Israel - Angriffe der Hamas mit Raketen

  • Hoffen wir mal das es nicht ins Unermässliche eskaliert.


    was ich sehr beeindruckend finde ist die Fähigkeit von Iron Dome doch recht viele Raketen der Hamas abzufangen. Das System scheint ja auch von der Abwehrführung sehr "agil" zu sein. Recht beeindruckende Bilder in den eingebtten Videos in diesem Artikel:


    https://www.zerohedge.com/geop…as-operation-early-stages


    Ich hoffe nur das sich das halbwegs schnell wieder beruhigt in den nächsten Tagen. Die nächste Intifada braucht die dortige Region zur Zeit genauso wie einen dicken Pickel am Hintern. Da kann jeder Tropfen das gesamte Pulverfass des Nahen Ostens zur Explosion bringen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Da kann jeder Tropfen das gesamte Pulverfass des Nahen Ostens zur Explosion bringen.

    Naja, die Beziehungen Israels in die arabische Welt sind so gut wie selten zuvor. Die Palästinenser sind hingegen isoliert wie selten zuvor. Syrien ist als staatlicher Akteur effektiv ausgeschaltet. Die US-Regierung unter Biden hat noch keine echte Nahoststrategie gefunden, aber wenn, dann wird diese nicht so israelfreundlich sein wie unter Trump. Wenn man israelischerseits Pflöcke einschlagen will, ist jetzt doch ein guter Zeitpunkt.


    Aber stimmt: Technisch sehr beeindruckende Nahbereichs-Raketenabwehr.

  • Die Türkei und den Iran sollte man genau beobachten. Denen war die Annäherung der arabischen Welt an Israel ein großer Dorn im Auge.

    Eine Gelegenheit für Erdogan mit harscher Außenpolitik von seinen multiplen internen Problemen abzulenken.


    Und für Sleepy Joe kann das ein echter Zerreissakt werden mit seiner dünnen Mehrheit und einigen sagen wir mal vorsichtig "Israel kritischen" Abgeordneten in seinen Reihen.

  • Iran stand als persisch-schiitischer Staat schon immer in Konflikt mit den arabisch-sunnitisch dominierten Kräften. Die Türkei würde gerne stärkeren Einfluss in der Region gewinnen, trifft dort aber auf starke Platzhirsche. Da bieten sich die Palästinenser als ansonsten von allen verlassene Gruppe an, die man mit vielen billigen Worten unterstützen kann.

  • Technisch sehr beeindruckende Nahbereichs-Raketenabwehr.

    In der Tat. Allerdings auch ganz schön teuer. Pro Abschuss einer angreifenden Rakete rund 100.000 Dollar, da üblicherweise zwei Tamir-Abfangraketen auf eine angreifende Rakete gefeuert werden, der Stückpreis einer Tamir wird mit 40.000 bis 50.000 Dollar angegeben.

    Dagegen kostet die Herstellung eines iranischen Nachbaus der russischen Grad-Rakete ("Katjuscha"), die wie eine klassische Artilleriegranate ungesteuert fliegt, wohl um die 1.000 Dollar. Laut einem Artikel der Jerusalem Post aus dem Jahr 2012 kostet es die Hamas rund 10.000 Dollar, bis so eine Rakete im Gaza-Streifen angeliefert ist. Der JP-Artikel bemüht sich, darzustellen, dass die Tamir-Raketen mit steigenden Stückzahlen deutlich günstiger werden (angeblich 5.000 Dollar pro Stück) und dass man auf diese Weise den Hamas-Terrorismus finanziell aushungern könne (Katjuscha 10.000 Dollar vs. 2x Tamir für 5.000 Dollar). Ich halte das allerdings eher für Mutmach-Propaganda an der israelischen Heimatfront. Israel wurde bei der Entwicklung und Einführung von Iron Dome von den USA massiv finanziell unterstützt. 15 Systeme (Radar + Mehrfachwerfer) soll Israel im Einsatz haben, Stückpreis pro System 50 Mio. Dollar. Ein System hat 20 Tamir-Raketen und kann bis zu 6 anfliegende Raketen gleichzeitig erfassen und bekämpfen. Bei 15 Systemen dürfen also maximal 90 Raketen zeitgleich heranfliegen und die Iron-Dome-Systeme müssen zudem in Reichweite sein, da ihr Radius mit 17km nicht sehr groß ist. Üblicherweise wird man mehrere ID-Systeme in der nähe einer Stadt aufstellen.


