Israel - Angriffe der Hamas mit Raketen

  • Dinge wie EDC und GHB sollte auch immer wieder mal überdacht und der aktuellen Situation angepasst werden.

    Früher hatte ich Ersatzwindeln, Feuchttücher, Heftpflaster und -im Ernst- Klammerpflaster dabei. Heute gehe ich nicht mehr ohne Ersatzmasken und Isoprop aus dem Haus. Die Zeiten ändern sich.

    Klammerpflaster habe ich immerhin 2 mal gebraucht.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Ich habs mir jetzt doch nicht angeschafft, aber ein Tourniquet hat da wohl (angeblich) jeder dabei, und zwar eins, das man mit einer Hand anwenden kann (falls es die andere abgerissen, oder schwer verletzt hat).

    Ist aber eine gute Gelegenheit nochmal darüber nachzudenken, wenn hier die Proteste auch mal eskalieren sollten, falls die Wahlergebnisse für die Extremisten der einen Seite zu weit in die Richtung der anderen Seite ausschlagen...

    Willst du damit sagen, dass in Israel viele ein Tourniquet dabei haben? Das macht die besch..... Situation dort noch greifbarer.

    Nachdenken ob die Situation hier mit Anschlägen noch schlimmer wird......will ich gar nicht, sollte ich aber.

    Mir langt immer noch der Münchner Attentäter, wo ich nur ganz am Rande betroffen war und eigentlich gar nicht in Gefahr. Aber das langt.

    Ich bin nicht kriegsgeeignet.

    Mein Arbeitsplatz ist mal in die Luft geflogen. Aber da konnte ich gut reagieren und zum Fenster raus. Das ist ok, das kommt normalerweise nicht vor. Aber Attentate, Bomben das ist eine andere Liga.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Die Tourniquet-Diskussion hatten wir hier vor Jahren schon mal recht intensiv, meine ich. Ich war damals aus Survivalsicht nicht 100% überzeugt davon, da das Tourniquet ja ein Werkzeug zum Abbinden von stark blutenden Verletzungen ist. Damit kann man zwar akut einen lebensbedrohlichen Blutverlust stoppen, dem Patienten hilft das aber nur, wenn die Rettungskette danach sehr schnell und sehr professionell arbeitet und der Patient nach kürzester Zeit vor einem Gefäßchirurgen auf dem OP-Tisch liegt, der die verletzten Blutgefäße repariert und die Blutung stillt. Selbstheilung gibt es da nicht, das sollte man wissen. Ein TQ ist kein besserer Druckverband, sondern eine Schraubzwinge, um knochennahe Arterien abdrücken zu können.


    Mittlerweile hat sich das Tourniquet aber durchaus etabliert und die Patientenversorgung ist heute auch noch nach einem stundenlang angelegten TQ möglich. Und da die Gefahr stark blutender Verletzungen durch Explosionswirkungen u.ä. leider auch im zivilen Leben (Terroranschläge) größer geworden ist, bin ich heute ein absoluter Befürworter von TQs in der Erste-Hilfe-Ausstattung. In den First-Responder-Bags der Helfer-vor-Ort sind sie mittlerweile üblich.


    Hier ein ganz guter Artikel aus der "Deutschen Apothekerzeitung": Ein rettendes Band

    Zitat:

