Verbot alternativer Heizmöglichkeit bei Fernwärmeanschluss

  • Anschlusszwang ist das eine, aber wo ist die RechtsgrundLage meinen bedarf darüber komplett neu decken.


    Sind Wärmepumpen oder Klimageräte etwa auch verboten?

    aus DE gesendet....

  • Ich glaube das betrifft auch eher nur Mehrfamilienhäuser, oder scavenger ?


    Dort kann man so einen Zwang ja relativ einfach umsetzen, indem man dir einfach keinen Kamin in die Wohnung baut. Dann bleibt dir als Alternative lediglich die E-Heizung.

    Kurze Episode von mir:
    2009 Einzug in eine Neubauwohnung einer Genossenschaft, Gasheizung, 9 Parteien

    • bei der Planung der Einrichtung schon auf das im Bauplan ersichtliche Kaminsymbol geachtet (in Hinblick auf Specksteinofen o.ä.) und weil ich mich mit Plänen auskenne :grinning_face_with_smiling_eyes:
    • während der Bauphase schon bezüglich Anschluss mit dem Planer kommuniziert... blabla.. nur Notkamin, nicht für Dauerbeheizung usw..
    • Anschluss (Querrohr vom Kaminrohr heraus) wurde damals nicht durchgeführt

    ein paar Jahre später habe ich das Vorhaben Kaminofen wieder aus der Schublade gekramt und in Verbindung mit ein paar Mails an den Innungsmeister der OÖ. Rauchfangkehrer wieder an die Hausverwaltung kommuniziert..

    Herstellung wurde genehmigt mit der "Auflage" das ich mich nicht von der allgemeinen Heizung abmelden kann :grinning_squinting_face: :rolleyes:

    Anschluss durch Fachfirma hergestellt, Ofen aufgestellt,

    Kaminrohrbefahrung mit Kamera gemacht - der guten Nachbarschaft im OG willen.. sollte wer keinen Bauplan lesen können und in meinem Kamin rumbohren beim Einrichten :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Abnahme und gut wars..:)

    seit dem wird speziell im Winter ab und zu einmal - vorrangig dem Ambiente wegen - angeheizt; im Regelfall ist mein Ofen aber eher Einrichtungsgegenstand als Gebrauchsstück :smiling_face_with_sunglasses:


    Gott sei Dank gabs zu unserer Bauphase noch die Notkaminverordnung, wenn ich's auf Teile meiner Nachbarn ummünze bin ich zwar gespannt wer dir in der Not dann noch geschwind einen Kaminrohranschluss zaubert und einen Ofen aufstellt.. aber das ist eine andere Geschichte..

    Und ja, ich kann sehr wohl diejenigen verstehen die in einem Mehrparteienhaus neuerem Baujahres OHNE einem Notkamin sitzen.. die dann mit den Aussagen von Zivilschutz u. Co konfrontiert werden sich für den Anlassfall mit einer alternativen Heizmöglichkeit auszurüsten :rolleyes:

  • Damit dies in der Schweiz umsetzbar wäre müsste es meines Erachtens in der Bau- und Nutzungsordnung (BNO) der jeweiligen Gemeinde vermerkt werden. Die BNO wird durch die Gemeindeversammlung verabschiedet. Somit können die Bürger selber entscheiden, ob sie diesen Zwang wollen oder nicht. Das der Mehrheitsentscheid dann nicht jedem gefällt, ist das alte Problem der Demokratie.

    Improvisation ist, wenn niemand die Vorbereitung bemerkt.

  • Hallo zusammen,


    mich würde mal interessieren, was die Fernwärme denn pro kWh Heizleistung kostet ?


    Bei uns in D (Südwestdeutschland) kostet eine kWh Gas in etwa 5 € cents. Die kWh Strom liegt bei etwa 30 € cents. Ein Liter Heizöl liegt derzeit, bei einer vernünftigen Abnahmemenge, so etwa zwischen 0,50 und 0,60 € cents, ev. sagar darunter.

