Flussüberquerung in der Krise

  • ... Und zwar wenn ich die Donau von Wien nach Norden überquere in just in diesem Zeitraum das Blackout eintrifft....

    Ich hatte, so glaube ich zumindestens, bei Austrian Preppers mal was dazu geschrieben.

    Die Donau hat ja ne ziemliche Strömung, aber mit der richtigen, dazu noch recht kompakten Ausrüstung würde ich vorschlagen, sie im Ernstfall im Schutz der sDunkelheit schwimmend zu überqueren.


    Gruß


    Tid

  • sie im Ernstfall im Schutz der sDunkelheit schwimmend zu überqueren.

    Wenn man nicht in Panik gerät und sich darüber im klaren ist, dass man auch bei mäßiger Strömung des Flusses ein Mehrfaches der Flussbreite zurücklegen muss durch die mehr oder weniger starke Abdrift, dann ist das durchaus eine Option.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Wenn man nicht in Panik gerät und sich darüber im klaren ist, dass man auch bei mäßiger Strömung des Flusses ein Mehrfaches der Flussbreite zurücklegen muss durch die mehr oder weniger starke Abdrift...

    Kurz vor Auflösung der DDR, hat ein Bekannter in der Nähe von Bratislava, also etwas unterhalb von Wien, Nachts den Ostblock verlassen, und ist durch die Donau nach Österreich geschwommen. Damals sportlich, fit, ca. 30 Jahre alt, und mental gut drauf. Die Klamotten im Müllsack, und ein Brett zum Anhalten dabei. Abdrift nach seinen Angaben: 16 Kilometer! Er sagte mir, am Ufer sieht das alles so unverdächtig aus. Aber je weiter man zu Mitte kommt umso rasanter gehts flußabwärts.

  • Abdrift nach seinen Angaben: 16 Kilometer! Er sagte mir, am Ufer sieht das alles so unverdächtig aus. Aber je weiter man zu Mitte kommt umso rasanter gehts flußabwärts.

    16 km finde ich jetzt schon sehr extrem, aber mit ein oder zwei Kilometern hätte ich jetzt schon selbst mit einer vergleichsweise harmlosen Strömung gerechnet.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • hat ein Bekannter in der Nähe von Bratislava, also etwas unterhalb von Wien, Nachts den Ostblock verlassen, und ist durch die Donau nach Österreich geschwommen.


    Abdrift nach seinen Angaben: 16 Kilometer!

    Das halte ich für nicht möglich.


    Wenn er in Devín (in der Karte durch Burg Theben gekennzeichnet) in die Donau gegangen ist und 16km abgedriftet ist, ist er nach wie vor in der Slowakei, denn die Donau fließt Richtung schwarzem Meer.


    pasted-from-clipboard.png


    Er hätte mehr oder weniger 5km gehabt, um auf die österreichische Seite zu kommen.

  • Es ist mir nicht bekannt, wo genau er über die Donau geschwommen ist. Eine ganze Reihe ehemalige Bürger der DDR hat 1988/89 den Osten nach dieser Methode verlassen. Nicht bei allen ist das gut ausgegangen. Einige sind auch ertrunken. Ich hab gerade in der Karte nachgesehen. Kann auch sein, das das weiter donauabwärts war, und er via Ungarn nach Österreich kam?

    Einmal editiert, zuletzt von Matteo ()

  • Die meisten überquerten meines Wissens nach die weit weniger breite und tiefe March. Diese kann an Tagen mit wenig Wasserstand durchwatet werden.


    Es kann schon sein, dass er bei Devín ins Wasser ging, aber dann hatte er maximal 4 bis 5km Abdrift, um in Österreich zu landen. Wenn er 16km Abdrift hatte, dann ist es auch möglich, dass er eben in der Slowakei gelandet ist und zu Fuß dann südlich der Donau über die Grenze gegangen ist.

  • Ein gutes Beispiel.

    Gibt es denn im Sinne des Topictitels grundsätzliche Tipps?


    Ich gehe mal vom absoluten Worscase aus. Also dass der zu überquerende Fluss sogar (teil)überwachter Grenzfluss ist und die Ausreise unerwünscht ist. Also wirklich die schlimmsten und schlechtesten Vorraussetzungen.

    Soll es angeblich noch irgendwo in Asien zwischen China und Südkorea geben. Nicht Zutreffendes kann man dann glücklicherweise streichen.

    Schleuser"dienste" schliesse ich erstmal aus. Vielleicht gibt es ja auch bessere Wege als die Flussüberquerung (vgl. Bens Beitrag).

    Aber mal angenommen es muss sein.


    Mir würden so spontan folgende relevante Einflußgrößen einfallen:


    Wasserzustand/Wetter (=Wann)

    - (Wasser)Temperatur

    - Wasserstand/Strömung

    - Lieber Nachts oder des Tags ins Wasser?

    - Gibt es clevere oder weniger clevere Einstiegspunkte? Vor, in oder nach Flussbiegungen oder wo wenig Buhnen sind? Falls Kurve gut, dann die Frage nach Innenkurve oder Außenkurve?


