Milchprodukte in Vorratshaltung

  • Nachdem ich schon eine meiner Fragen in einen anderen Thread gestellt habe, will ich nicht weiter andere Threads missbrauchen.


    Meine Frage dort war, ob ich Joghurtkulturen in Pulverform in Sachets vakuumieren und damit laenger haltbarmachen kann. Spricht etwas dagegen, sterben die Kulturen ohne Sauerstoff, oder sind sie eh so tief im Winterschlaf, dass sie keinen Sauerstoff verbrauchen?


    Meine zweite Frage ist, ich habe mir inzwischen Milchpulver organisiert, ebenso eben diese Joghurtstarter, und hadere schon die laengste Zeit mit mir in bezug auf Butterpulver. Das hat naemlich aufgrund des Fettgehalts wirklich eine sehr geringe Lagerfaehigkeit. Es ist de facto Rahmpulver. Mit 1:1 Wasserzugabe wird das zu Butter, die man auch zum Backen etc. verwenden kann. Es ist schon verlockend. Ich weiss noch, dass meine Oma ihren halben Familienschmuck fuer ein paar Loeffel Butter fuer meine Mutter eingetauscht hat, und dann war es nur Wasser mit einer feinen Butterschicht oben.


    Und wie sieht es aus mit Kaese? Ich koennte mir vorstellen, dass Hartkaese lange haltbar ist, aber er muss doch gekuehlt sein, oder ist das erst, wenn er aufgeschnitten ist? Einen ganzen riesigen kaeselaib kann ich nicht lagern. Kaese selber machen? Natuerlich kann man darauf verzichten, aber es waere doch ein schoener Gedanke, wenn man auch hier etwas unabhaengiger sein koennte. Er enthaelt ja auch wichtiges Calcium und bessert den Speiseplan mit Brot auf.


    Das waers vorerst.

    lg

    niki

  • Käse gibt es auch als Dosenkäse in verschiedenen Sorten. Der kann einige Jahr lang gelagert werden. Ist erheblich teurer als der Käse aus dem Supermarkt, aber so oft muss man den nicht nachkaufen, wenn er knapp zehn Jahre lang lagerbar sein soll.

  • Käse gibt es in Dosen und teilweise sind die 10+ Jahre haltbar. Guckst Du z.B. bei feddeck-dauerwaren.de, conserva.de oder dauerbrot.de.

    Habe den Gouda und den Edamer von Feddeck schon mehrmals gegessen und finde, den kann man durchaus essen. Einen von beiden fand ich besser als den anderen und durchaus geeignet zum "pur" Essen als Brotbelag, den anderen eher zum Überbacken. Weiß jetzt aber nicht mehr genau welcher für mich wozu besser geeignet war. Aber Geschmack ist eh Geschmackssache und schlecht vergleichbar. Einfach mal selbst probieren.

    Ach ja, die beiden Käsesorten hatte ich auch schon bei Treffen dabei und sie wurden auch von anderen als okay befunden. Sicher, nicht ganz so gut, wie frischer Käse, aber durchaus essbar und immerhin besser, als gar kein Käse. Ähnlich wie beim Brot. Frisch schmeckt natürlich fast alles immer besser.


    Milchprodukte sind auch für mich was ganz Wichtiges, worauf ich nur äußerst ungern verzichten würde in einer Krise. Interessiere mich deshalb auch sehr für lagerfähige Varianten. Bin bei meiner Suche z.B. schon auf Quark, Skyr, Buttermilch und Joghurt in Pulverform gestößen. Allerdings weiß ich nicht, wie lange die Pulver jeweils längstenfalls genießbar ist. Geben tut's das auf jeden Fall z.B. bei Großhändlern die z.B. Bäckereien, und Konditoreien beliefern, z.B. backstars.de

    Einmal editiert, zuletzt von Macohe ()

  • Wow, danke fuer die vielen Links, das wusste ich gar nicht, dass es Kaese in der Dose gibt!

    Ja ich denke auch, in Krisenzeiten darf man keine zu feinen Gourmet-Ansprueche haben, solange es einigermassen geniessbar und auch verarbeitungsfaehig ist.

    lg

    niki

  • in einer Prepper Doku auf Netflix hab ich gesehen, dass HartKäse mit Wachs überzogen lange hält. Die Eier wurden eingeölt.

