Auto mit defekter Kupplung schalten

  • Hallo zusammen,


    bin vorhin auf einen interessanten Aspekt aufmerksam geworden, der im Sinne der persönlichen Vorbereitung nützlich sein kann.


    Sollte die Kupplung des Autos ausfallen und keine Hilfe in Sicht sein kann man das Auto auch ohne Kupplung fahren.


    Hier gibt es gut zusammengefasst ein paar Infos wie genau das funktioniert:


    Je neuer das Auto ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass das klappt, weil evtl diverse Elektronik einen Start nicht zulässt.

  • Joah....

    Halbe Wahrheit....

    Das geht nur, wenn das Kupplungsseil Schrott ist, bzw.

    Die Kupplungshydraulik einen Defekt aufweist...meisst Geber oder Nehmerzylinder!

    Wenn die Scheibe nicht mehr schliesst geht nix mehr!


    Da würde sich anbieten mal etwas zu üben und mit Zwischengas schalten zu lernen!


    Aber das braucht ja keiner mehr, weil: wenn ich nen Problem hab ruf ich irgendwo an, und dann hilft wer, oder noch besser... inzwischen ruft der Karren selbst irgendwo an, und bestellt sich den Abschlepper....

    #TechnischerFortschrittAhoi!


    Gruß EZS


    Funfact.... :Man konnte selbst die alten Mercedes Automatik-Karren anschleppen, da diese eine Zusatzpumpe im Getriebe verbaut haben....das probiert mal mit dem neuen DSG Quark usw....

  • Da würde sich anbieten mal etwas zu üben und mit Zwischengas schalten zu lernen!

    Ja, das wird tatsächlich nicht mehr beigebracht, weil es nicht mehr nötig ist.


    In einer Notsituation kann man aber jede Fähigkeit brauchen.


    Erzählst du uns mehr wie das Schalten mit Zwischengas funktioniert und worauf man dabei achten muss?


    Danke!

  • ...

    Richtig gelernt auf:

    Twingo 1 In der

    Malteser Zivildienst Edition....:grinning_squinting_face:

    (Er hatte es nicht leicht mit mir)


    Das tat mir nicht so weh wie mit meinem 300D


    .....................


    Also....

    Wie ich schrobte:

    Kupplung muss noch schliessen, das ist die Voraussetzung!

    Ob die nun festgebrannt ist, und nicht mehr trennt oder wie oben geschrieben die Betätigung im Eimer ist egal...


    Anleitung:

    1. Motor aus


    2. Gang rein (bevorzugt erster, dann muss der Anlasser nicht so würgen)


    3. Auf freie Bahn nach Vorne achten.


    4. Motor anlassen (Achtung Karre bockt jetzt, und will los!)


    5. So lange Anlasser betätigen bis annähernd eine Leerlaufdrehzahl zum Motorstart erreicht ist, dann muss man gleichzeitig mit dem Gaspedal den Punkt finden wo der Motor auch Gas und Drehzahl annimmt!


    6. Die Fuhre läuft erst mal in dem gewählten Gang.....(macht aber auf Dauer wenig Spass im ersten mit Drehzahl ohne Ende durch die Gegend zu juckeln.....


    7. Schaltvorgang in den nächsten Gang hoch:

    Bei mittlerer Drehzahl vorsichtig vom Gas, so das man zwischen den Zug und Schub-betrieb kommt, dann zieht man den Gang raus in den Leerlauf, um dann bei langsam herunter-tourendem Motor den Punkt zu finden, wo sich der nächsthöhere Gang "reinziehen" lässt....

    - Wenns kratzt sofort aufhören zu ziehen!!

    - wenns flutscht - herzlichen Glückwunsch frohe Weiterfahrt

    - wenns nicht flutscht erneut Gas geben und dann erneut den Punkt suchen!

    - wer das gar nicht gebacken bekommt fängt bei 1. wieder an!


    8. Runterschalten:

    Dies bedarf dann einer (über)-Erhöhung der Motordrehzahl, um in den niedrigen (kürzeren) Gang zu kommen, entspricht dann ansonsten Punkt 7.


    9. Anhalten:

    Am einfachsten ist es, wenn ich anhalten will passend den Gang in den Leerlauf zu ziehen, um dann einfach zu Bremsen bis zum Stillstand.

    Zum wieder losfahren gehts dann erneut bei 1. wieder los!


    ---


    So hab ich schon mehrfach Karren auch über längere Strecken nach Hause bekommen....

    Tricky ist nur in der Stadt mit Start-Stopp an/vor Ampeln, da sollte man sich schon sicher sein bei dem Prozedere, sonst kommt Hektik auf :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Wer das nach meiner Anleitung versucht, und danach kann: Glückwunsch...

    bei den Schritten ist eigentlich keine Zeit zum Lesen des nächsten Schrittes!

    In Natura gelernt klappt das von jemandem der das kann echt am besten!


    Bis in die Anfang 80er sind vor allem die LKW Fahrer mit Ausnahme des Einkuppelns in den ersten fast nur so gefahren!


    Profitip:


    Je nach Getriebe-Abstufungen lassen sich auch mehrere Gänge nach oben und unten überspringen.....!

    Und:

    Wer versucht mit Gewalt das einlegen der Gänge zu erzwingen wird beim Zähneputzen mit Zahnausfall beim Getriebe belohnt!


    Gruß EZS!

  • Bis in die Anfang 80er sind vor allem die LKW Fahrer mit Ausnahme des Einkuppelns in den ersten fast nur so gefahren!

    Das kann ich so 1:1 bestätigen - besonders bei Mercedes LKW war die Kupplung teilweise so schwergängig das einem nach einiger Fahrtstrecke das Knie weh tat....

    Daher dann genau wie von EZS so gut beschrieben nur zum Anfahren eingekuppelt und dann nach Gefühl ohne Kupplung hoch / runtergeschaltet !


    Eine Anmerkung noch zu neueren Auto`s :


    Wenn es da die Betätigung zur Kupplung zerrissen hat kann man die ganzen Vorgänge auch mit niedergedrücktem Pedal machen - so umgeht man meist die Startsperre, denn der Schalter dafür sitzt meist an der Pedalerie. Und zum eigentlichen Fahren ist es unerheblich ob das Pedal - bei defekter Betätigung - oben oder unten ist. Notfalls halt das Warndreieck aus dem Kofferraum nehmen und zwischen Pedal und Sitzvorderkante einklemmen. Dann ist das wie ein " Totmannschalter" man kann immer und überall zum anfahren den Anlasser starten !

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

    Einmal editiert, zuletzt von AndreasH ()

  • Die Kupplungshydraulik einen Defekt aufweist...meisst Geber oder Nehmerzylinder!

    Wenn die Scheibe nicht mehr schliesst geht nix mehr!

    Defekte, undichte Kupplungshydraulik, und/oder kaputter Geber- Nehmerzylinder. Ist egal. Geht alles ganz genau so, weil die Kupplung im unbetätigten Zustand geschlossen ist. Die ganze Kupplungshydraulik dient nur dazu den Kraftschluß zu trennen.

    Wenn ich mich recht erinnere wurde in meiner Fahrschule, wenigstens theoretisch, auf folgenden Punkt hingewiesen:

    Motor auf dem Bahngleis stehend, abgewürgt. Springt nicht mehr an. Zug naht. Einfach bei eingelegtem Gang (1. oder Rückwärts) den Zündschlüssel drehen. Bei normalen Autos hat der Anlasser so viel Power, das er das Auto aus dem Gefahrenbereich bringt.

  • Bis in die Anfang 80er sind vor allem die LKW Fahrer mit Ausnahme des Einkuppelns in den ersten fast nur so gefahren!

    So ein Blödsinn! Sind wir hier in der Märchenstunde? Wer fährt denn bitteschön freiwillig! ohne die Kupplung zu benutzen und riskiert schwere Schäden?

