Bibertal: Trinkwasser verunreinigt - abkochen reicht nicht

  • Hallo Forengemeinde.


    Gerade bin ich über einen Artikel gestolpert in dem gemeldet wird das in der Nähe von Günzburg das Trinkwasser verunreinigt ist. Weder Waschen und duschen noch trinken auch nach dem Abkochen sind möglich.

    Es sollen sich E-coli-Bakterien, Enterokokken und Pseudomonas aeruginosa darin befinden.


    Ist es wirklich möglich dass diese Bakterien das kochen überleben oder geht man nur davon aus dass die Bevölkerung das Wasser nicht lange genug abkocht? Würd Mikropur etc. etwas ändern?




    Hier der Link:
    https://www.merkur.de/bayern/g…fahr-zr-90578129.amp.html


    Gruß Gummiente

  • Alle 3 Keime lassen sich durch Abkochen beseitigen.

    Ich denke mal, dass die Behörden wollen, dass niemand mit dem Wasser überhaupt in Kontakt kommt.

    Jemand zapft Wasser, kocht es ab. Ergebnis: Das abgekochtes Wasser ist völlig ok, aber an die Finger ist Wasser gespritzt, das nicht abgekocht wurde. Und dann fasst derjenige sich in den Mund.....

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • E. coli und Enterokokken deuten auf Verunreinigung mit Fäkalien hin. P. aeroginosa ist ein sehr häufig vorkommender robuster Keim, der auch gerne in Krankenhäusern lebt und gegen etliche Antibiotika resistent ist. https://flexikon.doccheck.com/de/Pseudomonas_aeruginosa


    Das mit der zulässigen Klobenutzung wundert mich - es wird mit der Klospülung ja eine gewisse Verwirbelung erreicht, man könnte durchaus Aerosole einatmen. Und Leute mit geschwächter Abwehr sind sehr empfänglich dafür.


    In Anbetracht dessen, dass solche Keime auch in Waschbecken, Wasserleitungen usw. eine Zeit leben können, würde ich nach dem Befall, also wenn alles wieder freigegeben ist, da mit Dan Chlorix rangehen und die Leitungen spülen und die Heißwasservorlauftemperatur mal hochdrehen für 2-3 Tage.

  • auf BR24 ist auch was zu finden:

    Verunreinigtes Wasser in Bibertal: Gemeinde schafft Abhilfe | BR24

    ==> auch die Fleischversorgung ist davon betroffen

    Würd Mikropur etc. etwas ändern?

    kommt wohl darauf an welches Micropur man verwendet


    wasserentkeimung mit Micropur, Aqua Clean und Certisil (jacobsencons.de)

    Micropur Classic: verhindert bakterielles Wachstum

    Micropur Forte: (mit Chlor) desinfizierende Wirkung, tötet neben Bakterien auch Viren und Protozoen ab

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • Das mit der zulässigen Klobenutzung wundert mich - es wird mit der Klospülung ja eine gewisse Verwirbelung erreicht, man könnte durchaus Aerosole einatmen. Und Leute mit geschwächter Abwehr sind sehr empfänglich dafür.

    Also beim Klobenutzen FFP2 tragen.:winking_face:

    Oder Deckel schliessen.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • und falls es jemanden interessiert was für alle "Nicht-Prepper" getan wird: Jeder bekommt 2 Liter Wasser... Morgen Abend...

    Hm, sowohl bei Merkur als auch beim BR steht, dass es eine Wasserentnahmestelle am Sportheim gibt - und an der Mehrzweckhalle verlädt die Feuerwehr Wasserkästen direkt in die Kofferräume :man_shrugging:


    Für nen Sonntag doch gar nichtmal so schlecht :thinking_face:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Ben

    Hat den Titel des Themas von „Trinkwasser abkochen reicht nicht“ zu „Bibertal: Trinkwasser verunreinigt - abkochen reicht nicht“ geändert.
  • Ich halte dieses Verhalten für einen Fehler seitens der Behörden. Das erzeugt nur unnötig Angst in der Bevölkerung. Abkochen reicht vollkommen aus, man sollte den Leuten nur mitteilen, wie man richtig abkocht.