    Der Energieinhalt von Heizöl liegt knapp unter 10 kWh / Liter für Heizöl EL ("Hausnunmmern" zum leichter rechnen).


    Was kostet denn die Fernwärme bei Euch ?


    Ich denke das ist erst mal wichtig zu wissen, bevor man sich da nur pro Forma aufregt.


    Ich mag diese Vorschriften und Verbote auch überhaupt gar nicht.


    Aber es wäre ersz mal wichtig zu wissen, wie Konkurrenzfähig so ein FErnwärmesystem denn überhaupt ist.


    Am liebsten wäre mir die gute alte Ölheizung (mit neuster Abgas Technologie) und so um 10.000 l Ölvorrat aus Vorsorgesicht, da kann ich dann Öl kaufen, wenn es billig ist.


    Und wenn es keinen Strom gibt, benutze ich einen ein paar Solarpanelen mit einer größeren Speicherbatterie um die Heizung und die Umwälzpumpen zu betreiben (So ein System zieht im Schnitt vieleicht 100 Wh im Anlauf vielleicht etwas mehr) .

    Notfalls ein kleines (Diesel) Aggregat um die Batterien zu laden, wenn die Solarpanelen nicht genug liefern können in der "Saure Gurken Zeit" ....


    Sind die Ölheizungen wirklich in Sachen Abgas nicht mit Gas gleich zu bekommen ?


    Gruss, Udo

  • Ich kenn jetzt die Situation nur für Linz, und da aus zweiter Hand.

    Zuerst die Kosten: ca. 4,67ct/kWh zzgl. jährlich 35€/kW.


    Hier gibt es auch Anschlusszwang, außer man macht eine Wärmepumpe (zumeist natürlich Luft) in Kombination mit einer PV-Anlage.


    Allerdings ist Linz mWn im Österreich-Vergleich so ziemlich ganz unten im preislichen Spektrum.


    Dass in D das Selberheizen ganz pöse ist, ist mir auch schon aufgefallen.

    Gibts da nicht bald das Verbot, mit Stückholz zu heizen? Wegen dem Feinstaub... :face_with_symbols_on_mouth:

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Sind die Ölheizungen wirklich in Sachen Abgas nicht mit Gas gleich zu bekommen ?

    Das ist technisch sicher machbar,falls sich mal jemand die " Mühe" machen würde dafür eine Abgasnachverbrennung oder einen Partikelfilter zu entwerfen...


    Nur mit dem Jahr 2035 im Hinterkopf - dem Verbotsjahr für Ölheizungen - ist das wohl auch nicht gewollt.


    Ich verstehe es auch nicht das man für einen fossilen Brennstoff ein Verbot durchsetzt und damit zeitgleich einen anderen als den Heilsbringer hochjubelt !

    Wenn man dann wenigstes auf dezentrale BHKW`s gehen würde könnte man ja noch einen Sinn darin erkennen. Dann hätte man wenigstens zeitgleich z.B. pro "Wohnblock" noch den eigenen Strom als Nebenprodukt.

    Aber da sind die Schmiergeldkassen der Energielobby doch noch zu voll um um Vernunftlösungen zu verhindern.


    Vor allem sollte man darüber nachdenken das das alles Schwachsinn ist - denn die Fossilen Energieträger sind ja Endlich und irgendwann aufgebraucht ,dann steht man in 100 / 200 Jahren (??) genau wieder vor dem gleichen Problem " wie kriege ich im Winter auf der dichtbesiedelten Nordhalbkugel in Ballungsgebieten die Bude warm"

    Evtl baut man da ja insgeheim auf den Klimawandel ,das es dann Qualitäts-Orangen aus Finnland gibt und man gar ncht mehr heizen muss. Aber dann möchte ich das Geschrei über die Völkerwanderung aus Ländern um den Äquator rum ( +- 2000 km ) nicht hören wenn die aus dem Backofen fliehend hier im Norden ankommen.


