Verbot alternativer Heizmöglichkeit bei Fernwärmeanschluss

  • Ein Schlupfloch für einen Holzofen könnte das Stichwort " Werkstattofen" sein. Für den gelten die Regeln für Wohnbebauung nicht,


    So durchgeführt bei einem Bekannten , der Partyraum mit Werkstatt ist laut alten Plänen ein Wirtschaftsgebäude.


    Und so hat der Bezirksschornsteinfegermeister den Ofen abgenommen.

  • Ich bin jetzt aber immer noch gespannt, wo die Energie herkommen soll! Durch den Kohleausstieg fehlt spätestens ab 2023 eine gesicherte Kraftwerksleistung im mittleren zweistelligen GW-Bereich. Wenn jetzt auch noch bei der Heizung auf EE umgestellt werden soll, wird's schön langsam Knapp mit den Ressourcen.


    Drum mache ich mal eine Milchmädchenrechnung:

    Biomasse in Deutschland bringt derzeit ~25 TWh an Strom. Der Heizwärmebedarf deutscher Haushalte liegt bei > 550 TWh. Und Solarthermie im Winter ist halt keine Lösung. Eigentlich auch im Sommer nicht sinnvoll, aber das ist eine andere Baustelle...


    Selbst wenn man jetzt überall effiziente Wärmepumpen mit einer JAZ von 4 einbauen würde, müsste man den Biomasseanbau versechsfachen. Blöderweise wären das dann in Summe ca. 110% der deutschen Agrarflächen, alleine für Heizzwecke! Wird also schwierig werden, das zu erreichen.


    Die Kosten sind (obwohl schon an sich enorm hoch) also nicht das wirkliche Problem!

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Biomasse stärker ausbauen ist Quatsch. Speicher und mehr abrufbare Leistung bei Biomasse fördern wäre sinnvoll.


    Mit den derzeitig Lasche Effizienz Standards drückt man den Wärmebedarf leider nicht genug. In Frankreich ist ein Jahr Passivhaus Niveau Mindestanforderung


    Afro PV wird leider immer noch nicht per EEG vergütet. Doppelnutzung der Flächen ist dringend notwendig.


    Im Winter hilft vor allem windenergie.


    Winteroptimierung der PV würde auch einiges bringen.

    Mit smart Meter könnte man den Winter ja stärker vergüten z.b. pro Monat unterschiedlich Vergütung


    Juli 5 ct/kWh und Dezember 15 ct/kWh bei Anlagen bis 100 kWp.

    aus DE gesendet....

  • ....oder man schaut der Realität ins Auge und akzeptiert, dass zu noch stemmenden Kosten eben nur ein Teil der Energieversorgung "grün" werden kann aber halt nicht alles.


    Physikalische, räumliche und technische Grenzen bestimmen eben eben einen bestimmten Punkt and dem ein Invest auf Grund der Grenzkosten in alternative Energien eben keinen Sinn mehr macht. Diese Grenze wurde in den entwickelten Ländern schon sehr nach oben verschoben über direkte und indirekte Abgaben die für die Subventions"industrie" genutzt werden. Irgendwann ist der Eingriff in die finanzielle Substanz der Wirtschaftsteilnehmer einfach nicht mehr tragbar und dann wird der ganze grüne Bereich stagnieren. Dazu werden wir hier nur "marginal" gegen die Erderwärmung wirken können so lange der Bevölkerungsanstieg weltweit weiter unter dem Motto "ich vermehr mich wie ein Karnickel" erfolgt. Hier sollte man ansetzen, um wirklich nachhaltig eine Wende im Emissionsbereich zu erreichen. Da will aber keiner ran, ist ja auch ein blödes moral-politisch behaftetes Thema.


    Am Ende steht trotz aller schöner Moralvorstellungen immer die Frage: wer zahlt dafür? Und auch hier ist schnell eine Grenzbelastung erreicht. Reden kann man immer schön und viel und sich Alles in ökologisch perfekten Bildern ausmalen so lange genügend Kapital zur Anschub- und Betriebsfinanzierung vorhanden ist. Sollte aber z.B. mal hier in Deutschland dieser Kapitalstrom versiegen, dann wird die Agenda der Erwärmungsbekämpfung ganz schnell nach hinten verschoben werden wenn im Volk andere Prämissen gesetzt werden was die wichtigsten Ausrichtungen der Wirtschaftspolitik betrifft.


