Szenario Blackout: Tag 5

  • heute hab ich die Ersatzschläuche für den Gaskocher gefunden, war hinter den Schrank gerutscht - sind zwar Franzosen Schläuche :kissing_face: aber noch gut bis 2024, nur verpressen geht ned - da muss es halt eine Schlauchklemme tun.
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    auf dem Gasherd lässt es sich schon leichter kochen :)

    gestern abend hab ich noch einen Nachbarn (der beim THW ist) getroffen - die haben ihre NEA bei den Stadtwerken am laufen um die Wasserpumpen am Laufen zu halten, hat mich schon gewundert warum das wasser noch so gut läuft.


    Aber in den nächsten Tagen ist dann schluss mit Lustig - es sei kein Diesel mehr zu bekommen.
    Wenn dann auch noch die FFW ständig zu Einsätzen unterwegs ist, wie heute nachmittag. Der alten Lagerkeller (feinste Styropor Isolierung) der Brauerei ist in Brand geraten.

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    Zum Glück haben unsere Fenster den Qualm & Geruch abgehalten nur die Haustüre musste ich zusätzlich mit einer nassen Decke abdichten.

    Den Sonnenschein hab ich vormittags gleich mal ausgenüzt um Mehl mahlen - PV sei Dank - die Mühle braucht nur 400 Watt und 1kg Körner sind in 10 minuten durch.

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    und wenn nix dazwischen kommt wird morgen gebacken

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • Was für eine Nacht!

    Gegen halb 5 Uhr weckte uns das Geräusch von Schüssen.

    Automatisch zählte ich mit. 2 Schuss, kurze Pause, ein weiterer Schuss.

    Das vereinbarte Signal. Der Nachbar brauchte Hilfe. Also packten wir mal wieder das Material Bélico ein und zusätzliche Knallerbsen und machten uns auf den Weg zu ihm.

    Obwohl der Mond nur noch eine ganz schmale Sichel am Himmel war konnten wir genug sehen. Die Taschenlampen schalteten wir natürlich nicht ein, wir wollten ja nicht schon von Weitem gesehen werden.

    Wir konnten allerdings sehen, was vor seinem Haus vor sich ging, denn er hatte eine starke Lampe auf zwei Männer gerichtet, die geblendet ins Licht blinzelten.

    Wir nutzten das aus und näherten uns ihnen von hinten. Schusswaffen hatten sie keine, aber einer hielt eine Machete in der Hand, der andere ein langes Schlachtermesser.

    Der Nachbar forderte sie auf, die Messer fallen zu lassen, oder er würde schießen, aber die beiden Kerle dachten nicht daran.

    Meine standesamtliche Zuteilung und ich traten ihnen von hinten in die Kniekehlen und als sie am Boden lagen, entwaffneten wir sie.

    Inzwischen waren auch der Onkel von Luis und seine beiden Söhne eingetroffen. Die Jungs holten Stricke und fesselten die Beiden.

    Inzwischen war es langsam hell geworden und wir waren neugierig, was die Männer hier gewollt hatten.

    Sagen wollten sie es nicht. Der Ältere verlangte, daß wir sie freilassen sollten. Sie hätten nichts getan und wären nur zufällig vorbeigekommen.

    Einer von Luis` Hunden sprang über den Straßengraben und näherte sich mit gesträubtem Nackenfell dem Schafstall.

    Als wir ihm nachgingen fanden wir die abgezogenen und ausgenommenen Körper zweier Schafe. Die hatten sie an Ort und Stelle geschlachtet. Das Fleisch hatten sie in Plastiksäcken zum Abtransport bereitgelegt.

    Köpfe, Hufe, Eingeweide und Fell hätten sie liegenlassen. Der elfjährige Sohn des Nachbarn kam dazu und fing an zu schreien, als er die Köpfe sah. Nicht weil es sowas noch nie gesehen hatte, sondern weil einer davon der von seinem Schaf Gordita war. Das hatte er mit der Flasche großgezogen und sein Vater hatte ihm versprochen, es nicht zu schlachten.

    Der Junge war kaum zu beruhigen, aber plötzlich wurde er ganz still und ging weg. Bevor wir reagieren konnten, hatte er eine herumliegende Zaunlatte aufgehoben und angefangen, auf die gefesselten Männer einzuschlagen. Sein Vater griff erst ein, als sie eine gehörige Tracht Prügel bekommen hatten.

    Hinter der nächsten Kurve entdeckten wir ihr Motocarga. Auf der Ladefläche lagen noch mehr Säcke und der Kadaver einer kleinen Kuh.

    Wie sich später herausstellte, gehörte die einer entfernteren Nachbarin.

    Wir überliessen die Übeltäter den Nachbarn und gingen nach Hause. Jetzt konnten wir eine Tasse Kaffee und ein Frühstück vertragen.

    Ich ließ den Generator laufen und wir gossen die Pflanzen. Noch war es angenehm kühl.

    Um 11 Uhr holte uns Luis´ Neffe zu einer Nachbarschaftsversammlung.

    Inzwischen hatte sich der nächtliche Vorfall herumgesprochen und bei einigen Leuten lagen die Nerven blank. Sie hatten Angst um ihre Tiere und auch vor Überfällen.

    Was, wenn als nächstes bewaffnete Banden aufs Land kämen?

    Wie hier üblich wurde eine Kommission gebildet und die kam dann recht schnell zu Resultaten.

    Es wurde beschlossen Wachen aufzustellen und Barrikaden aufzubauen. Da nur eine Straße durch unser Barrio führt, kann sie einfach abgesperrt werden.

    Er wurden Autos quergestellt, so daß keiner mehr durchfahren konnte.

    Dann teilten sie Wachen ein und wir waren doch erstaunt, wieviel Material Bélico in den Häusern vorhanden war.

    Durch die Aktivitäten beruhigten sich die Leute auch wieder, als sie feststellten, daß wir nicht ganz so hilflos waren wie gedacht.


    Gegen Abend liessen wir nochmal den Generator laufen und schauten uns zur Abwechslung einen Film an.

    Um 22 Uhr waren wir im Bett und hofften, daß alle ruhig bleiben würde.

  • Hinter der nächsten Kurve entdeckten wir ihr Motocarga. Auf der Ladefläche lagen noch mehr Säcke und der Kadaver einer kleinen Kuh.

    Wie sich später herausstellte, gehörte die einer entfernteren Nachbarin.

    Interessante Entwicklung, und bei der Menge an Fleisch ist bei nicht vorhandener Kühlung davon auszugehen dass ie nicht ihre eigene hungernde Familie versorgen wollten sondern damit Handel treiben wollten, was die Sache in der Tat in ein ganz anderes Licht rückt.

    Da würde sich mein Mitgefühl dann auch in Grenzen halten.

    Ist wohl eh eine Frage die man erst beantworten kann wenn es wirklich soweit ist, wie weit man geht bei der Verteidigung seiner Besitztümer / seiner Nahrung.