    Persönliches

    - körperliche Verfassung

    - Taucherflossen vorhanden? Oder sogar

    - Taucherausrüstung vorhanden?

    - am Körper (Kopf) fixierte "Auftriebsmittel"

    - körperliche Verfassung

    - Erspartes in Gold mitnehmen?

    - Abholung im Zielgebiet organisiert bzw. Notwendig? Plan für "danach"?

    - trockene Wechselwäsche im Sack

    - Zelt, Schlafsack, Essensvorräte auf der anderen Seite notwendig?

    - Müssen zurückgebliebene Familienmitglieder Repressionen befürchten?

    - Ist das Flusswasser "Drecksbrühe" (Verschlucken)?


    Umgang mit Grenzsicherungsmaßnahmen

    - Flussufer/Gelände vermint?

    - Sicht - warten auf Nebel? (Könnte Grenzposten die Sicht erschweren stört aber die eigene Orientierung)

    - Wäre Schnorcheln oder gar Tauchen vllt besser wegen Wärmebildkamera? Was ist mit Wassertrübung? Kann man sich orientieren?

    - sind verminte Gebiete irgenwo unterhalb des Einstiegspunktes?

    - fahren Schiffe (Wellen, Sog, Schiffsschrauben)

    - ist die Gegend unterhalb, wo man durch die Strömung hindriftet wenig besiedelt oder Großstadt?

    - Ist Zielgebiet nur Transitland oder ist es das Zielland (Pässe)


    Diese Fragen würde ich mir so auf Anhieb stellen und je nach Antwort den besten Einstiegspunkt suchen....

    Habt ihr Ergänzungen/Kommentare?

  • Ich würde sofern möglich immer davon absehen ins Wasser zu gehen und würde ein Ultraleicht Packraft wie das Anfibio Nano in den BOB packen, falls eine Flussüberquerung erforderlich ist.


    Das wiegt weniger als 1kg.

  • DAS Packcraft ist ja ne tolle Idee. Hast Du das??


    Wie gesagt, ich hatte mal was dazu geschrieben, da ging es auch um die Flussquerung bei Wien.

    Die Donau hatte, so glaube ich mich zu erinnern, irgendwas um 11km/s, wobei die Geschwindigkeiten je nach Tiefe variieren können. Die Breite betrug dort ca. 300-400m wenn ich mich recht erinnere.


    Von einer Warte, bin ich bisher immer von dem Ansatz ausgegangen, Trockenanzüge hierfür einzusetzen, wo bei das Packcraft oben eine tolle Sache zu sein scheint.


    Der Ansatz, den ich da verfolge, stammt halt aus meiner Militärzeit und bietet neben Nachteilen auch einige Vorteile:


    Vorteile:

    1. Anzug kann unter normaler Regenschutzbekleidung unauffällig getragen werden.

    2. Zusammen mit einem wasserdichten Rucksack (Z.B. CRUX AK-Serie) ist man halt ein ganz normaler Wanderer

    3. Keine Vorbereitungszeit beim Wassern. Sprich im Gefahrfalle einfach direkt ins Wasser. (Dabei darauf achten, das die Lüftungsreißverschlüsse zu sind!!!)

    4. Extrem niedrige thermische und optische Signatur bei der Flussquerung

    5. Kein Risiko ins Wasser zu fallen, da man sich eh die ganze Zeit drin befindet

    6. Geringeres Risiko bei der Anlandung in Bezug auf die Zerstörung der Ausrüstung (z.B. mit Packcraft auf spitzen Stein aufsetzen)

    7. Keinerlei Zeitverzug nach der Anlandung, keine Wäschewechselpause, nix, einfach weiter.


    Nachteile:

    1. Nicht gerade billig

    2. Es ist viel anstrengender ein Gewässer so zu überqueren. Mit Paddel und Packcraft ist man definitiv schneller unterwegs.

    3. Nervlich teilweise nicht unbelastend ;-). (Gerade im Winter denkt man oft, das der Anzug Wasser fasst und man absäuft).


    Ich hätte immer noch Lust, das mal an der Elbe auszuprobieren, quasi unter "Live-Aspekten".

    Dazu bräuchte ich aber ein Backup mit Boot, falls wirklich was in die Hose geht.


    b3llemere

    Ich würde immer davon ausgehen, das das Wasser echt kalt ist (2-5°C), dann bist Du mit Deiner Lösung immer "safe".




    GRuß


    TID

    4 Mal editiert, zuletzt von T I D () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • In meinem BOB ist standardmäßig eine Ultraleicht-Luma.


    Da bleibt man sicher nicht trocken, aber man hat die Sicherheit, dass man auch bei Krämpfen oder Erschöpfung nicht absäuft. So als Kompromiss zwischen Bootchen und gar nix :)

    (Edit: Die Luma ist übrigens nicht primär für irgendwas mit Wasser gedacht!)


    Wenn ich mich allerdings vorbereiten kann und mit einer Flussüberquerung rechne, dann habe ich die Möglichkeit in der Nähe des Flusses Material zu verstecken, und dann ist mehr oder weniger alles möglich.