    "Gerade Berichte aus der Versorgung der Terroropfer von Paris haben gezeigt, dass Tourniquets in der breiten Fläche und in einer großen Anzahl vorgehalten werden müssen. Ob dies, ähnlich wie bei den halbautomatischen Defibrillatoren der Laienhilfe (AED), im Public Access möglich ist, mag bezweifelt werden. Nach Terroranschlägen würden Terroristen nur darauf warten, dass Menschen aus der Deckung kommen, um Tourniquets zu besorgen.Viel wichtiger ist der Ansatz der Forderung, dass Tourniquets, wie halbautomatische Defibrillatoren auch, zum Bestandteil der Laienausbildung werden und vielleicht auch Einzug in PKW- und Betriebsverbandskästen finden. Der Fachbereich Erste Hilfe der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft fordert seine Mitgliedsunternehmen auf, überall dort, wo Arbeitnehmer einer großen Gefahr von bedrohlichen Ex­tremitätenverletzungen ausgesetzt sind, Tourniquets vorzuhalten und die Handhabung in die Erste-Hilfe-Ausbildung zu integrieren. Die Polizei in Baden-Württemberg rüstet derzeit das Spezialeinsatzkommando (SEK), mobile Einsatzkommandos (MEK) und Streifenwagen für den Terrorfall mit einer großen Anzahl an Tourniquets, Oro- und Nasopharyngealtuben und weiterem Equipment aus, um für Terrorfälle gewappnet zu sein. Paris hat gezeigt, dass zu wenig Tourniquets vorgehalten wurden – nahezu alle Einsatzkräfte kamen ohne Gürtel aus dem Einsatz, weil sie improvisieren mussten."

  • Willst du damit sagen, dass in Israel viele ein Tourniquet dabei haben? Das macht die besch..... Situation dort noch greifbarer.

    Nachdenken ob die Situation hier mit Anschlägen noch schlimmer wird......will ich gar nicht, sollte ich aber.

    Mir langt immer noch der Münchner Attentäter, wo ich nur ganz am Rande betroffen war und eigentlich gar nicht in Gefahr. Aber das langt.

    Ich bin nicht kriegsgeeignet.

    Mein Arbeitsplatz ist mal in die Luft geflogen. Aber da konnte ich gut reagieren und zum Fenster raus. Das ist ok, das kommt normalerweise nicht vor. Aber Attentate, Bomben das ist eine andere Liga.

    So ist es. Vermutlich die meisten hier und die man in echt kennt, leben so, dass man sich da keine Gedanken drüber machen muss. Das kann man als "luxus" ansehen. Passieren kann überall was, aber eher von "verrückten" Einzeltätern aus welcher "Motivation" auch immer. Dort sind es aber Militär und ähnliche gruppen?

    Sicher kenne ich welche die welche kennen die als Touristen schon mal in Israel waren. Aber die Ereignisse kann man nicht auf die Eigene Umgebung vergleichen oder? Ich meine wie gesagt kenn ich die Gegend nur aus Religionsunterricht von Früher und von Google maps mit ein paar Fotos. Keine leute von dort und Politik, Mentalität, Brauchtum, Religion, Wirtschaft... auch nicht. Dahingehend kann ich also nichts beitragen. ... Wenn man das jetzt als Anlass nimmt daran zu denken was wäre wenn sowas "hier" passiert. Gruppen die randalieren und mit schweren Waffen kommen und das über eine "normale" gewalttätige Demonstration oder einen einzelnen Anschlag drüber hinaus geht ist das trotzdem irgendwie fremd. ... Ok, nen Plan zu haben wenn man mit kritischer Infrastruktur oder Politischen und Religiösen Orten zu tun hat wo potentiell eher was passieren kann, also in Großstädten, dann kann man sich mal Gedanken machen... (Auf die Gefahr hin das es off Topic wird)


    Wobei etwas doch schon mal zu dem Thema gehört: Ich hatte mal eine Vorlesung eines Unfallchirurgien eines Uni Klinikums aus NRW der auch in Tel Aviv gearbeitet hat. Da ging es darum in Zukunft medizinisches Personal hierzulande taktisch zu Schulen weil die Verhaltensweisen am "Unfallort" und die Versorgung doch etwas anders ist als bei einer Erkrankung oder beim Autounfall. Der hat auch unschöne Bilder gezeigt von Anschlagsorten und wie Rettungsdienst und Polizei dort handeln. Wie deren Einsatzregelabläufe organisaiert sind. Wie muss sich ziviles Rettungsdienstpersonal verhalten? usw...

