COVID-19: Langzeitfolgen (Long Covid)

  • Long Covid ist nicht zu unterschätzen. In den USA gibts mehr Fälle von LC, als hier. ich verfolge das ab und zu und habe den Eindruck, dass es auf die Dauer gesehen, also in jahren schlimmer wird. Mal sehen, was wird. Für diesen Winter habe ich einen ganz guten Schutz.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Ich habe gerade gestern jemanden getroffen, der die 3. Infektion hatte. Das ist schon heftig.

    Viele bemerken gar nicht, dass sie (schon wieder) infiziert sind.

    Frag mal medizinisches Personal (die sich regelmäßig PCR-testen), wie oft sie schon eine bestätigte Infektion hatten.


    Aus unserem Umfeld:

    Arzt: allein dieses Jahr bereits 2x bestätigt per PCR.
    Partner dieser Person: keine einzige bestätigte Infektion jemals, weil keine Symptome und somit kein PCR-Test


    Bei uns in der KiTa haben viele Erzieher 3+ bestätigte Infektionen.

    Da nicht mehr PCR-getestet wird, steigt das nicht höher.

    Wenn man die positiven Schnelltests beim pädag. Personal mit dazu zählt bist du in Summe ´bei 5, 6 und mehr Infektionen.


    Ergänzung falls die Fragen aufkommen:

    a) alle diese Personen sind 3x geimpft (einzelne Ausnahmen in der KiTa mit nur 2 Impfungen)

    b) keine langfristigen Ausfälle wegen Impfnebenwirkungen bei den o.g. Personen

    c) keine bekannte LongCovid-Symptomatik bei den o.g. Personen

    Einmal editiert, zuletzt von RdM ()

  • Schon mal beruhigend zu hören, dass die o.g. Personen keine Long-Covid Anzeichen haben, trotz der hohen Zahl an Infektionen. Auch wenn das natürlich nicht repräsentativ ist.


    Mich hat`s gerade mit ner Erkältung erwischt. Das ist die 2. seit der Corona Impfung mit ungewöhnlichem Verlauf: Normalerweise geht die Infektion bei mir irgendwann auf die Schleimhäute und die Nase läuft entsprechend. Das ist jetzt die 2. Erkältung bei der ich nur einen dicken Kopf und alle anderen Symptome habe, aber (toi, toi, toi) die anderen Symptome nicht ausbrechen. Ich frage mich tatsächlich, ob das irgendwas mit der Impfung zu tun haben könnte. Vorher war das einfach *immer* bei Erkältungen all-inklusive. Wobei die ja eigentlich in dem Bereich nicht wirken soll. Oder ich hatte dann doch schon eine unbemerkte Covid-Infektion. Jedenfalls finde ich das ziemlich ungewöhnlich.

  • Paxlovid verringert Long-Covid-Risiko
    Das Medikament Paxlovid kann schwere Covid-19-Krankheitsverläufe vor allem bei Risikopersonen gut verhindern – wird laut Fachleuten aber zu selten verwendet.…
    science.orf.at

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  • Bei uns in der KiTa haben viele Erzieher 3+ bestätigte Infektionen.

    Da nicht mehr PCR-getestet wird, steigt das nicht höher.

    Da stelle ich mir die Beweisführung im Rahmen einer Berufskrankheiten-Anzeige ohne PCR-Test eher schwierig vor. Okay, ersatzweise mag der positive Antigen-Test einer offiziellen Teststelle ausreichen. Aber der positive Schnelltest zu Hause in der Küche oder auch beim Arbeitgeber unter Aufsicht durchgeführt, würde dafür nicht ausreichen.


    Und dann wird es schwierig, bei Long-COVID-Symptomen dieses auf eine durchgemachte beruflich bedingte COVID-Infektionen zurückzuführen. In Deutschland ist es für den Patienten egal. Wenn die Berufsgenossenschaften bzw. Unfallkassen nicht zahlen, weil denen das nicht gemeldet wird als "beruflich bedingt", dann zahlt die zuständige Krankenkasse die Behandlungskosten. Aber es ist schon in Deutschland ein gewisser Unterschied, wer der Kostenträger ist. Bei den Unfallversicherungsträgern ist das Primärziel, die Patienten nach Möglichkeit wieder in den Beruf zurückzubringen. Bei den Krankenversicherung geht es primär gesagt, böse formuliert, nur darum, dass der Patient eben nicht tot ist.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Arbeite ja in der Pflege.

    Daher sind das nur Eindrücke aus meinem Arbeitsumfeld.


    Die meisten Kollegen haben wir durch Long Covid verloren, als es noch keine Impfung gab. Besonders "Brain Fog" ist sehr übel, eine Kollegin hats so dermaßen erwischt das man denken könnte sie hätte mit 50 Jahren Demenz. Das ging so weit das die sich Zuhause in ihren eigenen 4 Wänden verlaufen hat. Sie hatte sich im Sommer 2020 angesteckt und hatte eigentlich nur milde Symptome. Wie eine andere Kollegin ist diese nun Frührentnerin.