    Schön dazu heute ein Artikel im Focus über den Ölverbrauch beim Verkehr:


    https://www.focus.de/auto/news…mer-eins_id_12984595.html


    "Bei der fortschreitenden Elektrifizierung sollte doch auch der Erdölverbrauch merklich zurückgehen. Dem ist nach Einschätzungen der internationalen Energieagentur im Jahr 2016 nicht so. Die Prognose geht davon aus, dass selbst wenn 50 Prozent aller neuen Autos elektrisch betrieben würden, der Erdölverbrauch weiter ansteigt. Der Grund ist die Tatsache, dass man bei der Luftfahrt, den LKW und der petrochemischen Industrie nur wenige Alternativen zu den Erdölprodukten hat.


    Eine unlängst veröffentlichte Studie der Erdölkonzerns Exxon Mobil kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Dabei sind die Voraussetzungen durchaus ambitioniert. Selbst wenn bis zum Jahr 2025 alle Neuwagen elektrisch sind und bis 2040 alle Pkws weltweit elektrisch unterwegs wären, wäre der Bedarf an flüssigen Kraftstoffen genauso hoch wie im Jahr 2013. Also einer Zeit, als die Elektromobilität nur einen Bruchteil der individuellen Mobilität ausmachte."


    Ooops.....und dazu noch die unrealistische Vorstellung wie schnell die Elektroauto-Wende geschafft werden soll. Alle Karren die hier mit Verbrennungsmotor aus dem Verkehr ausscheiden ghen doch (sofern irgendwie noch fahrbar) nach Afrika, Asien etc. wo die Leute auf Mobilität angewiesen sind. Da laufen sie dann noch Jahrzehnte, siehe die schönen 123er-Mercedes die noch in Massen in Nordafrika rumgurken. Problem nur verschoben, aus den Augen aus dem Sinn aber keine Problemlösung. Und eh sich arme Gesellschaften den Luxus von Elektromobilität leisten können werden noch Dekaden ins Land gehen (wenn überhaupt). Und immer mehr Menschen sind da, da sind wir wieder beim Thema Überbevölkerung was die Wurzel allen Übels ist.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Irgendwann ist der Eingriff in die finanzielle Substanz der Wirtschaftsteilnehmer einfach nicht mehr tragbar und dann wird der ganze grüne Bereich stagnieren.

    Ich glaube, dass man das nicht so einfach in schwarz-weiss bzw- schwarz-grün trennen kann. Bisherige Energieerzeugung vs. "grüne" Energieerzeugung. Gerade die Kapitalmärkte schauen doch darauf, wo sich Geld machen lässt. Nicht umsonst gehen Firmen wie Blackrock auf einmal in den Sektor der Erneuerbaren. Ganz bestimmt nicht, weil die Blackrock-Manger in ihren Herzen plötzlich grün geworden sind. Sondern weil sie die Zeichen der Zeit erkannt haben. Fossile Brennstoffe sind kein Zukunftsmodell mehr für Investments. Warum muss sich Saudi-Arabien plötzlich 80Mrd. Dollar leihen(!), um den Staatshaushalt finanziert zu bekommen?

    Alle Karren die hier mit Verbrennungsmotor aus dem Verkehr ausscheiden ghen doch (sofern irgendwie noch fahrbar) nach Afrika, Asien etc. wo die Leute auf Mobilität angewiesen sind. Da laufen sie dann noch Jahrzehnte, siehe die schönen 123er-Mercedes die noch in Massen in Nordafrika rumgurken. Problem nur verschoben, aus den Augen aus dem Sinn aber keine Problemlösung. Und eh sich arme Gesellschaften den Luxus von Elektromobilität leisten können werden noch Dekaden ins Land gehen (wenn überhaupt).

    Unterschätzen wir Afrika nicht. Afrika ist mehr als nur hungernde Bürgerkriegsflüchtlinge und Migrationsquelle, die Europa Angst macht.

    Der Vorteil "unterentwickelter" Staaten ist, dass man nicht auf riesigen Beständen jahrzehntealter Infrastruktur und verkrusteter Strukturen sitzt. Man kann bei der Entwicklung einfach ein paar Stufen überspringen. So wie mit dem "Mobile Payment", das in weiten Teilen Afrikas inzwischen Standard ist: die Mobilfunkabdeckung ist großenteils gut bis sehr gut. Aus Bonitätsgründen verkaufen die Telefongesellschaften hauptsächlich Prepaid-SIM-Karten. Prepaid-Karten erlauben es, Guthaben von einem Handy auf ein anderes zu übertragen - schon hat man ein perfektes Zahlungsystem: das Handyguthaben als Geldbörse bzw. Girokonto. Einkäufe auf dem Markt: Bezahlung per Handyguthaben. Der Bauer verkauft eine Ziege seinem Nachbarn im Dorf: Bezahlung per Handyguthaben. Während wir "alten weissen Männer" noch zu Geldautomaten rennen und jede Schließung einer Bankfiliale auf dem Dorf beklagen.


    Genauso wird das mit der Mobilität werden. Ich bin überzeugt davon, dass die Afrikaner schneller mit E-Autos oder E-Mofas unterwegs sein werden, als wir in den Industrieländern. Die Sonne scheint den ganzen Tag ausreichend auf Afrika, billige Solarmodule und E-Mobile aus chinesischer Produktion, fertig ist die "Verkehrswende" made in Afrika. Während wir uns noch in Bedenkenträgerei suhlen.


    Klar werden momentan hier ausgemusterte Verbrennerfahrzeuge nach Afrika exportiert. Aber das ist ein vorübergehendes Phänomen. Das sieht in 5-10 Jahren schon ganz anders aus. Halb Afrika verbietet mittlerweile die Einfuhr von Gebrauchtfahrzeugen, die älter als 5 Jahre sind. Die Menschen dort sind ja auch nicht blöd - auch wenn uns diese Erkenntnis manchmal schwerfällt.

    Im Gegenteil - Afrika wird ein bedeutender und wachsender Markt für "grüne" Techniken werden. Allerdings werden diesen Markt eher die Chinesen bedienen, nicht wir.

  • Hi Tom,


    natürlich springen die Konzerne auf den "grünen Weg" auf, aber nur weil genügend Subventionen fließen und man sich an diesen laben kann inkl. der gesetzlichen Vorgaben die parallel das Geschehen lenken sollen. Würde freie Marktwirtschaft herrschen hätten die grünen Energien keine Chance. Versteh mich nicht falsch, ich finde die Entwicklung (noch) gut, weil sie uns Energieautarkie in einem gewissen Maß gibt und diese Unabhängigkeit von Energielieferanten aus anderen (teils fragwürdigen Staaten) ist sehr viel wert.

    Das Problem ist aber, dass wir nicht ins unendliche diese Entwicklung subventionieren können. Bis zum jetzigen Maß noch tragbar, aber schon hier werden ärmere Gesellschaftsschichten auch schon arg gebeutelt. Und wenn wir in diesem Maße die Subventionen erhalten oder aber auch nach unten fahren müssen wegen dringenderer Zahlungen z.B. im Sozialwesen wird es länger dauern als sich die Politik das wünscht.


    zu Afrika-Autos: der Export wird nicht abbrechen. Für E-Autos wird Afrika nie die Versorgungseinrichtungen aufbauen können in den ländlichen Regionen, gerade wo es auch jetzt kaum Leitungsnetze gibt (außerhalb der Ballungsgebiete). Gerade da sind aber die Leute auf Mobilität angewiesen. Und wenn ich mir die Berichte von einem Bekannten anhöre wie innerhalb von Afrika die Strukturen sind beim Autoimport (wird in nicht importbeschränkte Länder eingeführt, unter der Hand als "altbestand" umgerubelt was problemlos möglich ist und dann grenzübergreifend innerhalb Afrikas verscherbelt) dann glaube ich nicht an eine Änderung. Die Leute dort sind zu "hungrig" nach Verbesserungen des Alltagswesens als das sie hier auf Umweltbelange Rücksicht nehmen wollen. Es geht um jetzige Probleme die eher noch größer werden ob des Bevölkerungswachstums. Und ein nutzbares Auto (egal woher, Hauptsache es fährt und ist zu reparieren) ist quasi eine Einkommensquelle.