    Zur Zeit der un und teilsynchronisierten Getriebe wurde bei LKW mit Zwischengas und zwischenkuppeln gefahren um die Kuppelei einfacher zu machen.

    zwischenkuppeln (beim Hochschalten): Fuß vom Gas, Kupplung treten, Gang raus, Kupplung loslassen, Kupplung treten, höherer Gang rein, Gas geben

    Zwischengas (beim Runterschalten): Fuß vom Gas, Kupplung treten, Gang raus, Kupplung loslassen, kurz Gas geben, Kupplung treten, niedrigen Gang rein, Kupplung loslassen, Gas geben.

    Als die synchronisierten Getriebe aufkamen wurde diese Prozedur absolut unnötig, mein Fahrlehrer meinte sogar dass sie mehr schaden als nützen würde. Wenn danach noch viele Lkw-Fahrer die Prozedur beibehielten dann lag das wohl nur an der Gewohnheit.

  • drudenfuss

    Hörensagen, bestimmt, allerdings von mehreren Truckern unabhängig mir so mitgeteilt...


    Und soo lange ist das mit der Synchronisation auch noch nicht.....

    Wobei...... wenn man die inzwischen gängigen 8?! Jahre Autoleben nimmt dann ist es schon lange her...


    Ob das -wenn man es beherrscht- tatsächlich schädlich für das Getriebe ist....lasse ich mal offen....!


    Auch meine ich gehört zu haben, daß in den USA noch viel viel länger unsynchronisiert bei den Trucks die Regel war...

    Entfernt sich aber von der Ausgangsfrage!


    Gruß EZS

  • Auf Wikipedia gibt es auch noch Infos zum Fahren mit Zwischengas und warum das auch, vor allem bei LKW mit Synchrongetriebe sinnvoll sein kann.


    Auch wenn das Zwischenkuppeln oder Zwischengasgeben bei einem Getriebe mit interner Synchronisation nicht notwendig ist, kann es zu einem schnelleren und schonenden Schaltvorgang führen. Bei kleinen Getrieben im PKW-Bereich ist der Effekt kaum ausgeprägt, bei LKW-Getrieben jedoch oft spürbar.

  • Als die synchronisierten Getriebe aufkamen wurde diese Prozedur absolut unnötig, mein Fahrlehrer meinte sogar dass sie mehr schaden als nützen würde. Wenn danach noch viele Lkw-Fahrer die Prozedur beibehielten dann lag das wohl nur an der Gewohnheit.

    Dein Fahrlehrer hat sich sicher auch nie selbst mit seinem LKW durch den Stadtverkehr quälen müssen,das machen die Fahrschüler. Oder auch noch nie einen Mercedes LKW der sog. NG Baureihe gefahren...


    https://de.wikipedia.org/wiki/Mercedes-Benz_NG


    Die Karren hatten bis zum Modellwechsel 1988 eine Hydraulisch betätigte Kupplung die n i c h t Druckluftunterstützt ist. Im Ergebnis musste man zum Auskuppeln so gut wie aufstehen,mit dem ganzen Körpergewicht aufs Pedal drücken und beim Festhalten noch fast das Lenkrad abreissen ! Besonders Schön wars dann mit der oberen Leistungsklasse ab 240 PS - die haben eine Zweischeiben Trockenkupplung verbaut - da musste man noch mehr reinlatschen.


    Übrigens : Bei LKW`s hat sich das mit Schalten sowieso erledigt - da gibts seit etwa 10 JAhren herstellerübergreifend automatisierte Getriebe. Durch die hohen Motorleistungen haben da bei verbauten Schlatgetrieben die Kupplungen zu sehr gelitten.

    Bei unseren ersten LKW mit hoher Leistung ( 500 + PS ) hielt die Kupplung dann auch nur 200.000 km. Oder auch ab und zu mal eine abgedrehte Kardanwelle. Mit den neuen Getrieben haben wir noch nie eine Kupplung wechseln müssen !

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet