Pro & Contra: Verpflichtende Krisenvorsorgeausstattung für zu Hause

  • Wenn der Artikel im Boulevardblatt stimmt haben 60% der Österreicher Lebensmittel für 10 Tag eingelagert.

    Diese Umfragen haben leider wenig Aussagekraft, da nicht nachgefragt wird, ob sie auch ohne Strom diese Lebensmittel zubereiten können.


    In Österreich wird regelmäßig vom KfV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) eine Umfrage zum persönlichen Krisenbewusstsein gemacht. Das ergibt dann erstaunliche Dinge. Zum Beispiel, dass 25% der Menschen, die bereits Schäden durch ein Hochwasser erlitten haben, nicht davon ausgehen von einem Hochwasser betroffen sein zu können.

  • Die Frage ist doch, wo wir gesellschaftlich hinkommen, wenn wir die Eigenverantwortung nach und nach abbauen. In meinen Augen erbringt der kreative Umgang mit Risiken die Chancen für Entwicklung und nicht umgekehrt.


    Spannender ist doch die Frage, warum selbst bei der Flutkatastrophe vor einigen Wochen, der gemeinschaftliche Apparat nicht in der Lage war, die Situation adäquat zu handeln. Klar kann man immer mehr aus der politischen Verantwortung in den Bereich des Einzelnen transferieren, ich halte das aber für falsch.

    Deine Aussage bezogen auf die Eigenverantwortung ist meiner Meinung nach nur allzu korrekt. Du stellst du eine richtige Frage: wo kommen wir da gesellschaftlich hin?


    Wir haben die ein oder anderen Aspekte mit Arbeitskollegen bezüglich der Flutkatastrophe und dem entsprechenden fulminanten Versagen an der ein oder anderen Stelle erörtert insbesondere was die ein oder andere technische Geschichte anging. Das war sehr interessant.


    Ich bin für die komplette Eigenverantwortung im Rahmen der preparedness bzw im Rahmen der Vorbereitung auf Katastrophen. Es ist nicht die Aufgabe des Staates grundsätzlich jeden zu seinem in anführungsstrichen Glück zu zwingen. Genausowenig ist es seine Aufgabe die gemeinschaftlichen steuergelder für überlebenspakete und allerlei Behörden-like zu verschwenden.


    Das Geschrei will ich nämlich erleben: wenn jeder in Deutschland gezwungen ist, so und so viel Kilo nrg5 vorzuhalten. Und das auch noch aufzufuttern.😉 Nach dem Motto gemäß Paragraph XYZ musst soundsoviel Nahrungsmittel comprimat in jedem Haushalt verfügbar sein.


    Völlig bescheuert. Deswegen sollte sich jeder selbst individuell um seine eigene Preparedness kümmern und in einem vollen Maße da in Eigenverantwortung handeln. Insbesondere auch in diesem Rahmen der Eigenverantwortung, das er sich entsprechend selbst weiterbildet und selbst informiert und seine ohnehin lädierten grauen Zellen durch das Privatfernsehen mal ein bisschen anstrengt.


    Ein Umzugskarton staatlich verordnete EPa ersetzen nicht das vorbereitet sein in einem Katastrophenfall.


    Wenn in diesem Land keiner mehr selbst denkt, sondern nur nach oben guckt, wird er feststellen, dass oben keiner sitzt.


    Gruß SBB

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Ein Umzugskarton staatlich verordnete EPa ersetzen nicht das vorbereitet sein in einem Katastrophenfall.

    Vorbereitung fängt im Kopf an (worauf möchte ich vorbereitet sein?), geht über die Handlung (Umsetzen der geplanten Vorbereitung) und endet im Kopf (Überprüfen der getroffenen Vorbereitung und ggf. Planung einer Anpassung).


    Bei vielen fängt es schon bei dem ersten Kopf an, dass es da hakt. Da ist die größte Katastrophe, wenn abends die Lieblingsserie im Streamingdienst der Wahl nicht mehr geguckt werden kann (wegen Stromausfall) oder die Party am Wochenende ins Wasser fällt (weil die S-Bahn wegen Bäumen auf der Strecke und einer Unterspülung der Strecke nicht fährt) oder sie nach Feierabend nicht mehr nach Hause kommen, weil das Auto mit vielen anderen im Stau steht und es nicht nur gefühlt Stunden dauern wird, bis der Stau sich auflösen wird...


