OT: Kaffee + dessen Zubereitung

  • Kompromiss ist und bleibt für mich folgender:

    • Siebträgermaschine (keine Bohnenreste in der Maschine die lustige, flauschige Beläge erzeugen, nur Brühkopf sauber machen)
    • 2-Kreis-Maschine
    • mit Pumpe (wenn möglich Rotationspumpe, viel leiser als Vibrationspumpe) aus Bequemlichkeitsgründen gegenüber Handhebelmaschinen
    • bodenloser Siebträger (extrem viel Crema)
    • ordentliche Mühle
    • Abklopfschale die auch in den Geschirrspüler rein kann

    Dann hat man den Geschmack eines Siebträgers, kann meist über einen eingebauten / teilweise versteckten Drehschalter die Temperatur einstellen, hat keine Pilzzucht und kann Maschine und Mühle auf seinen Lieblingskaffee perfekt einstellen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Empfinde das Reinigen nicht so aufwendig:

    Die Brühgruppe darf regelmäßig in den Geschirrspüler.

    Das Innenleben wird ausgesaugt falls erforderlich.

    Entkalken muss ich nicht so oft, aber das danach nötige Nachspülen dauert schon etwas länger bis die :lemon: verschwindet.


    Ich achte darauf nur die benötigte Wassermenge in den Behälter zu geben und die Kiste nur bei Bedarf einzuschalten.

    Das reduziert die Verkeimung erheblich.

  • Wir mahlen den Kaffee frisch mit unserer Handmühle und brühen ihn in der Karlsbader über dem Porzellanfilter auf.

    Für unterwegs ist das natürlich nicht geeignet, da gibt es die türkische Variante und wir haben einen Grund mehr, uns aufs Nachhausekommen zu freuen :winking_face:

  • Ich merke, das Thema nimmt ähnlich religiöse Züge an wie Diskussionen über Messer.


    Für die einen ein halbes Wellness-Ritual von der Zubereitung bis zum Genuss, für die anderen ein simples Getränk zum munter werden.

    Schön ist aber zu lesen, wie hier niemand seine/ihre Methode als die alleinig sinnvolle hinstellt.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Dazu kam noch, dass wir damals Entkalken der Maschine als Überflüssig sahen bzw. viel zu spät anfingen und somit vermutlich nur mit Schwefelsäure komplett hätten entkalken können.

    Mit Schwefelsäure entkalken macht wenig Spass, weil das Kalziumsalz der Schwefelsäure schwer löslicher Gips ist, weswegen man Salzsäure oder besser Zitronensäure nehmen sollte.

    Was in der Sammlung der Kafffezeremonien noch fehlt: Jemand, der echten Ersatzkaffe aus gerösteten Eicheln, Löwenzahnwurzeln oder sonstwas macht.

  • Vielleicht hatten ja alle meine Bekannten, die einen Voll- oder Kapselautomaten ihr eigen nennen, nicht den richtigen.

    Jedenfalls habe ich noch von keinem einen richtig heissen Kaffee bekommen.

    Und ich hasse Kaffee, der nicht richtig heiss ist.

    Oder muss ich da so denken, wie in "Men in Black"?

    - wenn du was warmes trinken willst, dann bestell dir ein Bier -

    Deshalb brühe ich meinen Kaffee lieber auf.

  • Vielleicht hatten ja alle meine Bekannten, die einen Voll- oder Kapselautomaten ihr eigen nennen, nicht den richtigen.

    ...

    Vermutlich ja.

    Da gibt es nicht nur preislich, sondern auch qualitativ grosse Unterschiede.

    Ich habe mittlerweile den sechsten Vollautomaten von der sechsten Firma. Die vorderen fünf würde ich nie wieder kaufen.


    Aber wie gesagt: Es ist immer eine Frage des persönlichen Geschmacks.

    Auch bei den Bohnen gibt es ja grosse Unterschiede, die nicht allen gleich gut schmecken.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Was in der Sammlung der Kafffezeremonien noch fehlt: Jemand, der echten Ersatzkaffe aus gerösteten Eicheln, Löwenzahnwurzeln oder sonstwas macht.

    Na den... ich hab da schon einiges wie HIER von ausprobiert und JA man kann dann das jeweilige Gesöff notfalls sogar trinken :winking_face:

    :thinking_face: okay... Malzkaffee schmeckt sogar als Heißgetränk recht lecker...

    Mit Motherfuckern hatte das nichts zu tun, was meine Oma nach dem Zweiten Weltkrieg in ihrer Küche aufbrühte. Auch wenn sie diesen Ausdruck, hätte sie ihn gekannt, gerne jenen Engländern und Amerikanern entgegengeschleudert hätte, die sie dafür verantwortlich machte, dass es nach 1945 kein Kaffeepulver mehr zu kaufen gab. Stattdessen gab es Muckefuck – einen Ersatzkaffee aus geröstetem Getreide und Zichorien.


    Rezept: Eine Handvoll Löwenzahnwurzeln und eine Handvoll Zichorienwurzeln ausgraben, Erde gut abklopfen oder notfalls vorsichtig waschen. In grobe Stücke schneiden und auf einem Backblech im Ofen bei 50 Grad eineinhalb Stunden lang trocknen. Anschließend bei 225 Grad 15 Minuten lang rösten (ohne Fett), dabei mehrmals wenden. Abkühlen lassen und mit einer Mühle zu Pulver zermahlen.

    Für eine Tasse Muckefuck einen Teelöffel Pulver mit brühendem Wasser übergießen.


    Ansonsten bei uns nur Fairtrade Biokaffee mit dem Wasserkocher immer frisch aufgebrüht in einer doppelwandigen Kaffeepresskanne :):thumbs_up:

    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

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    Einmal editiert, zuletzt von derSchü ()

  • Na ja, es ist halt kein Kaffee, auch wenn manches davon geniessbar ist. Auch die Behörden der DDR mussten ja die Erfahrung machen, dass Kaffee durch nichts zu ersetzen ist (hier).

    Man sollte es deshalb auch nicht so nennen, genauso wie nicht jede gummiartige essbare Masse Käse genannt werden darf.

  • Zitat

    Stattdessen gab es Muckefuck – einen Ersatzkaffee aus geröstetem Getreide und Zichorien.

    Einspruch!

    Ersatzkaffee aus den Wurzeln der Wegwarte hieß "Blümchenkaffee".

    Muckefuck war das zweite Überbrühen von Kaffeepulver im Filter.

  • Einspruch!

    Ersatzkaffee aus den Wurzeln der Wegwarte hieß "Blümchenkaffee".

    Muckefuck war das zweite Überbrühen von Kaffeepulver im Filter.

    :thinking_face: Wir könnten da sogar beide richtig liegen...

    Die Bezeichnung wird unterschiedlich verwendet. Für deren Herkunft existieren verschiedene Erklärungen.


    Eine Theorie ist, dass die Bezeichnung Mocca faux (französisch für falscher Kaffee) 1870 während des Deutsch-Französischen Krieges oder während der französischen Besetzung des Rheinlandes unter Napoleon III. eingedeutscht wurde.


    Der Duden benennt als Herkunft die seit dem 19. Jahrhundert im Rheinisch-Westfälischen belegte umgangssprachliche Verwendung Muckefuck als dünner Kaffee. Dies leitet sich aus dem rheinischen Mucken für braunen Holzmulm und dem rheinischen fuck für faul ab

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    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

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    Gruß derSchü

    536833-rufus-gif

  • Einspruch!

    Ersatzkaffee aus den Wurzeln der Wegwarte hieß "Blümchenkaffee".

    Muckefuck war das zweite Überbrühen von Kaffeepulver im Filter.

    "Blümchenkaffee" ist auch eine Umschreibung für dünnen Kaffee. Der sein so wässrig, dass man durch ihn das Blümchenmuster der Kaffeetasse sehen könne. So der Volksmund.