    Zu Ende gedacht scheint momentan gar nichts.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Im Prinzip müsste man Gasheizungen im Neubau verbieten. Im MFH ggf. Als Backup.


    Um das Klima in den Griff zu bekommen, muss 100% EE in allen Sektoren das Ziel sein und das nicht erst in 20 Jahren

    aus DE gesendet....

  • Bevor man etwas verbietet, braucht man erst mal eine Alternative. Was wäre denn eine 100% EE, die für Heizzwecke in ausreichendem Maß zur Verfügung steht?

    Ich weiß lediglich ein paar Energieträger, die das nicht sind: Holz (bzw. Biomasse allgemein) und Strom.

    Weil Biomasse einfach in viel zu geringem Maßstab vorhanden ist bzw. nachwächst. Und Strom ist a) nicht 100% Erneuerbar (derzeit in D geradem mal 50%, und jedes weitere Prozent wird teuer und aufwändig) und b) im notwendigen Maßstab derzeit nicht erzeugbar. Selbst wenn man auf Wärmepumpen setzen würde.

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • ....Ich glaube, da hängen sich viele Kommunen auch derbe aus dem Fenster!

    Wenn das Landesrecht, Bundesrecht, oder ein Gesetz etwas anderes vorsehen, siehe zB. Das EEG, dann geht das vor!

    Egal, was da in irgendeiner Satzung, oder einem Bebauungsplan steht....

    Sehe ich auch so. Bislang scheinen die Kommunen nach dem Prinzip "wo kein Kläger, da kein Richter" zu verfahren.


    Blöde nur, wenn San wirklich mal jemand so einen Zwangsanschlussvertrag gerichtlich prüfen lässt. Sei es hinsichtlich EEG oder auch nur ganz banal hinsichtlich Kartellrecht. Das könnte dann schon interessant werden. Oder hinsichtlich Vertragsfreiheit im Sinne von "ich habe eine umweltfreundlichere Vorstellung davon, wie ich mein Haus warm kriege..."


    Hat auch jemand schon mal versucht, dieses Zwangs- und Monopolgedöns unter dem Gesichtspunkt Redundanz/Rückfallebene prüfen zu lassen? Gerade Jena und Nürnberg haben ja spätestens jetzt Präzedenzfälle geschaffen, dass das Fernwärmenetz gerade im Winter ein vulnerables und essentielles System ist. Und da möchte ich als Eigenheimbesitzer im Zweifelsfall schon für mich entscheiden dürfen, ob ich die Mehrkosten bei Anschaffung und Wartung auf mich nehme, um ein unabhängiges System für die Wärmeerzeugung in meinem Haus zu schaffen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Ich lese beim ersten Link "generelle Vermutung" da wird mir schon schlecht...

    Da wird der Bock zum Gärtner.....nur weil schon eine Vermutung reicht, um seitens per Kommune so ein Netz durchzuwinken ohne überhaupt die Effizienz nachweise zu müssen können im Nachgang dann die Preise für die Erzeugung frei gewürfelt werden??! Ich lese da in den Kommentaren grosse Unmut..


    Und WENN man so was macht gehört das als selbstlos Gemeinnütziges Unternehmen aufgestellt, und nicht als normaler Wirtschaftlich geleiteter Betrieb!


    Gruß EZS

  • Und Strom ist a) nicht 100% Erneuerbar (derzeit in D geradem mal 50%, und jedes weitere Prozent wird teuer und aufwändig) und b) im notwendigen Maßstab derzeit nicht erzeugbar. Selbst wenn man auf Wärmepumpen setzen würde.

    Bei Vollkostenrechnung ist es eben nicht teuer auf EE zu setzen. Andere fossile Energieträger werden massiv bezuschusst. Ein AKW kWh inkl. alleKosten würde 1-2 EUR kosten, denn es kann ja nicht sein,das Endlagerung auf die Allgemeinheit abgewälzt wird.


