Bundesamt warnt vor Trinkwasserknappheit in Deutschland

  • Ok, ok, ich bin nun überzeugt und schiebe jetzt Panik und werde ab sofort nur noch an Weihnachten duschen, ob's nötig ist oder nicht, um die Erde zu retten....


    Ob wohl Kaffee mit Wein schmeckt?

  • Wir selber haben einen eigenen Brunnen (auf 106 m :grinning_face_with_smiling_eyes:), daher wohl noch eine Weile kein Problem hoffe ich. Allerdings mussten in unserer Gegend in den letzten 5 Jahren fast alle Brunnen (die meisten bisher 40 m, danach 60 bis 80 m) nachgebohrt werden. Der Grundwasserspiegel hat sich definitiv gesenkt.

    Eine Freundin war 2016, 2018 und 2020 komplett ohne Wasser über dem Sommer! Ihr Brunnen war ein alter handgeschlagener mit 10 m Tiefe. Jetzt haben sie einen auf 80 m Tiefe gebohrt. Der alte Brunnen existiert immer noch und sie hat auch regelmässig gemessen. Normalerweise nach dem Winter 4 m Wasserstand, die letzten Jahre knapp 2 m. Dieses Jahr auch nur 1,8 m obwohl es bei uns seit Monaten kübelt.

    Selber habe ich noch einen Teich mit 45 m3 und eine ehemalige Zisterne mit 20 m3. Verwende ich derzeit für den Garten. Ebenso diverse Regenfässer rund ums Haus.

    Bedenken sollte man, dass man bei einem Blackout auch nicht mehr ans gute Brunnenwasser kommt.

    Also ne kurze Zeit komme ich auch mal über eine Krise, aber über Jahre geht das auch nicht.

    Unten im Tal fliesst noch ein kleiner Bach. Der ist aber in den letzten heissen Sommern auch schon mal trocken gelaufen.

    Falls es allerdings wirklich zu absoluten Dürren kommt usw. muss man das Feld räumen.


    Zur Frage bzgl. IBC im Winter, mir hat es einen mal zerdrückt bzw. hat er Risse bekommen. Wasser im Winter sammeln geht nur in Zisternen. Regenfässer und IBC können es mal überstehen, aber du hast keine Garantie.

  • Ich habe knapp 200 Liter Mineralwasser auf Rotation im Keller, dazu noch der normale Verbrauchsvorrat in der Speisekammer. Dazu kommt noch eine Kapazität von gut 400 Litern in Kanistern und Wassersäcken, die bei Bedarf gefüllt werden können. Aber das hilft natürlich wenig, wenn wirklich nichts mehr aus der Leitung kommt.


    Für Brauchwasser, das im äußersten Notfall natürlich auch gefiltert und abgekocht werden kann, habe ich derzeit nur ein 300-Liter-Regenfass. Da sollte auf jeden Fall noch ein größerer IBC hin, wobei ich auch den erst mal vor allem als Gießwasserquelle im kleineren Hausgarten nutzen werde. Allerdings wird es angesichts der etwas seltsamen Gartenarchitektur wohl schwierig, mehr als einen Container aufzustellen. Außerdem muss ich dann mal schauen, ob meine spezielle Zapfanlage am Regenrohr ausreichend ist. Die war zwar leicht zu installieren, liefert bei Regen aber nur wenig Ertrag. Vermutlich muss da nochmal extra ein Auslass am Fallrohr installiert werden. Aber egal ob 300 oder 1000 Liter: Wenn die Dürrephase schon so weit ist, dass das Wasser für den direkten menschlichen Verbrauch knapp wird, kommt man damit nicht besonders weit, zumal dann vermutlich ein Großteil des Wassers schon im Garten gelandet ist und der Rest im Behälter nach ein oder zwei heißen Monaten auch nach Abkochen nicht mehr zu viel zu gebrauchen ist.


