Suche Hochwasser- & Erdruschsperre

  • Hallo zusammen,


    Ich hatte dieses mal Glück und hab eigentlich keinen Tropfen Wasser ins Haus bekommen.

    Auf Grund der Lage ist es auch recht sicher, das ich keine wirklichen Probleme bekommen werde aber das Hochwasser und Chaos hier haben mich so geschockt, ich muss was machen.


    Ich hab ein Haus, wo die Garage im Keller ist, sprich dort geht es runter und genau dort ist eine große Schwachstelle, wenn dochmal viel mehr Wasser kommt, es könnte in den Keller laufen.


    Die Garage wird demnächst noch viel wichtiger, denn dort kommt mein Pelletlager, sowie mein Speicher von der kommenden PV Anlage, rein.


    Jetzt suche ich für vorne auf dauer eine Hochwassersperre.

    Eine zweite möchte ich dann in die Garage selbst, direkt hinter dem Tor einbauen.

    Die erste sollte ca.8m lang sein und ca.30cm hoch.

    Die zweite, welche in die Garage kommt, muss 3.6m lang sein und soll 50cm hoch werden.



    Hinter dem Haus ist ein Hang, auch hier mache ich mir über Wasser, viel mehr aber Erdrutsch sorgen.

    Hier werde ich vermutlich vorbeitungen für Pfosten installieren und dann bei Bedarf Pfosten einsetzen und davor dann irgendwie Bretter oder sowas.


    Was für Empfehlungen hättet ihr? Habt ihr ne grobe Ahnung was es kosten könnte?


    Gruß aus der Eifel


    Das Rippchen

  • Die Hochwassersperre am Garagentor muss wahrscheinlich sehr massiv sein, wenn es zur Garage eine Rampe runtergeht. Wenn die Barrikade 3,6x0,5m groß ist, also 1,8m² und stauen sich da ein paar Meter Wasser dagegen, dann sind das gleich mal ein paar Tonnen Druck gegen die Barrikade. Eine Barrikade an der Grundstückseinfahrt kann dann was bringen, wenn das Wasser einfach die Straße runter läuft, aber sobald das Wasser auf der Straße staut und ansteigt, hast Du auch wieder das Problem, dass der Wasserdruck ziemlich hoch wird.


    Grundsätzlich ist das aber machbar, im Hamburger Hafen im Bereich der Landungsbrücken ist jedes Haus mit sowas ausgestattet.


    Z.B. die Alu-Profile von Prefa.

  • Wir haben auch eine Garage in der Art. Für dieEinfahrt vielleicht einfach volle Sandsäcke daneben lagern, die man notfalls da hin schmeist. Ich habe mir einige von diesen Sandsackschläuchen für die Beschwerung von Fahrsilos in der Landwirtschaft geholt. Muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die noch nicht gefüllt habe, wird aber jetzt bald nachgeholt. Die sollen vorne vor die Garageneinfahrt, dahinter zur Stabilisierung ein paar Stäbe Armierungsstahl zwischen das Pflaster getrieben. Das ist allerdings nur für den Fall gedacht, dass die Straße , die quer zur Einfahrt ein Gefälle hat, zum Bach wird und da das Wasser 10, 20 Zentimeter hoch fließt. Wenn da sowas wie aktuell bei euch an den schlimmsten Ecken runterkommt, hilft das natürlich nichts mehr. Aber bei einer Nummer kleiner sollte das schon was bringen. Für 30 cm Höhe müsste es dann schon ein Stapel richtiger Sandsäcke sein, am besten nicht nur eine Reihe, sondern ein dreieckiger kleiner Damm.


    Für das eigentliche Garagentor ist mir noch nichts eingefallen. Ich gehe allerdings davon aus, dass in dem Fall, dass auf der Straße das Wasser mehr als 20 cm hoch fließt, es auch auf anderen Wegen in den Keller rein kommt. Andernfalls bräuchte man da richtige Spundwände wie der verlinkten. So welche sind bei uns auch bei ein paar Kommunen an besonders gefährdeten Durchgängen zum Flussufer im Einsatz.


    Was den Hang betrifft: Wenn der richtig in Bewegung kommt, kannst du den nicht mehr abfangen, würde ich jetzt mal sagen, ohne den gesehen zu haben. Vielleicht kann man da mit Bepflanzung langfristig was machen.

