... man im Physikunterricht nicht aufgepasst hat?

  • Hallo zusammen,

    mal eine blöde Frage, gibt es (hier) tatsächlich Leute die ihre Deckenlampe vom Elektriker anschließen lassen (beim Herd kann ichs noch verstehen, wobei das auch keine Hexerei ist)?
    Auf so eine Idee wäre ich nie gekommen.

    Bis vor einigen Jahren war es in der Schweiz noch Vorschrift sowas durch einen Elektriker machen zu lassen, für Glühbirnen ect war es sogar eine Empfehlung.


    Hat nur nicht so viele interessiert...

  • Also. Die Schulbücher und die Übungsbaukästen sind tolle Tipps, da werd ich definitiv mal reinschauen. Ich lerne auf die Weise einfach besser als beim jemanden über die Schulter schauen, das habe ich im Katschutz seit vielen Jahren gemacht. Aber mit Texten liegt mir mehr.


    Was die ganzen Sicherheitswarnungen angeht, genauso wie die Info, dass das Zeit braucht... ist schon klar. Soo wenig Ahnung hab ich nun auch wieder nicht :grinning_squinting_face:

    Aber irgendwo muss ich ja mal anfangen. Und hauptsächlich geht es mir ja ums Verstehen, bei den vom Schü so heftig kritisierten Lampen stand schliesslich auch dabei "wäre nett". Vom Texte lesen ist noch keiner gestorben :)

  • Das hab ich ja noch nie gehört (braucht man dann zum Glühbirne wechseln auch einen Elektriker, wenn man dazu die Lampe aufschrauben muss :)).

    Also, im beruflichen Umfeld ist es bei mir bislang immer so gewesen, dass wir auf Arbeit selbst zum simplen Glühlampentausch den Hausmeister oder Elektriker kommen lassen mussten.:see_no_evil_monkey:

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Auf der Arbeit ist das aus versicherungstechnischen Gründen vorgeschrieben. Ber uns laufen auch gelernte Elektriker rum die in der Firma keine Steckdose anschließen dürfen und dazu einen externen bestellen müssen. Zu hause habe ich bisher alle Lampen selbst angeschlossen. Auch das wechseln eines Elektroherdes habe ich erfolgreich selbst durchgeführt. Das ist alles keine Hexerei, setzt aber etwas Verstand, Vorsicht und Erfahrung vorraus. Das kann man aber alles lernen.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • ...bei den vom Schü so heftig kritisierten Lampen stand schliesslich auch dabei "wäre nett"

    Ja und ich war auch so nett mal ganz grundsätzlich JEDEN Elektrolaien darauf aufmerksam zu machen, das es sich bei "Stromverdrahtung" eben um auch ein potenziell tödlich verlaufendes, wenn "Herumbasteln" handeln kann und da ist es dann echt auch so ziemlich egal ob es sich um gern sogenannten "Starkstrom 400V Herd" oder eben dieselben nach "Erde" bestehenden "240V Lampe" handelt.


    "Abhängig von der individuellen Physiologie beträgt der menschliche Körperwiderstand 700 bis 1000 Ohm. Entsprechend genügen schon 50 Volt, um einen lebensgefährlichen Strom von 50 mA (Milliampere) fliessen zu lassen. Doch auch weitaus geringere Ströme ab 10 mA können tödlich sein."


    Strom.jpg


    Daher auch mein Vorschlag/Empfehlung sich das von "...einer ausgebildeten Fachperson mit mindestens Gesellenbrief zeigen/kontrollieren zu lassen." und ja Ulalessi man kann sehr viel aus Büchern erlernen und sich auch "gefährliche" Tätigkeiten soweit sicher aneignen. Allerdings ist mir eben kein Buch oder Onlinelehrgang bekannt der dreieinhalb Jahre Lehrzeit abdecken und einem Laien "immer" den richtigen, heißt bei Strom eben Lebenssicheren Umgang vollumfänglich lehren könnte. War deswegen auch kein "DichVorführnWollen" sondern aus ehrlicher Besorgnis/Warnung geschrieben.