    Woran man unbedingt denken sollte, ist die Sicherung des Hahns am Tank. Mir haben die Nachbarskinder mal das ganze Wasser abgelassen. Wenn da ein größerer Tank hinkommt, muss sich der Hahn auf jeden Fall mit einem Schloss sichern lassen.

  • Fragen:


    1. Gibt es unterschiedliche IBC Varianten (unterschiedliche Kunststoffe) - also auch welche die NICHT für Trinkwasser/Grauwasser geeignet sind?

    2. Sind die IBCs auch "winterhart" wenn diese voll mit Wasser sind? Kein Platzen usw.

    Ob es auch welche gibt die nicht für Trinkwasser geeignet sind entzieht sich meiner Kenntniss. Ich habe aber immer drauf geachtet das vorher Flüssigkeiten drin waren die mit Sirup für die Getränkefabriken bestimmt waren. in den letzten war Sirup für Fanta drin.


    Meine IBC stehen das ganze Jahr voll Wasser. Gerade im Winter, da in dieser Zeit das meiste Wasser kommt und ich sie so voll machen kann. Einige waren auch schon bis zur Hälfte eingefrohren. Kein Problem erkennbar. Es muss aber auch schon sehr lange und scharfer Frost sein, bis die IBCs bis zur Mitte durchfrieren. Dann könnte es sein das sie Platzen. Aber das habe ich noch nicht erlebt.

    Das sind so meine Erfahrungen in 12 Jahren.

  • 1. Gibt es unterschiedliche IBC Varianten (unterschiedliche Kunststoffe) - also auch welche die NICHT für Trinkwasser/Grauwasser geeignet sind?

    Die Kunststoffblase ist aus PE (Polyethylen), die gibt es in Schwarz durchgefärbt und Weiß transluzent (durchscheinend). Komplett aus Edelstahl gibts auch, ist aber seeeehr selten (und super teuer).


    Es sollten vorher schon nur Flüssigkeiten drin gewesen sein, die sich mit Wasser ab- und auswaschen lassen und die nicht ins Polyethylen hineindiffundieren.


    Einen IBC, der z.B. vorher Styrol (Grundstoff in der Spachtelmasseherstellung) oder gar Epoxy-Harz enthalten hat, bekommt man A nicht mehr sauber, und B würde ich so einen nicht für Wasser nutzen wollen - selbst wenn ich den mit riesen Mengen Aceton "gereinigt" bekäme, die Blase ist als Sondermüll zu entsorgen.


    "Mein" IBC enthielt vorher z.B. reines Isopropanol, wie auch meine 5 Literkanister.

    2. Sind die IBCs auch "winterhart" wenn diese voll mit Wasser sind? Kein Platzen usw.

    Nein. Es dauert zwar auch bei konstant -10° Celsius lange, bis die vollen 1000 Liter Wasser mal durchgefroren sind, aber wenns soweit ist, reisst die Blase an den Schweißnähten auf. Es gibt aber ggf. Heizungen dafür, damit habe ich mich aber (noch) nicht befasst.


    Das größere Problem stellt die Entnahmeöffnung am Boden dar, je nach IBC-Vorverwendung ist das meist ein Kunststoffrohr mit sog. Klappenhahn (Shoplink mit Bild), das an den Boden der Blase angeschraubt wird. Wirklich 100% dicht ist dieser Klappenhahn wohl nur die ersten Jahre, auch darum werden an befüllten IBC an der Auslassöffnung dieses Rohrs Schraubdeckel mit Dichtung verwendet.

    Da das Entnahmerohr bei der kleinsten Rohrversion aber nur 60 mm Ø hat und zudem unten recht exponiert ist, wird das Wasser in dem Rohr schneller frieren als im restlichen IBC.


    Hier im Ort gibts eine ältere Dame, die Coronabedingt den letzten Herbst und Winter hier im Dorf anstatt in ihrer Teilzeitwohnung im Ruhrpott verbracht hat. Die hatte ihren IBC letztes Jahr im Herbst nicht restlos entleert. Diesen Winter hatten wir mal wieder ein paar Tage mit deutlich unter -5°, da ist ihr das Restwasser unten in der Blase und im Entnahmerohr gefroren. Der Blase selbst ist nichts passiert, aber das Rohr ist um den Klappenhahn aufgeplatzt.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Das Problem: um eine Kalorie Rindfleisch zu produzieren, muss ich bis zu 21Kalorien aus Pflanzen investieren. Dabei könnte ich die pflanzlichen Kalorien auch direkt zu Lebensmitteln verarbeiten, ohne die "Veredelung" über das Rind. Und dann wird das Thema Wasserbedarf pro Hektar Anbaufläche doch wieder interessant, wenn ich um mit Rindfleisch satt zu werden, 21 mal mehr pflanzliche Kalorien erzeugen muss, als wenn ich die Pflanzen gleich verwerte.

    Ist zwar OT, aber als eingefleischter (:winking_face:) Mischköstler kann ich das nicht unkommentiert stehen lassen!

    Ein Großteil der Agraflächen bei uns ist nicht für Acker- oder gar Gemüseanbau geeignet. Und selbst wenn das möglich wäre: Das wäre eine umwelt- und artenschutztechnische Katastrophe (weil das Land dann nur mehr aus Monokulturen bestehen würde).


    Kühe, Ziegen und Schafe sind sehr gut darin, für den Menschen unverdaubares Raufutter in Steak, Milch & Co zu verwandeln.

    Und die 21 kcal aus Pflanzen für eine kcal Rindfleisch sind auch maßlos übertrieben.

    Lt. https://albert-schweitzer-stif…/aktuell/1-kg-rindfleisch braucht man 2,6kg Getreide für 1kg Rindfleisch. 1kg Getreide hat ca. 3.300kcal. Rindfleisch hat ca. 1.500kcal. Ergibt also ~ 5,7:1, und nicht 21:1.


    Allerdings ist diese Rechnung überhaupt nur dann sinnvoll, wenn für den Menschen taugliche Nahrung an das Vieh verfüttert wird - was mit Sicherheit Verschwendung ist.

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Gut dass du das gesagt hast. Leider ist es auch wieder nur zum Teil richtig, denn je nachdem, was man mit dem Datenvergleich aussagen will, kann man z.B. beim Getreide nur den für den Menschen nutzbaren Kaloriengehalt des Korns hernehmen, oder die ganze Pflanze einschliesslich Stroh - das die Pflanze ja auch produziert hat. Das ist auch Energie, nur kann das auch die Kuh nicht verwerten.

    Bei dem Getreideverfütterungsvergleich bitte auch noch den Kultur- und Ernte- und Logistikaufwand hinzurechnen. Ein Korn ungeerntet auf dem Feld ist nicht das gleiche wie ein Korn gemahlen im Futtertrog, und den Acker pflügen und säen sollte man irgendwann auch. Da kann man schon auf Werte der Grössenordnung 20:1 kommen.

    Wenn man den Energiegehalt von Gras als Bezug nimmt, das man auch bei sehr gutem Willen nicht selber essen kann, kommt hingegen gar nichts heraus. Zudem hat Gras den Vorteil, dass die Erntekosten praktisch Null sind, wenn das Vieh auf die Weide kann.


    Grundsätzlich wird aber zu viel Fleisch aus Intensivhaltung gegessen, dessen Futter für die Mast auf hochwertigen Ackerböden erzeugt wurde. Das ist grundsätzlich etwas anderes als Weidefleisch von Gebieten, wo die Topografie oder das Klima nur Milch- und Fleischproduktion zulassen.


    Kommt noch hinzu, dass die meisten Leute, die wegen der Welternährung kein Fleisch und keine Milchprodukte essen, sehr viele Sojaprodukte verbrauchen, die einen weiten Weg hinter sich haben. Wenn die das auch im Urlaub im Gebirge machen, und dort die vorzüglichen regionalen Milchprodukte verschmähen, dann stellen sich schon Fragen.