  • Ich halte dieses Verhalten für einen Fehler seitens der Behörden. Das erzeugt nur unnötig Angst in der Bevölkerung. Abkochen reicht vollkommen aus, man sollte den Leuten nur mitteilen, wie man richtig abkocht.


    Vielleicht sind da nicht nur die Keime drin. Gegen Chemikalien hilft kein Abkochen.

  • Wie aus dem Artikel vom BR hervorgeht, hängt das offenbar mit mehreren Wasserrohrbrüchen in letzter Zeit zusammen. Das ist dann eigentlich ein eher ungewöhnlicher Fall. Zu den Abkoch-Anweisungen kommt es meistens eher dann, wenn Colibakterien während langer Regenphasen aus dem Oberflächenwasser ins Trinkwassersystem geraten sind. Dann muss eine Zeit lang abgekocht werden und an zentralen Anlagen eine Desinfektion bzw. ein Filtertausch vorgenommen werden.


    Dass hier noch andere Erreger nachgewiesen wurden, deutet darauf hin, dass nicht das Rohwasser das Problem ist, sondern dass die Erreger durch die Rohrbrüche in das schon "fertige" Trinkwasser geraten sind, vermutlich aus dem Abwassersystem. Sollte das wirklich der Fall sein, dann könnte es gut sein, dass außerdem auch Chemikalien ins Wasser gekommen sind, neben der schon erwähnten möglichen Kontamination mit den "Krankenhauskeimen" beim Duschen.


    Ist aber zugegebenermaßen aus meinem Blickwinkel erst malö Spekulation.

  • Rohrbrüche treten gerne an den Gussrohren auf, die man vor 100 Jahren verlegt hat. Je nach Bodenbeschaffenheit, kommt es zu Lochfraß von Außen nach innen und die Rohre werden dadurch an manchen Stellen so dünn, dass ein paar Druckstöße (z.B. Feuerwehr entnimmt Wasser an Hydranten) genügen und es macht knack. Wir haben in unserer 4.000-Einwohner-Gemeinde auch ein Leitungsnetz aus der Zeit um 1925 in drei Ortsteilen, die Rohrbrüche pro Jahr stiegen von unter 10 auf letztes Jahr 25 Rohrbrüche. Unser Bauhof und zwei örtliche Baufirmen schaffen die Ortung, das Freilegen und Abdichten der Schadstelle mittlerweile in Rekordzeit, weil sie leider inzwischen sehr viel Übung darin haben, nach drei Stunden ist da meist die Straße wieder (bis auf den Endbelag) wieder zu.


    Wenn man nun eine angeschlagene Abwasserleitung, die mehr Wasser neben sich als in sich führt, im Boden hat, ist das schon vorstellbar, dass es zu Verunreinigungen kommt. Dann muss aber das Trinkwasserrohr regelrech auseinandergebrochen sein, damit ein Ende drucklos wird und leerläuft, damit dann verunreinigtes Wasser überhaupt reinkommen kann. Der Schaden passiert dann, wenn man das Rohr geflickt hat: dann schiebt das frische Wasser die verunreinigte Wassermenge munter vor sich her durch das Trinkwassernetz.

  • Ich könnte mir auch vorstellen das ein Eintrag von Schmutzwasser aus der Kanalisation her im Erdreich passieren kann.

    Es wurden meist in den 1930er Jahren Frischwasser und Abwasserleitungen sehr nahe beieinander verlegt.

    Durch das Material ( Steinzeug bei Abwasser und Gussrohr bei Trinkwasser ) treten nach dieser langen Zeit oft auch unbemerkt Brüche auf.


    Man merkt das dann an den Kanalverstopfungen durch eingewachsene Wurzeln im Steinzeugrohr - dabei geht eine Menge Schmutzwasser in das Erdreich. Bei einer dicht vorbeigehenden durchgerosteten Trinkwasserleitung ist es dann nicht auszuschliessen das per Venturi-Prinzip Schmutzwasser mit in das Trinkwasser-Netz eingezogen wird. So lange es dann nicht zu einer massiven Störung kommt bleibt so ein Vorgang länger unbemerkt.


    Die Überwachung des Trinwassers in D ist grundsätzlich gut - nur sollte man langsam mal über eine Erweitwerung der Probeentnahmestellen nachdenken. Bisher wird oft nur im oder Nahe dem Wasserwerk bzw. an Hauptleitungen entnommen.

    Interessant wäre es scher auch eine Beprobung an " Endstellen" z.B. in Strassen mit altem Baumbestand durchzuführen - da wird sicherlich einiges im Argen sein.


    Z.Zt. werden ja viele Erdarbeiten für das Glasfaser Internet durchgeführt. Wenn ich da an sie Erschütterungen durch die Bauarbeiten denke wie man mit dem Wacker-Stampfer im Kabelgraben kurz über die Wasserleitungen drüberbollert...Da wird sich noch viel Guss und Steinzeug verabschieden...

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Die Probeentnahmestellen sind in der Regel immer verteilt:

    Es wird geprüft wie das Wasser das Werk verlässt UND wie es beim Verbraucher ankommt.

    Zu meiner Zeit wurden die Proben in Rathäusern, Schulen und Kindergärten entnommen, also dicht am Verbraucher.


    Ich vermute auch eine massive Vermischung mit Abwasser.


    Wenn die Leute kein Wasser entnehmen ziehen sie sich die Brühe auch nicht in die Hausverteilung.


    Es gab schon Fälle bei der ein Gülletank mit Wasser aufgefüllt wurde und wegen Druckschwankungen das Gemisch ins Rohrnetz gesaugt wurde...:nauseated_face:


    Grüße


    MvO

  • Weitere Spekulation:

    Bakterien kann man durch Abkochen ja abtöten, aber was ist mit deren Stoffwechselprodukten? Vielleicht sind die ja hitzestabil und irgendwie toxisch?


    Ich bin nur froh über meine 80€ "teure" Umkehrosmoseanlage. Ich mache mir wenig Sorgen übers Trinkwasser.... Ob Chemikalien, Bakterien, Viren, Protozoen, Medikamente oder sonstige Schweinereien. Bleibt alles hinter den Filtern hängen. :grinning_squinting_face:


    LG

    Bo

  • Bakterien kann man durch Abkochen ja abtöten, aber was ist mit deren Stoffwechselprodukten? Vielleicht sind die ja hitzestabil und irgendwie toxisch?

    Das ist nicht ganz auszuschließen, würde ich aber als eher unwahrscheinlich ansehen. Die meisten organischen Gifte zerfallen zumindest nach längerer Erhitzung.

  • Grüß Gott borath,


    was für eine Umkehrosmoseanlage hast du (Hersteller / Anbieter)? Ist das eine "Stand-alone" oder ist die vor der Zapfstelle im "Rohrsystem" zwischengeschaltet?


    Danke für die Antwort!


    Waidmannsheil + 73

    zero

    Wetten Sie niemals gegen den menschlichen Erfindungsreichtum. Der größte Feind der Propheten der Apokalypse ist ein Ingenieur (Daniel Lacalle)

    "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen." Dostojewski, 1821-1881

  • Hallo Zero,

    ich habe dir eine PM geschickt, da ich gerade nicht weiß ob ich gem. AGB hier ebaylinks posten darf.


    LG

    Bo

  • Das ist nicht ganz auszuschließen, würde ich aber als eher unwahrscheinlich ansehen. Die meisten organischen Gifte zerfallen zumindest nach längerer Erhitzung.

    120°C überleben selbst die darauf spezialisierten Proteine thermophiler Bakterien nicht. Aber nicht jeder hat einen Autoklaven zu Hause stehen und die wenigsten werden heute mich einen Schnellkochtopf haben.

    Ansonsten sind aber in der Tat die meisten Proteine und dergleichen aus Stoffwechselprodukten bei Temperaturen um 80°C hinüber. Nur bei den Hüllenmaterial von Sporen und anderen Dauerformen würde oh ch meine Hand nicht ins Feuer legen wollen. Wobei die in erster Linie gegen Austrocknen und andere chemische Einflüsse inert sind.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • 120°C überleben selbst die darauf spezialisierten Proteine thermophiler Bakterien nicht. Aber nicht jeder hat einen Autoklaven zu Hause stehen und die wenigsten werden heute mich einen Schnellkochtopf haben.

    Ohne Autoklaven empfehle ich da fraktioniertes Sterilisieren. :smiling_face_with_sunglasses:

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.