WHO Trinklösung

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  • Die WHO-Trinklösung ist eine wässrige Lösung von Traubenzucker (Glukose), Kochsalz (Natriumchlorid) und anderen Elektrolyten, die als einfache, kostengünstige und effektive Behandlungsmaßnahme bei schweren Durchfallerkrankungen wie Cholera oder Ruhr eingesetzt wird.

    Selbst herstellen kann man sie folgendermaßen:

    4 Teelöffel Zucker (= Saccharose wird im Körper in Glucose und Fructose gespalten)

    ¾ Teelöffel Salz (Kochsalz = Natriumchlorid)

    1 Tasse Orangensaft oder ersatzweise 2 Bananen dazu essen (enthält Kalium)

    1 Liter Mineralwasser oder industriell aufbereitetes Wasser

    Zu kaufen gibt es sie fertig als Pulverbeutel in Apotheken oder Online. Markennamen zum Beispiel Normhydral oder Elotrans.


    Hat jemand von euch solche Elektrolytlösungen bevorratet?


  • Ja. Meine Frau kauft diese, wenn einer der Jungs Magendarmgrippe hat.

    Natürlich bleibt immer etwas übrig, was dann nicht weggeworfen wird.


    Schmeckt sehr künstlich, finde ich.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • … oder Coca Cola (Klassik) in Tateinheit mit Salzstangen.


    Wurde vor vielen Monden von einer, sagen wir mal sehr erfahrenen, Kinderärztin empfohlen.


    Auch wenn diese bereits seit 25 Jahren nicht mehr praktiziert, wird dies in der damals jungen Elterngeneration noch heute als Hausmittel der Wahl propagiert.


    Transalp

    Planung ersetzt den Zufall durch den Irrtum!

  • … oder Coca Cola (Klassik) in Tateinheit mit Salzstangen.

    Und wo steckt hier das Kalium?


    Dieses Hausmittel scheint in Fachkreisen nicht besonders beliebt zu sein.


    Cola und Salzstangen galten lange als nützliche Hilfsmittel, da der energiereiche Softdrink und der natriumhaltige Laugensnack den Nährstoffverlust rasch ausgleichen sollte. Diese Annahme stellte sich aber als falsch heraus. Das überzuckerte Getränk sorgt mit dem hohen Koffeingehalt eher für eine Verschlimmerung der Symptome. Gegen Salzstangen ist prinzipiell nicht viel einzuwenden. Da der Körper aber Natrium und Kalium benötigt, und über den Konsum von Salzstangen lediglich der Natriumspeicher aufgefüllt wird, scheint dieses Lebensmittel zu einseitig.

  • Ich hab so eine Lösung genau einmal in meinem Leben ausprobiert und mich ein paar Sekunden später auch noch übergeben. Für mich ist das nichts, ich esse dann lieber die Einzelteile getrennt.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich glaube, der eigentliche Trick bestand in der besseren Akzeptanz, da Kinder sowohl gerne Cola als auch Salzstangen nehmen, was sie sonst vielleicht nicht durften.


    😉

    Planung ersetzt den Zufall durch den Irrtum!

  • Ich hatte vor ein paar Wochen dieses Problem das ein einem Tag alles raus wollte. Ich konnte auch keinen Tee oder kleine Schlucke Wasser trinken.

    Das war alles auch sehr anstrengend und unschön. Schon Abends merkte ich wie schlapp man davon wird und man Kopfschmerzen bekommt wenn man den ganzen Tag nichts trinkt. Am nächsten Morgen habe ich Zwiebackbrei, eine halbe Banane und ein Stück Traubenzucker über den Vormittag verteil zu mir genommen. Mittags ging dann auch Tee und Abends an dem zweiten Tag habe ich Nudeln mit nichts gegessen. Am dritten Tag habe ich wieder normal gegessen aber Kohlensäurehaltige Getränke und Fett weggelassen...

    War wohl zum Glück nur ein Virus und irgendwie nichts schlimmes. (Vorteil: Rechtzeitig bemerkt und zu Hause geblieben, keine anderen beschwerden, zugang zu Toilette und Wasser, Zugang zu Telefon falls man Medizinisches Personal um Rat fragen wollte,...ich weiß nicht wie gut man das mit Einschränkungen im Notfall übersteht.)


    Wobei das mit Cola und Salzstangen kenn ich auch von früher, aber auch das es ein Mythos ist. Klar hilft das wenn man auch andere Anstrengungen hat und viel geschwitzt hat ein wenig mit Energie, aber halt auch ungesund. Dann besser das wie oben beschrieben.


    Ach da fällt mir diese 3er Regel ein: Bis zu drei Tage ohne Trinken... Überleben ja, aber handlungsfähig sein nein... ne, ich glaube im Notfall ist man am zweiten Tag schon schlecht dran von wegen Leistungsfähigkeit. Es kommt ja auch noch emotionale Ausnahme dazu oder körperliche Arbeit für dinge die Anders laufen als sonst...

    Gruß David

  • Ich hab so eine Lösung genau einmal in meinem Leben ausprobiert und mich ein paar Sekunden später auch noch übergeben. Für mich ist das nichts, ich esse dann lieber die Einzelteile getrennt.

    Das wirst du bei gewissen Krankheiten nicht schaffen.


    Der Beipackzettel empfiehlt hier eine löffelweise Einnahme bis die benötigte Dosis erreicht ist

  • Cola mit Soletti ist kontraproduktiv, habe ich immer wieder von div. Ärzten gehört.


    Mir hat der Notarzt als erste Hilfe mal zu schwarzem Tee mit ein bisschen Salz und Zucker geraten.


    Normhydral etc. haben wir daheim und tauschen es immer wieder aus, wenn's abgelaufen ist. Das Zeugs bringt man aber nur eiskalt runter.


    Alternativ wäre eine Moro-Suppe (tot gekochte Karotten) oder geschabter Apfel (wg. Pektin) empfehlenswert, sobald der Flüssigkeitsmangel ausgeglichen wurde.

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Jepp, ich kenne auch noch Cola und Salzstangen als Hausmittel. Von der Cola wird aber mittlerweile abgeraten und die Salzstangen sind zu einseitig. Nur die Salzstangen ist jetzt s er such nicht soooo verkehrt.


    Zu bedenken ist, dass in bei starkem Erbrechen und/oder starkem Durchfall der Magen-Darmtrakt in jedem Fall sehr stark belastet ist. Die Zufuhr einer Elektrolyt-Glucose-Ausgleichslösung sollte daher nur für den Notfall in Erwägung gezogen werden. Der "Goldstandard" wäre es, eine Infusion anzulegen. Aber wer hat schon das Material dafür zu Hause oder kann einen Venenverweilkatheter legen? Vom dürfen nicht zu reden? Also, ich habe es gelernt, darf es aber nicht. Meine Frau hat es gelernt und darf es. Aber wenn ich bei meiner Frau einen Venenverweilkatheter legen müsste, hätte ich genau eine Chance. Danach liegt die Nadel oder ich am Boden. 🤪🤷

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Wenn der Magen sehr stark angeschlagen ist, würde ich nur Wasser, Salz und evt. Zucker geben, keinen Obstsaft

    Man kann in das Isogetränk auch Kaliumchlorid direkt reingeben.

    Um es nicht zu überdosieren, kann man ja K angereichtes Blutdrucksalz nehmen.


    Und nur der geschichtlichen Vollständigkeit halber:

    Die Amis rühren Vanilleeis in Cola und trinken das dann. Geht gar nicht. Koffein und Fett, 2 absolute No Gos.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Hab ich alles da. Sollte in jeden zivilisierten Haushallt sowieso da sein, wer jetzt evtl überlegt wo er Kaliumchlorid findet. Fragt in der Nachbarschaft rum, viele Blutdruckpatienten haben das als "Salzersatz" im Gewürzschrank, das reicht locker für n ganzes Dorf.

    Getrocknete Bananenchips aus dem Asialaden sind übrigens kein schlechtes Notfallfutter!


    Man sollte aber auch bedenken dass die Cholera nicht so ultra schlimm ist. Zum einen sollte der zivilisierte Mensch kein Flusswasser trinken, der Prepper schon dreimal nicht.

    Zum anderen ist die Therapie relativ simpel und effektiv.

  • Getrocknete Bananenchips aus dem Asialaden sind übrigens kein schlechtes Notfallfutter

    Da stimm ich dir völlig zu. Aber nicht bei Magen Darm essen! Die Normalen enthalten zu viel Fett.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Bei ständigem Erbrechen ist es auch sehr schwer überhaupt etwas festes zu sich zu nehmen.


    In vielen Ländern wird seit Jahrzehnten die WHO Trinklösung erfolgreich eingesetzt, ergo sollte man das im Fall der Fälle auch tun.

  • Zum einen sollte der zivilisierte Mensch kein Flusswasser trinken, der Prepper schon dreimal nicht.

    Dessen bin ich mir durchaus bewusst, deswegen hatte ich mich im ersten Moment gefragt, wie ich mir das eingefangen haben könnte. Im zweiten Gedankengang habe ich diesen Punkt aber stumpf beiseite geschoben und mich auf Bens Szenario für Tag 6 eingelassen und beschrieben, wie wir in so einer Situation damit umgehen würden.


    Kompetenzlücke identifiziert: wir haben zwar zig Infusionsbeutel und Venenverweilkatheter hier rumliegen. Aber einen Infusionsbeutelständer müssten wir improvisieren. 🙈

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Absolut nix gegen dich, das ist total pauschal und ich will auch nicht ausschließen dass irgendwann das Grundwasser verseucht ist oder man sich via Gieswasser oder sonstiges auch selbst infiziert.


    Da ich schon mal echte Salmonellen im Haus hatte ist mir durchaus bewusst dass sowas nicht lustig ist aber man mit normaler Pflege da recht weit kommt. Trotzdem sehr beruhigend wenn man einen Arzt in Reichweite hat, was im K-Fall schon deutlich mehr an den Nerven zehren wird.


    Und dadurch dass du Infusionen einlagerst bist du meiner Meinung nach super vorbereitet!

  • Zu bedenken ist, dass in bei starkem Erbrechen und/oder starkem Durchfall der Magen-Darmtrakt in jedem Fall sehr stark belastet ist. Die Zufuhr einer Elektrolyt-Glucose-Ausgleichslösung sollte daher nur für den Notfall in Erwägung gezogen werden. Der "Goldstandard" wäre es, eine Infusion anzulegen. Aber wer hat schon das Material dafür zu Hause oder kann einen Venenverweilkatheter legen? Vom dürfen nicht zu reden? Also, ich habe es gelernt, darf es aber nicht. Meine Frau hat es gelernt und darf es. Aber wenn ich bei meiner Frau einen Venenverweilkatheter legen müsste, hätte ich genau eine Chance. Danach liegt die Nadel oder ich am Boden. 🤪🤷


    Intravenöse Infusionen (i.v.) sind bei Dehydratation zum Ausgleich von Flüssigkeits- und Mineraliendefiziten nicht nötig. Dazu reichen subcutane (s.c.) Infusionen. Dabei wird die Infusionsnadel nur knapp unter die Haut ins Unterhautfettgewebe gelegt. Die injizierte Lösung, (z.B. Ringer-Lösung: eine mineralienhaltige Lösung) wird vom Gewebe aufgenommen und langsam an die umliegenden Blutgefäße abgegeben. Subcutane Infusionen sind leichter zu erlernen und durchzuführen. Klar, in normalen Zeiten braucht es dafür grundsätzlich eine ärztliche Anordnung, aber es ist nicht schlecht, wenn man sowas kann in Notzeiten, in denen Dinge eben anders laufen. Aber bitte nie leichtsinnig anwenden, denn es gibt durchaus auch ernstzunehmende Kontraindikationen! :index_pointing_up:


    Bei akuter Dehydratation sind Infusionen unverzichtbar, wenn jemand schon so geschwächt ist, oder so große Schluckbeschwerden hat, dass er oral nichts zu sich nehmen kann.


    Für die, die es interessiert:

    Sinn oder Unsinn einer subkutanen Flüssigkeitssubstitution: https://www.doctors.today/a/si…keitssubstitution-1563100

  • Mal ein bisschen Info von jemanden dessen täglich Brot der Kaliumhaushalt ist: Grundsätzlich ist es richtig, dass Kalium nicht wirklich mit Cola und Salzstangen zugeführt wird, das ist bei Durchfall aber grundsätzlich nicht das Problem. Kalium ist zu ca 90% in den Zellen, nur ein Teil davon ist intravasal, also im Blut. Hauptsächlich ist neben dem Flüssigkeitsverlust eben der Salzmangel ein problem, da Natrium gegengleich nur zu ca. 10% in den Zellen ist, somit also das meiste also umherfließt. Nun ist Wasserverlust = Salzverlust, da die Salze ausschließlich gebunden mit Wasser ausgeschieden werden.

    Auf kurz: Cola und Salzstangen sind bei Durchfällen keine schlechte Option.

    Von Laien legbare subkutane Infusionen gehen nur bis etwa 3l am Tag. Intravenöse Zugänge müssen von jemanden gelegt werden der sich auskennt. Infusionen in ausreichender Menge zu haben und auch die richtigen Produkte (NaCl, Elomel, etc.) grenzt da schon an prepperischen Ausmaßen, die so kaum zu stemmen sind. Auch Infusionen können ablaufen und man darf nicht vergessen, dass man diese direkt ins But gibt. Wenn also eine kontaminiert ist und man infundiert Bakterien in den geschwächten Menschen, dann wars das.


    Wenn es in Richtung Notfall geht, dann ist das für "durchschnittliche" Prepper im SHTF ein verlorener Fall.


    Grüße
    Basmyr

  • Ich hab' Isostar (als Pulver) für solche Fälle im Vorrat.

    Die gibts regelmäßig beim Hofer in Aktion. Ich kaufe mir normalerweise zwei Dosen pro Jahr und rotiere dann die beiden alten Dosen im Büro (ich trinke viel Wasser, und gelegentlich gebe ich etwas vom Isostar-Pulver hinein, damit es etwas Geschmack erhält).

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Seit einer schweren Magen-Darm Attacke vor vielen Jahren, strafverschärft natürlich am Sonntag, schwöre ich auf die Elektrolytlösung!

    Ich konnte damals absolut nichts behalten, jeder Schluck Wasser verließ mich unter heftigen Krämpfen sofort wieder. Da fiel mir der "Erste Hilfe Tipp" ein und das, vorsichtig schluckweise getrunken, behielt ich problem- und schmerzlos. Es fühlte sich an, als würde es gar nicht bis zum Magen gelangen sondern schon unterwegs gierig vom Körper aufgesaugt:winking_face:

    Ich bereite es mit einem Liter Wasser, 1Tl Salz und 4El Zucker zu, hat sich seither schon mehrmals bewährt!