08.07.2021 2345 Ausfall Notrufnummern im Grossteil der Schweiz

  • Die Feuerwehren besetzen die Gemeindehäuser und Feuerwehrmagazine. Mobiles Internet und die Mobiltelefonie funktioniert weiterhin. Im Kanton Aargau werden die Notfalltreffpunkte durch ZSO und FW besetzt. Dieses Konzept ist in der Schweiz noch neu und wenig verbreitet, mehr Infos: https://www.notfalltreffpunkt.ch


    Quelle: https://www.srf.ch/news/schwei…-derzeit-nicht-erreichbar

  • Guten Morgen zusammen,


    Vier Notrufnummern:exclamation_mark::question_mark::exclamation_mark:


    Ich will ja nicht lästern, aber wie sind die aufgeteilt? Erste Nummer Armbruch, zweite Beinbruch, dritte Feuer, vierte Nummer Sonstiges:question_mark::question_mark::question_mark: Komplizierter geht´s nimmer!


    Bei uns in D ist das ganz einfach: 112 für alles.


    Gruß Peter

  • 117 Polizei

    118 Feuerwehr

    144 Ambulanz

    112 allgemeiner Notruf

    Dann gibts ja noch viele andere wie Rega, Toxzentrum etc.


    Ich gehe davon aus, dass sich bei uns mit der Zeit die 112 als alleinige Notrufnummer durchsetzen wird und die ersten drei langsam verschwinden werden. Macht wirklich keinen Sinn aus meiner Sicht.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Das ist aber eine sehr seltsame Störung im Telefonnetz, eigentlich sind Notrufleitungen so geleitet, dass sie (niemals) landesweit ausfallen können.

    Es wäre sehr interessant, die wahre Ursache dafür zu erfahren.

    Blick.ch verweist auf "Fehlverhalten innerhalb eines Data-Center Netzwerks der Business VoIP Plattform bei Swisscom".

    Hacker ?

  • 117 Polizei

    Das bringt mich gerade drauf, ich muss meinen letzten Post ei wenig korrigieren:

    Wenn Du nur die Polizei brauchst (Handtaschendiebstahl, Einbruch etc. ohne Verletzte oder Feuer), wählst Du bei uns die 110.


    Rufst Du bei Unfall, Feuer etc. die 112, schickt der Disponent automatisch die Polizei mit.

    Dann gibts ja noch viele andere wie Rega, Toxzentrum etc.

    Ich nehme an, Toxzentrum heißt bei uns Giftnotruf. Dafür gibt es bundesweit keine einheitliche Nummer. Das erledigen normalerweise Rettungssanitäter, Notarzt oder Leitstelle.


    Wenn Du den ärztl Bereitschaftdienst 116117 rufst, bist Du wahrscheinlich tot bevor der kommt.


    Was Rega ist, weiß ich nicht, so gut ist mein schweizerisch nicht:)


    Gruß Peter

  • Bei uns in CH kooperieren diese Notrufzentralen auch. Wenn du die Polizei bei einem Brand anrufst, dann wird die Feuerwehr/Ambulanz je nach Bedarf auch automatisch mit aufgeboten und umgekehrt.


    Rega= Schweizerische Rettungsflugwacht

    Aber auch die werden, wenn bei einem gröberen Unfall zb ein Rettungshubschrauber benötigt wird, von den andern Rettungsdiensten mit aufgeboten.


    Also eigentlich braucht man die verschiedenen Nummern gar nicht, weil ja eben oft sowieso mehrere der Blaulichtorganisationen benötigt werden.

    Warum man noch nicht Fix auf die 112 umgestellt hat, ist mir ein Rätsel.


    Gruss

    Canelo

    Einmal editiert, zuletzt von canelo_N ()

  • Bei uns in D ist das ganz einfach: 112 für alles.

    Dann fordere mal nen Krankentransport über 112 an, Du wirst Dein blaues Wunder erleben. Hatte ich letztes Jahr: Familienangehöriger, der zwar schon älter aber noch selbständig und allein lebt, geht nicht ans Telefon, Nachbarn sagen, Jalousien sind um 10 Uhr noch unten - ungewöhnlich. Bin dann mit meiner Frau hin, finden die Person schläfrig und apathisch, aber ansprechbar im Bett vor. Möglicherweise internistisches Problem, sollte klinisch abgeklärt werden. Ich rufe bei 112 an, integrierte Leitstelle meldet sich, ich schildere mein Problem, die Rückfrage "Ist es akut lebensbedrohlich?" wundert mich schon, ich schildere die Situation und werde daraufhin vom Disponenten belehrt, dass ich mich doch bitte an den Hausarzt wenden solle, der müsse eine Überweisung erstellen, dann könne ich einen KT anfordern, "auf Wiederhören". Etwas konsterniert rufe ich die Hausärztin an, die flippt wegen des Verhaltens des Disponenten fast aus, macht dann eine "Telefondiagnose" und stellt die gewünschte Überweisung aus und fordert gleich auch den KTW an, während ich zur Praxis flitze und die Überweisung hole. Als der KTW kommt und die Sanis den Patienten auch nochmal checken, bekommen sie kalte Füße und murmeln was von "evtl. akuter Blinddarm" und eskalieren von sich aus den Fall: sie alarmieren Notarzt und Rettungsdienst nach. Die kommen mit Getöse nach ein paar Minuten, es stehen dann ein KTW, ein RTW und ein NEF blau blinkend vor dem Haus, fünf Sanis und eine Notärztin wuseln herum, der Pat wird dann per KTW(!) ohne Sondersignal ins örtliche KH kutschiert (ich durfte mitfahren), dort in der Notaufnahme immerhin eingehend untersucht und dann von dort wiederum mit Sondersignal in die nächste große Klinik mit Neurologie-Abteilung verlegt, wurde von dort nach 10 Tagen als Pflegefall entlassen und verstarb sechs Wochen später.


