Versorgungsprobleme und Mangel an Medikamenten in der Krise

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  • Im Katastrophengebiet an der Ahr sind viele Arztpraxen ausgefallen wegen Hochwasser.

    Mindestens eine Klinik ebenso.


    Gleichzeitig sind mehr Menschen erkrankt.

    - Verletzungen durch die Flutwelle

    - Verletzungen durch Treppensturz auf unbeleuchteten verschlammten Kellertreppen

    - Blutvergiftungen u.ä. durch nicht richtig passendes Schuhwerk beim Einsatz im verdreckten Wasser

    - "Rücken" durch Aufräumarbeiten

    - Wurmerkrankungen und Lungenerkrankungen durch Aufräumarbeiten im verdreckten Wasser im Keller

    - sonstige typische Verletzungen durch Aufräumarbeiten

    - Handverletzungen durch zu schwache Arbeitshandschuhe

    - vermutlich auch kein Mindestabstand ...


    Das Wasser in der Ahr und in den Kellern ist verdreckt durch Kacke, Autos im Fluss, Müll, Schrott, Chemikalien aller Art, vermutlich auch durch Leichen.

    Das DRK hat improvisierte Sanitätsstellen eingerichtet.


    Sollte eine solche Katastrophe bundesweit eintreten, ist proaktive "Impfung gegen alles" sinnvoll.

    Denn bundesweit kann das DRK sicherlich keine provisorischen Sanitätsstellen einrichten.

    Und gleichzeitig gäbe es sehr lange Warteschlangen bei den verbliebenen Medizinern.

    Einmal editiert, zuletzt von Vollzeitvater ()

  • Eine Impfung schwächt den Körper für einige Tage, ich rechne bei mir bzw. meinem Hund mit etwa 3 Tagen. Also muss man sowas deutlich im Voraus planen.


    Ich gehe mal davon aus, dass für Mitteleuropa Tetanus, Polio, Diphtherie, Keuchhusten gängig sind und viele eine Grundimmunisierung haben. Die sollte man alle sagen wir 10 Jahre aktualisieren.


    Bei verunreinigtem Wasser kämen noch Hepatitis A, Typhus, Cholera dazu, Rotaviren auch. Bei Gemeinschaftsunterkünften sowas wie Windpocken, Masern, Röteln, Mumps. Je nach Jahreszeit eventuell auch Hib, Influenza, Covid19, Pneumokokken.


    Das ist kein Ersatz für hygienische Maßnahmen, wie Mundschutz, Handschuhe, bei der Arbeit nicht Essen/Trinken/Rauchen.

  • Wurmerkrankungen bei Überflutungsopern?

    Spulwürmer? Das hätte ich jetzt nicht auf dem Schirm gehabt. Ich denke das Trinkwasser kommt dort inzwischen aus der Flasche oder wird zumindest abgekocht?

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Mindestens einige Würmer können aerogen übertragen werden. Beim Spulwurm ist es ein komplizierter Zyklus, siehe https://www.netdoktor.de/krankheiten/spulwuermer/


    Wenn man unter einigermaßen hygienischen Bedingungen arbeiten kann, also z.B. sauberes Wasser hat, um sich die Hände zu waschen, ist das Risiko geringer. Ich sehe hier eher das Problem von Schmierinfektionen, wenn diese Möglichkeit nicht gegeben ist.


    Falls wir, also unsere Fachgruppe, noch in die Hochwassergebiete fährt, habe ich zusätzlich Handdesinfektionsmittel und feuchte Reinigungstücher dabei, und auch Mundschutz extra.

  • Wenn man mal bedenkt, wie "klein" (Ist nicht mindernd gemeint! Rund um das betroffene Gebiet funktioniert aber die reguläre Infrastruktur weiter.) das betroffene Gebiet ist und an was es da so schon alles mangelt bzw. wie die Versorgungskette ausgehebelt wurde... da will ich mir gar nicht ausmalen was los ist wenn mal ein ganzes Bundesland, Deutschland... Europa von etwas betroffen ist. Welches Szenario dann passiert ist eigentlich auch fast egal ...AUTSCH...

  • Ben

    Hat den Titel des Themas von „Impfung gegen ...“ zu „Versorgungsprobleme und Mangel an Medikamenten in der Krise“ geändert.
  • Wenn man mal bedenkt, wie "klein" (Ist nicht mindernd gemeint! Rund um das betroffene Gebiet funktioniert aber die reguläre Infrastruktur weiter.)

    Das stimmt !

    Weniger als 4 km von der Ahr entfernt funktioniert fast alles, man kann dort den Pferdehof besuchen, Restaurants haben offen, Urlaub ist möglich, Jugendliche feiern Party im Wald, etc...

    Nur hier und da sind Zeltlager der BOS zu sehen, dazu ungewohnte BOS Fahrzeuge an der Tankstelle.

    Und Zeltlager der freiwilligen Helfer sieht man.

  • Wenn die medizinische Versorgung großflächig zusammenbricht haben zusätzlich zu dem was bisher gesagt wurde, alle, die regelmäßig Medikamente benötigen ein echtes Problem. Klar, kann man einiges bevorraten, aber der Vorrat verbraucht sich ja mit der Zeit und zusätzlich gibt es Medikamente die müssen gekühlt werden, z.B. Insulin.

    Das Szenario will man sich gar nicht ausmalen....


    Wäre vielleicht ein Bug-out Szenario.


    LG

    Bo

  • Eventuell muss man dann wieder "wie früher" vorgehen. Bei der Zuckerkrankheit wurde traditionell auf Kohlenhydrate weitgehend verzichtet. Trotzdem starben Typ 1 Diabetiker in der Regel innerhalb weiter Jahre. Für Typ 2 Diabetiker ist das einfacher, bei Ihnen wirkt die Diät natürlich besser. Zusätzlich kann man Chrom substituieren, das verbessert die Insulinsensitivität. Vermutlich ist der Königsweg, um die Zeit zu überstehen bis wieder etwa verfügbar ist, dann wie früher die Diät plus Chrom (bei Typ 2 und bei Typ 1 mit Restaktivität ). :frowning_face:

    Eine kleine Hoffnung bleibt: 3/4 der Typ 1 Diabetiker haben auch nach 50 Jahren Insulin noch eine Restaktivität der Beta-Zellen:

    https://www.diabetologie-onlin…ginn-noch-insulin-1601798

    2 Mal editiert, zuletzt von Lucy ()