    Gruß David

  • Da ging es darum in Zukunft medizinisches Personal hierzulande taktisch zu Schulen weil die Verhaltensweisen am "Unfallort" und die Versorgung doch etwas anders ist als bei einer Erkrankung oder beim Autounfall.

    "Second hit" ist gerade nach den Pariser Anschlägen vor einigen Jahren auch bei uns in Deutschland mehr und mehr ins Bewusstsein der Rettungsdienste vorgedrungen.


    Das geht sogar soweit, dass man Rettungsmittel je nach Szenario nicht mehr zentral an einem Rettungsmittelhalteplatz sammelt (und so zu einem "lohnenden Ziel" für nachfolgende Anschläge macht), sondern eher dezentral.


    Für Ersthelfer ändert sich bei solchen Situationen natürlich auch die Lage grundsätzlich. Entgegen des ersten impulses, zu den Opfern eines Anschlages zu eilen, um zu helfen, muss man hier künftig sehr viel stärker das Bewusstsein für Selbstschutz und Eigensicherung schaffen. Könnte aber in einer Gesellschaft schwierig werden, die eher auf Spaßgesellschaft ausgelegt ist, aber Feuerwaffen aller Art allenfalls aus dem Kino kennt. Und wieviel irgendwelche Actionszenen in Kinofilmen mit der Realität zu tun haben, wissen wir ja alle... 🙄

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Die Tourniquet-Diskussion hatten wir hier vor Jahren schon mal recht intensiv, meine ich. [...]

    Hier ist das Tourniquet CAT (7.Gen.) im Moment im Angebot.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • "Second hit" ist gerade nach den Pariser Anschlägen vor einigen Jahren auch bei uns in Deutschland mehr und mehr ins Bewusstsein der Rettungsdienste vorgedrungen.


    Das geht sogar soweit, dass man Rettungsmittel je nach Szenario nicht mehr zentral an einem Rettungsmittelhalteplatz sammelt (und so zu einem "lohnenden Ziel" für nachfolgende Anschläge macht), sondern eher dezentral.


    Für Ersthelfer ändert sich bei solchen Situationen natürlich auch die Lage grundsätzlich. Entgegen des ersten impulses, zu den Opfern eines Anschlages zu eilen, um zu helfen, muss man hier künftig sehr viel stärker das Bewusstsein für Selbstschutz und Eigensicherung schaffen. Könnte aber in einer Gesellschaft schwierig werden, die eher auf Spaßgesellschaft ausgelegt ist, aber Feuerwaffen aller Art allenfalls aus dem Kino kennt. Und wieviel irgendwelche Actionszenen in Kinofilmen mit der Realität zu tun haben, wissen wir ja alle... 🙄

    Danke für die fachliche Zusatzerklärung. Davon habe ich auch schon gehört, das manche so drauf sind das zu planen, während Helfende schon da sind. Ich habe keinerlei medizinische Ausbildung, aber in Erste Hilfe Kursen wird das mit dem Abbinden wieder am Rande erwähnt und im zivilen Alltag kann man das zum Beispiel bei Maschinenunfällen auch gebrauchen das Wissen. Eigenschutz ist aber auch wichtig. Hauptsache jeder macht regelmäßig nen normalen Erste Hilfe Kurs. ... Das passt noch zum Thema, weil die Frage war in wie weit die Situation in Israel in Sachen Vorsorgebewusstsein der Bevölkerung ist.

    Gruß David

  • Hier ist das Tourniquet CAT (7.Gen.) im Moment im Angebot.

    Eines zu haben ohne zu wissen, wie es funktioniert, ist trügerische Sicherheit.


    Lieber erst einen Kurs machen und dann eines kaufen. Oder besser zwei, da eines für den Oberschenkel oft nicht reicht.

    Und genau das lernst ein Teilnehmer in Kursen. Und noch mehr.

    Wie anwenden, wann anwenden, wie kontrollieren, wie bei sich führen. Und wie sehr so ein Ding weh tun kann...