Auskühlen der Wohnung nach Heizungsausfall verlangsamen

Zitat von Asdrubal

Ich würde da einfach in den nächsten Baumarkt fahren und ein, zwei Heizlüfter besorgen. Sowas sollte man eigentlich immer in Haus haben. [...]

Zumal die meisten Heizlüfter auch eine reine Lüfterfunktion haben - wenn im Hochsommer die Luft steht, kann man damit zumindest für etwas Zirkulation sorgen...

Da stehen zwar oft 1000 W bei der "kleinsten" Stufe (so bei meinen beiden Heizlüftern der Fall) tatsächlich benötigen die aber in der reinen Lüfterfunktion - bei meinen beiden gemessen - 18 W bzw. 22 W der größere, da ist der Unterschied zu einem reinen Ventilator marginal.

Unser 'nur' Ventilator steht quer zum Backofen und bläst die warme Luft in die restl. Wohnung.

2 Heizlüfter bei Drillis, 1 Radiator bei Ältestem, 1 Heizlüfter bei BEVA nur ich hab nix aber ich bin ja sehr unverfroren.

Morgen wird dann hoffentlich ein neuer Brenner eingebaut.

Wenn wir nicht zur Zeit innerhalb der Familie Quarantäne hätten (gestern wichtiger Uni Termin von Sohn) müssten wir uns jetzt nicht so ungünstig verteilen. Quarantäne bei Heizungsausfall war halt nicht geplant.

Zitat von Apfelbaum

[...] 2 Heizlüfter bei Drillis, 1 Radiator bei Ältestem, [...]

Ah geh, die jungan hättn doch no selba a hitzn (heisst: Ach wozu, die jungen hätten doch noch selbst genug hitze)

Duckundweg

Das Beste ist:

Die Nachbars Katze, die wenn immer sie es schafft in den Keller zu kommen auf der Heizung schläft, hat einen Tobsuchtsanfall bekommen.

Zitat von Apfelbaum

Ich könnte mir vorstellen, dass es im Keller am längsten warm bleibt

Das kommt draufan wie das Haus gedämmt ist. Ist insbesondere relevant, wann das Haus gebaut worden ist.

Bei meinem Haus bin ich von dieser Problematik betroffen.

Bei mir im Haus hat es in einem Raum Schimmel an den Wänden. Nach längerem Nachforschen und Rücksprache mit Fachleuten habe ich das Problem gefunden.

Bei vielen Häusern älterer Bauweise (Schätze mal bis ca. in die 80/90er Jahre) wurde der Keller nicht speziell gedämmt, sondern man ging davon aus, dass das Erdreich genügend dämmt.
Dies ist insbesondere bei Hochparterre-Häusern ein Trugschluss.

In der Regel bestehen diese Häuser aus einem betonierten Keller (betonierte Wände und Decke) und auf diesen "Betonklotz" wurde dann das 2-Schalen Mauerwerk draufgestellt.
Das 2-Schalen-Mauerwerk dämmt ansich gut - Beton jedoch ist ein vergleichsweise sehr guter Wärmeleiter.

Daher wiegt man sich oft in "falscher Sicherheit" mit dem Gedanken, ein 2-Schalen-Mauerwerk und 3-fach verglasten Fenstern und idealerweise noch die Kellerdecke gedämmt zu haben. Denn die Wärme wird über den Boden via Decke und Mauerwerk nach draussen abgeleitet.

Das ist übrigens auch mit ein Grund warum es oft entlang am Boden und insbeondere in den Ecken zu Schimmelbildung kommen kann. (Der Betonboden leitet die Wärme ab und kühlt das Mauerwerk im Bodenbereich auf der Innenseite mit aus)

Die einzige Lösung ist es, den Keller an der Aussenseite zu dämmen. (Sollte man idealerweise vor der Krise erledigt haben - steht bei mir leider noch auf der ToDo-Liste)

BTW, auch bei Häusern mit Balkon in Plattenbauweise können die Balkone und der Wohnungsboden eine Durchgehende Platte sein die die Wärme aus der Wohnung auf den Balkon abzieht.

