Bug-Out bei Hochwasser: Der richtige Zeitpunkt

  • So eine Überschwemmung mit Zerstörung von Gebäuden ist für mich ein Bug-Out-Szenario.

    Einer der allerwichtigsten Sätze hier!

    acta, non verba - viribus unitis

  • Einer der allerwichtigsten Sätze hier!

    Die Frage ist halt: Wann gehe ich? Den richtigen Zeitpunkt zu erwischen ist verdammt schwierig und füllt nicht ohne Grund hier seit Jahren viele Threads.

  • Die Frage ist halt: Wann gehe ich? Den richtigen Zeitpunkt zu erwischen ist verdammt schwierig und füllt nicht ohne Grund hier seit Jahren viele Threads.

    Wir sind weg sobald ich auch nur den Hauch von Lebensgefahr erahne falls wir bleiben. Das Leben der Kids geht vor allem.

    Auch ohne Gepäck etc. und lange Vorbereitungen. Dokumente sind auf der Cloud, Geld ist auf dem Konto, alles andere kann man davon kaufen.

    Lieber zu früh und umsonst abhauen als zu spät. Bei lokaler Lebensgefahr ist es mir unverständlich auch nur zu zögern abzuhauen.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Die Frage ist halt: Wann gehe ich? Den richtigen Zeitpunkt zu erwischen ist verdammt schwierig und füllt nicht ohne Grund hier seit Jahren viele Threads.

    Zumal die öffentlich rechtlichen wohl nach Aussagen hier im Forum bis zuletzt wie auf der Titanic lieber Musik gespielt haben, anstatt entsprechende Warndurchsagen zu bringen!

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Zumal die öffentlich rechtlichen wohl nach Aussagen hier im Forum bis zuletzt wie auf der Titanic lieber Musik gespielt haben, anstatt entsprechende Warndurchsagen zu bringen!

    Ja, wenn sich das bewahrheitet ist das ein handfester Skandal.


    Das zeigt halt immer wieder wie wenig die Menschen auf Krisen und Katastrophen vorbereitet sind. Hierfür müsste es klare Anweisungen geben, wann welche Durchsagen mit welchem Inhalt auszustrahlen sind.

  • Bin da auch gespannt!

    So viel mal zum Informations- und Bildungsauftrag der Öffentlich-rechtlichen.......


    Wobei auch so viel sicher ist - draussen ist es nicht minder gefährlich.....ich denke das ist einfach auch Glückssache, wo man sich aufhält...

    Tendenziell kommt so eine Schlammlawine oder Überschwemmungswelle ja ohne vorher anzuklopfen direkt mit der Tür ins Haus...

    Statistisch gesehen werden aber wenig Häuser insgesamt auf die Bevölkerung gesehen tatsächlich weggespült oder begraben....und bieten somit eigentlich einen guten Schutz, wenn ich nicht grade im Keller stehe, um die Öltanks vor dem aufschwimmen zu bewaren, oder den '57er Spätburgunder von Omi zu retten....


    Da bietet sich eine differenzierte Betrachtung an....


    Wobei "nicht da" sein wahrscheinlich am besten ist....


    Gruß EZS

  • Die Frage ist halt: Wann gehe ich? Den richtigen Zeitpunkt zu erwischen ist verdammt schwierig und füllt nicht ohne Grund hier seit Jahren viele Threads.

    Ich fürchte, dass ich mir persönlich die Frage für meinen Bereich nicht stellen muss, da ich in dem Fall selber wohl schon länger im Einsatz sein werde. Aber ja: Die Frage ist hier essentiell und gerade in Starkregenszenarien, die ganz anders Verlaufen als ein sich langsam aufbauendes Hochwasser mit mehreren Vorangekündigten Wellen, sehr schwer zu beantworten.


    "Nur" wegen einer Starkregenwarnung würde ich im ersten Stock lebend wohl noch nicht reissaus nehmen. Wir wohnen zwar in der gelben Zone eines 30cm breiten und 2cm tiefen Rinnsaales, für das ein sehr sehr groß dimensionierstes Auffangbecken konstruiert wurde (da es auch im direkten Bereich unseres Bezirkskrankenhauses verläuft), haben aber für unser Haus deshalb einige Auflagen in Punkto Hochwasserschutz zu erfüllen. Neben der bereits als quasi Wassermassenteiler ausgeführten spitz in Richtung Flussrichtung ausgeführten 3m hohen Betonwand, haben wir auch einen mobilen Hochwasserschutz in einem eigenen Raum eingelagert, der schnell aufgestellt wird und auch alle 2 Jahre von uns beübt werden muss. Hier gibt es in der Hausgemeinschaft 3 Personen die als "Hochwasserwart" gemeldet sind und von der Behörde auch zeitnah mit Informationen bezüglich erhöhter Pegelstände informiert werden.
    Weiters habe ich in "meinem eigenen Szenario" den großen Vorteil, dass wir ein abschüssiger Stadtteil sind - das Wasser würde zwar bei unsren Straßen durchlaufen - jedoch nicht stehenbleiben. Nie - dafür sind wir viel zu hoch und das gesamte umliegende Gelände großflächig viel zu abschüssig. Wenn das passieren würde, hätten wir wohl überspitzt formuliert ein HQ1000000000


    Als Eigenmaßnahme habe ich die Möglichkeit meinen PKG aus meiner TG in ein nebenan angrenzendes Parkhaus mit 3 Etagen zu stellen. Weiters sind bei mir im Keller sämtliche Gegenstände in Kisten bzw. fürs Prepping wichtige Sachen in 2 Türmen Eurobehältern gestapelt gelagert. Das ist alles auf Rollen gelagert - und könnte mit Vorwarnung noch sehr bequem via Lift in meine Wohnung verbracht werden.