    Deswegen mal lediglich ein von mir erlebtes Beispiel für "Nur Lampen anschließen":


    Hier an eine einfache Tischleuchte ein "Steckdosen-Kabel" anklemmen und sich in den Schutzklassen und zuständigen Zeichen (wenn dann Typenschild noch Vorhanden) wie "zwei Quadrate ineinander" sich nicht auszukennen und dann fälschlicherweise in "guten Gauben hier Sicher alles richtigzumachen" aber eben leider aus Unwissenheit nur "Glauben" und damit den grüngelben PE-Schutzleiter/umgangssprachlich immer noch Erde genannt am Metallgehäuse anzuschließen und aus einer eigentlich sicheren Tischlampe eine potenzielle Todesfalle verdrahtet zu haben...


    Hatte ich eben in der Praxis schon gehabt und die besagte Lampe je nachdem wierum der Stecker in der unerkannt defekten Steckdose gedreht war, damit eine tödliche 240 Volt auf dem Metallgehäuse besitzende, zudem auf einem schön isolierenden Holznachttischschrank stehend und vergnüglich auf sein nichtsahnendes Opfer lauernd... tja und die Wohnung eben Älter noch ohne einem rettenden FI-Schutzschalter der neusten Fassung der DIN VDE 0100-410:2018-10 dennoch völlig "Rechtskonform" elektroinstalliert.


    "Seit 1984 gilt die Pflicht für RCDs in Räumen mit Badewanne und Dusche (Neubau). Ab 01.02.2009 werden die Vorgaben auf alle Steckdosen-Stromkreise (inklusive 16A CEE-Steckdosen) in Neubauten erweitert. Für Altanlagen besteht ein bedenklicher Bestandsschutz"


    Deswegen an ALLE hier die auch elektrotechnische "Kleinarbeiten" vornehmen, lasst im Zweifelsfall die Finger davon und/oder halt einen Fachmann/frau drüberschauen und selbst für das ja hier auch angesprochene "Glühbirnenwechseln" gilt HIER schonmal ausgeführt, gerade auf Metalllampenfassungen hat man beim Nichtbeachten von L1/N dann ebenfalls 240V außen auf der Fassung drauf und steht dazu meist noch auf der Leiter zum herunterfallen:exclamation_mark:


    :face_with_tongue: So, das war jetzt nochmal mein "fachlicher" Senf dazu...

    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

    536833-rufus-gif

  • derSchü Danke für diese sehr anschauliche Grafik!

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • derSchü hat absolut recht und seine Warnung soll für alle gelten, trotzdem ist ein elektrisches Grundwissen gerade auch für einen Prepper eine wichtige Ressource. Deshalb würde ich das erlernen dieser Geheimwissenschaft unterstützen. Wenn man dann alle Regeln für die persönliche Sicherheit kennt und befolgt kann man auch eine Lampe anschließen. Der Phasenprüfer ist dein Freund.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • derSchü Danke für diese Grafik. Die werde ich auf A3 ausdrucken und bei unserer Schule im Labor aufhängen.

    Oftmals haben unsere Schüler den Eindruck "In der Schule dürfen die eh nie was gefährliches für Experimente verwenden" und sind bei Experimenten mit Strom aus dem Netzgerät (max 12V) nicht immer entsprechend vorsichtig.

    Meine Vorträge über die Gefährlichkeit von Strom gehen traditionell links rein und rechts raus.


    Leider kann auch ich von einem Missgeschick berichten, welches zum Glück relativ harmlos ausgegangen ist.

    Da mein Vater gelernter Elektromechaniker ist, wurde ich von Kind auf entsprechend unterrichtet und gewarnt. Heute ist es kein Problem für mich, eine Lampe oder eine Waschmaschine korrekt anzuschliessen.


