfall ausgerufen. Die Fernwärmeversorgung ist in Teilen der Stadt beeinträchtigt. Stadt und N-Ergie richten Krisenstäbe ein. Die Bürger sollen sparsam heizen.

    Schauen so Notfallpläne aus der Schublade aus?

    Zitat


    Derzeit versucht die N-Ergie, mobile Heizungen für die Betroffenen aufzutreiben. Die niedrigen Temperaturen führen zu einem Engpass in der Fernwärme-Versorgung und die Situation könnte noch ernster werden. Für die kommenden Nächte sagt der Deutsche Wetterdienst in Nürnberg Tiefstwerte von bis zu minus 16 Grad voraus.

  • Infoticker:

    "In den betroffenen Stadtteilen befinden sich 1.150 Anschlusspunkte für Fernwärme. "


    Wenn die jetzt alle so einen kleinen Heizlüfter mit 2000 Watt gestellt bekommen, bricht hoffentlich nicht noch das Stromnetz zusammen...



    Grüße


    MvO

  • Interessant zu sehen welche Schritte da unternommen werden

  • Servus zusammmen,


    so dramatisch ist das ganze auch nicht:

    1. betrifft es nur einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung von Nürnberg. Teile von zwei Stadtteilen mit max. 15.000 Einwohnern bei über 500.000 Einwohnern Nürnbergs

    2. wird die Belieferung mit Fernwärme und Warmwasser nicht eingestellt, sonder nur abgesnkt und die betroffene Bevölkerung aufgerufen sparsam mit Wärme/Warmwasser umzugehen


    Ich werde Morgen mal eine betroffene Kollegin fragen wie es Abends/Nachts war.


    Gruß,

    Paddy

  • so dramatisch ist das ganze auch nicht:

    Für die 15.000 Menschen schon eher, denke ich, bei den angekündigten Tiefstwerte von zweistelligen Minusgrade.

    wird die Belieferung mit Fernwärme und Warmwasser nicht eingestellt, sonder nur abgesnkt

    Maximale Temperatur von Heizung und Warmasser wird auf 15 Grad abgesenkt. Das liegt wohl weit außerhalb der Komfortzone vieler Menschen.

  • Bis jetzt wurden nur in kaum/wenig genutzen Gebäuden (wir haben ja auch Lockdown) die Temperaturen abgesenkt


    Zitat

    ...Die N-ergie hat bereits die Fernwärme in einigen Gebäuden, wie einem Einkaufszentrum, Schulen, Horten, und einem Gewerbepark um 10 bis 15 Grad abgesenkt.

    Quelle:

    https://www.nordbayern.de/regi…d-im-kraftwerk-1.10826234


    dort stehe auch:

    Zitat

    "Aktuell haben wir eine stabile Versorgung in Röthenbach sowie in Gebersdorf", erklärt Hasler "Wir werden alles tun, um die Wärmeversorgung aufrecht zu erhalten". Die Klinik sowie die Altenheime sollen mit Priorität versorgt werden, dann die Privathaushalte.

    Die oben erwähnte Kollegin hat eben mit "zu Hause" telefoniert, Warmwasser und Heizung funktionieren dort, im Treppenhaus ist lediglich ein Aushang, dass bitte sparsam mit Warmwasser/Heizung umgegangen werden soll.

  • Für mich stellt sich auch die Frage, wie das mit der Absenkung auf 15°C funktioniert und welche Temperatur damit gemeint ist. Vorlauftemperatur Primär kann das wohl kaum sein und wie kann der Lieferant von Fernwärme da auf der Sekundärseite eingreifen?

    Fragen über Fragen und die Antworten scheinen nicht in den Schubladen der Verantwortlichen gelegen zu haben. Ich hab mal ein Bild aus der TAB von Vattenfall mit angehängt.


    (Quelle: Vattenfall Wärme Berlin AG Technische Anschlussbedingungen)

  • Bitte die Infos der Stadt Nürnberg lesen, das betrifft keineswegs nur leere / wenige genutzte Gebäude:



    An die Betroffenen werden schriftliche Bürgerinformationen verteilt: Zum einen an die Bewohner größerer Wohnblocks, in denen die N-Ergie die Wärmeleistung bereits auf 10 bis 15 Grad gedrosselt hat.

    Um das Fernwärmenetz zu stabilisieren, muss die Wärmeleistung in den nächsten Tagen abgesenkt werden. Dies macht teils der Energieversorger N-Ergie. Sollten Sie betroffen sein, funktioniert Ihre Heizung dann nur eingeschänkt. Alle übrigen Anwohner sind dazu aufgefordert, ihre Heizungen herunterzuregeln, um eine Abschaltung des Netzes zu vermeiden.



    Bei von der E-Nergie gesteuerten Anlagen können Sie Ihre Wohnung möglicherweise nicht wie gewohnt aufheizen. Die Wärmeleistung reicht dazu aus, im Gebäude eine Temperatur von 10 bis 15 Grad Celsius zu halten und Schäden an Leitungen zu vermeiden.

    Heftig finde ich, dass man nur auf eine Kosten in Hotels unterkommen kann.


    Betroffene können außerdem auf eigene Kosten in Hotels unterkommen.

  • Hallo,


    die den betroffenen Anwohnen zugestellten schriftliche Bürgerinformationen würde mich einmal interessieren.

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • Verhaltensregeln für die Zeit während der Temperaturabsenkung

    • Behelfsheizungen sind sehr gefährlich. Bitte nehmen Sie auf keinen Fall behelfsmäßige Heizungen in Betrieb! Abgase von Gaskocher, Campingkocher, Holzkohle- oder Gasgrills, Heizpilze oder ähnlichem führen in geschlossenen Räumen zu tödlichen Vergiftungen.
    • Bei Betrieb von elektrischen Heizgeräten: Elektrische Heizlüfter oder ähnliches haben einen sehr hohen Stromverbrauch! Bitte beachten Sie, dass die Elektroinstallation in Ihrer Wohnung überlastet werden könnte. Sicherungen könnten die Anlage abschalten. Im schlimmsten Fall könnten Schäden an den Leitungen entstehen. Achten Sie beim Betrieb auf die vom Gerätehersteller angegebenen Sicherheitsabstände zu brennbaren Gegenständen!
    • Heizen Sie nicht mit Herd oder Backofen: Herd oder Backofen sind nicht für Dauerbetrieb ausgelegt! Bei Dauerbetrieb dieser Geräte kann ein gefährlicher Wärmestau entstehen. Dadurch können Einrichtungsgegenstände wie zum Beispiel Schränke der Einbauküche in Brand geraten.
    • Zentral erzeugtes Warmwasser wird ebenfalls nicht wie gewohnt zur Verfügung stehen.
    • Bitte vermeiden Sie es, zu lüften. Bitte tragen Sie warme Kleidung.
    • Ein „Einfrieren“ von Wasserleitungen ist laut der N-Ergie nicht zu erwarten. Wenn Sie den Hauptwasserhahn zu Ihrer Wohnung schließen und in der Wohnung an allen Entnahmestellen das Wasser bis zum Stillstand herauslaufenlassen, ist der Duck in der Leitung beseitigt.
  • Hallo,


    die den betroffenen Anwohnen zugestellten schriftliche Bürgerinformationen würde mich einmal interessieren.

    Hier zu finden:


  • Danke,


    war vorher noch nicht im Liveticker.



    Zitat-Anfang 14:53

    09.02.2021

    Die zweiseitigen Bürgerinformationen werden ab etwa 16 Uhr in einer Auflage von rund 10.000 an die Haushalte in Gebersdorf und Röthenbach verteilt. Die Verteilung übernehmen Kräfte von der Feuerwehr, THW und der Bereitschaftspolizei.

    Zitat-Ende

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

    3 Mal editiert, zuletzt von epwin () aus folgendem Grund: Ergänzung - Zitat

  • Betroffene können außerdem auf eigene Kosten in Hotels unterkommen.

    Das Bürgertelefon informiert unter der Rufnummer 09 11/64 37 58 88

    über die Hotels, die Einzel-, Doppel- oder Familienzimmer zum Preis von

    69 bis 89 Euro pro Nacht anbieten.

    Das finde ich echt heftig.


    Wieso übernimmt die Kosten nicht der Staat? Oder das Energieunternehmen?

  • Bei unter 14°C zählt die Wohnung als unbewohnbar, sodass der Mieter keine Miete mehr zahlen muss.

    Und dennoch muss man als Betroffener auf eigene Kosten ins Hotel.


    Wertvolle Lektion: Es gibt weder Pläne aus der Schublade für so eine Situation, noch wird unbürokratisch geholfen.

  • @Gevestor.de "Bei unter 14°C zählt die Wohnung als unbewohnbar, sodass der Mieter keine Miete mehr zahlen muss."


    Ich bin zwar kein Jurist, aber der Unterschied ist ganz einfach folgender:

    Der Vermieter muß eine funktionierende Heizung vertraglich garantieren. Kann und darf er auch nicht ausschließen. Nicht so aber der Versorger.

    In dem hier besprochenen Nürnberg-Fall können die Mieter, ihrem Vermieter gegenüber, die Miete, bei diesem Totalausfall um 100 %, mindern. Auch wenn der Vermieter gar nix dafür kann. Das ist so gängige Rechtsprechung. Das der Vermieter seinen Ausfall wieder beim Versorger geltend machen könnte ist meistens in den Lieferverträgen ausgeschlossen.

    Schaut mal in die Lieferbedingungen eurer Strom- Gas-, Wasser-, Telekom-, oder sonstwas, -Versorger. Eine 24/7- Versorgung wird nicht garantiert. Schadensersatz bei Ausfall wird ausgeschlossen. Fertig.


    Zu dieser Geschichte fällt mir folgender Fall ein, der vor einigen Jahren genau so entschieden wurde: Neben der Mietwohnung war eine Baustelle mit entsprechend Baulärm. Der klagende Mieter durfte die Miete über mehrere Monate mindern. Der Vermieter hatte auf den Baulärm keinerlei Einfluß, schon weil der ganz woanders wohnte.

  • Und dennoch muss man als Betroffener auf eigene Kosten ins Hotel.

    In welches Hotel denn bitte? Ich denke in D ist derzeit coronamäßig, auf staatliche Anordnung hin, alles geschlossen? Und das wird wohl auch noch länger so bleiben? Von irgendwelchen notfallmäßigen Ausnahmen ist mir nix bekannt.