    Mein wahrscheinlichstes Fluchtszenario sieht eine Flucht über ca. 100 km vor, 10 Kilometer vor dem Ziel ist ein ca 100-200 Meter breiter Fluss. Ich habe alle auch nur zu Fuss begehbaren Überquerungsmöglichkeiten mindestens schon einmal ausprobiert, und im Kofferraum liegt dann ein (kleines) Schlauchboot.


    Wie wärs mit einem Elektro-Surfbrett?



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Ultraleicht Packraft wie das Anfibio Nano

    :smiling_face_with_sunglasses::thumbs_up:cooles & durchdachtes Gearpornteil und HIER mal eine ganz nette Vorstellung zum anguggen gefunden...

    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

    536833-rufus-gif

  • :smiling_face_with_sunglasses::thumbs_up:cooles & durchdachtes Gearpornteil und HIER mal eine ganz nette Vorstellung zum anguggen gefunden...

    Danke, das Video kannte ich noch gar nicht.


    Das Teil ist schon sehr cool und gerade auf der Wunschliste nach oben gewandert. :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Yep und ich kannte solche "Boote" bisher noch gar nicht - also mein Dank zurück:exclamation_mark:


    Aber mal noch zum Thema...


    Ich komme ja ursprünglich aus dem Rheingau und habe diesbezüglich Kindheits/Jugenderfahrung mit nem wirklichen Strom der den Namen Fluss dort auch verdient (bis 1kmBreite&7-9km/hStrömung) und eben auch in diesem zu Schwimmen wie auch mit Kajak oder selbstgebasteltem Floß sowie provisorischem Schwimmsack + Gepäck zu überqueren bzw. auf die in der Mitte gelegenen Inseln zu kommen. Haben wir dann doch schonmal für ein Partywochenende gemacht und kann daher aus praktischer Erfahrung ganz klar sagen, dass eine Fluss und ich meine hier keinen Bach wie den Main jetzt hier in Frankfurt eine äußerst Riskante und sehr anstrengende Sache ist und bei mir wirklich nur im allernötigsten Notfall in Betracht zu ziehen wäre wenn eine Umgehung völlig unmöglich angeraten sein sollte.


    Wenn der Interessierte hier so etwas tatsächlich auf z.B. seiner Flucht oder GoHomeroute mit einplant/einplanen muss, sollte er unbedingt mal solch eine nur mit der Strömung in der Diagonalen möglichen Überquerung im Vorfeld und nur mit Bootbegleitung (DRLG) ausprobieren. Allein schon "nur" mit Klamotten dabei anlassen bringt, dass einen sehr schnell an ungeahnte Leistungsgrenzen!


    Am Rhein gibt es übrigens jedes Jahr (VorCovidZeit) an vielen Stellen/Ortschaften/WSG's organisierte Flußschwimmveranstaltungen sogenannte "Stromschwimmen" und auch da sollte man/frau/kind als "Prepperübung" unbedingt mal mitmachen, macht übrigens zudem echt richtig gute Laune & Spaß mit zumeist Bratwurst/Bier&Wein danach :):thumbs_up:

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    Gruß derSchü

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  • Wenn es egal ist, ob man selbst trocken bleibt: James Bond feeling


    Damit komme ich wahrscheinlich auch hier noch durch den Rhein, der selbst für Geübte Schwimmer schnell zur Todesfalle werden kann.

    Entweder wasserdichten Rucksack mitnehmen, oder man bindet sich ein mini Schlauchboot dran und zieht es mit rüber.


    So Dinger gibt's auch noch in teurer, schneller und besser.

  • Ich möchte zwei Optionen einwerfen da Packrafts angesprochen wurden.


    Zum einen ein neuer LKW Schlauch stabil günstig und gut zu reparieren 115 cm Durchmesser und wird sogar zum Rodeln angepriesen. 39 €

    Steuern im Fluss wird schwierig.

    https://www.amazon.de/dp/B01KH…6RGV?tag=httpswwwaustr-21


    Dann das extrem leichte und günstige Packraft von Klymid für 200 €.

    Nächteil rot und das Material ist ziemlich dünn.

    https://www.amazon.de/dp/B07YP…sc=1&tag=httpswwwaustr-21


    Beides Spielereien dafür so finde ich, relativ günstig.

    Wenn im Winter endlich mein Bulli da ist kommen auf jeden Fall zwei LKW Schläuche in das Kfz Setup.

  • Soll es angeblich noch irgendwo in Asien zwischen China und Südkorea geben.

    Habt ihr Ergänzungen/Kommentare?

    Ja. China hat keine gemeinsame Grenze mit Südkorea

    Wie gesagt, ich hatte mal was dazu geschrieben, da ging es auch um die Flussquerung bei Wien.

    Die Donau hatte, so glaube ich mich zu erinnern, irgendwas um 11km/s, wobei die Geschwindigkeiten je nach Tiefe variieren können.

    ganz schön schnell ... 11km/s ist ungefähr die Geschwindigkeit, die ein Körper benötigt, um das Schwerefeld der Erde zu verlassen. 11km/h wäre plausibler