    Ich denke wir sehen das im moralgesättigten Industriestaat zu positiv, da sind ganz andere Bedürfnisse vorrangig, die Klimaerwärmung ist doch recht weit hinten angesiedelt. Und das ist die Masse der Menschen auf diesem Planeten. Quasi die Rache einer ungleichen Wohlstandsverteilung weltweit.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Auf Windkraft ist kein Verlass! Einfach mal die Daten in dem von mir verlinkten Agorameter mal anschauen. Nehmen wir mal als Beispiel den 9. Jänner d.J. her:

    https://www.agora-energiewende…on/09.01.2021/11.01.2021/

    Werte von 20h:

    • Offshore-Windkraft: 0,231 GW
    • Onshore-Windkraft: 1,682 GW
    • Wasserkraft: 1,575 GW
    • Biomasse: 4,628 GW

    Ergibt: 8,116 GW. Bei einem Bedarf von 59,297 GW.

    Somit fehlten in dieser Stunde 51,181 GW. Also die Stromerzeugung von ~ 50 mittelgroßen AKW-Blöcken! Oder 87% des Leistungsbedarfes zu dieser Stunde.


    Sowas mit Speichern auszugleichen ist technisch eine Herausforderung (um es mal sehr höflich zu formulieren) und wirtschaftlich ein kompletter Wahnsinn!


    Um das mit Windkraft auszugleichen, müsste man diese zirka um den Faktor 30 ausbauen! Bitte mal den Flächenverbrauch ausrechnen. Und dann die Gespräche mit den Nachbarn, Naturschützern, ... vorstellen.

    Die Kosten dafür liegen bei mehreren 100 Mrd Euro (die der Steuerzahler übernehmen müsste, da sich so eine Kapazität niemals betriebswirtschaftlich rechnet). Woher dann der ganze Beton für die Sockel, das GFK für die Räder und die restlichen Komponenten (Generator, Turm, Stromleitungen, ...) kommen soll ist ein weiteres Thema.


    Allerdings ist es damit ja noch nicht getan. Es stellen sich dann ja noch die Anschlussfragen:

    Wie wird diese Energie dann verteilt? Mit welchem Netz? Oder mit Wasserstoff? Woher diesen nehmen? Gibt es bereits einen einzigen kommerziellen Hydroliseur im 3-stelligen MW-Bereich? (die Antwort lautet: nein).


    Und, und, und.


    Tatsache ist: Man wird auch in Zukunft ein stabiles Netz nur mit Hilfe von zumindest Gaskraftwerken stabil aufrecht erhalten können. Woher dieses Gas dann kommt (zB P2G) ist eine nachgeordnete Frage.


    Und - damit wir vom Thema Stromnetz wieder zur Heizung kommen: Die benötigte Heizenergie in Deutschland (genau so wie in Österreich) liegt in etwa 1/3 über dem gesamten Elektrizitätsbedarf. Man müsste also das Stromnetz, wenn man auf Wärmepumpe umstellen will (was ja neben der Biomasse so ziemlich die einzig mögliche erneuerbare Heizform im Haushaltsbereich ist), um mindestens ein Drittel in allen Belangen (Erzeugung, Transport, Verteilung) ausbauen. Kumulativ dazu, was durch die E-Autos und anderen Effekten an Ausbau notwendig ist.

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Ich bin bestimmt kein "Grüner" oder was in der Richtung, aber meine Überlegung ist die, dass diese ganzen Berechnungendoch letztlich auf der Annahme basieren, dass auch die nächsten hundert Jahre alles genauso weiterläuft wie bisher, immer noch mehr Pkw, Flugzeuge, das Balg muss in die Schule gefahren werden, etc. pp.


    Das Problem dabei ist: genau das ist (mE) das Problem!


    Wenn wir -insbesondere in der "ersten Welt"-, nicht lernen unseren exhorbitanten Energiehunger massiv zu zügeln, ist jede Rechnung eigentlich obsolet.

    Wir rechnen hier aus wie unfassbare Mengen an elektrischer Energie (grün) herzustellen oder zu speichern sind, ohne dabei ernsthaft zu überlegen, wie Energie eingespart werden kann. Aber das ist vermutlich auch nicht gewollt: die Industrie will ihre (elektrischen oder energieintensiv hergestellten) Produkte verkaufen und kein Politiker wird sich jemals trauen, den Leuten zu sagen, im Sinne der Umwelt doch bitte auf etwas Komfort zu verzichten.


    Letztlich gibt es nur einen "guten" oder "grünen" Strom: und das ist der, der erst gar nicht verbraucht wird.

    "Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf." Theodor Fontane


    Als ich zur Schule ging, fragten sie mich,

    was ich werden will, wenn ich erwachsen bin.

    Ich schrieb: "Glücklich".

    Sie sagten mir, ich hätte die Aufgabe nicht verstanden.

    Ich sagte ihnen, sie hätten das Leben nicht verstanden.

    - John Lennon -


    DE/Hessische Bergstrasse

  • Nach einem Artikel vom 30. August 2015, 09:32 Uhr in der RL Potdam reichen die Braunkohlevorräte reichen noch 2000 Jahre

    In Brandenburg lagern derzeit noch 80 Milliarden Tonnen Braunkohle. Nach dem aktuellen Stand der Technik könnten davon 42 Milliarden Tonnen abgebaut werden, teilte Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) in einer Antwort auf einen parlamentarische Anfrage mit.


    Da ließe sich auch mit Hydrierwerken noch für ein paar Jahrhunderte ordentlich Benzin und Diesel produzieren. Je wärmer die Umwelt , umsoweniger Heizkosten.

  • Letztlich gibt es nur einen "guten" oder "grünen" Strom: und das ist der, der erst gar nicht verbraucht wird.

    Genau, und in der Hinsicht hat sich doch auch viel bei den Geräten im Haushalt getan. Es sind aber immer mehr geworden. LEDs haben auch den Verbrauch für die Beleuchtung stark reduziert. Andere Verbraucher können dagegen kaum sparsamer werden, denn um 1l Wasser zum kochen zu bringen braucht man nun mal eine bestimmte Energiemenge.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • ....Also die Stromerzeugung von ~ 50 mittelgroßen AKW-Blöcken! Oder 87% des Leistungsbedarfes zu dieser Stunde.


    Sowas mit Speichern auszugleichen ist technisch eine Herausforderung (um es mal sehr höflich zu formulieren) und wirtschaftlich ein kompletter Wahnsinn!....

    Akws sind wirtschaftlich kompletter Wahnsinn und trotzdem hat man es gemacht.

    Für die Betreiber hat es sich vielleicht gelohnt, aber die massiven Kosten würden und werden von der allgemeinheit getragen.


    Wenn die gespeicherte kWh Strom 10-15 ct kostet, ist das abbildbar.



    Es wird in Zukunft der absolute Energieverbrauch weniger eine Rolle spielen als der Zeitpunkt.


    Im Sommer kann man den Strom bei 300-600 GWp in DE verprassen. Energieintensive Industrie wird den Bedarf dann entsprechend verschieben bzw. ,Ggf eigene Speicher anschaffen

    aus DE gesendet....

  • Das mit den AKWs war ein Vergleich, um die Größenordnung zu veranschaulichen. Kein Vorschlag.


    Ansonsten: Ich vermisse in deinen Beiträgen jegliche Form von technischem Verständnis. Alleine die Aussage, dass man im Sommer "300-600 GWp verprassen kann" beweist, dass deine Kenntnisse bezüglich des Strommarktes gegen Null gehen.

    Ja, der Zeitpunkt von Erzeugung und Verbrauch ist wichtig. Nicht nur in der Zukunft, sondern auch schon jetzt und in der Vergangenheit. Die Vorstellung, dass die energieintensive Industrie einfach mal ein halbes Jahr Pause macht, weil gerade zu wenig Strom da ist, ist schlicht und ergreifend naiv! Wir reden hier von Glas- und Aluschmelzen, Papierindustrie u.ä.

    Das sind Prozesse, die durchlaufen müssen. 24/7. Unsichere Stromversorgung ist schlicht der Tod dieser Industrien - egal, wie groß der Überschuss im Sommer sein mag.


    Im Interesse der Diskussion würde ich dich also bitten, konstruktive Ideen einzubringen.

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • ich glaube da war eher folgendes gemeint: Wenn Wind da ist und die Sonne drauf brennt ist für bestimmte Zeiten zuviel Strom da. Bevor jetzt da (bevorzugt) EE Anlagen angeschaltet werden, wäre eine Infrastruktur sinnvoll, diese Energie zu speichern.

    Meiner Meinung kann man durchaus die alten Kraftwerke noch etwas länger laufen lassen, dafür aber deutlich mehr in die Speicherung stecken. Die Werte der EE Speicherung sind sicher noch nicht optimal, 30-44% Strom-Gas-Strom was ich gerade lese. Aber hoch genug um das mal in relevanten Größenordnungen zu machen. Sicher wird die Anlage die 5 Jahre später gebaut wird besser sein, aber das wird in fünf Jahren auch gelten. Mit den Stückzahlen wird sich der Preis und der Ansporn zu Wettbewerbsvorteilen auch entwickeln.

    Nicht falsch verstehen, der Strommarkt ist mir ziemlich egal. Wenn der ein Hindernis ist, muss man die Gesetze ändern. wir brauchen aber auch in einem neuen Stromnetz Versorgungssicherheit. Das wird mit zig Tausend Teilnehmern (auf der Geberseite) nicht funktionieren. Ein Clustering, also meinetwegen 20 WKA, 1000 Photovoltaik Heimanlagen und zugehörige EE-Gas, Batterie und Gaskraftwerke werden zusammengerechnet zu einem Kraftwerk mit garantierter Grundlast.

    Einfach wird das nicht - aber aussitzen und auf EE schimpfen wird auch keine Zukunft haben. Letztlich geht es immer über das Geld, also EE muss den Speicher mit umsetzen, Kohle, Atom etc. die Umwelt- und Entsorgungskosten voll umsetzen. Ich denke das umgesetzt und die Kohleumbaugelder fürs Ruhrgebiet (über 40 Milliarden) nicht mit der Gießkanne sondern direkt in die benötigte Technik investiert könnten schon einen bedeutenden technologischen Schritt vorwärts darstellen. Halt besser jetzt mit wenig anfangen als in 10 Jahren nichts mehr machen können.

  • Meiner Meinung kann man durchaus die alten Kraftwerke noch etwas länger laufen lassen, dafür aber deutlich mehr in die Speicherung stecken.

    Die Betreiber werden zu großen Teilen ja derzeit schon gezwungen, die Teile am Laufen zu halten bzw. dürfen sie wegen Relevanz einfach nicht dauerhaft abschalten.


    Die Kombination von "CO²-Bepreisung -> teurer Brennstoff", Fixkosten und geringen Laufzeiten bzw. geringem Absatz durch Vorrang für EE, machen meines Erachtens derzeit einen lukrativen Kraftwerksbetrieb recht schwierig.

  • Das Blöde am Strom ist, dass Erzeugung und Verbrauch in jeder Sekunde gleich hoch sein müssen, sonst driftet die Frequenz in die eine oder andere Richtung weg.

    Zu viel Strom verursacht genau so einen Blackout (wenn man die Erzeugung nicht zurückregelt) wie zu wenig Strom. Das Zurückregeln gewisser Kraftwerke (insbesondere solche, die zur Netzstabilisierung benötigt werden) ist technisch nur bis zu einem gewissen Grad möglich. D.h., eine gewisse Grundlast wird es immer geben müssen.