    Man kann übrigens Ackerbau durchaus umweltfreundlicher machen, als es im Tiefland im grossindustriellen Masstab geschieht. Allerdings geht es dann wieder zurück in die Zeiten, wo die Narhungsmittel der Hauptposten des Haushaltes war und man deshalb mit einem Gemüsegarten und einer Ziege Geld sparen konnte.

  • Keine Ahnung was ihr hier genau diskutiert.

    Grundsätzlich kann Wasser nicht im Nirvana verschwinden. Nennt sich Wasser-Kreislauf. Man kann es nicht vernichten, verbrennen, vergraben oder ausräuchern. Die existierende Menge an Wasser ist gleich hoch wie seit Millionen von Jahren. Sie nimmt weder zu noch ab.

    Wasser kann sich höchstens in einen anderen Aggregats Zustand wandeln (Eis, Schnee, Wolke) um bei der Wiedererwärmung, nennt sich Klimawandel, wieder in den ursprünglichen Zustand zurück gelangen oder abregnen.


    Was jedoch korrekt ist, dass die Wassermenge die runter kommt sich verschieben kann. Was bei uns weniger fällt, fällt dafür an einem anderen Ort mehr. Das ist ja auch der Hinweis der Wissenschaft dass es bei uns trockener wird, die Wetterextremereignisse jedoch zunehmen. Sprich es regnet weniger, aber wenn es kommt ist dann vermehrt Land unter. (Lokal zu betrachten)


    Wie schon erwähnt, ist die versiegelung und vergiftung der Böden ein Problem. Auch wenn es dem Wasser in diesem Sinne egal ist.

    Das Problem ist eher das ungleichgewicht zwischen Verbrauch und was an Wasser nachkommt. Hier hat sie die Waagschale zu Ungunsten des Verbrauchs verschoben. Aber dafür ersaufen die armen Bauern in Bangladesch weil sie so viel Wasser haben wie noch nie. (Monsun ist stärker geworden.) Ist also alles nur eine Frage der Warte aus der man das betrachtet.


    Aber es ist korrekt. Wasser ist unser wichtigstes Gut.

  • Zum Sinn der Diskussion aus meiner Sicht:


    Ich würde jetzt nicht weniger Duschen damit z.B. Tönnies weiterhin sein 6 Millionen Liter pro Tag kostenlos aus dem Grundwasser beziehen kann.


    Aber als Prepper setze ich alles daran demnächst mehr kostenloses Regenwasser speichern zu können.

    Weiterhin überlege ich mir langfristig Ersatz für Pflanzen die mittlerweile in unseren Breiten fehl am Platz sind, wie z.B. Thuja.

    Und für den Nachwuchs versuche ich mehr Wasser auf meinem Grundstück versickern zu lassen als bisher.


    Und es ist wie bereits geschrieben ebenso korrekt: Wasser wird nicht ver- sondern gebraucht.

  • IMG-20210520-WA0000.jpg

    Hier mal ein aktuelles Bild das zum Thema passt. Zu sehen ist eine Straße in Brandenburg die zwischen 2 Feldern liegt die vor 2 Woche umgepflügt wurde. Sonne, Wind und wenig Regen und schon hab ich einen kleinen Sandsturm vor der Linse.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Concideratus Das ist tatsächlich kein "neues" Phänomen, sondern war bei mir bereits in den 1980er/1990er Jahren im Erdkundeunterricht thematisiert worden, dass die moderne Landwirtschaft viel stärker als früher dazu führt, dass die Äcker über Wochen der Winderosion nach dem Bearbeiten schutzlos ausgeliefert sind, ehe die Folgefrucht hinreichend dicht dem Boden besiedelt.


    Dadurch haben wir drei Effekte:

    1. Durch die fehlende Bodenbedeckung wird der wertvolle Mutterboden fortgeweht, sofern die Korngröße klein genug ist und durch die immer größer werdenden Felder hat man auch weniger Hecken und Büsche, die den Wind brechen könnten.
    2. Die fehlende Bodenbedeckung bedeckt nicht den Boden, so dass dieser sich bereits bei leichter Sonneneinstrahlung stark aufheizen kann und damit auch in der Folge die Verdunstung des bodennahen Wassers im Erdboden erhöht ist.
    3. Durch die fehlende Bodenbedeckung wird der Boden nicht feinporig aufgelockert, so dass a) Regenwasser versickern kann und b) Grundwasser aufgrund von Kapillarkräften überhaupt eine Chance hätte im Bodennähe zu kommen.

    Erschwerend kommt noch hinzu, dass die landwirtschaftlichen Maschinen in den letzten dreißig, vierzig Jahren immer schwerer wurden und dadurch zu einer Verdichtung des Bodens führen. Das geht dann soweit, dass der Boden so kompakt ist, dass selbst trockener Boden gar nicht den Regen aufnehmen kann und die Niederschläge oberflächlich ablaufen bis zum nächsten Graben, nächsten Fluss, nächstem Meer...


    Die Starkregenniederschläge haben hier den gleichen Effekt. Gerade nach langen Trockenperioden ist der Boden so "zu", dass der Niederschlag gar nicht aufgenommen werden kann, sondern im Wesentlichen oberflächlich abfließt. In der Serengeti ist das wurscht, das Ökosystem ist darauf eingestellt und die Pflanzen wurzeln entweder nicht sehr tief oder besonders tief.

    Hier bei uns sind die Pflanzen die gelackmeierten, die weder an der Oberfläche wurzeln (wie die meisten Süßgräser und damit praktisch alle bekannten Getreidesorten) noch in großen Tiefen wurzeln und damit auch bei einigermaßen niedrigem Grundwasserspiegel noch an Wasser kommen.


    Und so sehr much der anhaltende Regen der vergangenen Woche in Sachen Laufen genervt und gefrustet hat, für die Natur war es das beste, was passieren konnte, weil selbst die Starkregenniederschläge auf bereits "vorbereiteten" Boden niedergingen und so wenigestens der Hauch einer Chance besteht, dass die Grundwasserspiegel etwas aufgefüllt werden konnten. Gleichwohl auch diese Niederschläge bestimmt nur ein Tropfen auf dem heißen Stein waren...

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Ja, das ist mir auch bekannt, aber wenn man das live vor der Haustür hat ist die Wirkung etwas intensiver. Vor ein paar Jahren gab es das in richtig groß auch schon auf der A19 vor Rostock mit mehreren Unfällen.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Die Niederschläge der letzten Tage waren definitiv nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.


    Dieses Foto habe ich gestern von meiner Sorgen(H)ecke gemacht. Man sieht was von dem "vielen" Regen angekommen ist.


    thuja - Kopie.JPG


    Auch im Hochbeet ist die Erde nach wenigen Zentimeter trocken.


    Ich vermute das bis jetzt noch gar nichts im Grundwasser ankam.



    Grüße


    MvO

  • Keine Ahnung was ihr hier genau diskutiert.

    Grundsätzlich kann Wasser nicht im Nirvana verschwinden. Nennt sich Wasser-Kreislauf.

    Vielleicht noch ein weiterer Blickwinkel auf die Wasser-"Verbrauchs"-Diskussion:


    Halten wir zunächst mal fest: der Wasserbedarf für z.B. Rindfleisch ist exorbitant hoch. Richtig ist natürlich auch, dass auf Weideflächen mit Gras nicht unbedingt pflanzliche Lebensmittel angebaut werden können und grasfressende Nutztiere hier durchaus sinnvoll sind. Nun stehen aber die allerwenigsten der z.B. 11-12 Mio. Rindviecher in D auf Weideflächen, sondern in Ställen und bekommen importierten Sojaschrot oder heimisch angebauten Silomais zu fressen.

    Damit habe ich direkte Nahrungsmittelkonkurrenz zum Anbau von "menschlich essbaren" Pflanzen sowohl auf südamerikanischen Sojafeldern, als auch auf den heimischen Äckern, die mit Mais bepflanzt werden. Und dann spielt der schlechtere Wirkungsgrad bei der Erzeugung von Fleisch-Kalorien durch Verfüttern von Pflanzen-Kalorien durchaus eine Rolle.


    Wenn ich nun durch Regenmangel in Anbaugebieten von Silo-Mais und Sojabohnen künstlich bewässern muss, greife ich in Grundwasserbestände ein, die sich in den Dürreregionen ohnehin im Rückgang befinden und beschleunige das Absinken der Grundwasserpegel künstlich. Das unter dem Acker per Pumpe entnommene Grundwasser rinnt nach der Beregnung ja nicht 1:1 wieder in das Grundwasser zurück (soviel zum Kreislauf), sondern wird von den oberen Bodenschichten aufgenommen, verdunstet je nach Beregungsmethode auch zum Teil schon in der Luft und wird dann natürlich von den Maispflanzen aufgesogen, eingelagert und zum Teil über die Blätter wieder verdunstet. Dieser Wasserdampf ist dann erst mal in der Luft, bildet dort Wolken, die der Wind irgendwohin treibt und irgendwann regnen die Wolken ab. Global ist es zwar ein Kreislauf, lokal ist das Grundwasser erst mal weg und quasi auf dem "Markt", eine vollständige Rückkehr ungewiss.


    Die Wasserversorger beobachten in D seit Jahren tendenziell fallende Grundwasserpegel. Deshalb sollte man sich durchaus Gedanken machen, ob es clever ist, diese Wasserbestände durch Luxus-Lebensmittelproduktion wie Rindfleisch aus künstlich beregnetem Maisanbau zusätzlich zu belasten. Zumal die intensive Tierhaltung zu einem Gülleproblem führt, was wiederum zuviel Nitrat in den Boden einbringt, das letztendlich im Grundwasser landet (weil die Salze in der Gülle nicht verdunsten) und die Wasserversorger zu aufwändiger Reinigung des Wassers zwingt.


    Ein weitere Aspekt ist das Versalzen von Küstenlandschaften durch unterirdisch eindrängendes Meerwasser. In den Küstenbereichen hat man direkt am Wasser in tieferen Bodenschichten eher salzhaltiges Wasser. Erst in einigen Kilometern Abstand zur Küste hat man wieder Süßwasser im Untergrund. Durch steigende Meeresspiegel schiebt sich diese "Salzwasserzone" auch weiter ins Landesinnere. Von 1880 bis 2020 ist der Meeresspiegel um ca. 25cm angestiegen. Die Anstiegsrate betrug vor 30 Jahren noch rund 1mm pro Jahr und liegt nun bei über 3mm/a. D.h. von dieser Seite kommt weiterhin was auf uns zu.


    Grüsse

    Tom

  • Was ich eigentlich sagen wollte: Die Zahlen, mit denen gerne operiert wird, sind in der Regel tendenziös und für die Praxis sinnfrei, weil damit halt Stimmung und Politik gemacht werden soll, und keine Vorbereitung auf wasserarme Zeiten.

    Wie jp10686 schön demonstriert hat, kann man x-beliebige und tlw. abstruse Annahmen treffen, um auf die gewünschten Ergebnisse zu kommen.


    Für die gegenwärtige Diskussion hat das aber (wie bereits von zB @Worber geschrieben) keine praktische Auswirkungen hinsichtlich Vorbereitung auf ein damit verbundenes Szenario.

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Solange es Firmen gibt, welche im Wasserschutzgebiet Fabriken aufstellen dürfen welche sehr viel Wasser verbrauchen und solange es noch genügend Golfclubs gibt welche nur des schönen Grüns wegen zehntausende Liter des kostbaren Nass auf Rasen (wenn es denn wenigstens Gemüsebeete wären) schütten damit sich eine gewisse Schicht Leute freizeitlich vergnügen können oder solange unsere Strassenmeisterei die Strassen noch mit Wasser wäscht werde ich mir weiterhin keinen Kropf deswegen machen.


    Wech, Schwein auf Grill hauen...

  • Deshalb sollte man sich durchaus Gedanken machen, ob es clever ist, diese Wasserbestände durch Luxus-Lebensmittelproduktion wie Rindfleisch aus künstlich beregnetem Maisanbau zusätzlich zu belasten. Zumal die intensive Tierhaltung zu einem Gülleproblem führt, was wiederum zuviel Nitrat in den Boden einbringt, das letztendlich im Grundwasser landet (weil die Salze in der Gülle nicht verdunsten) und die Wasserversorger zu aufwändiger Reinigung des Wassers zwingt.

    Wenn du zufällig dein Geld mit Maisäckern oder Rindermast verdienst, wirst du das "objektiv" anders sehen als wenn du Brunnenmeister bei einer Gemeinde bist. Den meisten ist es sowieso egal, so lange etwas aus dem Wasserhahn kommt.

    Was ich eigentlich sagen wollte: Die Zahlen, mit denen gerne operiert wird, sind in der Regel tendenziös und für die Praxis sinnfrei, weil damit halt Stimmung und Politik gemacht werden soll, und keine Vorbereitung auf wasserarme Zeiten.

    Stimmung und Politik machen ist ein übliches Spiel in unserer Gesellschaft, Interpretationen sind zulässig. Hier hilft weiter, sich zu überlegen, wer die Zahlen zu welchem Zweck verwendet, und welche Zahlen von wem erhoben dazu benutzt und wie ausgewertet worden sind, und wer die Sache warum finanziert hat. In der Regel wird ja nicht plump falsch gerechnet, sondern es wird weggelassen, was nicht in den Kram passt.*).

    Die Leute, die das Spiel beherrschen, verstehen viel mehr von Medienarbeit als von Statistik. Eine nachgewiesenermassen unwahre Behauptung, oft genug wiederholt, funktioniert beschämend oft deprimierend gut, wie bei jedem Wahlkampf zur Genüge bewiesen wird. Als tendenziös werden in Diskussionen dann unbequeme, aber korrekte Schlussfolgerungen der Gegenseite aus korrekten Daten dargestellt.

    Unfair wird es dann, wenn unbequeme Fakten bestritten werden, weil man sie nicht weglassen kann, etwa wenn der Bauernverband behauptet, es würde die Grundwasserbelastung extra so gemessen, dass die Bauern als Sündenböcke dastehen.

    Andersrum funktioniert es auch: wenn sich ganz Deutschland seinen Energieverbrauch mit Holz decken würde, wären in wenigen Jahren alle Wälder weg. Deshalb ist es aber noch lange nicht unsinnig, in einer holzreichen Gegend mit Holz zu heizen.


    Das oft gehörte Argument, dass man Wasser nicht verbrauchen könne, greift zu kurz: Gemeint ist in der Regel, dass Wasservorräte erschöpft oder unbrauchbar gemacht werden. Auch andere Rohstoffe kann man in diesem Sinne nicht "verbrauchen", ausser viellecht etwa fossile Brennstoffe.


    Auch das ebenfalls oft gehörte Argument, wieso soll ich wenn andere doch viel mehr, (oben wars der Golfplatz), greift nicht: Bekanntlich soll, wer fordert, vor seiner eigenen Türe saubergemacht haben.


    *Ein beschämendes Beispiel hierfür ist, dass Langzeitarbeitslose von Amtes wegen nicht mehr als solche erfasst werden, weil sie nach zwei jahren ausgesteuert werden. Das gibt höhere Beschäftigungsgrade, die sich jede Regierung gerne als eigenes Verdienst zuschreibt. Dabei werden bloss von Amtes wegen Daten unvollständig erhoben.

    Ebenfalls hierher gehören die Leute, welche die Kunst beherrschen, ihr Vermögen laufend zu vergrössern, ohne je nennenwerte Einkommensteuern bezahlt zu haben, weil nicht zufällig nicht alle Arten von Einkommen fiskalisch gleich behandelt werden.

    4 Mal editiert, zuletzt von jp10686 ()