    Viele werden sich bei den oben beschriebenen Szenarien ärgern, aber nicht wirklich Vorbereitungen in unserem Sinne treffen. Wobei für die meisten mittlerweile ein Akkupack (damit das leergedaddelte Smartphone noch ein paar Stunden mehr Daddeln und Surfen aushält) oder wenigstens eine kleine Flasche mit etwas zu trinken gerade für Pendler zum Standardgepäck dazu gehört...


    Aber meine Grundthese unter der Prämisse von SBB+ bleibt: die meisten werden vom Kopf her nicht dazu bereit sein, sich auf eine Katastrophe welcher Art auch immer vorzubereiten. Und da wird es nicht helfen, wenn man vom Staat turnusmäßig Fresspakete als Notvorrat zugeschickt bekommt.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Ich bin für die komplette Eigenverantwortung im Rahmen der preparedness bzw im Rahmen der Vorbereitung auf Katastrophen. Es ist nicht die Aufgabe des Staates grundsätzlich jeden zu seinem in anführungsstrichen Glück zu zwingen. Genausowenig ist es seine Aufgabe die gemeinschaftlichen steuergelder für überlebenspakete und allerlei Behörden-like zu verschwenden.

    Was denkst du wer den Katastrophenschutz bezahlt?


    Ich wage zu behaupten, dass es um einiges mehr Geld kostet nach einer Katastrophe die betroffenen Menschen versorgen zu müssen, statt ihnen vorher die Notfallausrüstung zu bezahlen. Ganz zu schweigen von den Verletzungen und Todesfällen die vermeidbar wären.


    Aktion ist immer besser als Reaktion.


    Besser mit dem Fettbrandlöscher den Brand am Herd gleich löschen, als nachher 8 unbewohnbare Wohnungen im Haus zu haben.


    Besser einen mobilen Hochwasserschutz einlagern und im Ernstfall selbst aufbauen, als nach dem Hochwasser tagelang auf die Feuerwehr warten, bis sie Zeit haben deinen Keller auszupumpen.

  • Ich wage zu behaupten, dass es um einiges mehr Geld kostet nach einer Katastrophe die betroffenen Menschen versorgen zu müssen, statt ihnen vorher die Notfallausrüstung zu bezahlen.

    Bin mir da nicht so ganz sicher.

  • Bin mir da nicht so ganz sicher.

    Ich denke doch. Völlige Eigenverantwortung bedeutet ja auch, dass es keine staatliche Vorsorge mehr braucht. Das heißt all die Kosten für Katastrophenschutz könnten massiv zurück gefahren werden.


    Wer nach einem Hochwasser nichts zu essen hat, muss halt auf die Nächstenliebe der Nachbarn hoffen, oder auf die Hilfe von NGOs oder eben hungern. Eigenverantwortung eben.


    Was kostet so ein Basiskrisenvorsorgepaket bei 41 Millionenfacher Ausführung? Weniger als 100 Euro pro Paket vermutlich. Da kosten alleine die Wiederaufbauarbeiten im Ahrtal mehr.


    Und wer sagt, dass man die Pakete kostenlos hergeben muss? Der Verbandskasten ist ja auch nicht kostenlos. Da gäbe es verschiedene Modelle. Kostenlos, subventioniert, oder völlig selbst zu zahlen, zB.

  • Wer nach einem Hochwasser nichts zu essen hat, muss halt auf die Nächstenliebe der Nachbarn hoffen, oder auf die Hilfe von NGOs oder eben hungern. Eigenverantwortung eben.


    Was kostet so ein Basiskrisenvorsorgepaket bei 41 Millionenfacher Ausführung? Weniger als 100 Euro pro Paket vermutlich. Da kosten alleine die Wiederaufbauarbeiten im Ahrtal mehr.

    im Ahrtal wären die Paket einfach mit untergegangen, weggespült, unbrauchbar geworden. Daher braucht’s den staatlichen, freiwilligen Katastrophenschutz.