    Das führt dann auch dazu, dass es in D negative Spotmarktpreise gibt. Man muss also die kWh zuerst bezahlen, und dann für deren "Vernichtung" nochmal! Je höher die Überkapazität für den Sommer ist, desto teurer wird das System: Der Kraftwerksbetreiber, egal ob PV, Wind, Biomasse, Geothermie oder andere Primärenergiequelle) errichtet ja eine Anlage nur dann, wenn er den Strom auch gewinnbringend vermarkten kann. Gibt es also im Sommer planmäßige Überschüsse, wird niemand ein Kraftwerk errichten - außer, er bekommt den Strom auch dann vergütet, wenn ihn niemand braucht!


    Derzeit gibt es auch schlicht nicht die Kapazitäten, um so große Energiemengen (wir reden hier von vielen TWh, also Milliarden kWh, die vom Sommer in den Winter "gerettet" werden müssen) zu speichern. Aber nicht nur die Kapazitäten per se sind noch nicht vorhanden: Es gibt derzeit schlicht und ergreifend noch nicht mal die Technologie (im benötigten Maßstab und mit der nötigen Langzeiterfahrung), um das zu schaffen. Egal um welchen Preis!

    Das Problem ist ja sehr oft, dass man erst nach einigen Jahren auf gewisse Probleme draufkommt. So waren z.B die ersten PE-Erdkabel nicht gegen Watertreeing immun (dabei entstehen winzige baumartige Kanäle im Mantel, die dann zu Kurzschlüssen führen). Wenn man so eine neue Technologie einführt, und dann nach ein paar Jahren auf solche Kardinalfehler draufkommt, ist das technisch und kaufmännisch ein Debakel!


    Gerade die E-Wirtschaft ist daher sehr konservativ (Kraftwerke und Leitungen werden für Generationen geplant, nicht für wenige Jahre).



    Klarerweise tut sich bei der Technologie immer was. Die ersten Groß-Hydroliseure sind ja schon in Planung und vll. sogar im Bau (da bin ich jetzt nicht der Spezialist dafür).

    Allerdings ist man hier noch weit davon entfernt, ein sinnvolles und technisch machbares Gesamtkonzept zu haben. Power 2 X (egal ob H2, Methan, ...) ist halt noch in den Kinderschuhen.



    Und da sehe ich auch das Grundproblem: Es wird an zu vielen Schrauben gleichzeitig gedreht (raus aus Öl und Gas in der Heizung, E-Mobilität, Umbau des Stromsystems, ...), und die Lösung ist sehr oft das Prinzip Hoffnung.

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  • Grundproblem: Es wird an zu vielen Schrauben gleichzeitig gedreht (raus aus Öl und Gas in der Heizung, E-Mobilität, Umbau des Stromsystems, ...), und die Lösung ist sehr oft das Prinzip Hoffnung.

    Wobei die Zeiträume für die Veränderungen ja recht groß sind. Es ist eher das Beharrungsvermögen bestehender Infrastrukturen und ihrer Betreiber, die nicht freiwillig in Neues investieren, wenn man längst abgeschriebenes Altes einfach weiterbetreiben könnte. Ein Kraftwerk mit fossilen Brennstoffen oder ein Atomkraftwerk, das von 30-50 Jahren finanziert worden ist, kann man mit vergleichsweise wenig Invest am laufen halten und jede verkaufte Kilowattstunde bringt bares Geld. Und diese Altanlagenbetreiber wollen sich natürlich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Würde man z.B. die Betreiber von Atomkraftwerken dazu zwingen, die Endlagerung ihres Abfalls und die Versicherung der Schäden bei einem GAU selber zu finanzieren, wären die AKWs schneller abgeschaltet, als man bis drei zählen könnte.


    Der Umstieg auf Elektroautos kommt ja nicht gerade schlagartig. Wenn in Europa die Neuzulassung von Verbrennungsmotoren 2030 oder 2040 verboten wird, dann hat man noch mindestens 10-20 Jahre einen Fahrzeugbestand, der überwiegend mit Verbrennungsmotoren betrieben wird. D.h. erst ab 2050 ist mit einem "rein elektrischen" Autosektor zu rechnen.


