Hinweis: Dieser Bericht wurde von Ben im Namen und auf Wunsch von JacktheRippchen veröffentlicht, da Jack nach wie vor kaum Internet hat.
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14.07.
Ich versuch jetzt mal das ganze erlebte zusammen zu schreiben.
Für den 14.07.21 wurden starke Regenfälle, mit Mengen bis zu 200l voraus gesagt.
Vormittags war ich mit meinem Vater in der Garage beschäftigt um das Pelletlager zu bauen.
Gegen Mittag ist er nach Hause gefahren und ich habe weiter gebaut.
Es hat die ganze zeit geregnet, mal schwächer mal stärker aber irgendwie anders wie vermutet.
Ich bin eigentlich von Sintflut Antigen Regenfällen, zumindest gelegentlich ausgegangen, Regenfälle, wo man plötzlich keine 5m weit schauen kann.
Aber so war es nicht und deswegen dachte ich noch, so schlimm kann es nicht werden.
Gegen 16.30 bekam ich die ersten Bilder meiner Mutter, das es dort im Ort, eng werden könnte für Sie.
Sie versorgte mich und meinen Bruder mit Informationen.
Sie hatten auch schon Sachen weggeräumt und Sachen ins Auto gepackt etc.
Meine Eltern haben hinter dem Haus direkt einen Bach, welcher bei Ihnen direkt unter einer Brücke lang läuft.
Die Brücke steht höher wie der Grundstück, Unterkante Brücke ist etwa Höhe Anfang Haus.
Sobald also das Wasser so hoch steigt, das es gegen die Kante der Brücke kommt, ist alles vorbei.
Ich fing an, mir doch langsam Gedanken zu machen.
Hab auch einen Rundgang ums Haus gemacht und habe festgestellt, das meine Entwässerungsrinne, vor der Garage,nicht mehr abläuft. Dort habe ich den Schmutzfangkorb gereinigt und alles war wieder gut. Aus dem Schonstein lief bisschen Wasser und ich stellte dort wieder nen Eimer drunter.
Gegen 18 Uhr entschlossen mein Bruder und ich uns, zu unseren Eltern zu fahren.
Ich packe gerade schnell Gummistiefel, 1 Taschenlampe und eine Kopflampe, sowie ein Multitool ein, sog die Regenjacke an und fuhr los.
Katzen habe ich noch schnell gefüttert.
Kurz vorher hatte ich die Information bekommen, das hier bei mir unten, der kleine Bach überlaufen würde.
Als ich dann losgefahren bin...
Bei meinen Eltern sah es dann schon ein Stück enger aus...
Mein Vater sperrte die Kanalklappe ab.
Sie hatten schon einiges aus dem Wohnzimmer hoch geräumt..ansonsten konnte man nicht mehr viel machen.. Bücher und so haben wir aus dem Regal noch weg gebracht ansonsten hieß es warten.
Irgendwann bekam mein Bruder den Anruf, das hinter deren Haus, der Graben voll laufen würde.
Da wir eh nicht mehr machen konnten, ist er dann heim gefahren.
Mein Vater und ich merken kurz danach, daß nun das Wasser von vorne auch langsam in den Hof lief, das war der Zeitpunkt, wo wir wirklich merken, es wird nicht nur eng, sondern es wird schief gehen.
Da wir jetzt wussten, dass das Wohnzimmer garantiert Wasser abbekommt, sagte Ich, meinen Eltern sie sollten im anderen Teil des Hauses oben die Betten klar machen und Bettzeugs etc aus deren Schlafzimmer welches sich über dem Wohnzimmer befindet holen.
Das war die Zeit, wo mein Vater dann auch die Hauptsicherungen raus drehte.
Als das Wasser dann die Hauswand erreichte, hat man Vater das Auto raus, auf die Straße gefahren.
Kurz nachdem er draußen war, hörte ich es im Wohnzimmer kurz gluckern und das Wasser fing an sich unten, durch die Wände zu drücken.
Man muss dazu sagen, es handelt sich um ein altes Fachwerkhaus.
Wir konnten nur zusehen, wie das Wasser kam.
Meine Mutter wollte da noch mit nen Wischmopp was machen, hab sie aber davon abgehalten, denn das hätte nichts mehr gebracht.
Kurz nachdem mein Vater wieder da war, er war nur wenige Minuten weg, find es auch an von der Straßenseite ins Haus zulaufen.
Wir bemerken, dann auch recht schnell,das sich der Boden gehoben hat, denn Türen gingen nicht mehr richtig auf /zu.
Wir mussten also das Haus verlassen. Da wir nicht wussten wie stark es sich heben könnte und ob es ggf. Einstürzen könnte.
Meine Mutter war mit den Nerven am Ende. So ganz 100% war mein Vater auch nicht mehr da.
Wir packten unsere Sachen, suchten noch den Schlüssel, für den Gasanschluss um das abzuholen drehen.
Ich hing im Fenster einen Zettel mit den Telefonnummern meiner Eltern auf.
Das Wasser stand im Flur ca. 15cm hoch und vor der Haustür waren es etwa 35cm.
Ich öffnete gewaltsam die Wohnzimmertüre, da dort der Tiefste Punkt ist, platzierte meine Eltern entgegen gesetzt und öffnete die Haustüre.
Ich brachte meine Mutter auf die Straße, die mittlerweile, total fertig war, mein Vater schloss den Gasanschluss.
Ich informierte Nachbarn, über die Situation und das meine Eltern das Haus verlassen.
Dann gingen wir zum Auto und meine Eltern fuhren zu meinem Bruder.
Meiner Mutter sagte ich, damit die erstmal beruhigt ist, ich würde nachkommen, meinem Vater sagte ich aber das ich versuche heim zukommen.
Durch unsere Dorf WhatsApp Gruppe, wusste ich, Das mittlerweile die Offizielle Straße gesperrt war, man aber ggf. über Waldwege oder von oben kommen könnte.
So versuchte ich mein Glück.
Gute Ortskenntnisse und googlemaps waren mir grundsätzlich eine gute Hilfe, Musik im Auto lenkte etwas ab und die Heizung trocknete mich so nach und nach.
Meine Eltern wohnen in einem Tal, von dort muss ich hoch fahren, durch das Erfttal durch, irgendwie an Bad Münstereifel vorbei und dann wieder einen Berg hoch.
Klingt einfach war es aber definitiv nicht.
Wir haben das Haus gegen 20.30 verlassen.
Bis ca..1.00 Uhr bin ich alle möglichen und unmöglichen Wege gefahren um irgendwie auf die andere Seite zu kommen...die Erft allerdings hat es unmöglich gemacht.
Kommunikation / Informationen zu beschaffen war nahe zu unmöglich.
Irgendwann war ich mehr oder weniger auf der Berghälfte wo ich runter muss gefangen, ich konnte mich zwar nich recht viel bewegen aber ich kam weder weiter runter bzw rüber noch kam ich oben wieder zurück. Langsam wurde es auch dunkel. Da ich nicht mehr zur Autobahn kam,meine Nerven und meine Kraft langsam zu Ende war, konnte ich auch nicht mehr zu meinem Bruder.
Die Feuerwehr/ Rettungsdienst etc.kamen auch nicht mehr vor und zurück und wußten eigentlich überhaupt keine Wege.
In den Ortschaften war überhaupt kein Strom mehr, es war unheimlich, alles so dunkel zu sehen.
Eine Straße war teils mir Erdrutschen versperrt,..
Überall versucht die Leute von a nach b zu kommen ohne Erfolg.
Über die ganze Aktion habe ich mir meinen etwa halbvollen tank fast leer gefahren.
Da viel mir auch auf, scheisse, ich habe mein Portemonnaie vergessen.
Also, wäre es mir nicht mals wirklich möglich zu tanken.
Nach dem meine Aktuell letzte Möglichkeit dicht war, die nadel anfing in die Reserve zu gehen, entschloss Ich mich zu schlafen.
3.5std konnte ich Schafen gegen 4.30 war ich wach.
Das Wasser war an vielen Stellen gut zurück gegangen und hinterließ Schutt, Geröll und Chaos.
Hier fand ich dann auch eine wichtige Hauptstraße, welche komplett unterspült wurde..
Um 6 Uhr informierte ich meine Mutter, das ich jetzt zu denen und meinem Bruder komme.
Zum glück waren die Straßen dort, fast alle Frei und befahrbar. 6.30 war ich etwa da, trank kurz etwas, hunger hatte ich überhaupt keinen, ob wohl meine Letzt Mahlzeit mittags am 14.7 war.
Ich wollte / Sollte mich dan mal hinlegen.
Damit beende ich den Tag mal an dieser Stelle.