    Gruß Kcco

    Gsund bleiben

    Keep clam and chive on

  • im Ahrtal wären die Paket einfach mit untergegangen, weggespült, unbrauchbar geworden.

    Von den 4.200 Gebäuden entlang der Ahr sind geschätzt mehr als 3.000 beschädigt worden, aber "nur" 192 komplett zerstört. https://www.swr.de/swraktuell/…-ist-der-schaden-104.html


    Das heißt die meisten Anwohner hätten ihr "Krisenvorsorgepaket" zur Verfügung gehabt.


    Daher braucht’s den staatlichen, freiwilligen Katastrophenschutz.

    Was ist denn ein "staatlicher, freiwilliger Katastrophenschutz"? Ob ich Vorbereitungen treffe ist meine Sache, aber wenn was passiert und ich keine Vorbereitungen getroffen habe, soll der Staat bitteschön kommen und mir helfen? Wo ist hier nochmal die Eigenverantwortung zu finden?

  • Mit "glauben" habe ich es beruflich nicht so, da mein Job jeden Tag aus der Beurteilung von Sicherheit besteht. Sprich, ich beschäftige mich damit, Eintrittswahrscheinlichkeiten und Schadensschweren zu bewerten um im Rahmen von Risikobeurteilungen dann ggf. Handlungsweisen für das Unternehmen anzuleiten.


    Von der Warte aus habe ich sehr wohl eine Bewertung bez. der Rauchmelder durchgeführt und komme zu dem Schluss, das die Installation von Rauchmeldern extrem weit hinten auf der Liste steht. :winking_face:


    Solche Beiträge machen mich leider ein wenig Fassungslos.

    Da sollte man wirklich mal die Eignung für den oben genannte Job überdenken. Denn wer solche Entscheidungen für sich selbst trifft, wie kann man da für ein Unternehmen vernünftige Risikobewertungen treffen?

    Beispiel:

    Natürlich lege ich den Sicherheitsgurt nicht an, wenn ich bei mir im Wald unterwegs bin, da ist das An- und Abschnallen nur lästig, die Eintrittswahrscheinlichkeit für einen Unfall dagegen sehr gering.

    Und die Fassungslosigkeit geht weiter....


    Zitat

    Die Frage ist doch, wo wir gesellschaftlich hinkommen, wenn wir die Eigenverantwortung nach und nach abbauen. In meinen Augen erbringt der kreative Umgang mit Risiken die Chancen für Entwicklung und nicht umgekehrt.

    "Kreativer Umgang mit Riskiken"? WTF!

    Das gibt höchstens Chancen auf einen vorzeitigen Tod durch Unfall oder verbrennen/ersticken - nicht mehr, nicht weniger.


    1. Wir wohnen hier alleine im Haus, es ist reetgedeckt, sollte es brennen, haben wir 6-8min um raus zu kommen, die Feuerwehr kommt nur um den Abbrand zu kontrollieren, nicht um wirklich zu löschen.


    Für die Wohnbereiche ist die Installation von Rauchmeldern auch zweifelhaft, weil wir hier öfter mal Rauch in der Bude haben. (Z.B.
    wenn ich asiatisches "Showkochen" mit großen offenen Flammen im Wohnzimmer veranstalte :winking_face:


    Ist sicher spassig, wenn mitten in der Nacht irgendwo ein Kurzschluss entsteht, es anfängt zu brennen, du allerdings erst davon etwas mitbekommst und aufwachst, wenn du von Flammen/Rauch eingeschlossen bist.

    Aber so etwas hast du ja jobbedingt sicher alles in einer Risikobewertung für dich ausgeschlossen. Ich hoffe du wohnst alleine und gefährdest durch deine leichtsinnige Entscheidungen nicht auch noch andere Personen.


    Übrigens: halbwegs moderne Rauchmelder hat man mit einem Handgriff von der Decke abgemacht - wenn man wirklich mal gezielt große offene Flammen in seinem Wohnzimmer produziert. Unsere hier halten magnetisch an einer an der Decke installierten kleinen Metallplatte.



    Zitat

    2. Wenn ich bei mir durch den Wald fahre und ein Reh springt mir vors Auto, gebe ich Gas, weil ich dann ggf. die Kugel sparen kann :winking_face:

    Um es mal so zu sagen, wer im Wald das "Lenkrad" verreißt ist eh nicht zurechnungsfähig, weil er zu schnell fährt. (Ausserdem wie sollte ich einen Wanderer auf der Straße treffen, wenn ich auf meinem Waldweg unterwegs bin??)