    Wenn du Butterpulver 1:1 mit Wasser mischst, könnte ich mir gewisse Schwierigkeiten beim Backen vorstellen, schau da beim Rezept lieber noch mal nach.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Und wie sieht es aus mit Kaese? Ich koennte mir vorstellen, dass Hartkaese lange haltbar ist, aber er muss doch gekuehlt sein, oder ist das erst, wenn er aufgeschnitten ist?


    Diese Käseleiber haben einen Kruste, die das übermäßige austrocknen und das besiedeln mit Bakterien und Pilzen verhindert.


    Aber auch abgepackter mittelalter Gauda hält sich bei mir im Kühlschrank 3 Monate, Camembert ist für mich, wenn im Kühlschrank gelagert, sowieso erst nach Ablauf des MHD (4-6 Woche, je nach Kaufzeitpunkt) genießbar.


    Ich rotiere ein Grundsortiment an Käse einfach durch genauso wie H-Milch. Wenn in SHTF-Fall alle, dann ist der eben alle. Verhungern tue ich dann nicht gleich.

    Einmal editiert, zuletzt von Henning ()

  • In Milchprodukten ist Fett und Fett wird ranzig, d.h. ist halt beschränkt haltbar.

    Milchpulver ist wegen fehlendem Luftabschluss auch nur sehr begrenzt haltbar.


    Dagegen machen kann man nur, Sauerstoff oder die Luft komplett abhalten, d.h. wie schon oben erwähnt der Dosenkäse.

    Dosenmilch hält auch theoretisch auch ewig, und man kann damit kochen und backen.


    Aber ich halts da wie Henning: in einer Krise sind Milchprodukte für nicht-Bauern Luxus. Ist halt so.


    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • in einer Krise sind Milchprodukte für nicht-Bauern Luxus. Ist halt so.

    Es sei denn man hat einen Bauern seines Vertrauens. Der froh ist wenn man seine Kühe melken kann und bekommt dafür Milch. Also kein Luxus.

  • HartKäse mit Wachs

    Kann ich mir vorstellen. Babybel, Butterkaese und viele andere Kaesesorten haben ja auch immer eine Wachsschicht.

    Wenn du Butterpulver 1:1 mit Wasser mischst, könnte ich mir gewisse Schwierigkeiten beim Backen vorstellen, schau da beim Rezept lieber noch mal nach.

    So stehts immer. Wieso meinst du, dass das Schwierigkeiten machen wird, weil man auf den Wasservorrat zurueckgreifen muss? So viel Butter macht man ja nicht. Butter ist doch eine Mischung aus Fett und Wasser.


    Ich rotiere ein Grundsortiment an Käse

    Da hast du recht, das ist wahrscheinlich die einfachste Methode. Immer einen gewissen Vorrat im Kuehlschrank zu haben.

    Milchpulver ist wegen fehlendem Luftabschluss auch nur sehr begrenzt haltbar.

    Ich hab die Packerln mit dem Milchpulver vakuumiert. Ich denke, das wird schon eine Weile halten. Vielleicht nicht so lange wie einrexte Fruechte, aber ein paar Jahre sollte es schon gehen, und in der Krise ist es besser als nichts.


    Milchprodukte sind meines Erachtens nicht Luxus, sondern Grundbeduerfnis. Also vielleicht nicht grad verschiedene Kaesesorten oder Schlagobers,... Ich habe zwei Kinder. Natuerlich kann man auch ohne Milchprodukte ueberleben, aber eben nicht so gut. Und insofern ist mir das schon wichtig, dass es sie gibt. Ganz abgesehen davon, dass ich mir nicht vorstellen kann, 2 Wochen lang von Nudeln mit Sugo oder Reis zu leben, naemlich auch die Kinder, wenn es nicht sein muss. Mit Milch, Butter und Kaese stehen einem schon wieder sehr viele Moeglichkeiten offen. Verschiedene Gerichte, Backen, Joghurt, Muesli, etc. alles, was natuerlich auch die Substanz und das Immunsystem erhaelt.


