Lebenspläne junger Menschen vs. mehrjährige Pandemie

  • Sehe ich auch so. Corona kann für vieles als Erklärung herangezogen werden, warum etwas nicht so lief, wie es ursprünglich geplant war. Aber so langsam müssen wir auch aus dem Modus herauskommen, Corona als (billige) Ausrede für alles und nichts zu nehmen, weil wir zu bequem/zu faul sind, unseren Ar... hochzukriegen und nach Alternativen zu suchen.

    Absolut.

    Für mich ein super Beispiel, die psychischen Problemen von Kindern oder das zunehmenden Übergewicht der Kinder/Menschen

    Eltern sitzen auf der Couch vor dem Fernseher und einzige Hoffnung ist die Schule oder der Sportverein (sofern sie überhaupt noch in so einem sind).

    Na dann darf ich mich doch nicht immer auf andere verlassen und muss selbst tätig werden.

    Wenn man sich auf andere verlässt, steht man halt irgendwann im Regen. Und da braucht mir dann auch keiner damit kommen, dass es viele sozial schwache trifft. Auch sozial schwache Familien können täglich spazieren gehen oder sich untereinander beschäftigen.

    Corona ist dann bestimmt nicht schuld daran, es beschleunigt sicherlich vieles. So wird es eben jetzt sichtbar und nicht erst in 5 Jahren.

  • das zunehmenden Übergewicht der Kinder/Menschen

    Eltern sitzen auf der Couch vor dem Fernseher und einzige Hoffnung ist die Schule oder der Sportverein (sofern sie überhaupt noch in so einem sind).

    Na dann darf ich mich doch nicht immer auf andere verlassen und muss selbst tätig werden.


    Corona ist dann bestimmt nicht schuld daran, es beschleunigt sicherlich vieles. So wird es eben jetzt sichtbar und nicht erst in 5 Jahren.

    Davon unabhängig ist gerade das Übergewicht ein Thema, das uns streng genommen bereits seit den 1980er/1990er begleitet! Zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem ist es in Deutschland allerdings erst vor einigen Jahren gerückt (zum Beispiel durch höhere Traglasten der Krankenfahrtragen für RTWs, früher 120 kg, irgendwann 150 kg, mittlerweile sind 200 oder gar 250 kg Traglast keine Seltenheit. Und die zunehmende Verbreitung von Schwerlast-RTW kommt ja auch nicht von ungefähr), weil diese Menschen natürlich auch zunehmend kränker werden über die Zeit. Ein Mensch mit Adipositas mag zwanzig, dreißig, vierzig Jahre lang keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen haben. Aber irgendwann werden sie kommen. Dann aber mit aller Macht!


    Corona ist mit Sicherheit nicht verantwortlich dafür, dass wir auch in Deutschland immer mehr adipöse Menschen haben und auch Menschen mit Übergewicht immer mehr werden. Ein paar Kilo zu viel sind in einem Jahr schnell angefuttert. Ein oder fast zwei Zentner Übergewicht hingegen erfordern da schon Jahre eines schleichenden Prozesses!

    Was haben die Menschen aus Europa und insbesondere Deutschland in den vergangenen Jahren doch immer so hochnäsig zu den Amis rübergeschaut, bei denen das Problem Adipositas schon seit etlichen Jahrzehnten deutlich präsenter im Alltag zu sehen ist. Deutschland ist da aber auch nicht mehr weit von entfernt. :frowning_face:


    Und ja, auf der Couch vor dem Fernseher zu sitzen und eine Episode seiner Lieblingsserie nach der nächsten zu suchten und nebenbei auch noch zu essen, ist das eine. Gerade für Menschen in Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit (weil es die Arbeitssituation aufgrund von Corona leider nicht anders hergibt) bleibt oft nicht viel mehr übrig. Wirklich? Vielleicht wird man in zehn, zwanzig Jahren seinen Gesprächspartner fragen: "Und? Warst du während Corona im Widerstand (gegen die Fettleibigkeit) oder warst du Mitläufer (auf der Couch mit Chipstüte)?"


    Nicht jeder ist zum Läufer gemacht. Nicht jeder hat die Möglichkeit, während eines Lockdowns in seinem eigenen Garten rumzuwerkeln. Aber es hat, verdammt noch mal, jeder selbst in der Hand, wie viel er isst. Wenn ich mir jeden Tag 3000 Kalorien reinpfeife, so als würde ich schwer arbeiten, dann muss ich mich nicht wundern, wenn ich über den Zeitraum von einem Jahr an Gewicht zulege, wenn ich großzügig gerechnet aufgrund weniger Sport und Bewegung allgemein eigentlich nur 2000 Kalorien bräuchte...

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Ich will mich da auch gar nicht ausnehmen. Ich habe jetzt auch 10 Kilo!!! mehr als sonst. Muss zugeben mir fehlt auch ein wenig die Perspektive. Für was soll ich jetzt laufen gehen? Fußball ist derzeit nicht möglich, heißt ich habe frühestens erst wieder im Sommer ein Match, ins Bad werde ich wohl wieder nicht gehen (Pool im Garten) und wer weiß ob es was mit dem Urlaub wird.

    Das sind halt die Dinge, für die ich auf mein Gewicht geschaut habe. Ich fühl mich nicht wohl damit, schon alleine deshalb ist es ja nur eine Frage der zeit bis mich da die Motivation packt. Sollte auch leichter fallen mit besserem Wetter.

    Den meisten Menschen ist es aber mittlerweile schon egal, die wird nie der Ehrgeiz packen. Sie haben es schlicht und einfach nicht mehr gelernt.

    Und da ist das Gewicht nur ein Beispiel für viele Bereiche, gerade auch bei Jugendlichen.

  • Ich will mich da auch gar nicht ausnehmen. Ich habe jetzt auch 10 Kilo!!! mehr als sonst. Muss zugeben mir fehlt auch ein wenig die Perspektive. Für was soll ich jetzt laufen gehen?

    ...

    Bei mir ist meine Frau die Motivation für mein Training.

    Ich sage mir einfach immer: Ich möchte nicht, dass sie in 8 Jahren einen 50 jährigen Mann mit einer riesigen Wampe als Partner hat.

    Bei mir wirkt das. Plus die App, die mich täglich an mein Training erinnert. :winking_face:

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

    Einmal editiert, zuletzt von Chuck Noland ()

  • Bei mir ist meine Frau die Motivation für mein Training.

    Schön, dass bei dir so klappt, jeder muss seinen eigenen Anreiz an der Sache finden.


    Ich habe tatsächlich zu beginn der Pandemie abnehmen können, weil man da so viel neu "gewonnene" Zeit hatte. Dadurch habe ich mehr Sport gemacht und weniger, sowie gesunder gegessen.

    Dann habe ich irgendwann meine Sport-Routine verloren und ich wurde von der allgemeinen Corona Müdigkeit gepackt. Mir hat es geholfen, mich wieder ein paar Tage durchzubeißen, damit es wieder zur Routine wurde. Man merkt schnell, wie gut es einem tut, man muss wirklich nur anfangen. Zur Motivation hilft es mir häufig mir einmal vor Augen zu führen, wofür Training und gesunde Ernährung wichtig ist und dann wird einem schnell bewusst das Aussehen ist nur ein netter Nebeneffekt. :)


    Zu dem Ursprünglichen Thema kann ich nur sagen, dass ich es ganz fatal finde für die Kinder und Jugendlichen. Ich hoffe die Gesellschaft und die einzelnen Personen tragen nicht soo einen großen Schaden davon, wie häufig vermutet wird. Aber ich finde die Situation für viele Menschen ganz schlimm, manche trifft es eben härter als andere.

  • Guten Morgen,


    mit Ausnahme

    Zitat von @Beate

    „neu gewonnener Zeit“

    ist es bei mir ähnlich. Habe mir letztes Jahr im November über business bike ein neues MTB (ohne E-Antrieb) bestellt bzw. geleast und vor 3 Wochen endlich bekommen. Vom gesparten Geld habe ich einen Radtrainer und ein Rudergerät gekauft und bin seit März kräftig am 🏋️‍♀️.

    Abgenommen habe ich nicht wesentlich, aber bei Lebensqualität und Körpergefühl kann ich langsam an vergangene Zeiten anknüpfen. Meine Monitoring - App meint, ich befinde mich in den oberen 45% meiner Alters- und Geschlechtsgruppe mein Sportalter entspräche seit gestern einer ausgezeichneten 20-jährigen Person.

    Das kann ich nicht ganz glauben, liest sich aber nett - bin 54 😉. Wenn das so weitergeht habe ich bald Erstkommunion....in Coronazeiten.


    Obwohl, hatte gestern beim Biken ein kleines Battle mit einem Jungspund, würde sagen ich bin 3x so alt wie der, 1,5x so schwer, aber mein Bike ist auch - dank Karbon - paar Kilos leichter - „Karbon statt Kondition“ - siehe Video 😊.


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    Schönes WE.

    Planung ersetzt den Zufall durch den Irrtum!

    Einmal editiert, zuletzt von transalp ()

  • mal den Thread ausgraben.


    corona begleitet uns ja noch immer und bis auf ein kurzes Aufatmen im Sommer hat es uns ja noch immer gut in der Hand.


    Wo fang ich an ? Beim Großen Sohn 1 - ich nummeriere die immer :)


    Also Sohn 1 war schon immer ein sehr zurückgezogener Mensch. Er ist vor Corona nie weggegangen, so hat sich in seinen Verhalten kaum was geändert.

    Er hat seinen job, der ihn Spass macht.

    Was er vermißt sind seine vielfältigen Auslandseinsätze zur Inbetriebnahme. Die Technikerschule nebenbei ist nur rein

    online auch nicht so interessant wie auch mal Schulungen zu besuchen. Die Freizeit verbringt er zuhause und zum glück hatte er sich

    kurz vor Corona noch einen Trecker gekauft. Also gab es genug zu tun.


    Sohn 2 hat auch seinen Job. Ein paar Partys zuhause geworfen. Tja das ist nun nix mehr mit. So ist er auch eher der Stubenhocker.

    Dafür hat er sich online eine Freundin gefunden. Schwer verliebt. leider am anderen Ende von Deutschland.

    Da muß 1x im Monat sehen reichen. Bei der Technikerschule läuft es ähnlich wie beim großen.


    Sohn 3 ist sauber reingerauscht. er ist 2019 zur Probe gleich in die 11. der FOS gegangen. Eigentlich wird für MZ mittlere Reife die 10. Vorklasse empfohlen.

    Aber er hat sich gut gemacht, obwohl wir ja in unseren Landkreis immer vorne dabei bei den Einschränkungen waren.

    Ja nix mit Ausflügen, Abifeier, Abifahrt - alles gestrichen. Trotzdem hat er als Zweitbester in seiner Klasse das Fachabi gemacht.

    Zwischendrin den Beamtentest Q3 so gut gemacht das er seinen Wunschjob am Wunschort bekommen hat. (Also Ausbildung- Steuerinspektor)

    Seit Oktober ist er im Kampus......leider nun die letzte Woche, es wird auf homeschooling umgestellt.

    Dabei war ich froh das er dort mit seinen Kollegen in einer Art WG war, immerhin ist er der gleiche Stubenhocker wie seine Brüder.


    Am schlimmsten hat es meine kleine erwischt. Letztes Schuljahr ist fast komplett ausgefallen. (Förderschule) Dabei ist bei ihr die SChule allein schon

    durch die Behinderung ein Chaos. Eigener Lehrplan. 7. Klasse, rechnen und schreiben auf 1. Klasse Niveau.

    Mit ihr homeschooling war eine Katastrophe. Anfangs gab es täglich mind. 20 Blätter. Wo ich mich gefragt habe wie die das in der Schule machen,

    da sie ja keinen Strich mehr getan hat, sobald ich meinen Hintern von ihr wegbewegt habe. Mir ist zuhause alles liegengeblieben.

    Schlimmer war noch die Isolation. Hier ist niemand in ihren Alter und als behinderter Mensch - vorallem als Kind, bist du ganz schnell draussen.

    Das einzige gute an unserer Familie, 4 Kinder. Klar sind die Brüder schon älter, aber es sind Brüder und sie sind da.

    Wenn ich mir vorstelle Einzelkinder in dieser Zeit, die hatten wohl das schwerste Los gezogen.


    Allgemein zur Schule. In meinen Umfeld haben so manche vorgezogen das Jahr freiwillig zu widerholen.

    Nicht jeder kann ohne Gruppenzwang lernen. Meiner Tochter hat der stark gefehlt. Selbst als wir endlich über PC kommunizieren konnte,

    war es ein Graus. Halbe Zeit kein Internet. Mal kein ton, mal kein Bild, mal zack - ende, nix mehr ging.

    dazu um 8. uhr online, dann Arbeitsblätter, um 9,30 uhr online wieder danach arbeitsblätter, und nochmals um 11.15 uhr.. zum abschluss.

    Jeden Tag hat sich die zeit zwischendrin geändert und ich habe so einige Termine verpasst........ oder das internet hat gestreikt.

    Oft haben wir bis spätnachmittags noch an den Blättern gesessen.


    Ich glaube das ganz viele Kinder immens unter der Situation gelitten haben. Also vor allem wegen dem Elternhaus.

    Kann mir schon vorstellen das Corona dann bei vorherigen Problemen wie ein Brennglas gewirkt hat.

    Vielleicht haben nun auch wieder mehr Eltern Respekt vor der

    Arbeit der Lehrer, die sie täglich leisten müssen um so manche Prinzen und Prinzessinen in die Bahn zu bringen.


    Wenn ich mir das Datum der Beiträge hier ansehe, ja damals dachte ich auch noch........ es geht aufwerts.

    Aber scheinbar war es ein Trugschluss und ich sehe einen noch harten Winter auf uns zu kommen.

    Und ich befürchte fast, nach Omicron ist vor YX.......

  • Das alles ist verständlich und subjektiv hart, ABER es sind meiner Meinung nach Luxusprobleme. Insbesondere für Kinder, die in intakten Familienverhältnissen leben. Hier werden die Folgen gut abgefedert und die Kinder werden eine gute Zukunft haben und einen Teil der Versäumnisse nachholen.


    Ich denke vor allem an die vielen Kinder, die in "Familien" waren/sind, wo Gewalt und Missbrauch an der Tagesordnung sind. Diese Kinder konnten sich nirgendwohin wenden und waren faktisch ausgeliefert. Es gab nicht die minimalste soziale Kontrolle durch Schulen, Kitas oder Vereine.


    Es richtig, dass man nicht immer alles relativieren und sich mit dem schlechtesten in den Vergleich (Kriege, 3.Weltländer etc.) setzen muss, aber objektiv betrachtet sind wir Deutschen gut durch die Pandemie gekommen - auch die Jugend.