    Andere sind nach Monaten/Jahren wieder zurück können aber nicht mehr voll arbeiten. Besonders "Konzentrationsstörungen" waren der Grund für die sehr langen Ausfallzeiten.

    Menschen die mit der Lunge Probleme hatten, haben sich recht gut erholt. Einige von ihnen können aber bis heute keine 100% Leistung mehr abrufen.

    Omikron sorgt auch weiter für Ausfall von Personal. Einige sind bloß kurz ausgeknockt, andere brauchten Wochen/Monate.

    Covid ist halt keine reine Atemwegserkanrkung sondern eine Gefäßerkrankung. Habe sehr viel Respekt vor der Erkankung, da es doch einige echt schwer getroffen hat bei uns auf der Arbeit.

    Was mir persönlich auffällt bei unseren Heimbewohnerinnen, dass diese nach ihrer Covid-Infektion ein geschwächtes Immunsystem hatten und dadurch für andere Erkrankungen anfällig waren.

  • Das mit der Verwirrtheit und der Konzentration kann ich so bestätigen.

    Ich habe mich zwar nicht nicht in meiner Wohnung verlaufen, trage aber jetzt pausenlos ein Notizheft mit mir herum, weil ich mir vom Wohnzimmer zur Küche (2 Meter) nicht merken kann, was ich da eigentlich will...

    Und ein Buch lesen ist undenkbar, weil ich nach dem ersten Absatz nicht mehr weiß, was ich gerade gelesen habe.

  • Und ein Buch lesen ist undenkbar, weil ich nach dem ersten Absatz nicht mehr weiß, was ich gerade gelesen habe.

    Davon erzählte mir eine Bekannte, die in der entscheidenden Phase ihrer Fachausbildung ist und dafür eigentlich gefühlt tonnenweise Literatur lesen und verinnerlichen müsste. Sie schaffte es zwischenzeitlich aber nicht, auch nur einen Absatz zu lesen, zu verstehen und vor allem auch noch später aus der Erinnerung abzurufen. Von ganzen Büchern oder Fachartikeln gar nicht mal zu reden.


    Solche klinischen Symptome können, wie man sich leicht vorstellen kann, ganze Berufspläne schneller in Trümmern zerlegen als einem die ZVS den Studienplatz zuwies.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Da hast Du völlig Recht.

    Ich merke das auch bei meinen Kindern in der Schule.

    Dazu kommen noch diese ständigen Kopfschmerzen bei Konzentration.

    Wirklich übel.

    Ich habe das Glück, dass ich nicht arbeiten MUSS.

    Sonst hätte ich ein Problem.

    Vor kurzem habe ich bei uns im Betrieb die Urlaubsvertretung für die Chefin im Büro übernommen

    Die ganz klare Absprache zwischen uns war:"Gib mir keine Aufgaben, die größere Folgen haben können, wenn ich es verbocke".

    Ich habe z.B. die Verwaltung der Kasse und die Gehälter nicht übernommen.

    Nur die "leichten" Aufgaben und die, in denen ich langjährige Routine habe und wo ich "nix kaputt machen kann". 🥴

    Sonst hätte ich die Vertretung auch nicht übernommen

  • Nur die "leichten" Aufgaben und die, in denen ich langjährige Routine habe und wo ich "nix kaputt machen kann". 🥴

    Das ist doch ziemliche Grütze, wenn man sich als normal intelligenter, kompetenter Mensch auf das Niveau eines (extrem) unintelligenten, inkompetenten Menschen stellt (oder gestellt wird), weil man sonst die Aufgaben nicht gebacken bekommt.


    Unter diesem Gesichtspunkt halte ich Long-COVID für ein sehr großes gesamtgesellschaftliches Problem, das wir irgendwie auch nur gemeinsam bewältigen können. Böse gesagt: Bei jemandem, der ohnehin schon dement ist, kann Long-COVID unter diesem Gesichtspunkt ohnehin nicht mehr viel "Schaden" anrichten. Aber wie sieht es bei denen aus, die noch vor ihren Berufseinstieg stehen oder gar in der Blüte ihres beruflichen Schaffens stehen?


    Können wir es uns wirklich leisten, aufgrund von Long-COVID ganze Heerscharen von Menschen zu generieren, die "nur" noch in einfachen Tätigkeiten geparkt werden, weil sie ihr ursprüngliches Potential (Arzt, Ingenieur, Wissenschaftler, Handwerker, Verkäufer, Krankenschwester etc.) nicht (mehr) ausüben kann, weil entweder die körperliche Leistungsfähigkeit nicht mehr besteht oder, viel schlimmer, die kognitive Kapazität nicht mehr da ist, weil man, wie SandraLu schon eine Tür weiter nicht mehr weiß, was man eigentlich gerade wollte?


    Ich habe schon mit etlichen Long-COVID-Betroffenen gesprochen. Und selbst eine reduzierte Konzentrationsfähigkeit und "doppelt so viel Zeit wie sonst für die gleiche Aufgabe" kann auch in Verwaltungsberufen schon zu Problemen führen. Seien es Fragen der Wirtschaftlichkeit oder der Kapazität, wenn nur noch die Hälfte der Anfragen pro Zeiteinheit bearbeitet werden können und der Rest sich dann halt aufstaut.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Ich hab ja immer noch die Hoffnung, dass das wieder nachlässt, bzw besser wird. 😬

    Bis dahin bin ich dankbar für einen "Schonposten".

