Die Nachwirkungen & Lehren aus der Hochwasserkatastrophe

  • "Staatsanwaltschaft Koblenz prüft Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung"

    Ein völlig normaler Vorgang, wenn Tote im Spiel sind. 🤷‍♂️ Aber aus dem in dem benannten Anfangsverdacht etwas zu stricken, das gerichtsfest wird, ist es ein langer Weg. Auch bei der Love Parade in Düsseldorf hatte der Gerichtsprozess Jahre gedauert und am Ende nicht die "hohen Köpfe" gekostet wie anfangs noch groß getönt...

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Aber aus dem in dem benannten Anfangsverdacht etwas zu stricken, das gerichtsfest wird, ist es ein langer Weg.

    War da nicht etwas mit der Krähe, die einer anderen nicht ...

  • Was ich mir für zukünftige Katastrophen gerade denke:

    Besonders Brücken sind stets Schwachstellen, man sollte sich schon vorher überlegen wie man sie im Katastrophenfall umgehen kann.

    Gibt es Tools, die einem die "Handarbeit" ersparen und bei z.B. Google-Maps gleich alle Brücken in einem Gebiet markieren?

  • Googlemaps eher schwierig. Bei Openstreepmap gibt es schon Möglichkeiten, eigene Styles zu definieren. Hab mich da aber noch nicht eingearbeitet. Ein grundsätzliches Problem ist, welche Brücken überhaupt hinterlegt sind. Bzw. was hinsichtlich der Gefährdung (u.a. Starkregenereignis) als Brücke zählt. Was über Bäche und Flüße führt ist eigentlich schon hinterlegt, bei nicht ständig wasserführenden Rinnen und entsprechenden Rohren unter der Straße schaut es schon anders aus. Gerade die können aber auch schnell ein Problem werden.

    Für die nähere Umgebung kann man das wahrscheinlich erwandern, darüber hinaus wird es kompliziert. Denkbar wäre auf einem eigenen Server Openstreetmap zu hosten und eine Art "prepperlayer" darüber legen. Der Aufwand ist recht hoch - und es müssten viele mitmachen.

    Schön wäre natürlich auch die Risikokarten der Länder mit im System zu haben, da kocht aber jeder sein eigenes Süppchen und richtig frei sind die Daten auch nicht.

  • Was ich mir für zukünftige Katastrophen gerade denke:

    Besonders Brücken sind stets Schwachstellen, man sollte sich schon vorher überlegen wie man sie im Katastrophenfall umgehen kann.

    Gibt es Tools, die einem die "Handarbeit" ersparen und bei z.B. Google-Maps gleich alle Brücken in einem Gebiet markieren?

    Wie möchtest du denn die "Schwachstelle Brücke" umgehen? Wenn du über den Fluß möchest musst du doch Brücken benutzen?!? Wenn du die eine Brücke nicht nimmst, musst du über eine andere.

    Oder hast du das anders gemeint?


    LG

    Bo

  • Bei bestimmten Wetterlagen geht das mit Fähren auch nicht, also z.B. Hochwasser, Niedrigwasser, Eisgang. Dann fährt z.B. die Fähre Glückstadt-Wischhafen nicht. Die Elbfähre Tanja (Amt Neuhaus) war einige Zeit wegen Niedrigwassers nicht in Betrieb.


    Flüsse sind in einigen Situationen die Hindernisse, die sie vor 100+ Jahren auch waren.

  • In manchen Ländern haben sie über das Thal Seilrutschen gespannt. Die werden auch für Materialtransporteund und den Schulweg genutzt. Letztendlich müsste man nur auf beiden Seiten einen höheren und einen tieferen Ankerpunkt setzen und ein Stahlseil spannen. So könnte jeder Ort in einem Thal relativ kostengünstig eine Art dauerhafte Notbrücke aufbauen die deutlich höher liegt als eine normale Brücke. Wenn man nur ein waagerechtes Seil spannen würde ginge es notfalls auch https://de.wikipedia.org/wiki/…he_als_Rettungsmittel.jpg. Wenn die Kosten zu hoch sind kann man es auch als Freizeitangebot nutzen wie z.B. hier: Harzdrenalin

  • beim BayernAtlas gibt es die Möglichkeit verschiedene Layer einzublenden


    Dargestellte Karten ==> Nach weiteren Karten suchen?

    z.B.

    Hochwassergefahrenflächen HQhäufig

    Hochwassergefahrenflächen HQ100

    Hochwassergefahrenflächen HQextrem



    Brückenstatus HQhäufig

    Brückenstatus für HQ100

    Brückenstatus HQextrem



    hier ist eine gute Anleitung zum BayernAtlas

    http://www.kraftvolle-orte.de/…tioniert-der-bayernatlas/

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • Ähm, wenn du durch die schöne Eifel fährst, so Richtung Bad Münstereifel / Kalenborn / Michelsberg, wirst du fest stellen, dass die aktuellen Medienberichte unvollständig sind.

    Bei der Flut sind auch die ganz kleinen Bäche (diejenigen ohne Brücken) eskaliert und haben Häuser unterspült und Strassen unpassierbar gemacht.

    Diese kleinen Bäche sind brutal übergelaufen und der Schwerkraft folgend haben sie einiges zerstört.