    Gestern zeigte sich auch, dass Iron Dome bei den Angriffen auf sehr kurze Distanz auf israelische Städte direkt am Gaza-Streifen nahezu wirkungslos ist, da die Zeit für die Erfassung, Anflug und Bekämpfung zu kurz ist.


    Man hat es hier mit einer asymmetrischen Bedrohung zu tun: billige ungesteuerte Raketen die zu dutzenden gleichzeitig abgefeuert werden, die dann mit sehr aufwändiger Radartechnik und teuren Abwehrraketen bekämpft werden müssen. Immerhin spricht Israels Armee von einer Erfolgsquote von 90%.

    Problematisch wird es, wenn mehr Raketen angreifen, als gleichzeitig abgewehrt werden können oder wenn die Angriffe in Wellen kurz nacheinander erfolgen und die ID-Systeme noch nicht wieder aufmunitioniert wurden. Auch kann eine einzelne ID-Batterie bislang nur Raketenangriffe aus einer Richtung abwehren, wenn Angriffe gleichzeitig von zwei oder mehr Seiten erfolgen, ist das System überfordert.


    Vom Iran weiss man, dass dort an gesteuerten bzw. lenkbaren Versionen gearbeitet wird d.h. GPS-gestützte oder mit einem Inertialnavigationssystem ausgestattete Raketen, die aktiv auf ein Ziel zusteuern können. Diese Raketen würden dann eine komplett neue Bedrohung darstellen, da sie keine vorhersagbare ballistische Flugbahn haben, wie es bei den Katjuschas nach Brennschluss ihres Triebwerk der Fall ist, die fliegen dann mehr oder weniger exakt eine Parabelbahn, wie ein geworfener Stein. Hat man Position und Kurs der Rakete mal per Radar erfasst, kann man die restliche Flugbahn berechnen und die Abwehrrakete an die richtige Stelle schicken. Das geht auf Kurzdistanz auch mit automatischen Kanonen, wie dem MANTIS-System, man baut einen Splitterhagel in der Flugbahn auf, in den die angreifende Rakete hineinfliegt und zerstört wird.

    Eine gelenkte Rakete könnte z.B. stellenweise sehr tief fliegen und erst unmittelbar vor dem Ziel aufsteigen und dann von oben angreifen. Das wäre mit Iron-Dome und seinem bodengestützten Radar dann kaum noch abzufangen, da müsste man dann den Luftraum aus der Luft überwachen (a la AWACS), was sehr teuer und aufwändig ist.


    Man darf gespannt sein, was bei diesem Wettrüsten noch alles auf uns zukommt. Primitve ballistische Raketen können mit "Spielzeugelektronik" wie der Lageregelung und Navigation aus Quadrokopter-Drohnen in kaum noch abwehrbare Waffen verwandelt werden. Der Aufwand zur Bekämpfung steigt da schneller als der Aufwand, die Katjuschas aufzurüsten.


    Grüsse

    Tom

    Einmal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • Technisch ist das natürlich immer ein Wettlauf. Da werden sich beide Seiten weiter Gedanken machen. Wenn Steuerelektronik verbaut ist, wird dafür wiederum gerichtete Energie interessanter. Die hat außerdem den Vorteil, dass die Betriebskosten pro Schuss in den Centbereich absinken. Ich denke nicht, dass auf der rein waffentechnischen Ebene eine Seite auf Dauer die Oberhand gewinnen wird. Aber das ist auch nur ein eher untergeordneter Aspekt eines Problems, das letztlich auf strategischer, politischer und geostrategischer Ebene bearbeitet wird, und das vermutlich noch sehr, sehr lange.

