Threads zum Thema Fasten haben wir ja nun schon einige. Darum in diesem Thread mal ein etwas anderer Ansatz, da ich persönlich ja nicht faste im eigentlichen Sinne.
Kurz daher nochmal meine persönliche Ausgangssituation zusammengefasst.
In 2014 bin ich meinen letzten Halbmarathon unter Wettkampfbedinungen gelaufen. Gewicht lag da bei um die 70 kg. Seither trennungsbedingt mehr gefuttert und weniger gelaufen als mir gut tat. Entsprechend haben die Pfunde zugelegt. In 2017 war ich bei rund 75 kg und habe mich mit einem intensiveren Sportprogramm wieder auf unter 70 kg runtergekämpft. Eine Knieverletzung im Herbst 2017 und eine Lungenentzündung im Februar 2018 hat zu den trotz allem zusätzlichen Kilos Hüftgold nicht gerade zu mehr Motivation und Disziplin beigetragen.
Zwischenzeitlich, Ende 2019, klopfte ich sogar bei den 90 kg an. Anfang 2020 stellten meine BEVA und ich die Ernährung moderat um. Keine bzw. nur noch wenig zuckerhaltige Limonaden etc. Stattdessen stevia-/zuckeraustauschstoffgesüßte Getränke des Geschmacks wegen.
Im Sommer 2020 fing ich wieder regelmäßiger an mit dem Laufen. Einmal in der Woche lief ich seither mit einem Arbeitskollegen eine 6-km-Runde. Anfangs war es mehr ein Laufen-Gehen-Laufen-Gehen... Aber mit einem Gewicht zwischen 85 und 90 kg nicht gerade anders zu erwarten.
Mitte Januar hatte ich meinen zweijährlichen Check-up beim Hausarzt. Da gab es drei Dämpfer, die mich so ein bisschen wenigstens aus einer gewissen Lethargie wachrüttelten:
- Gewicht bei 84 kg (sowohl beim Arzt als auch bei mir zu Hause)
- Blutdruck 160/90 (vielleicht zum Teil dem Weißkitteleffekt geschuldet, aber wegen familiärer Prädisposition schrillten trotzdem die Alarmglocken)
- Vitamin-D im Blut fast nicht vorhanden
Die Maßnahmen, die ich ergriff, starteten erst etwa eine Woche nach dem Check-up. Die Blutergebnisse aus dem Labor mussten erst da sein, ich hatte zwischenzeitlich zu Hause fast täglich morgens meinen Blutdruck gemessen und mich eine Woche später nochmal auf die Waage gestellt.
- Gegen den niedrigen Vitamin-D-Spiegel gibt es nun ein Vitamin-D-Präparat. 4000 I.E. täglich für keine Ahnung wie lange. Bis der Arzt was anderes sagt.
- Der Blutdruck pendelte sich in der Woche auf 130/80 ein Also doch ein Weißkitteleffekt?
- Die Waage zeigt 85,1 kg
Ich habe seit um den 20. Januar herum angefangen, mein Gewicht mehr oder weniger täglich zu protokollieren und bewusster darauf zu achten, was ich esse. Aber immer noch nicht sehr konsequent.
Anfang Februar sprang meine BEVA mit auf den Zug auf. Auch sie wollte dramatisch an Gewicht abnehmen, um ihrer Adipositas Grad III zu entkommen und dem neuen Jungpferd nicht zu viel an Gewicht zuzumuten, wenn sie es anreitet. Und ich wollte wieder vernünftig laufen können.
Wir zählten nun seit Anfang Februar beide konsequent Kalorien und versuchten, unter unserem Grundumsatz zu bleiben. Die ersten zwei Wochen gelang es mehr oder weniger schlecht. An guten Tagen hatte ich so viel Kalorien zu mir genommen, wie ich verbraucht hatte. An schlechten Tagen hatte ich etliche hundert Kalorien mehr zu mir genommen. Eine Analyse ergab: zu große Portionsgrößen bei der warmen Mahlzeit und zu viel Süßkram zwischendurch.
Mittlerweile bin ich im Schnitt bei 1200 bis 1500 kcal täglich und bei knapp unter 78 kg. Ich bin täglich zu Fuß unterwegs. Entweder ich laufe 6 bis 12 km oder ich gehe dieselbe Strecke strammen Schrittes zu Fuß spazieren.
Ziel ist ein Gewicht zwischen 52 und 55 kg. Also in Richtung der unteren Grenze des BMI-Normalgewichtes. Mal schauen, wie lange ich dafür brauche, zumal ich wahrscheinlich gerade durch das Laufen einiges an Muskelmasse mehr habe im Vergleich zu anderen Menschen derselben Größe. Zum Vergleich: mein Vater ist etwa genauso groß wie ich, bei ihm sieht die Plauze um einiges voluminöser aus, weil er im Vergleich zu mir deutlich weniger kräftige Oberarme und Oberschenkel hat.
Gestern: rund 10.000 Schritte, davon über 6.000 alleine auf Arbeit. Heute HomeOffice. Daher werde ich wohl am frühen Abend noch eine Extrarunde um den Block drehen müssen.