    Auf benannter Strecke stehen jetzt einige Baustellen-Ampeln, da die Strassen teilweise nur noch einspurig befahrbar sind. Die andere Hälfte der Strasse ist dann durch Unterspülung unvollständig erhalten.

    Die Medienberichte hierzu sind unvollständig.

  • beim BayernAtlas gibt es die Möglichkeit verschiedene Layer einzublenden


    [...]

    Der ist einfach nur der Hammer - wenn man mal rausgefunden hat, was alles geht und wie es geht, ist das durchaus ein sehr mächtiges Werkzeug.


    Wie schauts dahingehend eigentlich mit den anderen 15 Bundesländern aus, weiß das wer? Und A/CH?

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Wie schauts dahingehend eigentlich mit den anderen 15 Bundesländern aus, weiß das wer? Und A/CH?

    In Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland gibt es das entsprechend. Die Dinger heißen da "Geoportal". Wie die jetzt im Vergleich zu dem bayerischen Angebot sind, weiß ich nicht, da ich letzteres nicht kenne. Für Hessen habe ich es jedenfalls schon geschafft, mir die H100-Flächen anzeigen zu lassen.


    Das sind wirklich interessante Spielzeuge, allerdings wirklich nicht leicht zu bedienen, aber das sind diese GIS-Anwendungen ja alle nicht.

  • In der Schweiz ist das:

    https://map.geo.admin.ch


    Unter Geokatalog/Naturbedingte Risiken lassen sich viele Datensätze abrufen.

    Hier Oberflächenwasserabflussgefährdung:

    2021-08-03 12_07_09-Karten der Schweiz - Schweizerische Eidgenossenschaft - map.geo.admin.ch.png   2021-08-03 12_07_52-Karten der Schweiz - Schweizerische Eidgenossenschaft - map.geo.admin.ch.png

    Je violetter, desto grösser die Gefahr, rsp. die Überflutungswahrscheinlichkeit


    LG WTG

    Die Party ist vorbei!

  • Bei "Hora" muss einem halt auch bewusst sein, dass die Daten teilweise sehr veraltet sind. Nicht gefährdete Bereiche in meiner Gegend wurden zum Beispiel letztes Jahr überflutet.


    Außerdem entwickeln sich leider 100 jährige Hochwasser eher zu 10 bis 15 jährigen.

  • Derzeit bezahlen wir ca. 3500€ pro Jahr, mit Elementarschäden wären es knapp 4100€.

    Daher schließen wir das nicht ab.

    Für die Hausratversicherung verhält es sich dann ähnlich.


    Tid

    Warum ist bei dir die Versicherung so teuer?

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Was mich inzwischen immer stärker irritiert, obwohl die Katastrophe bereits einige Tage zurück liegt, das Helfer Shuttle (https://www.helfer-shuttle.de/ , eine private Initiative - nicht staatlich !) fährt noch immer mit Bus und Landrovern täglich etwa 2.000 private Helfer in das Gebiet. Inklusive Logistik (private Initiative). Dazu haben die (private Initiative, mit sehr viel Narrenfreiheit) in den Ortschaften drum herum einige Campingplätze aufgebaut. Auch diese haben einen Shuttle Service (private Initiative).


    Und jetzt auch noch diese Geschichte hier auf ebay: https://www.ebay.de/itm/294309…3a5e02:g:34oAAOSw1shhCFfF


    (Der war einer der ersten mit schwerem Gerät dort vor Ort, eigentlich ist er Landwirt. Zur Lage im Katastrophengebiet hat er eine unangenehme Meinung, siehe hier: https://rheinneckarblog.de/27/…-wipperfuerth/161494.html)


    Was wäre ohne die privaten Helfer ?

    Und warum sind die überhaupt erforderlich ?

  • [...]

    Und jetzt auch noch diese Geschichte hier auf ebay: https://www.ebay.de/itm/294309…3a5e02:g:34oAAOSw1shhCFfF


    (Der war einer der ersten mit schwerem Gerät dort vor Ort, eigentlich ist er Landwirt. Zur Lage im Katastrophengebiet hat er eine unangenehme Meinung, siehe hier: https://rheinneckarblog.de/27/…-wipperfuerth/161494.html)

    War ist nicht ganz richtig, der hilft nach wie vor. Die Aktion mit der Kappenversteigerung wurde in seinen Videos von Tag 14 angekündigt, der Erlös wird gespendet.


    Falls du Facebook hast: https://www.facebook.com/Lohnunternehmen-Markus-Wipperfürth-486021428226080


    Alternativ werden seine FB-Livevideos auf diesen beiden Youtube-Kanälen weiterverbreitet (so schaue ich die),

    "Shapiro": https://www.youtube.com/user/AmaroshGaming/videos

    "HunterLaex911": https://www.youtube.com/channe…31dDk_Klbq6uXkxjig/videos

    [...]

    Was wäre ohne die privaten Helfer ?

    Und warum sind die überhaupt erforderlich ?

    Weil weder THW, noch Feuer- und Bundeswehr dafür den richtigen Maschinenpark und ausreichend Manpower in der notwendigen Anzahl zur Verfügung haben.


    Da gehts um Dorf, hinter Dorf, hinter Dorf usw. usf. auf satten ~40 Kilometern Länge - du warst ja selbst vor Ort "kucken" und solltest die Frage daher eigentlich selbst beantworten können.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.