Zitat von Chevron

Das kommt draufan wie das Haus gedämmt ist. Ist insbesondere relevant, wann das Haus gebaut worden ist.

Bei meinem Haus bin ich von dieser Problematik betroffen.

Unser Keller ist Schrott. Nach starken Regenfällen haben wir Pfützen darin.

Als wir das Haus gekauft haben, waren an den Außenwänden unten Rinnen, durch die Wände Rohre. Das ganze führt zu einer Sickergrube mit Schwimmerpumpe. Aber das EG ist trocken, so hoch steigt das Wasser nicht.

Wir hüten uns davor den Keller zu isolieren da wir befürchten, dass dann das Wasser durch die Kapillarkräfte weiter nach oben geleitet wird. Dann bräuchten wir eine teure Horizontalsperre. So passt es.

Nein wir waren nicht blöd beim Hauskauf. Das Haus wollte keiner wegen dem nassen Keller, da haben wir zugeschnappt, für den Grundstückspreis. Sonst hätten wir uns Grundstück + 2 Familienhaus nie leisten können.

Aber in trockenen (Wohn)Kellern dürfte es am längsten warm bleiben.

Zitat von Apfelbaum

Aber in trockenen (Wohn)Kellern dürfte es am längsten warm bleiben.

Warm ist relativ. Das Erdreich unterhalb der Frostgrenze bildet normalerweise die lokale Jahresdurchschnittstemperatur ab. Bei uns auf der Alb auf >700m wären das 6,5°C.

400m tiefer, im Albvorland sind es 8,5°C

Am wärmsten ist es in einem Haus in den oberen Stockwerken, unmittelbar unterm Dachboden. Der Dachboden selbst ist je nach Dämmung und Zugluftdichtigkeit eher wieder ziemlich kühl.

Um im Notfall mit wenig Wärme auszukommen, würde ich einen Raum im Haus als "Wärmestube" definieren, diesen Raum vor Zugluft schützen (die klaut am meisten Wärme) und die Zimmertür möglichst immer geschlossen halten. Am besten ein Raum mit nicht zu hoher Decke. Dann reicht auch ein 1kW-Elektroheizer, um angenehme Temperatur zu erreichen. Auch die "Abwärme" eines Menschen trägt ganz ordentlich zur Erwärmung bei (80W pro Nase). Teppichboden und Vorhänge dämmen zusätzlich und lassen einen Raum wärmer wirken.

tomduly

Mit Keller bleibt es am wärmsten habe ich SHTF Szenario gemeint. Kein Strom, alternative Heizquellen nicht vorhanden oder nicht nutzbar.

Im Keller ist man in so einem Fall am besten vorm Erfrieren geschützt.

Übrigens....Wir sind gerettet....es fliesst wieder Wärme durchs Haus.

Wir haben uns gedacht in so einem Fall unser Iglozelt im Wohnzimmer zum Schlafen aufzustellen. Habe das testweise im Sommer 'ausgepackt' weil unsere Kleine sehen wollte wie das aussieht und aufgebaut wird. Wir waren zu zweit ca 10 Minuten drin und es wurde sehr sehr unangenehm warm drin.. Daher denke ich dass dies bei einem Heizungsausfall für die Nacht eine gute Lösung wäre.

Ausprobiert habe ich das Nächtigen darin allerdings noch nicht.

Zitat von Alexander22

Wir haben uns gedacht in so einem Fall unser Iglozelt im Wohnzimmer zum Schlafen aufzustellen. Habe das testweise im Sommer 'ausgepackt' weil unsere Kleine sehen wollte wie das aussieht und aufgebaut wird. Wir waren zu zweit ca 10 Minuten drin und es wurde sehr sehr unangenehm warm drin.. Daher denke ich dass dies bei einem Heizungsausfall für die Nacht eine gute Lösung wäre.

Ausprobiert habe ich das Nächtigen darin allerdings noch nicht.

Den Gedanken mit Zelt in Wohnung sozusagen mit der eigenen Körperwärme heizen hatte ich auch schon.

Dann hab ich gedacht auf so eine Schnapsidee kann nur ich kommen. Anscheinend war mein Gedanke gar nicht so abwegig.....

Mal ne andere Frage: Welchen Vorteil soll denn ein Teelichtofen bringen?

Physikalisch ist es doch absolut egal ob ich 4 brennende Teelichter solo oder in einem Teelichtofen aufstelle.

Es wird jeweils exakt die gleiche Wärmemenge in den Raum freigesetzt.

Zitat von Apfelbaum

Mal ne andere Frage: Welchen Vorteil soll denn ein Teelichtofen bringen?

Physikalisch ist es doch absolut egal ob ich 4 brennende Teelichter solo oder in einem Teelichtofen aufstelle.

Es wird jeweils exakt die gleiche Wärmemenge in den Raum freigesetzt.

der Unterschied ist Physik.

Teelichte auf dem Tisch: warme Luft steigt nach oben, kühlt an der Zimmerdecke aus und sinkt wieder nach unten

Teelichtofen: liefert Strahlungswärme, Prinzip der Infrarotheizung.

Aber es wird genau die gleiche Menge an Energie freigesetzt. Und wenn die Teelichter um unteren Bereich des Raumes platziert werden, dürfte sich die punktuelle Erwärmung der Raumdecke in Grenzen halten.

Zitat von Apfelbaum

Aber es wird genau die gleiche Menge an Energie freigesetzt. Und wenn die Teelichter um unteren Bereich des Raumes platziert werden, dürfte sich die punktuelle Erwärmung der Raumdecke in Grenzen halten.

Die Gesamtenergie ist die dieselbe, aber die Verteilung eine komplett verschiedene. Du heizt mit dem Teelichtofen ja nie den ganzen Raum auf 20 Grad.

Nehmen wir an, der Raum hat 15 Grad. Dann heizt du in Fall 1 die Zimmerdecke vielleicht auf 20 Grad, was dir persönlich für dein Wohlbefinden wenig hilft.
Den Raum dazwischen wird nicht warm, weil die Luft nach oben steigt, und dort dann die Wärme abgibt.
Im Fall 2 konzentrierst du die Hitze in der Keramik, Temperatur so bei 80 bis 100 Grad, und von dort strahlt die Wärme in die Umgebung, zB direkt auf dich, wenn du dich davor setzst. Lagerfeuereffekt.

Ich hätte dazu mal eine Frage: könnte es etwas bringen einen Raum mit Rettungsdecken auszukleiden?

Oder Rettungsdecken an der Zimmerdecke zu befestigen die die Wärme dann nach unten reflektieren?

Ist nur so ein Gedanke, vielleicht auch Blödsinn.

Rettungsdecken reflektieren Wärmestrahlung (also Infrarotlicht). Damit sie wirklich nützlich sind, braucht man also Wärme in Form von Infrarotstrahlung. Infrarotstrahlung bekommt man von glühenden Körpern, z.B. den Heizdrähten eines Heizstrahlers, die klassische Glühbirne strahlt zu 95% ihre Energie als Infrarotstrahlung ab usw.

Je heißer ein Körper, desto stärker ist seine Infrarotstrahlung. Ein normaler Warmwasserheizkörper mit 30-40°C Oberflächentemperatur gibt vergleichsweise wenig Strahlungswärme ab. Er erwärmt die Luft über die Rippen des Heizkörpers, die angewärmte Luft steigt nach oben, kühlere Luft rückt nach, wird ebenfalls erwärmt usw. So entsteht eine Zirkulation im Raum mit warmer Luft, die nach und nach die Raumluft insgesamt erwärmt, bis man z.B. die gewünschten 20°C Raumtemperatur hat. Ein Heizkörperthermostat misst die Raumtemperatur und stellt bei Erreichen der Temperatur die Warmwasserzufuhr zum Heizkörper ab, sinkt die Temperatur ab, macht er sie wieder auf usw.