    Es zeigt sich halt einmal mehr, wie wichtig hier punktgenaue und umfangreiche Informationsbeschaffung ist.


    Die Entscheidung muss aber jeder für sich selber treffen. Ausser die Polizei evakuiert uns :)

    acta, non verba - viribus unitis

  • Ich fürchte, dass ich mir persönlich die Frage für meinen Bereich nicht stellen muss, da ich in dem Fall selber wohl schon länger im Einsatz sein werde

    Auch eine interessante Frage für alle BOS Mitarbeiter. Wer schützt dein Eigenheim, während du das von anderen schützt?

  • Die Frage muss sich jeder BOS Mitarbeiter stellen. Ich war 2011 Teil einer Übung, in der unter anderem ein schweres Sturmereignis unser Bundesland erwischte. Die Übung war nur auf Stabsebene - also reines Hirnw**** in den jeweiligen Kommanden.


    Kurz nachdem die Szenarien so richtig losgingen, wurde ich von der Übungsleitung als Kommandant abgezogen - es gab ein eigenes Szenario "scavenger", welches lautete, dass mein Elternhaus schwer von einem lokalen Wetterereignis getroffen wurde. Somit wurde in bereits in Stunde 4 aus einer 48h stündigen Übung rausgenommen, weil die Übungsleitung sehen wollte, wie mein Kommando ohne mich zurecht kommen wird.


    Das hat mich damals auch für mich privat zum Nachdenken gebracht.

    acta, non verba - viribus unitis

  • .... Das ist alles auf Rollen gelagert - und könnte mit Vorwarnung noch sehr bequem via Lift in meine Wohnung verbracht werden.

    Wenn Du in der Katastrophe Aufzug fährst darf halt der Strom nicht ausfallen. Wäre blöd zwischen Keller und EG in der Aufzugkabine gefangen zu sein, während das Wasser kommt...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Soweit man in den Medien ließt, sind in dieser Hochwassersituation keine verstopften Straßen wegen Massenflucht gewesen.

    D.h. ich würde es bei Hochwasser eher nicht so kritisch sehen, *vor* allen anderen oder *vor* der großen Fluchtwelle zu fliehen.

    Die Kiesgrubengeschichte hat sich ja auch nicht vorher angekündigt.


    Ich würde mich da an Menschen orientieren, die mit dem Hochwasser leben, bei denen so was häufiger passiert. Von denen machen die wenigsten Bug-Out, die haben ihre Häuser so eingerichtet, dass sie bei Hochwasser z.B. in den oberen Stockwerken abwarten können.


    Also kurz: ich glaube, mich hätte die aktuelle Überschwemmung voll erwischt, wenn ich dort gewohnt hätte. Gegen so was kann man eigentlich nur ganz langfristig etwas unternehmen, indem man beim Hausbau oder bei der Wohnungswahl schon Wetteraspekte oder ganz allgemein die Gefahren durch die Umgebung (und evtl. Gefahren durch die Umgebenden) mit berücksichtigt.


    Ach eins hab ich noch: Ich habe einen Teil der Campingausrüstung absichtlich nicht im Keller, sondern in der Gartenhütte, damit beim Totalverlust des Hauses und ohne Hilfe von außen zumindest ein provisorisches Dach über dem Kopf+Küche+Hygiene für die ganze Familie für die ersten paar Tage gewährleistet ist.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Wie aus einigen Medienberichten am Abend zu entnehmen war, wurden viele der jetzt tatsächlich massiv betroffenen Gebiete zwar evakuiert, es sind aber tagsüber zahlreiche Menschen zu ihren Wohnungen zurückgekehrt - entgegen der Behördenvorgaben. Das ist natürlich für alle eine sehr schlimme Situation. Vor allem aber für Einsatzkräfte, die Lagebedingt ein Gebiet "abhaken" nur um dann zu erfahren, dass es aus den gerade eingestürzten Häusern plötzlich zahlreiche Notrufe von eingeschlossenen Menschen gegeben hat.

    acta, non verba - viribus unitis

  • nabend zusammen,


    Schaut euch bitte mal meinen Erfahrungsbericht an.


    Zu dem Thema richtiger Zeitpunkt.

    Den gibt es nicht.


    Ganz ehrlich, ja es hat geregnet, es hat nicht wenig geregnet und es gab die ganzen Wartungen ABER der Regen hat sich nicht so extrem angefühlt.

    Du kannst auch nicht bei jeden Unwetter was angekündigt wird, direkt loslegen.


    Und dann die Entscheidung, sein hab und gut zu verlassen. Es ist leicht gesagt, ich geh rechtzeitig aber wenn man wirklich betroffen ist...ist es sehr sehr schwer.


    Und nur weil bei dir direkt noch halbwegs ok ist und du denkst, ich muss noch nicht los, kann es 2km weiter schon zu spät sein und du kommst dann nicht mehr weg.


    Deine Wege werden versperrt sein.