  • Bis dahin bin ich dankbar für einen "Schonposten".

    Unabhängig von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Konsequenzen: Führt so ein "Schonposten" nicht auch zu einigem an Frust? Ich meine, wenn ich mir vorstelle, wegen so einer dusseligen Krankheit in meinem Job (und ja nicht nur dort!) nur noch zum Beispiel 50% dessen "bringen" zu können, was ich vorher zu leisten vermochte, dann würde das in mir einiges an Frustration auslösen. :frowning_face:


    Klar, ich würde auch bei einer Beinamputation oder Querschnittslähmung ziemlich gefrustet sein. Aber da wüsste ich, dass ich da aktiv tätig werden könnte (entsprechendes Fahrrad, Trike oder was auch immer umbauen), denn ein UrbanTrapper ohne Fahrrad (oder vergleichbares) ist genauso lebensfähig wie ein Fisch ohne Wasser. :rolleyes:


    Aber entsprechend frustriert würde ich persönlich auf derartige kognitive Einschränkungen reagieren. Okay, ein Psychoherapeut würde mir wahrscheinlich sagen, dass ich lernen müsste, damit zu leben. Aber kann man sich mit so etwas "Abfinden", wenn man weiß, dass es eigentlich mal "besser" ging? Ich glaube, in diesem Punkt sollten wir uns vielleicht auch ein Stück weit mit jenen austauschen, die mit anderen chronischen Krankheiten leben müssen, die aber auch auf diverse Einschränkungen blicken können/müssen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Traumgarten

    Vielen Dank 😘


    UrbanTrapper

    Ja, ist es.

    Allerdings habe ich da schon eine sehr, sehr harte Schule hinter mir.

    Und es dauerte (bei mir zumindest) Jahre, bis mein Dickkopf einsehen UND akzeptieren konnte, dass der Körper nicht mehr so funktioniert wie bisher.

    Daher kann ich mit meinem desolaten geistigen Zustand wohl zur Zeit noch relativ gut umgehen.

    Hätte ich einen geistig anspruchsvollen Job, den ich auch noch lieben würde, sähe das mit Sicherheit ganz anders aus.

  • Ich muss sagen, dass mentale Einschränkungen für mich persönlich auch schwieriger Einzustecken wären als körperliche. Sage ich jetzt so. Aber mein Kopf war immer meine beste Waffe, wenn es schwierig wurde und wenn ich darauf nicht zurückgreifen könnte, würde mir das wirklich zu schaffen machen. Von daher habe ich auch vor Long-Covid wirklich Respekt. Ich hoffe, dass es für die Betroffenen Hilfe und Besserung gibt.

  • Solange mein "gesunder Menschenverstand" noch so tadellos funktioniert, wie er es jetzt -Gott sei Dank!!!- tut, kann ich den Rest größtenteils kompensieren. 🤪

  • Hi,

    Was Krankheiten mit der Lebensplanung anstellt, habe ich selber Ausprobiert. 2001/2002 (mitten im Studium) ist meine Schilddrüse kaputt gegangen (Hashimoto - Autoimmun Krankheit), es sammelten sich Kopfschmerzen, Allergien, Asthma, Darmprobleme, Gedächtnisnebel, Wortfindungsstörungen, mehrere Knochenbrüche, Sehnenverletzungen, Dämmerungsblindheit, Verminderte Reaktionsfähigkeit, Muskelverhärtungen, Rheumatische Sympthome, "Probleme beim Abspeichern von Wissen", Müdigkeit, Gereiztheit, 10 Monate im Jahr böse Erkältungen (Lungenentzündungen & Co). Die Ärzte haben 10 Jahre benötigt um die "kaputte Schilddrüse" zu finden, solange war ich mit dem Problem alleine.


    Mein Studium habe ich im 6. Semester an den Nagel gehangen und habe eine IT Ausbildung begonnen. Für die Ausbildung hats gereicht auch wenn ich alle 6 Wochen einen Krankenschein hatte. Im Oktober 2010 hat die kaputte Schilddrüse ein Orthopäde gefunden, der mein Blut auf Gicht und Rheuma gecheckt hatte. Seit dem gibts Hormone und Vitamine/Mineralien für die Schilddrüse und es ist "bestmöglich" stabilisiert. Mein Körper hat knapp 5 Jahre gebraucht um sich "wieder zusammen zubasteln", inzwischen habe ich alle medizinische Fachliteratur zu Hause - lese Studien und behandele mich selber (3 Monate warten auf einen Facharzt Termin?? Wer soll so Gesund werden?)


    Zurück zu kommen zum Long-Covid: ich hatte nach jeder mrna Impfung und jeder Covid Infektion für mindestens 6 Wochen "Symptome". Mein Körper reagiert mit "Schilddrüsen Unterfunktion im Vollsymptombild" auf Covid Sequenzen... und so geht es vielen.

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