    Sollte man bei einer Risikobewertung nicht alle möglichen Dinge mit einberechnen?

    Ganz ehrlich, wenn ich so einen BS lese..... springt mir ein Reh vors Auto, gebe ich Gas.

    Ich kann dir dutzende Videos zeigen, wo Autofahrern Tiere vors Auto springen, wo du genau 0 Sekunden Reaktionszeit hast. Mit ganz erheblichen Schäden danach (nicht nur am Auto und Tier, sondern auch an den Insassen).


    Und Anschnallen? Ach, wer braucht denn so etwas? Fühlt sich sicher lustig an, wenn man nach einem Unfall, z.B. durch einen Reifenplatzer an nem Baum landet und man einen Kopfsprung voraus durch die Scheibe macht. Oder man bei einem Überschlag durch ein Seitenfenster geschleudert wird. Auch hier kann ich dir gerne dutzende Videos zu zeigen.



    Zitat

    Ich würde mir wünschen, das die Menschen, die gewählt wurden, um die Geschicke der "Polis" zu lenken, dieser Verantwortung in der Hinsicht Katastrophenschutz etwas gründlicher nachkämen. Sprich z.B. Auffüllung und Organisation eines Notversorgungssystems, wie es das früher mal gab (ALs Kind gab es immer die Einsatzstammkonserven) etc.etc.

    Also in D gibt es ein Notversorgungssystem. Es werden Nahrungsmittelreserven für die Einwohner vorgehalten. Die Lager sind allerdings geheim, so dass sie nicht einfach geplündert werden können.


    Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Zivile_Notfallreserve



    Zitat

    3. Gibt es verpflichtende Erste-Hilfe-Kurse?

    In D zumindest beim machen des Führerscheins.



    Zitat

    Sprich, für mich habe da präventive Dinge wie z.B. Brandmelder, Feuerlöscher etc. nur noch einen geringen Wert.


    Um hier noch mal auf den Punkt zurück zu kommen.


    Es wird sich hier für jede noch so absurde Idee einer Katastrophe vorbereitet (bis zur möglichen Zombiinvasion), aber die einfachsten Dinge, die jedes Jahr hunderte Menschenleben kosten (alleine in D), sprich Feuer in Wohnungen und Unfälle mit Todesfolge weil nicht angeschnallt, wird einfach ausgeblendet und ignoriert.

    Ich meine, breche ich mir einen Zacken aus der Krone wenn ich die eh schon vorhandenen Rauchmelder an der Decke installiere? Wo liegt der Nachteil?


    Oder das anschnallen im Auto? Schnall ich mich regelmässig an wie vorgeschrieben, ist das nach einiger Zeit ein ganz automatischer Handgriff, worüber man nicht mal mehr nachdenkt. Ich persönlich fühle mich sogar irgendwie nackt im Auto, wenn der Gurt nicht angelegt ist.

    Ich persönlich kannte übrigens bereits 3 Personen, die bei 2 verschiedenen Unfällen in den letzten 25 Jahren wegen nicht angeschnallt sein ihr Leben verloren haben.

  • Bevor wir hier in weiteren Ausführungen gehen, möchte ich doch zu bedenken geben, das solch ein Vorschlag, ist er auch noch gut gemeint und vernünftig, in der Praxis scheitern wird, da die Duchführung wie bei allem das angeordnet wird an jeglicher Art der Kontrolle scheitert.

    Denn das würde bedeuten das die Wohnung unangemeldet betreten und die Dinge kontrolliert werden könnten.

    Ja, daran wird es scheitern. Und es ist auch gut so (das niemand so einfach meine Wohnung betreten kann).


    Bis vor Kurzem mussten wir hier immerhin noch den Heizungsableser 1x im Jahr in die Wohnung lassen.

    Mittlerweile haben wir eine Funklösung (die wohl Pflicht ist, spätestens bei Erneuerung der Ablesegeräte), so dass wir niemanden mehr hereinlassen müssen.


    Mieter die in D in Bundesländern wohnen, wo der Vermieter für die Rauchmelder verantwortlich sind, die müssen allerdings auch noch die Kontrolle dafür zulassen.

    Aber immerhin haben wir mittlerweile die Pflicht, dass in (fast) allen Räumen Rauchmelder vorhanden sein müssen - was auch gut ist.

  • Streifenkarl

    Ich glaube, ein grosses allgemeines Problem, und ich schließe mich da nicht aus, ist das sinnerfassende lesen. So habe ich z. B. gelesen, aber nicht verstanden, das wir hier ovn einem Krisenvorsorge Paket sprechen, wo dann die Löscher natürlich dazu gehören.


    Du hast hingegen meinen Test gelesen, aber anscheinend auch nicht richtig verstanden.


    Es gibt in meinem Haus halt andere Prioritäten.

    Ziel Nummer eins ist die Substitution von Gefahrenquellen und nicht die Warnung vor gefährlichen Situationen.




    Bei uns im Haus bedeutet das konkret, daß es um folgende Punkte im Brandschutz geht:


    1. Marderprävention

    Leider wurde ein Teil der Elektrik seinerzeit vom damaligen Elektriker über die Dachböden gelegt, wo wir fast immer Marder haben. - nicht wenige Häuser sind daher hier schon abgebrannt, weil der Kriechstrom durch Marderbiss nicht entdeckt wurde.

    Mittlerweile sind wir hier recht weit. Ich habe die Haustromversorgung mittlerweile auf 3 Unterverteilungen mit ca 70-80 Stromkeisen aufgeteilt.

    Sowohl die Unterverteilungen als auch zugängliche Verteilerdosen überprüfe ich jährlich.

    Auf den Dachböden habe ich Sandbahnen mit Marderfallen aufgebaut, (die laufen halt gern auf Sand) so konnte ich schon einige fangen.


    2. Wenn Du liest, so schnalle ich mich bei mir in meinem Wald nicht an, das wird auch immer so sein.

    Im allgemeinen Straßenverkehr ist das natürlich etwas anderes.

    Wenn ich aber bei uns im Feld die Polizei treffe, dann haben wir andere Themen als Gurtpflicht.


    Ich denke, wir alle machen immer den Fehler, aus unseren Erfahrungen auf die anderer zu schließen.


    Beispiel Ben schreibt, daß er Flucht Hauben für seine Familie hat, damit sie durchs verrauchte Treppenhaus runter können.

    Für mich fände ich das beispielsweise zu kurz gegriffen. Was ist, wenn ich nicht mehr durchs Treppenhaus rauskomme? Zum Beispiel aufgrund von Hitze?

    Ich präfferiere da eher den Ansatz, das brennende Objekt über die Gebäudefassade zu verlassen, besonders, da ich dann ggf auch nicht in Menschenstauungen gerate.


    Wenn Ben das so nicht macht, liegt das wohl an seiner persönlichen Risikobewertung.


    Um noch einmal auf die Rauchmelder zu kommen, so überlegen wir das natürlich auch und würden dann funkvernetzte (z. B. hecatronic etc.) nehmen. Das wären aber auch wieder 500-600€. Da die Beseitigung der Marder Schäden ca. 3000-4000€ im Jahr kostet, liegen unsere Prios daher anders.



    Und so geht es rum, es ist immer die Frage der Abwägung von Eintrittswahrscheinlichkeit vs. zu erwartende Schadenschwere.


    Von der Warte aus ist auch das Thema mit der Grundausstattung für die Krisenvorsorge ein höchst individuelles.


    Gruß


    Tid

  • Beispiel Ben schreibt, daß er Flucht Hauben für seine Familie hat, damit sie durchs verrauchte Treppenhaus runter können.

    Für mich fände ich das beispielsweise zu kurz gegriffen. Was ist, wenn ich nicht mehr durchs Treppenhaus rauskomme? Zum Beispiel aufgrund von Hitze?

    Ich habe natürlich eine Vielzahl an möglichen Szenarien durchgespielt und mich entsprechend vorbereitet. Bei meinen definierten Gefahren gibt es immer zumindest einen Plan B, meist auch einen Plan C.