    Ähnlich bei Ölheizungen: das Verkaufsverbot für Neuanlagen soll 2026 kommen, die Stilllegung von Bestandsanlagen 10 Jahre später. D.h. bis die letzte Ölheizung erlischt, sind es noch 15 Jahre. So wie uns in Europa grad der Wald abkackt, werden wir in den nächsten Jahren verdammt viel Holz haben, das zu Bauholz und die Sägereste zu Pellets verarbeitet werden kann. Und eine Ölheizung inkl. Tankanlage kann man gut durch eine Pelletheizung ersetzen, da muss nicht viel umgebaut werden, wenn man z.B. ein Sacksilo in den ehemaligen Tankraum stellt und mit einem Austragsystem a la KWB betreibt. Also auch hier sehe ich keine plötzliche Umstellung rein auf elektrische Heizungen.


    In Neubaugebieten würde ich gemeinschaftlich betriebene Energiezentralen favorisieren. 40 Häuser mit 40 Heizzentralen sind Quatsch. Dann lieber ein Nahwärmenetz mit einer Heiz-/Kühlzentrale und eine Gebäudeklimatisierung durch Deckenheizung/-kühlung. Spart 40 Heizräume, 40 Wartungsverträge, 40x Kaminfegerkosten etc. Stattdessen trägt jeder nur 1/40 der Betriebskosten der gemeinsamen Zentrale. Und wenn man Redundanz will, dann baut man einen Notbrenner mit Öl-/Gasbetrieb in die Heizzentrale ein, dann hat man unterm Strich bei geringen Mehrkosten mehr Betriebssicherheit, als bei individuellen Heizanlagen in jedem Einfamilienhäuschen.


    Von Power-to-Gas halte ich inzwischen nicht mehr soviel, da man für die Elektrolyse ziemlich viel Wasser hoher Reinheit benötigt und die Elektrolyseure laufend gespült werden müssen, was heftig "salzige" Abwässer produziert. Die Vorstellung, an jedem Windrad steht ein Elektrolyseur und der Wasserstoff wird in die nahegelegene Erdgas-Pipeline gespeist, halte ich für Techniker-Romantik. Sinnvoller wäre es, Elektrolyseure in Industriegebieten aufzustellen und den entstehenden Sauerstoff ebenfalls zu nutzen.


    Grüsse

    Tom

  • "Recht groß" ist halt immer relativ. Schau dir mal an, wie lange der Ringschluss in Salzburg gedauert hat. Oder viele andere Leitungsprojekte.

    Das Problem ist ja nicht, dass dort und da ein Kraftwerk abgeschaltet werden muss, damit andernorts ein Windpark in Betrieb gehen kann. Sondern, dass die gesamte Infrastruktur - inklusive Leitungsnetz, Speicher und Regelmechanismen - komplett neu konzipiert werden muss.


    Das bisherige Netz ist ja so konzipiert, dass entweder Großabnehmer in der Nähe von Kraftwerken errichtet wurden (z.B. Swarovski in Wattens oder die Wacker Chemie bei Burghausen), oder umgekehrt die Kraftwerke (kalorisch oder nuklear) in der Nähe von großen Städten. Große Laufkraftwerke haben da eine gewisse Zwitterstellung, weil sie ja naturgemäß nur entlang von Flüssen errichtet werden können. Da aber viele große Städte an Flüssen liegen, sind hier die Wege ohnehin relativ kurz.


    Mit den EE hingegen wird der Strom da produziert, wo die Gegebenheiten günstig sind (viel Wind oder Sonne). Und vor allem: Wo gerade der Wind weht bzw. die Sonne scheint. Darauf ist unser Netz nur unzureichend vorbereitet.

    Jetzt kommt eben laufend neue Herausforderungen (wie eben der Paradigmenwechsel bei den Heizsystemen - da hilft auch Nahwärme nur bedingt, weil auch da muss die Heizenergie ja irgendwie erzeugt werden).


    Leider sind die politischen Rahmenbedingungen weder national noch international abgestimmt oder auch nur durchdacht. Es gibt punktuell Pläne, wo man hin will oder wie man einzelne Probleme anzugehen gedenkt. Einen (geschweige denn DEN) Masterplan gibt es hingegen nicht.

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.