    Jedoch ist mir letzten Frühling ein extrem dummes Missgeschick passiert, für das ich mich heute noch schäme.

    Eine Arbeitskollegin von mir hat sich selbst eine Lampe gebastelt. Das elektrische (Kabel an die Fassung plus Schalter in Kabel einbauen) wollte sie jedoch nicht selbst vornehmen und hat mich um Hilfe gebeten.


    Das habe ich schon x-mal gemacht und stellt für mich eigentlich kein Problem dar. Doch während ich diese Arbeiten für sie erledigt habe, brachte sie mir einen Kaffee und wir plauderten nebenbei ein wenig. Und prompt war es geschehen:

    Ich habe in meiner Unachtsamkeit nicht bemerkt, dass ich den Leiter UND den Nullleiter an den Schalter angeschlossen habe. Nun ja... Zum Glück verfügte ihre Wohnung über einen FI-Schalter und es ist nichts passiert.

    Seitdem bin ich wieder viel achtsamer, wenn ich solche Arbeiten erledige und lasse mich nicht mehr ablenken.


    Andere Anekdote eines Kollegen, der als Sanitär arbeitet.

    Auf einer Baustelle hat ein Elektriker es fertig gebracht, aus Unachtsamkeit den Leiter statt die Erdung an die Wasserrohre anzuschliessen. Als mein Kollege später die Armaturen im Badezimmer anbringen wollte, hatte er auch eine riesen Portion Glück.

    Dummerweise hatte er durch den Strom eine heftige Zuckung und die landete ein Stockwerk tiefer im Gesicht des Elektrikers.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Dummerweise hatte er durch den Strom eine heftige Zuckung und die landete ein Stockwerk tiefer im Gesicht des Elektrikers.

    Und siehe da, kleine Sünden bestraft das Schicksal sofort.:winking_face:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Ich kann bestätigen: Gerät man in den Stromkreis, ist man gefangen und kommt von selbst nicht mehr los!

    In meinen frühen Jugendjahren war ich bei Urgroßmutter zu Besuch, sie besaß eine damals moderne "venezianische Gondel" als "Fernsehbeleuchtung". Der an der Gondeldecke befestigte Teil mit den kleinen Lämpchen und Lötverbindungen hatte sich gelöst und sie fragte mich, ob ich das wieder befestigen/ankleben könne. Ich griff mir das Ding und in genau dem Moment wollte sie mir zeigen, "wie schön bunt das leuchtet" und steckte den Stecker in die Steckdose. FI-Schalter gab es Anfang der 70er in einem uralten Haus natürlich nicht! Ich konnte brüllen, loslassen konnte ich aber nicht. Glücklicherweise hat sie dan Stecker bei meinem Gebrüll gleich wieder gezogen, den Schmerz und die Panik hab ich nie vergessen und seither einen Heidenrespekt vor Elektroinstallationen aller Art.

  • Mir war nicht bewusst, wie viele Gänge man manchmal zurückschalten muss, um die gleiche Geschwindigkeit fahren zu können :)


    Deshalb für die ganz kleinen : GCompris mit kleinem Erklärvideo

    Da ist vom Tippen lernen über einige Mathe-Spiele bis zur sehr einfachen Physiksimulation z.B. Spannungsquellen, Lämpchen und Schalter alles drin auf Kindergarten- oder Grundschulniveau.


    Für blutige Anfänger, auch für Erwachsene, find ichs aber gar nicht schlecht.


    Nick


    P.S. hab jetzt auf die schnelle keine kostenlose Version gefunden, aber vor einigen Jahren gabs das als OpenSource.

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Mein Erklär-, Mess- und Reparaturszenarium für unterbelichtete Teenager war immer die Fahrradbeleuchtung. Da kannst du Widerstandsmessung, Spannungsmessung, Unterschied Wechselspannung/Gleichspannung usw. gut unterbringen.