    Zum Beispiel gibt es für das Szenario "Brand im Haus, Stiegenhaus verraucht, Familie im Schlafzimmer", neben Plan A (Fluchtfiltermasken), als Plan B auch eine Rettungsleiter, mit der wir das Schlafzimmer durch das Fenster verlassen können. Als Plan C (oder Ergänzung zu Plan B) gibt es auch ein Kletterseil inkl. Abseilgeschirr.


    Mir kommt es so vor als würdest du sehr viele, sehr realistische, Szenarien bei deinen Vorbereitungen bewusst außer Acht lassen. Das ist natürlich dein gutes Recht. Mein Zugang ist eben ein anderer.

  • Von der Warte aus ist auch das Thema mit der Grundausstattung für die Krisenvorsorge ein höchst individuelles.

    Ich denke eine Grundausstattung für die Krisenvorsorge ist universal. Denn die Grundbedürfnisse (Wasser, Nahrung, Wärme, Obdach) sind bei jedem Menschen gleich.


    Wenn das mal abgedeckt ist bei allen 41 Millionen Haushalten in Deutschland wäre schon viel gewonnen.

  • Wenn das mal abgedeckt ist bei allen 41 Millionen Haushalten in Deutschland wäre schon viel gewonnen.

    Das wäre sicherlich sinnvoll.

    Aber aus politischer Sicht gilt:

    - Hartz 4 Empfänger sind dazu nicht berechtigt (ca. 4.000.000)

    - Kapitalbindung: (ohne Hartz 4 Empfänger) 37.000.000 * 200 Euro = 7.400.000.000 Euro

    - Inflation/Wertverlust: bei 7.400.000.000 Euro und 4 % jährlich: 296.000.000 Euro jährlich


    Also gehen allein durch Inflation 296.000.000 Euro jährlich verloren.

    Für diesen Betrag kann ich 14800 Standard PkW zum Listenpreis kaufen, jährlich !

  • Meine BP5 Riegel schmecken nach 10 Jahren Wertverlust dennoch und stillen meinen Hunger in der Not. :)


    Die Kosten sind meiner Meinung nach vernachlässigbar, aber stimmt, bei einer möglichen Einführung eines verpflichtenden Krisenvorsorgepakets wird das definitiv ein Faktor sein, der über die Umsetzung entscheidet.


    Und wie gesagt, spricht nichts dagegen die Menschen das Krisenvorsorgepaket bezahlen zu lassen. Hausnummer 100 Euro pro Haushalt. Sozial gestaffelt. H4 Besitzer bekommen es kostenlos. Da muss man sich ansehen was sinnvoll und umsetzbar ist.

  • Wenn man sich die Umsetzung mal durchdenkt sehe ich selbst Vorteile für uns, die sich bereits mit Krisenvorsorge beschäftigen.


    Man stelle sich vor aus so einer Ausschreibung geht eine Bietergemeinschaft als Sieger hervor bestehend aus Conserva, Carinthia, Katadyn, Mora, Hultafors, LED Lenser, usw.


    Durch den millionenfachen Einkauf wird ein Set mit qualitativ wirklich guter Ausrüstung, zu einem unschlagbaren Preis zusammengestellt. Wenn man davon 1 pro Haushalt verpflichtend braucht, aber so viele wie man möchte bestellen kann, würde ich da ausgiebig ordern. :)

  • Von den 4.200 Gebäuden entlang der Ahr sind geschätzt mehr als 3.000 beschädigt worden, aber "nur" 192 komplett zerstört.

    Ein Haus muss nicht komplett zerstört sein damit der Vorrat unbrauchbar wird. Lagerung im Keller volllaufen dieses Kellers macht dieses Vorräte zumindest mal nicht erreichbar.


    Was ist denn ein "staatlicher, freiwilliger Katastrophenschutz"? Ob ich Vorbereitungen treffe ist meine Sache, aber wenn was passiert und ich keine Vorbereitungen getroffen habe, soll der Staat bitteschön kommen und mir helfen?

    Als staatlichen Katastrophenschutz würde ich in A den Einsatz der Bundesheeres bezeichnen, als freiwillig die KDH Züge der Feuerwehren, die örtlichen Feuerwehren selbst. Auch das Team Österreich und Eigeninitiativen die sich erst in der Krise formieren seh ich im freiwilligen Segment.


