Angefangen hat alles mit einem panischen Telefonanruf meiner Freundin
''Schatz in Ahrweiler ist Hochwasser, meine Eltern mussten sich in den 1. Stock retten und ich erreiche sie seit 4 Uhr nicht mehr.''
Panik kam auf. Meine Angst um Menschen die ich noch nie gesehen hatte und eigentlich erst in 3 Wochen kennenlernen sollte stieg an.
Es war 6 Uhr morgens. Ok gleich mal den Dienstherrn angerufen um zu klären was möglich ist im Bezug Freitage. Ok Heute hab ich frei, der Nachtdienst vom Freitag geht aber nicht.
Ca. 7 Uhr Freundin ruft wieder an, hat ihre Eltern erreicht und sie Leben. Phuuu da fällt einem aber gleich mal ein grosser Stein vom Herzen.
Was ist passiert: Eltern sind im 1.Stock in Sicherheit, Keller ist vollgelaufen und Erdgeschoss auf 1m höhe auch.
Ok Planungsphase beginnt. Was brauche ich: Pumpe und Notstromaggregat um den Keller frei zu machen. Nasssauger um den Rest rauszukriegen. Akkukettensäge um mögliche Trümmer klein zu machen für den Abtransport. Erweitertes Erste Hilfe Material für mögliche Verletzten. Viel Wasser und Lebensmittel da ich nicht weiss wie lange das geht.
Am Donnerstag Abend ist die Karre gepackt und Abfahrbereit (siehe Bild 1)
Ankommen in Ahrweiler, ich habe über 1 Stunde bis ich beim Haus der Eltern bin.
Viele Helfer und überall Chaos
Die Eltern haben seit beginn des ganzen nichts mehr gegessen, sie laufen apathisch durch das Haus und sind zu keinen klaren Gedankengängen mehr fähig, es wird das Porzellangeschirr mit den angereisten Cousine geputzt. Ich setze sie mal auf Stühle in die Garage und Koche für alle Rösti und ein paar Cervelats.
Mache mir während alle Essen mal ein Bild von der Lage, Keller Unterwasser und alles liegt Quer. Ich fange an mit der Pumpe alles auszupumpen. (siehe Bild 2)
Ich sehe das ich der Situation nicht alleine Herr werde und setzte über Whatsapp Status einen Ruf ab, '' wer kommt aus der Nähe Ahrweiler, brauche Hilfe'', sofort meldet sich ein Kollegenpaar '' sind in 1h bei euch, was braucht ihr und wo ist euer Standort''
Bin erleichtert, es kommt wer.
Gemeinsam räumen wir in den nächsten 2 Tagen den Keller von allem Schutt und es kommen immer mehr Freunde die helfen.
Sonntag Abend. Ich muss zurück da mein Dienst am Montag um 6uhr wieder los geht. Habe noch 5 Stunden fahrt vor mir. Freundin bleibt.
Ich organisiere die ganze Woche im Kollegen und Prepperkreis Hilfe.
Freitag krieg ich morgens den Anruf vom Dienstherrn, brauchst nicht kommen, wir kriegen das alleine hin geh helfen.
Super ich fahre los. Parallel sind ein paar Jungs vom Lütsche und Silberseetreffen auf dem Weg zum Haus. Fachmänner mit Bagger und Muskelkraft.
Es geht weiter. Am Abend gehen ich und Woli das erste mal bisschen Spazieren und schauen uns die Umgebung mal an. Es sieht aus wie nach einem Bombeneinschlag. Alles Weg.
Hier noch ein paar Bilder ohne Kommentar.
Es hat die Eltern meiner Freundin zwar schwer getroffen aber alles in allem hatten wir Glück im Unglück, das hatten weiss Gott viele andere nicht.
Gruss Darky