    Manchmal sind zentralisierte Services auch ein Krampf, vor allem, wenn sich der gerade zuständige Disponent als "single point of failure" entpuppt. Früher hätte ich die 19222 angerufen, um einen Krankentransport zu bekommen, heute werde ich von der 112 belehrt, ich solle den Patienten bei seinem Hausarzt vorstellen.

  • Und wenn es in Deutschland mal wieder ein Unwetter mit vollgelaufenen Kellern gibt kannst du bei nem medizinischen Notfall verzweifelt die 112 wählen und kommst nicht durch.

    Dann kannst zuschauen wie dein Angehöriger an nem Herzinfarkt stirbt weil hunderte andere die 112 belagern weil sie technische Hilfe benötigen.

    Die Schweizer machen es da besser...

  • In unserem Landkreis rufe ich bei medizinischen Problemen, die m.E. nicht mehr den Hausarzt tangieren, die 19222. Könnte aber auch daran liegen, dass ich dann weiß, dass ich entweder den Joachim oder den Markus etc von der Rettungsleitstelle dran hab :winking_face: Die 112 ist bei mir immer noch die Feuerwehr, so wie die 110 die Polizei ist.


    Einzig außerhalb meiner Wohlfühlzone nehme ich tatsächlich einheitlich die 112.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Als Ursache der Panne hat Swisscom zunächst ein Fehlverhalten innerhalb eines Data-Center Netzwerks der Business VoIP Plattform eingrenzen können.

    Ehrlich gesagt finde ich das stark fahrlässig das man die Notrufe über eine so störungsanfällige Technik laufen lässt.


    Was ist denn mit dem - immer funktionierenden- Analog Netz passiert ?

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • So etwas finde ich eher kontraproduktiv. "Zusammenrottungen" in Notsituationen führen schnell zu Panik und Verstopfung von Verkehrswegen. Dann schon eher klare und sachliche Informationen über den Rundfunk (da müssen die Jungs und Mädels noch kräftig an sich arbeiten) und Reaktivierung der Sirenenwälder.

  • Da es bei weitem noch nicht überall integrierte Leitstellen gibt, halte ich das System mit den verschiedenen Nummern immer noch für praktikabel. Es hat keinerlei Sinn, wenn ich auf der 112 in Österreich dem Polizisten (112 geht zur Polizei bei uns) lang und breit etwas über einen medizinischen Notfall erzählen will, wenn der im Rahmen der stillen Post erst wieder nur "fahrts mal dorthin - da hat jemand ein Problem" an den Rettungsdienst weitergibt.


    So hab ich mit der passenden Notrufnummer direkt die Organisation dort sitzen, die auch die Einsatzkräfte disponiert und deshalb Infos aus erster Hand vom Notrufteilnehmer bekommt.


    In Österreich hast du ebenfalls:

    122 - Feuerwehr

    133 - Polizei

    144 - Rettungsdienst

    112 - Notruf (geht an die Leitstelle der Polizei)

    141 - ärztlicher Bereitschaftsdienst (nicht Notarzt!)

    ==========================================

    In weiterer Folge dann noch sehr spezifisch:

    130 - Wasserrettung (nicht in allen Bundesländern)

    140 - Bergrettung (alpiner Notruf)

    1450 - Gesundheitshotline (seit Covid-19 recht bekannt geworden)

    acta, non verba - viribus unitis

  • Das ist ja mal eine sehr coole Idee.


    Sowas sollte man in Österreich und Deutschland auch etablieren.

    Gibt es bereits in Deutschland.

    Der Name lautet ""Katastrophenschutz-Leuchtturm"".

    Im Notfall werden die Wachen der FF und BF mit Notstromgeneratoren voll beleuchtet und es gibt Sitzgelegenheiten und warme Suppe.

    Ähm, bevor jemand fragt: Funk und Kommunikation gibt es dort nur für BOS, nicht für Zivilisten. CB und Amateurfunk hat es mit der Teilnahme nicht hin gekriegt...

  • Ehrlich gesagt finde ich das stark fahrlässig das man die Notrufe über eine so störungsanfällige Technik laufen lässt.


    Was ist denn mit dem - immer funktionierenden- Analog Netz passiert ?

    Das immer funktionierende analoge Netz ist dem modernen digitalen Netz geopfert worden. Wie übrigens, so am Rande, das UKW-Radio dem DAB (welches halbzeitig je nach Topographie eh nicht funktioniert) weichen muss....