    Zahlt der Kraftwerkbetreiber die ganze Kosten um den Tagebau herum, die Gesundheitsschäden etc? Nein kWh also auch eher 20-30ct Vollkosten inkl. Klimafolgeschäden.


    Bei PV-/Wind- Strom ist man bei 5-10 ct/kwh Vollkosten (je nach Anlagengröße) bzw. wenn man später sehr viel Überschüsse hat, bei Faktor 2-3 für nachfragestarke Zeiten mit wenig Erzeugung. Dafür gibt es aber Phasen, wo man sehr sehr günstig mit strom heizen kann.


    Natürlich wird es Netzseitig bei >80% deutlich kostenintensiver.

    aus DE gesendet....

  • Und WENN man so was macht gehört das als selbstlos Gemeinnütziges Unternehmen aufgestellt, und nicht als normaler Wirtschaftlich geleiteter Betrieb!

    Üblicherweise wird die Versorgung einer Kommune mit Energie über Ausschreibungen vergeben. Der Bieter mit dem besten Angebot bekommt den Zuschlag. Ein kommunaler (gemeinnütziger) Eigenbetrieb kann günstig sein, muss aber nicht. Wenn z.B. ein großer (gewerblicher) Kraftwerkbetreiber bessere EInkaufspreise erzielt, kann der durchaus günstiger anbieten., als kleine Stadtwerke z.B.


    Unsere 4.000-Einwohner-Kommune hatte mal die Wärmerlieferung für eine Gemeinschaftsschule und die daneben befindliche Sporthalle an die EnBW vergeben (per Contracting). EnBW baute daraufhin auf eigene Rechnung eine Pelletheizung in einem Anbau (wie eine Fertiggarage) an die Turnhalle an, die per bereits vorhandenem Mini-Nahwärmenetz die angeschlossenen Gebäude versorgte. Berechnet wurden die gelieferten kWh. Hier war die gesparte Investition für die Heizanlage und die für die Gemeinde zu geringe Einkaufsmenge bei Pellets ausschlaggebend.

  • "..Bei einem in Aussicht gestellten Anschluss an die Fernwärme (Ölheizungen sind ja spätestens mit 2035 verboten) wurde jedoch auch auferlegt, dass man dann jegliche autarke Heizmöglichkeit nachweislich abbauen muss..."


    Wo soll denn überhaupt nach Abschaltung aller Grundlastkraftwerke " Fernwäre" überhaupt herkommen??

    Viele Grüße aus dem Münsterland

    Karsten

  • Wo soll denn überhaupt nach Abschaltung aller Grundlastkraftwerke " Fernwäre" überhaupt herkommen??

    Wir man dann ergänzen müssen durch Power2heat, Solarthermie o.ä.

    Wärmepumpe macht ja nur bei Kalten Wärmenetzen so richtig Sinn

    aus DE gesendet....

  • "Es würden Investitionen in Höhe von Billionen von Dollar stimuliert"

    Und diese Billionen kommen woher?

    Wo kommt denn das Geld "sowieso" her?

    Geld ist in seiner Masse auf diesem Planeten eh fiktiv.

    Worin liegt der physische Gegenwert von Appel, Amazon und Co?

  • Der Energiesektor ist wohl einer der einträglichsten Bereiche überhaupt in der ersten Welt. Mit einer Lobby da sind die Pharmafirmen Pfadfinder.

    Also privatisieren des Gewinns, sozialisieren der Kosten.


    Am Ende geht es nur um möglichst viel Geld für ein paar wenige.


    Was die sich in den letzten Jahren erlaubt haben würde Bücher füllen. Bezahlen wird es wie immer der kleine Bürger. egal wie hoch die Rechnung ausfällt und wie abstrus die Forderungen sind. Die finden immer ein paar Fürsprecher die ihre Seele verkaufen für ein Mandat oder ein paar Euro.