    Ich habe mir auch die letzten 1-2 Jahrzehnte schon Sorgen um unsere Bauern gemacht, die immerhin die Grundversorgung sicherstellen. Wer braucht in der Krise schon einen Qualitaetsmanager, oder in einem Krieg, oder auch auf lange Sicht...


    lg

    niki

  • So stehts immer. Wieso meinst du, dass das Schwierigkeiten machen wird, weil man auf den Wasservorrat zurueckgreifen muss? So viel Butter macht man ja nicht. Butter ist doch eine Mischung aus Fett und Wasser.


    lg

    niki

    Also ich hab mit Butterpulver ehrlicherweise noch nie gebacken.

    Aber Butter hat einen Max. Wassergehalt von 16%. Und als eine Freundin mit Halbfettbutter neulich gebacken hat, war das Ergebnis eher suboptimal. Vielleicht funktioniert's mit dem Pulver besser. Einfach das Mengenverhältnis ändern, bis der Fettgehalt wieder stimmt?

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

    2 Mal editiert, zuletzt von Apfelbaum ()

  • Milchprodukte sind meines Erachtens nicht Luxus, sondern Grundbeduerfnis.


    Es gibt Länder, da gibt es die nur in größeren Städten und gilt dort als westlicher Luxus.

    Ich habe sie dort nichts vermisst. Hier esse ich gerne Jogurt und Käse.

    Selbst in Euro gibt es Milchkonsum erst seit ca. 8000 Jahren. Das Kinder Milch (außer Muttermilch) brauchen, wird den Leute auch nur eingerdet.


    Wenn man sich von den Gedanken trennt, immer alles jederzeit haben zu müssen, lebt man als Prepper wesentlich entspannter.


    Mit Nudel und Reis kann man Millionen von Gerichten kochen.

  • ...

    Mit Nudel und Reis kann man Millionen von Gerichten kochen.

    Mir fällt da nur Nudeln mit Reis oder Reis mit Nudeln ein. 😁

    *duckundweg*

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Käse bevorrate ich in geringen Mengen (2-3 kg) als Dosenkäse und in der Scheiblettenform. Beides mag ich nicht gerne, sodass das mit dem Rotieren beim Scheibletten-Käse schwierig ist. Der ist bei Zimmertemperatur gelagert aber auch viele Monate nach MHD noch essbar. 😀


    Der Käse ist halt eine Umweltsünde durch den ganzen Kunststoff außen herum ...


    Bei Milch ist H-Milch vielleicht eine Möglichkeit für dich? In der Regel auch mind. Ein halbes Jahr ab Kauf haltbar. Kannst du auch zu Süßspeisen verarbeiten, falls du / deine Kinder sie pur nicht mögen.


    Butterpulver gibt es auch bei Conserva als Notfallnahrung in der Dose. Das ist auch Jahre haltbar. Ausprobiert habe ich es noch nicht.

  • Das Rotationsproblem mit den Scheibletten hatte ich schon genauso :winking_face: Weder schmeckt er sehr gut, noch ist es ein gutes Gefuehl, mehr Plastik als Kaese einzulagern.


    H-Milch hatte ich auch schon vor Jahren. Irgendwie wollte die niemand und eigentlich backe ich auch wenig mit Milch, und insofern hat sie sich eher angesammelt. Dann hab ichs aufgegeben.

    Butterpulver in der Dose hab ich auch schon gefunden, aber die Zusammensetzung ist dermassen anders, dass ich das Gefuehl habe, es ist dann keine Butter, sondern nur was streichbares mit Buttergeschmack. Und das will ich eigentlich nicht, denn es soll sich ja fuer mehr als nur als Brotanstrich eignen.

    Das Butterpulver, das mir am meisten zusagt, das sind die, wo wirklich nur Rahmpulver drin ist. Es wird dann etwa 1:1 mit Wasser angeruehrt, und es ist dann wirklich Butter, es ist ja nichts anderes drin als in Butter, und es ist somit auch genauso zu verarbeiten. Kann schon sein, dass der Wassergehalt dann nicht genauso ist wie bei echter Butter, aber das sind dann wirklich Kleinigkeiten. Vielleicht ist es dann so eine Art Halbfettbutter, wobei man sicherlich mit der Wasserzugabemenge experimentieren kann. Ich finde die Loesung als lagerbare Butter ohne Kuehlung eigentlich sehr gut.


    Ob der Mensch Milch braucht... die Diskussion ist natuerlich sehr alt und mir ist klar, dass das auch ohne geht. Trotzdem und trotz all dem, wie Milch im Laufe der letzten Jahrzehnte in Verruf gekommen ist, ist es eine Matrix, mit der einiges wie Calcium und Eisen um Potenzen besser aufgenommen werden kann, und es ist einfach eine Tatsache, dass alle, die keine Intoleranzen haben, und das sind in Europa die meisten, aus Milchprodukten einen Nutzen ziehen, z.b. bei der Knochendichte, Vit D, Eisen,... ganz zu schweigen von den Bergvoelkern, die von Kefir etc. leben und 120 Jahre alt werden, und deshalb sind sie auch in Krisensituationen immer sehr gefragt (die Milchprodukte, nicht die Bergvoelker). Milch ist als solche eine ganze Mahlzeit, egal ob von Kuh, Schaf oder Ziege.


    lg

    niki

  • ……….. Milch ist als solche eine ganze Mahlzeit, egal ob von Kuh, Schaf oder Ziege.


    lg

    niki

    Grüß Gott,


    aber eine Kuh, ein Schaf oder eine Ziege ist AUCH mind. eine ganze Mahlzeit! :rolling_on_the_floor_laughing:


    Waidmannsheil

    Zero

    Wetten Sie niemals gegen den menschlichen Erfindungsreichtum. Der größte Feind der Propheten der Apokalypse ist ein Ingenieur (Daniel Lacalle)

    "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen." Dostojewski, 1821-1881

  • H-Milch hatte ich auch schon vor Jahren. Irgendwie wollte die niemand

    Davon habe ich nur einige Tetrapack im Vorrat, sollte ich mal keine Milch von der Nachbarin bekommen.



    Milch ist als solche eine ganze Mahlzeit, egal ob von Kuh, Schaf oder Ziege.

    Aber eben nicht die H-Milch aus dem Tetrapack. Die wurde dermassen denaturalisiert, da ist nicht mehr viel Gesundes drin.

    Sie ist lange haltbar.

    Aber das ist auch schon der einzige Pluspunkt.

  • Aber eben nicht die H-Milch aus dem Tetrapack. Die wurde dermassen denaturalisiert, da ist nicht mehr viel Gesundes drin.

    Sie ist lange haltbar.

    Aber das ist auch schon der einzige Pluspunkt.

    Also so ungesund ist H Milch nicht. Das Calcium wird durch die Haltbarmachung nicht vermindert. Das Protein wird bei der Verdauung eh denaturiert. Und sogar die Vitamine werden nur geringfügig reduziert (bis zu ca. 20 %). Allerding nehmen die Vitamine bei der langen ungekühlten Lagerung dann ganz schön ab. Wenigstens ist sie lichtdicht verpackt. Da dürfte in hellen Glasflaschen teuer verkaufte Biomilch einen höheren Vitaminschwund haben.

    Ich muss aber zugeben, dass meine Kids und ich den Geschmack hassen und zum Kochen brauch ich auch keine Milch.

    Also ich kauf sie nicht.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

    Einmal editiert, zuletzt von Apfelbaum ()

  • Grüß Gott,


    aber eine Kuh, ein Schaf oder eine Ziege ist AUCH mind. eine ganze Mahlzeit! :rolling_on_the_floor_laughing:


    Waidmannsheil

    Zero

    Dann lagere ich am besten ein paar Ziegen ein. :smiling_face_with_sunglasses:

    Allerding ist mein Mann schon gegen Hühner und Streichelhasen.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Grüß Gott,


    aber eine Kuh, ein Schaf oder eine Ziege ist AUCH mind. eine ganze Mahlzeit! :rolling_on_the_floor_laughing:


    Waidmannsheil

    Zero

    Dafür aber nur einmalig. 😉

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-