  • Ich lese grad das letztes Jahr erschienene Buch "V2" von Robert Harris, das in London während des 2. Weltkriegs spielt, als die Deutschen ein Zeit lang täglich London und andere Städte mit A4-Raketen unter Beschuß genommen hatten. Militärisch bedeutungslos (in einer Szene brüstet sich ein Vertreter des britischen Bomber Command in einer Lagebesprechung, dass man jede Nacht zehn Mal mehr Deutsche durch Bombardierung töten würde, als alle V2s bislang Engländer getötet hätten). Aber die psychologische Wirkung war erheblich, der brit. Regierung war bewusst, dass es keinen Schutz gegen diese Raketen gibt, wenn sie erst mal in der Luft waren, dass es keine Vorwarnzeit gab, weil die Raketen mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit eintrafen und sie jederzeit überall im Stadtgebiet einschlagen können. Ausserdem haben die sehr tiefen Explosionskrater teilweise ganze Straßenzüge unbewohnbar gemacht, im Buch wird von 150.000 zerstörten oder zumindest nicht mehr bewohnbaren Wohnungen gesprochen und dass die dadurch ausgelöste "homelessness" sich zu einem massiven Problem auswächst.


    Der von Bärti verlinkte zerohedge-Artikel und die dort verlinkten Videos lassen ja schon erahnen, dass das kein Spiel ist und für Angst und Schrecken in der Bevölkerung sorgt.


    Eine raffinierte Version eines Raketenwerfers - integriert in die Pritsche eines Kleinlasters -zeigt der Artikel bei TheDrive über einen mutmaßlich iranischen Angriff am 3. März 2021 auf eine irakische Luftwaffenbasis, die von US-Kräften genutzt wird. Ein anderer Artikel von TheDrive zeigt ein Video einer amerikanischen Drohne, die einen mehrfachen Raketenanngriff auf die selbe Basis am 8. Januar 2020 filmte, ironischerweise wurde die Drohne von der angegriffenen Basis aus gesteuert und das Video endet noch bevor alle Raketen einschlugen, weil eine Glasfaser-Datenleitung zu einem Satellitenterminal auf der Basis zerstört wurde.

    2 Mal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • Aber die psychologische Wirkung war erheblich, der brit. Regierung war bewusst, dass es keinen Schutz gegen diese Raketen gibt, wenn sie erst mal in der Luft waren, dass es keine Vorwarnzeit gab, weil die Raketen mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit eintrafen und sie jederzeit überall im Stadtgebiet einschlagen können.

    Das ist damals wie heute Sinn und Zweck dieser Art der "Kriegsführung". Es geht nicht darum, Gelände zu gewinnen, Menschen zu töten oder Sachwerte zu zerstören. Die letzten beiden Auswirkungen werden als Mitnahmeeffekte billigend in Kauf genommen. Grundsätzlich geht es aber nur darum, Terror auszuüben und die Zivilbevölkerung zu zermürben. Denn wer beinahe zu jeder Tages- und Nachtzeit überall damit rechnen muss, dass ihm so eine Murmel auf die Rübe knallt, der wird von seiner Regierung irgendeine Form der Handlung gegen diesen Terror erwarten. Und wenn die Regierung diesem Terror kein dauerhaftes Ende setzen kann, dann wird sie die längste Zeit im Amt gewesen sein. Damals wie heute.


    Jene, die diese Art von Terror ausüben, damals wie heute war das nichts anderes, spekulieren natürlich darauf, dass die Regierung, die dieserart unter Druck gesetzt werden soll, entweder sich auf eine Kapitulation einlässt oder doch zumindest auf einen Waffenstillstand. Natürlich mit entsprechenden Konzessionen in Richtung derjenigen, die diesen Terror ausüben.