  • Andere Anekdote eines Kollegen, der als Sanitär arbeitet.

    Auf einer Baustelle hat ein Elektriker es fertig gebracht, aus Unachtsamkeit den Leiter statt die Erdung an die Wasserrohre anzuschliessen. Als mein Kollege später die Armaturen im Badezimmer anbringen wollte, hatte er auch eine riesen Portion Glück.

    Dummerweise hatte er durch den Strom eine heftige Zuckung und die landete ein Stockwerk tiefer im Gesicht des Elektrikers.

    Erinnert mich daran als ein Kunde anrief weil seine Druckmaschine nicht lief. Als Techniker wurde mir der Auftrag zuteil. Sicherungen kontrolliert, alles gut. Maschine angefasst und einen Meter weiter hinten auf dem Hintern gelanded. Der Kunde hat sich ein Verlängerungskabel "gebastelt" und dabei eines der stromführenden Kabel mit der Erdung verwechselt. Geflucht, den Kunden zusammengestaucht, Verlängerungskabel aus dem Wagen geholt und bewiesen dass die Maschine läuft und sein Talent als Stromer Mist ist.

  • Der Kunde hat sich ein Verlängerungskabel "gebastelt" und dabei eines der stromführenden Kabel mit der Erdung verwechselt....

    Wahnsinn, diese Dummheit hätte dich das Leben kosten können!!!!=O

  • Na dann darf ja der Klassiker auch nicht fehlen ...


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    Schönen Abend, Transalp

    Planung ersetzt den Zufall durch den Irrtum!

  • Das kann ich so bestätigen. Als ich meine Terassenbeleuchtung angeschlossen habe, war ich bei der ersten Lampe schön bei der Sache und alles ging glatt. Bei der zweiten "wusste ich ja jetzt alles" und es ging doppelt so schnell. Dafür hab ich beim Leuchtmittel reinschrauben dann gleich eine geballert bekommen, weil ich das Gehäuse unter Strom gesetzt hatte. Merke: Elektrik nur bei voller Konzentration.


    So, ich geh jetzt in die Garage und mach da die Elektroinstallation (Steckdosen, Schalter, Lampen) endlich fertig :grinning_face_with_smiling_eyes:

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Das Problem bei den Selbermacher-Elektrikern ist häufig, dass elementare Grundregeln missachtet werden. Beispiel Montage eines Netzsteckers an eine Leitung:

    - Wie wird die Leitung "entmantelt" (also die Adern freigelegt)? Mit einem Cutter (der die Isolation der Adern gleich mit anschneidet oder durchtrennt) oder einem Abmantlungswerkzeug?

    - Wie werden die Adern abisoliert? Mit einem Abisolierwerkzeug oder mit Messer/Kombizange (wo gleich ein paar Drähte der Litze abreissen und weitere angeritzt werden)?

    - Werden Ader-Endhülsen verwendet? Mit oder ohne Isolationskragen? Wie werden die Hülsen verpresst? Mit einfacher Endhülsenzange, einem Presswerkzeug oder einfach mittels festdrehen der Schraubklemme?

    - Welche Ader muss länger als die anderen beiden sein? Und warum? Lösung: die Schutzleiter-Ader: "Schutzleiter von Anschlußleitungen ortsveränderlicher Betriebsmittel müssen so lang sein, dass sie beim Versagen der Zugentlastung als letzte Leiter beansprucht werden."

    - Zugentlastung: wie weit muss die Zugentlastung angezogen werden? Warum taugt ein Kabelbinder nicht als Zugentlastung? Lösung: viele Kabelbinder zerfallen mit der Zeit und fallen dann einfach ab, ausserdem schützen sie nur ungenügend, da man die Leitung ins Gehäuse reinschieben kann, eine echte Zugentlastung ist auch eine "Schubentlastung"


    Grüsse

    Tom

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