Nutzwassersystem mit Extras

  • Hallo zusammen


    Nun, ich versuche hier mal zu skizzieren, was ich mir im Kopf zusammengedacht habe, aber um ein paar Inputs oder vor allem Erfahrungswerte wäre ich dankbar.


    Ausgangslage:

    1) Wir haben nun einen Garten. Der soll nach und nach auch Nutzgarten werden (erste Pflanzen sind schon ausgesät), nur geht nicht alles auf einmal.

    2) Wir kriegen bald einen Hot Pot (beheizbares Badefass). :smiling_face_with_heart_eyes: Darüber sind wir uns am Gedanken machen (z.B. sinnvolles Zubehör, Wasser weiter nutzen, etc.)


    Nun haben wir bei unserer bisherigen Recherche folgende Sachen herausgefunden: Wenn man das Wasser im Pot nicht "behandelt" oder mit einer Substanz (Chlor, Salz) versetzt, kann man es ziemlich schnell wieder ablassen und erneuern, da es schlicht verdreckt und mit Keimen belastet wird. Mit Chlor oder als Salzwasser kann man's auch nicht mehr wirklich für was anderes brauchen und auch nicht einfach so ablassen, sondern zumindest mittels Schlauch in den nächsten Kanalisationsdeckel.

    Nun haben wir von einem "biologischen Zusatz" gelesen, welcher das Wasser einige Wochen bis sogar 2-3 Monate "haltbar" machen soll, und gleichzeitig so umweltverträglich ist, dass man das Wasser noch zur Pflanzen-Bewässerung benutzen kann. Wenn die Versprechen stimmen, wäre das wohl mit Abstand die beste Lösung, da so doch einiges an Wasser gespart werden könnte.

    Gleichzeitig wird man wohl selten grade die Menge an Wasser für die Pflanzen brauchen, wenn das Wasser im Pot abgelassen/gewechselt wird. Da habe ich an Wassertanks/Regenfässer als Zwischenspeicher gedacht, welche natürlich auch "normal" über die Dachrinne gespeist werden sollen. Ich denke da würde ein Ablassen mittels Schlauch aus dem Pot in den Tank das sinnvollste sein? Der Platz für das Ganze ist das kleinste Problem, am ehesten noch die "technische" Umsetzung und die Finanzen.


    Nun, wer hat Erfahrungen mit den einzelnen Komponenten? Nehme auch gerne Tipps an zu den einzelnen Fragen/Überlegungen oben.

    Hat jemand ein ähnliches "Gesamtsystem"? Welche Einwände gibt es bei meinem Gedankenkonstrukt? Verbesserungsmöglichkeiten oder Sachen, welche ich nicht bedacht habe (wahrscheinlich so einiges)?

    Da sich hier ja Fachleute aus den verschiedensten Berufen finden, und auch sehr versierte Heimwerker dabei sind, bin ich mir sicher, wertvolle Tipps zu erhalten, da sich mein/unser Wissen doch eher beschränkt in diesen Gebieten befindet.


    Für Fragen/Präzisierungen nur zu, habe sicherlich noch ein paar Infos vergessen.


    Vielen Dank im Voraus. :smiling_face_with_sunglasses:

  • Ich habe da zwar kein großes Fachwissen, aber auf den ersten Blick kommt es auf die Höhenverhältnisse an. Der heiße Topf sollte höher als der Vorratsbehälter stehen bzw genauer: Das Bodenniveau in der Wanne sollte nicht niedriger sein als der höchste mögliche Wasserspiegel im Vorratsbehälter. Andernfalls kann man nicht einfach ablassen, sondern braucht eine Pumpe.


    Im Winter wird es halt ein bisschen schwierig. Ich bin normalerweise nicht so arg ängstlich, wenn sich da mal eine Eisschicht in irgendwelchen Fässern bildet, aber bei einem Leitungssystem mit Ventilen wäre ich etwas vorsichtiger. Da wäre dann ein Schlauch, den man vor dem Frost abbauen kann, vermutlich sinnvoller. Aber wahrscheinlich muss man auch das Badefass vor dem Winter sowieso ablassen, wenn es halbwegs draußen steht.

  • Da stell sich mir als erstes die Frage mit was willst du die Pumpen betreiben. Ist 220 Volt Strom vorhanden oder muss du Strom selber erzeugen.

    Da käme dann 12 Volt in Betracht.

    Was das biologische Mittel betrifft, könnst du mal einen link zeigen, damit man sich ein Bild machen kann. Ich denke aber selbst biologische Mittel sind immer mit Vorsicht zu genießen.

    Wir hatten auch mal vor uns solch ein Badezuber anzuschaffen, aber es dann verworfen. man hatte uns geraten entweder eine Wasserpumpe mit Filter einzubauen und mit UV Licht reinigen. ich habe mal irgendwo gelesen das Aktivgranulatsauerstoff auch helfen soll. Wir fanden das aber alles nicht so prickeln, da die dauernden Folgekosten doch zu hoch waren für ein paar Tage im Jahr. Auf jeden fall braucht man Strom, ohne kommt man nicht aus. Auch wenn der Badezuber mit Holz bezeizt wird.

  • Aktivsauerstoffgranulat (meistens Wasserstoffperoxid) aus dem Pool-Chemiebaukasten wäre auch meine Empfehlung gewesen, das verflüchtigt sich sehr schnell. Je nach Dosis sind es einige Stunden, ansonsten ein paar Tage. Die Wirkung gegen Algen ist im Vergleich zum Chlor aber geringer.


    Wichtig ist aber, dass ihr das Wasser im Badezuber regelmäßig mit einem PH-Testkit überprüft, auch den bekommt ihr im Poolzubehör.

    ---

    Nachtrag:


    Das hat mein Vater immer empfohlen und teilweise privat zur Trinkwasserkonservierung(!) eingesetzt: https://www.yachtshop24.com/Vo…e-LV-Exal-Algenverhuetung

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

    Einmal editiert, zuletzt von Lunatiks () aus folgendem Grund: Nachtrag und Link

  • [...] verdünnter Salzsäure giesen wollen

    Die hab ich im Magen allerdings auch...


    Wir habens in Teichen mit Fischen drin angewendet, ist aber schon +25 Jahre her. Eventuell hat sich schlicht über die Jahrzehnte die Zusammensetzung geändert :thinking_face:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Ich würde den HotPot wie einen Pool behandeln: Umwälzpumpe, Sandfilter, UV-Teichklärer, Chlor. Setzt natürlich Strom voraus. Der Sandfilter holt den makroskopischen Dreck raus, die UV-Lampe verhindert die Algenbildung und das Chlor die krankmachenden Keime. Die Chlorverbindung ist nicht sonderlich stabil, hört man mit der Zudosierung von Chlor auf, ist das Wasser relativ schnell wieder bakterienfreundlich, dann sollte es auch keine Probleme geben, wenn man es im Garten verwendet. Zur Zwischenlagerung würde ich über eine vergrabene Zisterne nachdenken. Sonst hat man nachher ein halbes Dutzend dieser grünen Regenwassertonnen rumstehen, immer in der prallen Sonne, da freut sich die Schnakenbrut.

  • Es gibt wie immer verschiedene Ansätze.


    Wird euer zukünftiger HotPot nur im Winter genutzt oder ganzjährig?


    Wenn ihr ihn nur im Winter nutzen möchtet, ist es einfacher & billiger das Wasser abzulassen und bei Bedarf neu zu füllen.


    Wenn ihr ihn dauerhaft nutzen möchtet, ist das komplette Pool-Setup nötig : Filter, Desinfektion, Kontrolle der Wasserqualität etc.


    Wir standen kurz davor auch so etwas in den Garten zu stellen.

    Aus den obigen Gründen haben wir jetzt einen Salzwasserpool und keinen HotPot (den wir vermutlich nur wenige Male genutzt hätten).

  • man mit der Zudosierung von Chlor auf, ist das Wasser relativ schnell wieder bakterienfreundlich, dann sollte es auch keine Probleme geben, wenn man es im Garten verwendet.

    So ein bis zwei Wochen bei direkter Aussetzung von Tageslicht im Sommer, bis das Chlor "unreagibel" wird... In der Zeit ist es natürlich eher nicht so prickelnd, darin zu baden...


    Wenn man Multitabs nimmt sind noch Algizide etc. drin, das Zeug ist dann nur noch für den Kanal....

    2 Mal editiert, zuletzt von zOSh ()

  • Als Poolbesitzer ist mir kein "biologischer" (v.a. chemischer) Zusatz bekannt, der höchste Hygienestandards garantiert und aber gleichzeitig verträglich für Flora und Fauna ist.


    Das widerspricht sich schon in einem Satz. Selbst Salzwasser wäre der Overkill für den Garten...

  • Beliar schick doch mal den Link zu dem Wundermittel bitte. Alle öffentlichen Schwimmbäder würden sich freuen, genau wie die Poolbesitzer....


    Wenn es wirklich 3 Monate halten sollte, ist mit deinem Badefass mit 800l? /1.000l doch locker eine (ggf.teilweise) Gießrotation drin...

  • eigene Erfahrung Whirlpool (die Aufblasdinger): es hilft nur Chlor sonst nix und der Gehalt muss ständig überwacht werden. Nervig. Trotzdem kippt das Wasser irgendwann oder wird zumindest muffig und Chlorgeruch nervt sowieso. Wirkungsvolles Biozeugs kenne ich nicht. Betonung liegt auf wirkungsvoll.


    Frage: ist das dein eigener Garten oder gepachtet aber zugänglicher Eigentümer?


    Wenn ja, dann prüfen wo das Grundwasser steht. Brunnen bohren, Hauswasserwerk bzw. Brunnenpumpe, 3-fach-Filtrierung. Wenn der Hot-Pot genutzt wird jedes Mal neu befüllen und gut ist. Am Ende des Badevorgangs das Wasser ab in die Rabatten. Wenn kein Strom vorhanden für Hauswasserwerk/Brunnenpumpe dann Moppel mit in den Garten nehmen.

    Vorteil Brunnen: Wasser umsonst nur lächerliche Stromkosten für das Pumpen. Wasser immer frisch. Wenn du nicht täglich Badeorgien feierst hält ein Filtersatz locker die Saison von Frühjahr bis Spätherbst.


    Brunnen scheidet meist nur in Wasserschutzgebieten aus, sonst je nach Bundesland unterschiedliche Genehmigungs- oder Anzeigeverfahren aber Alles undramatisch.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • eigene Erfahrung Whirlpool (die Aufblasdinger): es hilft nur Chlor sonst nix und der Gehalt muss ständig überwacht werden. Nervig. Trotzdem kippt das Wasser irgendwann oder wird zumindest muffig und Chlorgeruch nervt sowieso.

    "Freies Chlor riecht kaum. Der typische Geruch entsteht erst, wenn Chlor sich mit einem anderen - ebenfalls geruchlosen - Stoff verbindet: Harnstoff. Erst aus Chlor plus Harnstoff wird die Verbindung mit dem beißenden Geruch. Ein Teil des Harnstoffs stammt von Badenden, die ins Wasser pinkeln."


    Wenn ein Pool richtig eingestellt ist und man nicht ins Wasser pinkelt oder versifft rein geht, dann riecht er nicht. Vielleicht für Hunde, aber nicht für Menschen.


  • Hast du recht, kann ich aber nur verhindern, wenn ich ein entsprechend sauberes Umfeld habe. Mag beim Pool am/im Haus funktionieren mit noch daneben stehender Dusche zur Vorreinigung etc.


    Hast du einen Hot Pot im Garten und kommst ggf. da schon verschwitzt an, latscht über den Rasen etc. dann sind die theoretischen Erwägungen schon hinfällig. Ich hatte das Aufblasding auf der Terrasse, Dusche 1 Stockwerk drunter. Alle Voraussetzungen gegeben. Nur da war dann die Tochter mit ihren Freundinnen. Damals um 7 Jahre alt. Was willst du machen, die pischern ins Wasser rein. Ich konnte die ja nicht vorher zunähen.


    Lernerfolg für mich: willst du gerade bei solch beheizten Dingern Spaß haben ohne unter zwanghaften Verhaltenregeln das Ding "genießen" zu können bleibt am Ende nur noch: Wasserwechsel, Wasserwechsel, Wasserwechsel.....

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Auch wenn es paradox klingt: Nach Chlor riecht es nur wenn zu wenig freies Chlor im Wasser ist.

    Der Chlorgeruch verschwindet ohne Wasserwechsel durch Zugabe von Chlor.


    Möchte hier noch mal "Reklame" machen:

    Auch wenn das Wasser eines Salzwasserpools oder Jakuzi nicht mehr weiterverwendet werden kann, hat das System mehrere Vorteile:


    Kein direkter Umgang mit Chlor nötig

    Es wird ständig Chlor produziert wenn die Pumpe läuft = eine geringerer Chlorgehalt ist ausreichend

    Algenvernichter ist durch den Salzgehalt nicht unbedingt notwendig

    Das Salzwasser ist besser für Haut & Haar


    Der am Filtersystem integrierte Chlorgenerator erzeugt das freie Chlor aus dem im Wasser enthaltenen Salz.