    Als Prepper hat man in so einem Szenario wahrscheinlich wenig Möglichkeiten, außer, mit einem entsprechenden EDC auf zum Beispiel Verletzungen durch umherfliegende Trümmer gewappnet zu sein. Ich gehe mal davon aus, dass die Menschen, die in solchen Regionen leben, ihre Gründe haben werden, warum sie nicht in friedlichere Regionen des Landes ziehen. Daher stellt sich eigentlich nur die Frage, wie man mental/psychologisch mit dieser anhaltenden Belastung umgeht und wie man sein tägliches Gepäck für zum Beispiel den Weg zur Arbeit so gestaltet, dass man nicht völlig aufgeschmissen ist, wenn so ein Raketenangriff mal wieder für etwas mehr Chaos als sonst sorgt.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Evtl. könnte dieser Konflikt noch etwas auslösen das unsere im Tgl. Leben genutze GPS basierte Technik unbrauchbar macht. ( Navi`a ,Garmin Postitionsbestimmer und ähnliches, SOS-Tracker ect., GPS Vermessungen, GPS gesteuerte Maschinen in der Landwirtschaft )


    Wenn man erkennt das das GPS System -das ja in der Hand der USA liegt- von irgendwelchen Terrorkräften gegen eigene Ziele bzw. USA-befreundeter Nationen gerichtet wird könnte das eine zumindest temporäre Abschaltung provozieren...

    Mein Bauchgefühl sagt mir das man dort sicher schon an einer Art " Military - Mode" arbeitet um die GPS Daten von den Satelliten nur noch "verschlüsselt" raussendet. Also per Mausklick : GPS aus.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • GPS Aus mit Verschlüsselung gab es schon (bzw. es gab nur hohe Präzision mit Schlüssel). Jetzt sind aber Systeme wie GLONASS, Galileo und Beidou auch von gängiger Hardware zu empfangen. Da helfen dann nur Störsender. Das wäre aber relativ lokal. Mit guten Antennen (lagegeregelte Rakete, Antennenarray in der Hülle mit Öffnung nach oben) könnte man vielleicht da auch noch dagegen arbeiten. Wenn man schaut was im Bereich der Amateurraketen inzwischen möglich ist, ist es nur eine Frage der Zeit bis Trägheitsnavigation, TERCOM usw. ausreichend genau nachgebaut werden. Die Technik ist über 60 Jahre alt. Für Punktziele sind die Hürden immer noch hoch, aber einen Innenstadtbereich treffen und dabei ohne ballistische Flugbahn auskommen, das ist keine Geheimwissenschaft mehr.

  • Hier gehts jetzt um Raketentechnik? Aber das Thema ist noch größer...


    Auch wenn mir in den letzten tagen die berichte hierzulande in TV und Zeitung aufgefallen ist, das die Lage da aktuell "wieder" besonders ist, ist es wie mit vielem, es ist weit weg um das zu verstehen. Versteht mich nicht falsch, ich meine nicht emotional. Sondern ich kenne mich da nicht aus, ich kenne niemanden von dort und ich war da noch nie in der Gegend. Ich habe tatsächlich gegooglet, wer da jetzt wie mit wem, woher und warum sich nicht "gut versteht". Politik, Militär, Religionsgemeinschaften, Staaten, Topografie... Was da alles hintersteckt ist schon negativ eindrucksvoll.


    Was dort Religonsmässig abgeht, hatte man mal in der Schule gehört. Sicher, man kennt welche die aus touristischen Zwecken schon mal in Bethlehem und Jerusalem war. Vom Normalen Israel kenn ich aber auch nichts außer die historische Bedeutung. Corona sollen die ganz gut im Griff haben, aber politische Demonstrationen gibt es aktuell auch häufig.


    Könnte es hier nicht auch um dem Zivilschutz und um Vorsorge gehen? passend zum Forum. Wie geht die Bevölkerung aktuell damit um? Welche Maßnahmen gibt es um sich zu schützen? Was wird denen "beigebracht". Die Leute kennen den Ernstfall und Bedrohung von Notfällen, eventuell Energieausfällen und medizinischen Notfällen,...