Wenn man jetzt die Wände und Decke mit Rettungsdecken verkleidet, ist der Effekt bei Wärmequellen wie dem Heizkörper oder der durch ihn erwärmten Luft gering. Hängt in dem so verkleideten Raum allerdings z.B. eine 100W-Glühbirne (oder besser ein 300-500W Halogenstrahler), dann wird die von diesen Glühlampen abgestrahlte Infrarotstrahlung recht gut reflektiert. D.h. steht man zwischen Glübirne und Rettungsdecken-Wand/Decke, bekommt man Wärme von beiden Seiten ab.

Hat man aber nur "schwach strahlende" Heizkörper (oder eine Fußbodenheizung), müsste man sich eher Gedanken machen, wie man den Wärmeabfluss durch die Wände und Decken erschwert. Das macht man üblicherweise durch Dämmung. Dämmung erhöht den Wärmewiderstand und es dauert mit Dämmung länger, bis Wärme von der warmen Seite einer Wand/Decke zur kalten Seite durchdringt, also abfließt.

Die Dämmung kann man auf der Innenseite der Wand anbringen, dann bekommt man den Raum schneller erwärmt (Prinzip der Pizzabox aus Styropor beim Lieferservice, Kühltruhe). Innendämmung hat aber bauphysikalische Nachteile (Taupunkt im Mauerwerk, kondensierende Luftfeuchtigkeit in der Wand usw.). Deshalb bevorzugt man die Anbringung der Dämmung auf der kalten Seite der Wand/Decke. Kleiner Nachteil ist, dass man zunächst die Masse der Wände und Decken aufwärmen muss, bevor der Raum stabil auf Wunsch-Raumtemperatur bleibt und man nur noch wenig Wärmeenergie zuführen muss.

Grüsse
Tom

Zitat von Alexander22

Ausprobiert habe ich das Nächtigen darin allerdings noch nicht.

Zitat von Apfelbaum

Den Gedanken mit Zelt in Wohnung sozusagen mit der eigenen Körperwärme heizen hatte ich auch schon.

Dann hab ich gedacht auf so eine Schnapsidee kann nur ich kommen. Anscheinend war mein Gedanke gar nicht so abwegig.....

Seid da nicht Alleine Meine beiden Jungs damals HIER waren natürlich nicht davon abzubringen das "neue" Zelt gleich mal zu testen und denen war es nach Aussage definitiv zu warm bei geschlossenem Eingang & 15 Grad Heizung über Nacht im Wohnzimmer...

Zitat von Jongleur

...der Unterschied ist Physik.

HIER mal ein älteres Post von mir mit Links so alles rund um Teelichtöfen & HIER exklusiv die physikalische Erklärung vs. gefühlte Wärme nach dem Energieerhaltungssatz

Zitat von derSchü

HIER mal ein älteres Post von mir mit Links so alles rund um Teelichtöfen & HIER exklusiv die physikalische Erklärung vs. gefühlte Wärme nach dem Energieerhaltungssatz

Ok, hab's kapiert, mit Teelichofen frierts sich's gemütlicher.

Ein Teelicht mit und ohne Ofen gibt die gleiche Energie =Wärmemenge in den Raum ab.

Mit Ofen kann die besser/angenehmer genutzt werden, so mit Pfötchen aufwärmen.

Zitat von Apfelbaum

Ok, hab's kapiert, mit Teelichofen frierts sich's gemütlicher.

Danke für den Lacher & ja genau auf den Punkt gebracht, wenn es nach dem Threadthema geht

Die Heizung ist immer noch down.

Der Brenner ist zwar repariert aber es liegt an der Steuerung und da gibt wohl keine Ersatzteile mehr.

Fuck mal,seh'n was heute passiert.

In so einem Fall wollten wir das Haus einer Freundin als BOL benutzen. Nur ein paar Häuser weiter, mit Holzbeheizung, die haben einen eigenen Wald. Das Haus ist jetzt gemütlich warm.

Aber in Zeiten von Omikron geht das nicht. Die sind geimpft, vernünftig aber natürlich nicht in vollquarantäne. Zu gefährlich für meinen Mann.

So langsam kühlt hier alles aus.

Ich will eine Heizung!