    Der Staat (im Verständnis der Staat = seine Einwohner) ist selbstverständlich dafür verantwortlich Hilfeleistung für jene bereitzustellen die dies in diesem Moment des Schadensfalls nicht können. Ganz egal warum Sie es gerade nicht können, also ob sie nicht vorgesorgt haben oder mental nicht in der Lage sind ihre Vorsorge umzusetzen.
    Deshalb gibt’s auch die Verpflichtung für Ortschaften / Städte eine Feuerwehr zu unterhalten und diese materiell so auszustatten das Brandbekämpfung, Menschenrettung erfolgreich durchgeführt werden kann.


    Die Idee des verpflichtenden Notvorrat weiter gesponnen würde bedeuten das auch jeder für eine Notunterkunft vorgesorgt haben muss. Mir ist schon klar das dies nicht die Intention von Ben ist, aber die „Sparefrohs in den Überschuldeten Gemeinden sind da sehr kreativ, wenn es hier eine Verpflichtung für alle gibt ist dies sehr schnell und leicht vom Gesetzgeber ausgeweitet und wenn man merkt das vielleicht auch Strafen das Budget aufbessern könnte es für viele krass werden.


    Wo ist hier nochmal die Eigenverantwortung zu finden?

    Wo ist die Eigenverantwortung wenn’s vorgeschrieben ist?


    Gruß

    Kcco

    Gsund bleiben

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  • sehe ich selbst Vorteile für uns, ….


    ..ein Set mit qualitativ wirklich guter Ausrüstung, zu einem unschlagbaren Preis zusammengestellt. Wenn man davon 1 pro Haushalt verpflichtend braucht, aber so viele wie man möchte bestellen kann, würde ich da ausgiebig ordern. :)

    warum sollte der Preis fallen? Es käme zu einer Verknappung der Güter also zu steigenden Preisen. Und vielleicht mag ich ein Taschenlampe von einem Noname Hersteller lieber als jene von lenleser

    Es zeigt das dieses „muss“ zu einschrekend für uns wäre.


    Ich hab zB nur 6 Flaschen Wasser abgefüllt im Vorrat an meinem Wohnort, dafür jede Menge Filter und Zugang zu Brunnen und Quellen und Zisternen. Wenn vorgeschrieben wird 12 Liter Wasser pro Person müsste ich entweder viel erklären, Flaschen kaufen oder Strafe bezahlen 😔


    Gruß

    Kcco

    Gsund bleiben

    Keep clam and chive on

  • Die Idee des verpflichtenden Notvorrat weiter gesponnen würde bedeuten das auch jeder für eine Notunterkunft vorgesorgt haben muss.

    Diesen Gedanken mal ganz wild weitergesponnen... Wäre diese Unterkunft, die man vorhalten muss eine Bw-Dackelgaragenhälfte für jede Person als Minimalvoraussetzung inklusive Isomatte à la Bw-Mehrzweckfaltplane und Schlafsack? Oder dann doch eher eine zweite Wohnung hinreichend weit vom Hauptwohnsitz entfernt um bei einem Schadensereignis nicht ebenfalls als Unterkunft auszufallen?

    Die Kämmerer werden sich dann über eine Zweitwohnsitzsteuer oder Fehlbelegungssteuer freuen. Kleine Städte abseits von den Metropolen werden sich freuen, wenn auch bei ihnen angefangen wird, ohnehin schon raren Wohnraum die meiste Zeit des Jahres unbewohnt zu lassen, nur weil bei irgendwelchen Parlamentariern ein Hirnfurz querschoss und aus einem "Gesetz zur Pflichtbevorratung von Vorräten und ausgewählter Ausrüstung" ein "Gesetz zur Pflichtbevorratung von Vorräten und ausgewählter Ausrüstung sowie ständigen Berreithaltung einer Zweitunterkunft als Notunterkunft im Katastrophenfall" wird... DAS wäre ein politischer GAU, der in einer demokratischen Gesellschaft einen schweren Schaden in das Vertrauen der gewählten Volksvertreter haben könnte. Aber gut, dass diese Art von Gesetz hoffentlich so schnell nicht kommen wird.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)