  • Nur mal so eine Idee: Den Hang konntest du bepflanzen, damit die Wurzeln den Hang stabilisieren.

    Vielleicht kennt jemand hier im Forum geeignete Pflanzen?


    LG

    Bo


    Edit: Asdrubal war schneller. :)

  • Neben der Bepflanzung gibt es noch eine weitere sehr gute Möglichkeit, die ich aus eigener positiver Erfahrung empfehlen kann.


    Als ich noch eine Doppelhaushälfte (am Hang) hatte, haben wir die Steigung zum Nachbargrundstück (ca. 70 - 80 Grad) bis auf eine Höhe von fünf! Metern treppenartig mit runden Pflanzkübeln 50 cm Durchmesser abgestützt. Diese Kübel (rot oder grau) haben an der Seite eine Einbuchtung, so dass ein Ring in den anderen greift. Außerdem sind sie unten offen, so dass das Wasser ablaufen kann.


    Diese Teile wiegen ungefüllt und unbepflanzt schon einen Zentner! Diese "Mauer" hat sich über all die Jahre um keinen Millimeter bewegt. Durch die extrem rauhe Oberfläche greifen diese Ringe ineinander ähnlich wie Legosteine.


    Kostet zwar mehr als eine reine Bepflanzung, hält aber die nächsten 500 Jahre!

  • Als Billigvariante kann ich mir folgendes vorstellen :


    - 2 U-Profile an den Seiten verdübeln

    - mittig einen Doppel T Träger einlassen ( herausnehmbar )


    Da schiebst Du dann bei Bedarf passend zugeschnittene Bahnschwellen ein. Dazu einige Rollen Pechschnur zum abdichten.

    ( Gibts beim Bootsbauer )

    So hast Du bei Bedarf innerhalb von zwei Stunden "den Laden dicht "

    Bahnschwellen gibts in den diversen Kleinanzeigenportalen öfter mal gegen Abholung für Lau.

    Die U- Profile und den Träger schätze ich im Stahlhandel gekauft so bei 3-400 Euronen ein. Dann hast Du mit etwa 500.- Gesamtkosten incl. Kleinmaterial einen sehr stabilen Schutz !

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Da schiebst Du dann bei Bedarf passend zugeschnittene Bahnschwellen ein.

    Ich habe mir mal kurz das System von Prefa angesehen. Funktioniert genau nach diesem Prinzip, allerdings verwenden die keine Bahnschwellen, sondern Aluprofile. Diese sind nix anderes als de Spriegel eines Planen - LKW, die kriegst Du beim Schrotthändler.


    Vorteile:


    Kein morsches Holz

    Leichteres Gewicht

    Platzsparende Aufbewahrung im "Nichtkrisenfall"

    Mit PU - Schaum aussteifbar

    Dichtungen können dauerhaft aufgeklebt werden

    Durch geringere Abmessungen sind auch U- bzw. H - Profile günstiger


    Ganz ehrlich, nachdem ich kein Muskelprotz a la Sylvester Stallone bin, würde ich schon vom Gewicht her dieses System bevorzugen.:grinning_face_with_smiling_eyes:


    Gruß Peter

  • Hallo Rippchen,


    - haben Keller und/oder Garage eine Wanne aus WU-Beton (wasserundurchlässig)? Wenn nicht, irgendwo Gefahr das Wasser reindrücken könnte?


    - Garage Hochwassersperre direkt am Einfahrts-Tor würde ich mir sparen. Größere Überfahrrinne installieren, an einem Ende 200 Liter-Fass im Boden versenken und da eine Tauchpumpe mit Schwimmer rein, Schaltung Normalstrom und über PV-Speicher damit immer Strom anliegt, von Pumpe Erdschlauch verlegen der auf die Straße vor dem Haus ableitet, Fass unten offen und mit 3/4-Steinschüttung innerwärts, damit die normale Regenmenge versickert ohne das die Pumpe (installiert über Steinschüttung) anläuft, Grobfiltersieb beim Übergang Rinne zu Fass. Dann hast du bei Starkregenereignissen eine gute Abführung erhöhter Wassermengen auch wenn du nicht zu Hause bist und keiner da ist der einen Flutschutz einsetzt.


    - Hang-Stabilisierung: Mischung aus Pfahlwurzlern und Flachwurzlern setzen. Ggf. Drainagerohre eingraben zur Entwässerung in deine Abwasserleitung oder unterhalb deiner Gebäudes. Schau dir mal die DIN 4095 an, di ist zwar für Gebäudedrainagen gibt dir aber einen ganz guten Überblick was da so auf dich Zukommen würde. Wenn du hier eine wirkliche Gefahr siehst (je nach Größer der Fläche am Hang) ggf. leichte Ablaufrinnen zur Straße ausbilden, damit bei Starkregen Oberflächenwasser schon abgeführt wird bevor der Boden zu durchweicht ist (größte Gefahr von Hangrutschen)


    - Flutschutz Zufahrt Gelände: würde ich wie Andreas es vorgeschlagen hat machen (2x U-Profil im Fundament und 1 x H-Träger mittig zum manuellen einsetzen. Ich würde im ganzen Bereich ein Streifenfundament setzen. Die Bohlen kannst du bei Nicht-Flut als aufgelegte Sitzgelegenheit für 2 Sitzbänke nutzen. Da eine wirkliche Flutung ja ganz selten vorkommt würde ich für den Bedarfsfall der alle Jubeljahre vorkommt schnellhärtenden Bauschaum zum Abdichten der Bohlen gegen die Metallprofile und das Streifenfundament nehmen. Order gar nicht abdichten sondern dann über die Pumpe das Wasser wieder auf die Straße zurück pumpen. Aus was besteht der Wall neben der Einfahrt? Da muss ja was sein, sonst macht hier ein Flutschutz wenig Sinn.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hm... also was den hang angeht. da kann ich als Alpenländler mal sagen: Wenn der mal derart durchnässt ist dass er in den tieferen Erdschichten ins rutschen kommt, hilft Bepflanzung nix.

    Da werden richtig tiefe Anker reingebohrt um sowas zu stabilisieren. Das ist teuer uns aufwendig.

  • Was ich bei solchen Lösungen immer als Grundsatz-Problem ansehe:


    man muss sicherstellen, dass entweder die ganze Straße lang die Nachbarn eine solche Lösung haben oder das eigene Grundstück quasi sonst ringsum mit einer Mauer/Erdwall versehen ist. Was hilft es mir, wenn die Wassermassen 3 Grundstücke weiter eindringen und dann von der Seite in das eigene Grundstück schwappen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Was ich bei solchen Lösungen immer als Grundsatz-Problem ansehe:


    man muss sicherstellen, dass entweder die ganze Straße lang die Nachbarn eine solche Lösung haben oder das eigene Grundstück quasi sonst ringsum mit einer Mauer/Erdwall versehen ist. Was hilft es mir, wenn die Wassermassen 3 Grundstücke weiter eindringen und dann von der Seite in das eigene Grundstück schwappen.

    Vollkommen richtig.


    Unser Haus wurde genau nach diesen behördlichen Vorgaben errichtet: wir haben mehr oder weniger nur durch ein paar Meter durchbrochene (Eingang, Parkplatz, TG Einfahrt) massive Stahlbetonwände mit gut 3m Höhe bzw. Hausfronten ohne Fenster in den Bereichen.


    Da das Gelände bei uns sehr abschüssig ist (wir sind am Randgebiet eines sehr großläufigen Tales, das in Richtung Süden abschüssig ist) würde das Wasser bei uns nicht stehen können, sondern vorbeilaufen.

    acta, non verba - viribus unitis

  • Garageneinfahrt: Mit Schalungsbrettern und Kanthölzern, zugeschnitten und vorbereitet lässt sich ein prima Schott bauen.


    Wie AndreasH geschrieben hat:

    Seitlich 2 stabile Stahl-U-Profile an die Wand dübeln.


    Über die Garagenbreite verteilt, 3 verzinkte 4-kant Stahlrohre in den Garagenboden einlassen, in die man die Kantholzstützen reinstecken kann. (Die Rohre mit herausnehmbarem Deckel, zum abdecken bei Nichtgebrauch).

    Solche Widerlagerteile kann Dir jeder Schlosser für wenig Geld anfertigen und feuerverzinkt hält das dann Jahrzehnte.


    Eine kleine Skizze als Anstoss zu eigenen Ideen:

    20210719_092931.jpg


    LG WTG

    Die Party ist vorbei!

    Einmal editiert, zuletzt von WAY TO GO ()

  • Die Lösung von Way to Go ist absolut richtig, funktional und auch erprobt.

    Es müssen nicht mal dicke Profile sein "normale" einbetonierte Wasserrohre dürften für die meisten Wasserstände absolut ausreichend sein und auch der Hinweis mit dem Stopfen ist absolut richtig.

    Einzig was die Langzeitlagerung von Sandsäcken angeht darf man nicht schlampen, auch die Kunsttstoffdinger werden irgendwann spröde, vermutlich das UV Licht. Ich habe dafür ein schattiges regengeschützes Regal auf der Nordseite.

  • Es gibt fertige Aluprofile, so wie sie oben bereits erwähnt wurden. Diese haben den Vorteil, dass man auch die vertikalen Eisen ausbauen kann, solange kein Hochwasser ist. Ein Kumpel hat das bei seinem Haus und ich habe jetzt einmal die Produktdaten bei Ihm angefragt. Und werde diese hier dann hochladen.


    Grundsätzlich stimmt das, was viele oben bereits geschrieben habe. Man muss schauen, dass man das Problem mit den eigenen Massnahmen nicht zum Nachbarn verlagert. In der Schweiz ist das sogar gesetzlich geregelt und wird (im Aargau) durch die Gebäudeversicherung (staatlich) überprüft.

    Was ihr da in Deutschland für Regeln habt weiss ich nicht.


    Was man trotz aller Massnahmen immer haben sollte ist eine Pumpe. Ich war letzte Woche mehr oder weniger die ganze Zeit mit der Feuerwehr im Einsatz und auch bei den am besten abgedichteten Häusern hatte es immer ein bisschen Wasser im Keller was durch den Regen oder durch Schächte reindrückte.

    Improvisation ist, wenn niemand die Vorbereitung bemerkt.

  • Einzig was die Langzeitlagerung von Sandsäcken angeht darf man nicht schlampen, auch die Kunsttstoffdinger werden irgendwann spröde, vermutlich das UV Licht.


    Ich hatte 2019 Sandsäcke aus Bändchengewebe für das Beschweren von Gemüseschutznetzen usw. im Garten gekauft.

    Die waren nach der 2. Session alle hin (Spröde geworden und rissen auf, als man sie bewegte).

  • Vielen lieben dank für eure vielen Tipps und Hinweise.


    Genau an so ein Alusystem habe ich gedacht.

    Ich geh mal auf eine Punkte ein

    tomduly das Wasser kann definitiv die Straße runter laufen, ich bin das letzte Haus, nach mit geht es über den Wald ins Tal, die Straße hat auf jedenfall ein ordentliches gefälle, das sich hier nichts stauen dürfe.


    Somit würde diese Sperre schoneinmal unglaublich viel Wasser abhalten, wenn es überhaupt so viel werden würde, das es über den Bürgersteig kommt..ggf. wären die Silosäcke wirklich ausreichend 🤔



    Unten an der Garage selbst ist eine Entwässerungsrinne, die sehr gut bisher funktioniert hat, welche ich jetzt noch öfters reinigen und spülen werde.


    Sollte diese halt versagen und ich oben dicht gemacht haben, wäre es "nur" das Wasser, welches die Einfahrt runter läuft. Also im ganzen schon sehr ausreichend.

  • Vollkommen richtig.


    Unser Haus wurde genau nach diesen behördlichen Vorgaben errichtet: wir haben mehr oder weniger nur durch ein paar Meter durchbrochene (Eingang, Parkplatz, TG Einfahrt) massive Stahlbetonwände mit gut 3m Höhe bzw. Hausfronten ohne Fenster in den Bereichen.


    Da das Gelände bei uns sehr abschüssig ist (wir sind am Randgebiet eines sehr großläufigen Tales, das in Richtung Süden abschüssig ist) würde das Wasser bei uns nicht stehen können, sondern vorbeilaufen.

    Wie sieht bei euch nach behördlichen Vorgaben der Schutz durch eindrückendes Kanalisationswasser aus? Habt ihr da Rückschlagklappen drin und wenn ja, wo sind die bzw. wie sind die zugänglich? Müssen die (protokolliert) gewartet werden auf Gängigkeit etc.?


    Habt ihr trotz des Hochwasserpaneele noch eine Backup-Lösung oder wäre es "rechnerisch" unmöglich das drückendes Wasser diese beschädigt oder doch rüber schwappt?


    Wär mal spannend zu hören wie du das gelöst hast aus technischer Sicht, was behördlich vorgeschrieben war/ist und ob du das irgendwo noch aus eigenem Antrieb getoppt hast.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd