Ausgelöst durch die Diskussion im Thread bezüglich des Ausfalls des Heizkraftwerkes in Nürnberg stellt sich für mich die Frage: Sind wir als Gesellschaft körperlich und mental wirklich derart schlecht für eine Krise vorbereitet?
Mich schockieren so manche Äußerungen hier im Forum regelrecht. Da werden schon Horrorszenarien von erfrierenden Schwerbehinderten und ähnliches skizziert, weil womöglich die Temperatur in einigen Wohnungen für wenige Tage auf 10°C absinkt (wobei 15°C aktuell wahrscheinlicher sind).
Wir erinnern uns: Es sind in einer Stadt mit mehr als einer halben Million Einwohner etwa 15.000 Menschen betroffen. Sämtliche Hilfsangebote durch Caritas, RK, THW und andere Verbände sind uneingeschränkt aufrecht. Es gibt Strom, fließend Wasser und auch sämtliche andere Infrastruktur ist intakt.
Das Ausweichen in Hotels und zu Freunden oder Verwandten ist möglich (trotz Corona).
Schwerbehinderte und andere Pflegebedürftigen brauchten und bekamen schon vorher Unterstützung, und werden sie auch jetzt bekommen.
Selbst wenn jetzt jeder betroffene Haushalt mit E-Radiatoren nachhilft, um die Raumtemperatur zumindest in einigen Räumen auf über 20° zu bringen, wird darunter das Stromnetz nicht kollabieren.
Ich betrachte das als vorübergehenden Komfortverlust. Unangenehm, aber ganz weit weg von einer echten Krise.