    Gruß David

  • ich hab insgesamt 2 x freiwillig im Kibbuz gearbeitet für jeweils 6 Wochen. Da gibt es in jedem Schutzbauten und dir wird eingebläut wo die sind von Anfang an. Ich war in Bror Chail und "unser" Bunker war ca. 130m vom Schlafhaus entfernt. Ich durfte in der Zeit (ist schon etliche Jahre her) dort 3 Alarme miterleben, da bist du mit allen wirklich am Rennen obwohl du von der Feldarbeit wie tod im Bett einfach nur pennen willst. Ist nicht lustig. Sonst wird dir beigebracht dich bei der Feldarbeit oder beim Orangenpflücken platt wie eine Wanze auf den Boden zu pressen wenn die Sirenen losgehen. Die Entfernung zum Bunker ist dann zu groß um sich da noch in Sicherheit zu bringen. So muss irgendwie das Gefühl im 2WK für die Zivilbevölkerung gewesen sein. Toll war wie entspannt die Israelis mit der Bedrohung umgegangen sind, vermutlich auch viel Gewöhnung mit dabei.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Könnte es hier nicht auch um dem Zivilschutz und um Vorsorge gehen? passend zum Forum.

    Du hast sicher Recht. Man sollte das Thema mal von der Seite her beleuchten wie uns das in Mitteleuropa betreffen kann was dort abgeht.


    Etwas Sorge macht mir die Tatsache das es in einigen Städten in D schon zu gewalttätigen Demonstrationen gekommen ist bzw. die Polizei massiv einschreiten musste um wütende Menschenmengen aufzulösen.

    Wenn die Brennenden Israel-Fahnen nur der Anfang sind bzw. sich die Dinge in Richtung etwaiger Einsätze von Sprengstoff und Schusswaffen verlagern ?

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Ja, da kann und soll man sicher anschauen. Tendenziell dürfte der anti-israelische Bereich hinsichtlich Gewaltbereitschaft bei uns überwiegen.

    gefährdete Orte: Synagogen, Kulturzentren, Museen. Privatwohnungen nur vereinzelt, aber auch nicht ausgeschlossen.

    Wirkmittel: von Schmierereien über Glasbruch, Brandsätze bis hin zu Sprengstoff und Schusswaffen ist alles denkbar, letztere sicher seltener als erstere. ABC jetzt eher nicht akut, einen Notbehelf hat eh jeder heute in der Tasche.

    Akteure: ganz gemischt, Palästinenser als direkt Beteiligte, sonstige radikalislamistische, durchaus auch ein eingeschränkter Kreis aus dem linken Milieu und auch der rechtsextreme Bereich kann vorkommen.

    Was kann man tun?

    - Augen auf und schauen was mögliche Ziele in der Umgebung sind, gegebenenfalls Abstand halten. Aber man braucht es auch nicht übertreiben, also Vorbeilaufen oder fahren sehe ich nicht als großes Risiko, eine Stunde Bushaltestelle direkt vor einem gefährdeten Objekt vielleicht schon. Also ein Produkt aus Gefährdung und Aufenthaltsdauer.

    - wenn man einen Gefährdungspunkt bei sich selbst sieht: EDC auf ausreichend EH Material prüfen

    - zumindest in München ist eine große Parkgarage in direkter Nachbarschaft, die wäre sicher auch gesperrt wenn es zu einem größeren Zwischenfall kommt. Wenn das persönlich relevant ist und die Strecke weit geht es in Richtung GHB.


    Für mich selbst ändert sich nichts, keine relevanten Ziele in der Umgebung, kann bei Anderen aber auch anders aussehen.

  • Apfelbaum

    • EDC: Everyday carry, also was man immer so dabei hat
    • EH: Erste Hilfe Materialien
    • GHB: Get Home Bag, alles was hilft es in einer Notsituation nach Hause zu schaffen

    I feel a disturbance in the force...

  • was ist EDC, EH und GHB?

