Buch: „Prepper – Bereit für den Untergang“

  • Es gibt ein neues Buch zum Thema Preppen und wieder wird mit aller Macht ein Bogen zu Rechtsextremisten und sonstigen Spinnern gespannt, obwohl der Verfassungsschutz der Autorin sogar mitgeteilt hat, dass es keine systematischen Überschneidungen gibt.


    Gabriela Keller beschreibt in „Prepper – Bereit für den Untergang“ die Szene derer, die sich auf den Notfall vorbereiten. Vielen gehe es um das Gefühl von Kontrolle, sagt die Journalistin. Gefährlich werde es am rechten Rand.

    Zitat

    Sie habe bei ihrer Recherche bei den Verfassungsschutzämtern und bei den Sicherheitsbehörden nachgefragt: „Da kommt dann einfach: Wir sehen keine Schnittmengen oder keine systematischen Überschneidungen. Dann sind das alles Einzelfälle. So ist es ja lange Zeit auch behandelt worden.“

  • Spannend wäre zu wissen, wo die Autorin recherchiert hat. Genannt werden Chatgruppen auf Telegram. Da kann ich nicht mitreden.


    Dass aber auch in den Prepperforen (wo man weiß, dass man "öffentlich" für jeden lesbar schreibt) aber doch immer mal wieder Leute auftauchen, die von bestimmten Gewaltphantasien träumen a la "ich brauch nur ne Knarre und nehm mir dann was ich will" wird das Bild sicher mitprägen. Diese Leute sind ja in der Community akzeptiert und stehen dort keineswegs "am Rande".


    Ich hatte gestern eine Diskussion zum Thema Gold in einem anderen Forum, daraus zitiere ich mal einen Teil aus einem Beitrag im Wortlaut:


    "...Was macht ihr denn mit Kind und Kegel unterwegs, nehmen wir einfach mal an ich laufe euch mit ein paar fiesen Kumpels über den Weg.


    Ich weiß wie man Leute filzt, und ich weiß auch noch ein paar andere Nettigkeiten.


    Wie glaubt ihr euer Gold an mir und den Jungs vorbeizukommen?


    Ich begrabbel gerade eure Frau, bedrohe eure Kinder, bin wahrscheinlich bewaffnet und so weiter..."



    Ich nehm solche Internetkrieger nicht sonderlich ernst, aber ich kann mir schon vorstellen, wie solche Beiträge auf jmd. wirken, der/die zu diesem Thema recherchiert.


    Aber das ist halt so, die Szene ist heterogen und man sollte da auch selber nicht mit der rosa Brille herum laufen. Ein paar seltsame Vögel, wahrscheinlich auch ein paar gefährliche, haben wir schon unter uns. Welches Gesamtbild sich ergibt haben wir selber in der Hand, aus meiner Sicht ist das ein beständiger Kampf.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    2 Mal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Und natürlich gibt es wieder eine Schnittmenge am rechten Rand. Am linken Rand natürlich wieder nicht.


    Nun, zu diesem Thema gibt es bereits genügend Bücher.

  • EIn paar seltsame Vögel, wahrscheinlich auch ein paar gefährliche, haben wir schon unter uns.

    Das ist ja das Problem, es wird immer behauptet, dass die "gefährlichen" die Mehrzahl seien. Selbst wenn der Verfassungsschutz das verneint wird es nicht geglaubt.


    Es wird seit einigen Jahren dieser Narrativ gesponnen, dass alle Prepper gefährliche Staatsfeinde sind. Im besten Fall wird zugestanden, dass ja "nicht alle rechtsradikal" sind. Im Subtext: "die meisten aber schon."

  • Ich sehe darin ein großes Problem, weil alle die sich mit Krisenvorsorge beschäftigen wollen davon abgehalten werden weil sie nicht für Spinner oder Nazis gehalten werden wollen.


    Ich sehe es auf Twitter, dass immer wieder Leute schreiben: "ich bin zwar kein Prepper, aber ich habe X, Y und Z bevorratet."


    Und das schlimmste daran ist: Die Datenlage gibt es auch nicht her. Es gibt einen Fall der seit 3 Jahren durch die Medien getrieben wird. Daraus wird geschlossen, dass es viele gefährliche, rechtsradikale Prepper gibt.

  • dass es viele gefährliche, rechtsradikale Prepper gibt

    Weniger als gefährliche rechtsradikale VW Golf Fahrer bestimmt.


    Diese Sau wird von irgendwelchen "Journalisten" immer wieder gern einmal durchs Dorf getrieben. Und da ja stimmen muss was da Schwarz auf Weiß steht, wird es von den Lemmingen auch geglaubt. Mir geht dieses Gesülze mittlerweile drei Meter am Allerwertesten vorbei.:smiling_face_with_horns:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Wir haben unsere Meinungen zu den Thema bereits beim letzten mal hier Artikel: Bereit für den Weltuntergang: Bekommt die Prepper-Szene durch Corona Zulauf? geäußert und ich denke da hat sich nicht viel verändert.


    Im Gegenzug stell ich mal die Frage wer denn bei einem Interview zu einer Studienarbeit zum Thema Preppen mitmachen würde um seine Sicht zum Thema zu schildern?

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Im Gegenzug stell ich mal die Frage wer denn bei einem Interview zu einer Studienarbeit zum Thema Preppen mitmachen würde um seine Sicht zum Thema zu schildern?

    Warum nicht? Zumindest anonym.


    ---


    Das Buch kostet als Kindle Version 14 Euro, vermtl. werde ichs mir mal kaufen und mir die "Analyse der Szene" durchlesen.


    Ich sehe das Problem des Sammelbeckens von Randgruppen und die teils schon deutlichen Tedenzen zu staatsablehnenden bis zu offen staatfeindlichen Einstellungen schon seit Jahren deutlich kritischer als die meisten hier.


    Von daher kann es aus meiner Sicht nicht schaden, sich alle heiligen Zeiten mal die Meinung von außerhalb anzuhören, an muss sie ja deswegen noch nicht teilen. Mein Ziel ist stets, rechtzeitig auszusteigen, wenn mir das zu heikel wird.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Mein Ziel ist stets, rechtzeitig auszusteigen, wenn mir das zu heikel wird.

    Hm? Das heißt wenn zu viele Menschen Prepper als rechtsradikal bezeichnen, gibst du auf und "steigst aus"?

  • Mein Ziel ist stets, rechtzeitig auszusteigen, wenn mir das zu heikel wird.

    Also bezeichnest du dich dann nicht mehr als Prepper aber machst warscheinlich weiter wie bisher?

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Hm? Das heißt wenn zu viele Menschen Prepper als rechtsradikal bezeichnen, gibst du auf und "steigst aus"?

    Nein, ich verlasse die entsprechenden Foren, sofern ich das Gefühl habe, dass da Mehrheiten entstehen, mit denen ich nicht in einem Topf geworfen werden möchte. Ich hab einfach keinen Bock darauf, dass mir irgendwann das SEK die Tür eintritt.


    Ob ich mch "Prepper" nenne oder nicht ist doch eh völlig egal. Ich hab schon vor Jahren meine eigene Meinung zu dem Thema gebildet und das Thema ist für mich auch weitgehend abgeschlossen, ich entwickle mich da nur noch in Nuancen weiter bze diskutiere eben über aktuelles geschene und Technik.


    Manches was Prepper so tun mache ich auch, anderes überhaupt nicht, dafür mache ich wiederum Dinge, die eher untypisch sind.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich sehe darin ein großes Problem, weil alle die sich mit Krisenvorsorge beschäftigen wollen davon abgehalten werden weil sie nicht für Spinner oder Nazis gehalten werden wollen.

    Liebe Mitforisten, glaubt mir, das mir das reichlich egal ist was andere Leute über mich denken. Vor allem solche die mich gar nicht kennen. Und auch wenn ich in das Visier einer staatlichen Institution, oder von Journalisten komme. Das wird mich nicht vom Vorsorgen, auch gegen eventl. nicht vorhersehbare Ereignisse abhalten. Im übrigen höre ich auch gerne zu, und nehme die Meinung anderer zur Kenntnis. Auch were ich niemals versuchen einem anderen meine Meinung aufzudrängen. Ganz einfach, warum ist das so: In meinem Leben, auch Berufsleben, hatte ich leider schon öfter mit dem Versagen staatlicher Einrichtungen zu tun. Ich möchte das aber hier nicht allzu sehr vertiefen, schon weil Politik eher nicht erwünscht ist.


    Beispiel gefällig, hatten wir heute in einem anderen Thread "Anschluß und Benutzungszwang bei Fernwärme" hier:


    Aus der Begründung des Bundesverwaltungsgerichts "......so spricht eine generelle Vermutung dafür, dass der Anschluss- und Benutzungszwang von Wohngebieten dem Klima- und Ressourcenschutz dient. Denn zumindest wird dann fossile Energie effizienter als bisher eingesetzt....."


    Diese "Vermutung" widerspricht der Physik. Bei jeder Fernwärmeanlage habe ich enorme Leitungsverluste, brauche starke Pumpen für die Heizwasserverteilung. Gesamtwirkungsgrad? Im Keller meines Hauses steht ein mit Erdgas betriebener Gasbrennwertkessel. Sowas: https://de.wikipedia.org/wiki/Brennwertkessel Gesamtwirkungsgrad nahe 100%.

    Was beweißt das: Staatlicher Schutz von Monopolisten, wie etwa der EON, in Nürnberg-Gebersdorf.

  • Angler ist auch so ein Sammelbegriff. Da gibt es die Stippangler, Fliegenfischer, die Karpfen- und Raubfischangler, Hochseefischer Big Game, Renkenspezialisten usw. Ich zähle als "Kochtopffischer" für viele der so genannten Spezialisten zur untersten Schublade.

    Tangiert mich auch nicht weiter. Für mich ist jeder Fisch gleich viel wert, egal ob es nun die hoch geschätzte Forelle oder der verachtete grätenreiche Brassen ist (geräuchert ein absoluter Leckerbissen). Ich mag halt gerne vielseitig sein und lasse mich ungern in eine Schublade verfrachten.


    Genau so ist es bei Menschen die unter dem Sammelbegriff Prepper einsortiert werden. Dabei sind wir alle sehr unterschiedliche sehr individuelle Typen. Die Klientel geht quer durch alle Gesellschafts- und Bildungsschichten und alle politischen Richtungen sind vertreten. Wer nun DEN Prepper, den es so nicht als homogene Gruppe gibt, in einen Sack steckt und mit dem großen Hammer drauf haut, der hat ein sehr schlichtes Weltbild und einen ebensolchen Verstand. Und diejenigen, die solches Geschreibsel unkritisch in ihre Blase aufnehmen ebenso.

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Diese "Vermutung" widerspricht der Physik. Bei jeder Fernwärmeanlage habe ich enorme Leitungsverluste, brauche starke Pumpen für die Heizwasserverteilung. Gesamtwirkungsgrad? I


    Hier OT, aber wenn mit der Abwärme von Kraftwerken Wohnungen und Büros geheizt werden, ist das immer noch besser, als damit den nächsten Fluß aufzuheizen oder die Energie einfach in die Atmosphäre zu blasen. Nur solle das dann für den Verbrauchen auch billiger sein, als ein eigener Heizkessel.

    Dann braucht es auch keinen Anschlußzwang.

  • Danke Miesegrau für dein Statement.

    Treffender hättest du das aus meiner Sicht nicht formulieren können.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Im Spiegel ist ein Teil des Buches erschienen: https://www.spiegel.de/panoram…43-43e5-ba5a-af6c5acf9ea0


    Streckenweise gar nicht so schlecht, aber ständig wird versucht der Bezug zu Extremisten herzustellen. Kein einziger Hinweis aufs BBK und dass die Regierung selbst will, dass man vorsorgt. Und immer kommen Menschen zu Wort die ein finanzielles Interesse daran haben. Hier ein Blogger, der sich wohl größere Bekanntheit erwartet.


    Scheinbar hat sich die Dame für ihre Recherchen ausschließlich in Prepper-Facebookgruppen rumgetrieben. Kein Wunder, dass die so eine Meinung über Prepper vertritt. Wenn ich alleine sehe, welcher Schwachsinn in regionalen Ortsgruppen auf Facebook gepostet wird, merkt man, dass Facebook einfach ein Ventil für viele Menschen ist, (ganz unabhängig vom Preppen), um ihre Ansichten loszuwerden.

  • Ich kann da Ben nur beipflichten, und das in allen Punkten.

    Ich denke aber, der letzte Absatz hat mich etwas mit dem Bericht versöhnt.

    Zitat:

    Die meisten Prepper sind keine Rechtsextremen. Häufiger trifft man in der Szene auf eine Mischung aus Libertarismus und ökologischem Zurück-zur-Natur-Ethos. Zugleich aber reicht der Glaube an die Instabilität unserer Systeme und die Anfälligkeit der digitalisierten, globalisierten Moderne tief in die Mehrheitsgesellschaft hinein. Prepping ist immer auch eine Form von Gegenwartsanalyse, zugleich Ausdruck von Identitätskonsum und Konsumkritik. Gerade mit dieser besonderen Dialektik stellen die Prepper eine pointierte Chiffre für die Widersprüche des Spätkapitalismus dar. Es lohnt sich also, ihnen zuzuhören. Ihre Vorbereitungen auf den Zusammenbruch sagen viel aus über den Zustand der Welt, wie wir sie kennen.

  • Allerdings durfte das als Meinung des Interviewten wohl auch nicht fehlen:

    "Weil der Großteil nicht nur rechtslastig ist, sondern teilweise richtige Nazis. Reichsbürger. Mit den Leuten möchte ich überhaupt nichts zu tun haben"


    Ich frage mich echt immer wo sich die Leute alle im Internet so rum treiben?!

    Hier scheints wohl zu langweilig zu sein...bestimmt zu faktenbasierend......


    Ansonsten erfrischend aufgeschlossen, der Artikel!


    Gruß EZS

  • Scheinbar hat sich die Dame für ihre Recherchen ausschließlich in Prepper-Facebookgruppen rumgetrieben. Kein Wunder, dass die so eine Meinung über Prepper vertritt. Wenn ich alleine sehe, welcher Schwachsinn in regionalen Ortsgruppen auf Facebook gepostet wird, merkt man, dass Facebook einfach ein Ventil für viele Menschen ist, (ganz unabhängig vom Preppen), um ihre Ansichten loszuwerden.

    Das kann ich zu hundert Prozent unterschreiben: Ich bin mit meinem Klarnamen Account aus sämtlichen Preparedness Gruppen in Facebook schon vor 2 Jahren ausgestiegen, da sich hier tatsächlich ein Becken für Extremisten und Schwurbler aufgetan hat, mit dem ich keinesfalls in Verbindung gebracht werden will. Mit meinem Zweitaccount bin ich jedoch noch in ein paar Gruppen drinn (ursprünglich zur Belustigung) und habe seit Corona aufgepoppt ist jedoch mit Entsetzen festgestellt, was da drinn so abging. Wenn ich so etwas als "Aussenstehender" sehen würde, würde ich mir auch denken, dass die ja alle einen festen Knall haben.

    acta, non verba - viribus unitis