    Das Wasser ist übrigens nur leicht salzig, also kein Vergleich zu Meerwasser.


    Es gibt (je nach Standort) auch einen Nachteil: Bienen und Wespen sind oft sehr an dem Salzwasser interessiert.

  • Hallo zusammen


    Danke schonmal für die zahlreichen Antworten. Bin euch ein paar Erklärungen schuldig.


    Also grundsätzlich steht das Ganze am Hang mit einem leichten Gefälle, sprich die Wassertonnen höhentechnisch unter den Hot Pot zu kriegen sollte kein Problem sein. Mir gings allerdings nicht darum, einen fixen Ablauf in die Wassertonne zu realisieren, sondern um einen Teil des abgelassenen Wassers dafür zu nutzen und nicht einfach sinnlos alles abzulassen.


    Grundsätzlich ist Strom vorhanden bzw. liesse sich das realisieren, das Ganze kommt neben dem Haus zu stehen, ist nicht auf einem abgelegenen Grundstück ohne Strom oder so.


    Ich würde jetzt den Winter-"Einsatz" nicht ausschliessen, sondern sagen dass es genau dafür gemacht ist, sonst wäre es ein normaler Pool und kein beheizbarer Hot Pot. :smiling_face_with_heart_eyes: Wird wahrscheinlich ganzjährig genutzt, denke aber nicht regelmässig als Pool im Sommer.


    Kann sein, dass ich meiner besseren Hälfte nicht ganz richtig zugehört hatte :upside_down_face: oder zumindest mehr da rein interpretiert hatte, als sie eigentlich gesagt hatte. Sie meinte, von solchen biologischen Mitteln gelesen zu haben, damit eben das Badewasser auch noch zum Pflanzengiessen verwendet werden kann. Beispielsweise sowas?

    Ging mir wirklich darum, nicht im grossen Stil Wasser zu verschwenden, sondern nach Möglichkeit das Ganze weiter zu nutzen.

    Wir hatten letztes Jahr auch mal die Überlegungen bzgl. Pool gemacht und waren uns dabei mehr oder weniger einig, falls es mal sowas gibt, dann höchstwahrscheinlich als Salzwasserpool und nicht mit Chlor.

    Wie gesagt, wir haben nicht wirklich Erfahrung auf dem Gebiet, deswegen freue ich mich über eure Vorschläge und Tipps, ist mir auch lieber, als mir einfach von einem Verkäufer was aufschwatzen zu lassen.


    Weiss nicht, wie es um die Idee mit dem Brunnen steht. Möglich von Seiten her dass es Eigentum ist, Zweifel jedoch weil Hanglage und eher ein bisschen oberhalb (z.B. im Vergleich zur Hauptstrasse unten im Dorf.

    Ein eigener Brunnen hätte natürlich schon was, würde aber wahrscheinlich auch einiges an Investitionskosten verlangen. :thinking_face:

  • "Umweltfreundliches Oxidationsmittel, zur chlorfreien Desinfektion, Aufgrund der Beimischung eines Algizides erfüllt es neben der Desinfektion die Prophylaxe gegen Algen H410 Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung."


    Aus deinem Link der Text!

    Das dürfte deine Frage beantworten...

  • Ich hatte mir das vor Jahren schon mal überlegt, da so ein Schwimmteich zu jeder Jahreszeit schöner aussieht. als ein Pool.


    Der Platzbedarf für einen Schwimmteich liegt aber bei mind. 60m2, besser für die Wasserqualität sind 100m2 aufwärts.


    Und es gibt auch hier einen Pflegeaufwand und hohe initiale Kosten auch ohne Hanggrundstück...

  • Ich hatte mir das vor Jahren schon mal überlegt, da so ein Schwimmteich zu jeder Jahreszeit schöner aussieht. als ein Pool.


    Der Platzbedarf für einen Schwimmteich liegt aber bei mind. 60m2, besser für die Wasserqualität sind 100m2 aufwärts.


    Und es gibt auch hier einen Pflegeaufwand und hohe initiale Kosten auch ohne Hanggrundstück...

    geh doch mehr auf m3 statt auf m2.... kosten nutzen rechnung ist natürlich ausschlaggebend , auch die folgende Arbeitszeit für reinigung auf/abbau usw.