    EDC = Every Day Carry, also Krams, den du jeden Tag und immer und überall mit dir rumschleppst. Gibt auf Youtube teils ziemlich schräge, abgefahrene Typen, die da ihr EDC vorstellen. Je weiter du nach Westen (von Deutschland aus betrachtet) du auf diesem Globus gehst, desto abgefahrener wird das. Bis hin zu bleihaltigen Meinungsverstärkern und Abstandhalter für die Faust.


    EH = Die gute alte Erste Hilfe. Wobei hier in so einem Szenario die Erste Hilfe Ausrüstung hinsichtlich Wunden durch Schusswaffen und/oder Explosivmittel überprüft werden sollte. Das bringt aber nur etwas, wenn man weiß, wie man solche Wunden wenigstens notdürftig fachgerecht versorgt. Wenn man nicht weiß, wann und wie man beispielsweise ein Tourniquet sinnvoll und korrekt einsetzt, kann man vielleicht eines dabei haben, sollte aber eher hoffen, dass jemand in der Nähe ist, der damit umgehen kann.


    GHB = Get Home Bag, also eine Tasche oder ein Rucksack mit Krams, um "von irgendwo wieder nach Hause" zu kommen. Das kann einfach nur ein Geldbeutel mit der Monatskarte und etwas zusätzlichem Bargeld und der EC-Karte sein. In der Zeit, als ich regelmäßig quer durch Hamburg in den Speckgürtel pendelte mit dem ÖPNV hatte ich immer einen Rucksack dabei, in dem neben den oben erwähnten Bargeld und der Monatskarte zusätzlich mindestens ein gutes Buch, ein Akkupack mit Ladekabel fürs Smartphone sowie etwas Essen und Trinken drin war. Denn die S-Bahn nach Hause fiel einigermaßen oft komplett aus, so dass ich entweder den Schienenersatzverkehr in Anspruch nehmen musste (der auch gerne mal eine Stunde brauchte, bis er anlief und man dann einen Bus oder ein Taxi abbekam, ohne das Gefühl zu haben, totgetreten zu werden) oder lief die restliche Strecke nach Hause.


    Auch beim GHB gibt es bei Youtube Vorstellungen von solchen Konzepten. Wie beim EDC: he weiter nach Westen, desto eher hat man das Gefühl, dass es sich eher um Ausrüstung für einen Trip durch den gefährlichen (Großstadt-) Dschungel handelt und entsprechend eine komplette Campingausrüstung dabei ist...


    Hier im Forum wirst du in Sachen EDC und GHB sicherlich auch fündig werden. Da würde ich mich eher auf die Ratschläge unserer Forenkollegen verlassen. 😉😊

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • danke!

    Bei mir ist das alles denke ich im Normalbereich.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Dinge wie EDC und GHB sollte auch immer wieder mal überdacht und der aktuellen Situation angepasst werden.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Wir hatte letzte Jahr, als ein bisschen Corona-Flaute war, einen Ersthelferkurs, den einer gemacht hat, der wohl ein Israel-Fan war.


    Jedenfalls kann man von solchen Gegenden einiges über Erste Hilfe lernen.


    Ich habs mir jetzt doch nicht angeschafft, aber ein Tourniquet hat da wohl (angeblich) jeder dabei, und zwar eins, das man mit einer Hand anwenden kann (falls es die andere abgerissen, oder schwer verletzt hat). Ich hab eine Weile ernsthaft darüber nachgedacht, so ein Ding in mein EDC zu stecken, ... war mir dann doch zu viel Platz "verschwendet" für die Wahrscheinlichkeit, dass ich es brauche. Ist aber eine gute Gelegenheit nochmal darüber nachzudenken, wenn hier die Proteste auch mal eskalieren sollten, falls die Wahlergebnisse für die Extremisten der einen Seite zu weit in die Richtung der anderen Seite ausschlagen...


    Also kurz: Man kann auch hier was fürs eigene Prepping lernen: Erste Hilfe in Krisensituationen z.B.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem