Wohnsitz VW Bus

  • Ben wünschte einen Bericht wie es sich lebt, Vollzeit im Camper.

    Ich versuche dem Wunsch gerecht zu werden so gut ich kann. Ich bin ein nicht sonderlich begabter Schreiber.


    Seit Januar 2021 bin ich pensioniert. Der Plan war nach Kanada zu gehen und dort einen Pickup und eine Wohnkabine zu kaufen.

    Der Plan wurde durch Corona zunichte gemacht. Anstatt auf bessere Zeiten zu warten änderte ich meinen Plan.

    Der neue Plan war in der Schweiz einen VW Bus zu kaufen, den umzubauen und im Frühling 2022 mit nach Kanada zu nehmen.


    In der Folge kaufte ich einen VW T6 Transporter mit Allrad Antrieb. Isolierte Ihn mit Glaswolle und Armaflex, verkleidete innen alles mit 4mm Pavatex und Filz.

    Den Ausbau machte ich mit 9mm Birkensperrholz und behandelte die Möbel mit Hartwachsöl.

    Als es endlich geliefert wurde machte ich noch ein Aufstelldach darauf. und spritzte das Auto aussen mit Mipa Protector Farbe in RAL 7013. Mipa Protector ist wie Upol Raptor eine Ladeflächenfarbe die Hochbelastbar ist.


    Seit März habe ich keine Wohnung mehr und lebe im VW. Natürlich bin ich noch Angemeldet bei einem Freund. Ohne Adresse geht es nicht, Man kann kein Bankkonto haben auch ein Nummernschild für ein Auto ist nicht möglich. Es braucht eine Adresse für die Krankenkasse oder um die Rente zu erhalten etc.


    Das Ganze hat einen langen Vorlauf. Ich bin nicht von Heute auf Morgen in einen Camper gezogen. Ich bin schon 10 Jahre daran mein Leben anzupassen. Der viele Besitz begann mich zu stark zu besitzen. Grosses Haus und eine Hobby Werkstatt in der man von Metall- über Holz- bis zu Stoff-Bearbeitung alles machen konnte. So begann ich Schrittweise zu reduzieren.

    Vom 150m2 Haus mit Scheune und Stall zu einer 90mm2, 60m2, 35m2 und am Ende eine 20m2 1-Zimmer Wohnung. Jetzt bin ich da angekommen wo ich sein will. Meine Habe ist überschaubar. Vielleicht kann ich noch mehr reduzieren, ich möchte erst mal ein Jahr im Camper leben um das zu entscheiden. Der erste Winter steht ja noch bevor.


    Das Leben im Camper in der Schweiz ist nicht sonderlich angenehm. Zum einen muss ich in der Nähe sein wo ich angemeldet bin, da habe ich ihn ausgebaut. wenn ich etwas bestelle kommt es dort hin. Zum anderen muss man immer in Bewegung sein man kann nicht tagelang auf dem selben Parkplatz stehen. Es gibt schon wenige Orte an denen man länger stehen kann, die sind in der Regel in den Bergen.

    Mitte November wenn dann endlich auch die Markisenhalter da sind und das Auto vom Strassenverkehrsamt als Camper abgenommen ist, gehe ich nach Albanien und im Februar dann ans Nordkap. Soweit der Plan, vielleicht kommt es auch anders.


    Hier noch ein paar Bilder.

    (Es gibt dann noch mehr, aber jetzt brauche ich erst mal eine Pause nach so viel schreiben)

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    Draussen zählt nur das Beste

  • Oha, dieser Faden scheint sehr interessant zu werden. Danke dafür. Werde hier sehr gespannt mitlesen und hoffen das dein Plan aufgeht. Echt super!:thumbs_up::thumbs_up::thumbs_up:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • und spritzte das Auto aussen mit Mipa Protector Farbe in RAL 7013.

    Erstmal danke für die Vorstellung Deines Projektes, bin schon gespannt wie es weitergeht :winking_face:


    Anmerkung zu RAL 7013 :


    Leider ist es so das einen das in der Auswahl der Reiseländer etwas einschränken kann - viele Länder in Nordafrika und Asien verbieten die Einreise mit " Militärfahrzeugen" . Je nach der geistigen Kapazität der diensthabenden Zollmöpse reicht da 7013 schon aus um eine Einreise zu verweigern...Ohne Ansehen eines evtl. Taktischen Wertes des Fahrzeugs.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Vielen Dank für diesen Blick auf ein grossartiges Vorhaben.

    Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt.

    Wir mussten auch feststellen, dass einem das ausbrechen aus den „normalen“ Wohnstrukturen bürokratisch schwer gemacht wird.
    Kurzentschlossen fast unmöglich. Unser Plan umfasst auch die nächsten zehn Jahre.

    Momentan ist das Reduzieren bei uns das grosse Thema. Unglaublich, wie viel „Unnötiges“ man so alles rumliegen hat.
    Als erstes steht die Entsorgung an und dann wird es wohl an die Flohmärkte in der Umgebung gehen.

    Da wir zu zweit sind, wird das Fahrzeug bei uns eher grösser ausfallen.
    Ich schlage mich gerade mit dem Gedanken herum die LKW Prüfung zu machen. Mein Göga meint: Kein Problem....

    Ich bin da noch etwas skeptisch.

    Nach Plan müsste in ca. fünf Jahren die Anschaffung eines Fahrzeuges, wie wir es uns vorstellen, möglich sein.


    Ich bin sehr gespannt, wie Dein erster Winter im Bus wird und hoffe, dass Du Deine weiteren Pläne ohne Zwischenfälle verwirklichen kannst!


    Grüsse Suvo

  • Danke draussen für die ersten Einblicke.


    Was hast du für eine Standheizung vorgesehen?


    Das Problem mit Meldeadresse und Co. ist in der Tat sehr mühsam. Im Jahr 2021 kannst du selbst behördliche Dokumente online erhalten. Schade, dass es immer noch zur Voraussetzung gemacht wird für viele Dinge eine Adresse haben zu müssen. In Österreich ist das sogar gesetzlich vorgeschrieben per Meldegesetz. Du kannst dich zwar "obdachlos" melden, aber damit gehen alle Einschränkungen einher die man so hat, bei Firmen, Verträgen, etc.


    Gerade in Zeiten wo alternative Wohnformen wie Vanlife boomen und Jobs digital von überall auf der Welt erledigt werden können, hat sich das eigentlich überholt, dass man eine Zustelladresse braucht.


    Hier wird es leider Jahre bis Jahrzehnte dauern, bis dieser Fortschritt in den Köpfen der Entscheidungsträger angekommen ist.


    Ich persönlich liebäugle schon länger mit der Idee alles zu verkaufen ein Expeditionsmobil auszubauen und die Welt zu bereisen.


    Aktuell stehen dem zwei Gründe entgegen: meine Frau möchte aktuell eher traditionell wohnen und nicht 365 Tage im Jahr unterwegs sein. Die behördlichen Vorgaben zur Meldepflicht die das alles erschweren, besonders mit Kindern.

  • Hallo "draussen",


    da hast Du ein schönes Projekt !

    ....


    Vor über 10 Jahren begann ich ein Projekt.... Feuerland bis Alaska....


    Dazu hatte ich mir den "Grünen" aus meinem Avatar ersteigert.


    Irgendwann wurde in dem 4x4 Forum in dem ich unterwegs war, ein Truck Camper in USA angeboten, für einen Preis den ich nicht ausschlagen konnte, billiger als die Fährfahrt für den "Grünen"...


    Kurz vor der Übergabe hatte der Vorbesitzer mit der Kiste noch einen kleinen Crash, so dass es noch mal deutlich günstiger wurde....


    Ich kaufte die Kiste trotzdem und reparierte das in Eigenregie und mit Hilfe eines richtig guten Manns aus der VW Vintage Community, der einen ausgezeichnete Werkstatt für Blechbearbeitung hatte.

    So gewann ich Zugang zu einer für mich ganz neuen Szene und lernte Leute kennen, denen ich sonst nie begenet wäre...


    Zwischenzeitlich konnte ich mich frühpensionieren und so verbrachte ich seit 2014 meine Sommer in USA und Canada und bin dort mit der Kiste etwa 50.000 km unterwegs gewesen. Das hat richtg Spaß gemacht...


    Wir haben "drüben" Freunde und Verwandte, so dass ein Unterstellen über die Winter kein Problem war. Mäuse ausgenommen...


    Dann kam Corona und die letzten fast 3 Jahre bin ich nicht mehr hin gefahren ... Letztens habe ich das Auto an die Tochter von einem sehr lieb gewonnenn Freund oberhalb Vancouvers abgegeben....


    Bei diesen Reisen abseits der großen Touristenrouten habe ich mir auch meinen Traum von der Hütte am See in Canada abgeschminkt, dazu kam eine Krankheit meiner Frau, die früher oder später eine intensivere ärztlich Betreuung brauchen wird....

    Ich habe irgendwann mal eine Hütte "In the Middle of Nowhere" in den Bergen von Europa gefunden und kann von dort ggf. innerhalb von einem Tag wieder zu Hause sein...aber auch hier hat mir Corona gezeigt das das alles nicht so einfach ist .... mit einer Pandemie hatte ich nie gerechnet....


    Zu Deinem Auto: Es macht immer Sinn eine Fahrzeug zu haben, das in den Ländern, die Du bereisen willst, sozusagen ein Standardprodukt ist und für das Du Ersatzteile an jeder Ecke und billig bekommst (und sei es nur eine Frontscheibe) . Das war mit meinem alten Ford Truck der Fall, ich habe aber nie wirklich was grossartiges gebraucht, obwohl das Auto schon fast 20 Jahre alt war und viele Meilen schon gefahren hatte ...

    Auch der Camper-Aufbau war Spitze, in jedem Baumarkt konnte man Teile bekommen und die Camping Shops hatten alles, da die Modelle in Nord Amerika fast alle die selben Teile verwenden....


    Enttäuscht hat mich die Intensität der Tourismus, der zwischenzeitlich sowas von zugemonnen hat, ich war in Alaska im Denali Park und dort wirst Du fast totgetrampelt und die Leute werden in Busse gestopft und rumgekarrt.

    Änliches habe ich zwischenzeitlich auch vom Nordkapp gehört, wohin die Touristen in Busladungen aus den Kreuzfahrtschiffen gekarrt werden.... Ich war dort 1978 mit einem Kombi und Dachzelt ....das waren noch Zeiten....


    In Nordamerika findest Du aber Deine Fleckchen wo es noch Ruhe gibt....


    Meine Erfahrungen: Ein gut isoliertes Fahrzeug ist wichtig, wenn Du nicht nur im Sommer unterwegs sein willst, große Vorräte an Wasser und Gas musst Du mitnehmen können. Auch Vorräte für eine längere Zeit, in den schönen abgelegene Ecken gibt es meistens keine Supermarkt an der nächsten Ecke. Ein "long range tank" für Sprit ist auch von Vorteil....

    Wichtig ist mir ausserdem eine eigene Toilette und die Möglichkeit mit warmem Wasser ab und zu zu duschen, auch wenns nur ganz eng ist....


    In Europa wirst Du mit einem Campingfahrzeug zunehmend als Störfaktor betrachtet, daher ist das Thema "Stealth Camper" zunehmend interessanter.... Mach das Auto daher nicht so auffällig als Camper zurecht. Ich denke zur Zuverlässigkeit der VW T6 kann Dir Andreas H. ein paar Geschichten erzählen, die zu vielleicht kennen solltest....


    Wenn sich das mit Corona gelegt hat, werde ich vielleicht noch einmal ein Camper in Nordamerka angehen, ich denke da über einen alten kleinen amerikanischen Schulbus mit einem moderaten 4x4 Antrieb nach....


    Schauen wir mal....


    Bin mal gespannt, wie das mit Dir so weiter geht....


    Gute Fahrt und beste Grüße,


    Udo


    Ach ja, nach USA und Canada kannst Du ein ausländisches Fahrzeug nur für 1 Jahr importieren.

    In Mexico kannst Du ein Fahrzeug, das als Wohnmobil zugelassen ist, 10 Jahre einführen....

    Ich kenne da ein paar interssante Webseiten, wenn Dich das interessieren sollte....

  • Ich kann nicht viel dazu betragen und nur sehr interessiert mit lesen. Danke für deine Mühe uns teilhaben zu lassen.


    Gruß kcco

    Gsund bleiben

    Keep clam and chive on

  • Ich denke zur Zuverlässigkeit der VW T6 kann Dir Andreas H. ein paar Geschichten erzählen, die zu vielleicht kennen solltest....

    In der Sache muss sich Andreas etwas zurückhalten - denn so wie ich es verstanden habe handelt es sich bei dem Fahrzeug von " Draussen" um einen Neuwagen.


    Da wird VW sicher einiges zu dem Modelljahr unseres Firmenwagens geändert haben, an den Kinderkrankheiten rumgefeilt haben.


    Daher halte ich mich da eher an etwas Allgemeingültiges was für alle Fahrzeuge den neuen Generation ab Schadstoffnorm "Euro6" zutrifft.


    - Die meisten Fahrzeuge haben - herstellerübergreifend- Probleme mit der Abgasnachbereitung

    - Partikelfilter und die thermische Selbstregeneration

    - Abgaswärmetauscher

    - Ad Blue Anlage

    - Sensorik in der Katalysator-Anlage

    - Klappensteuerung im Ansaugkrümmer am Motor

    - Undichtigkeiten in der Kraftstoffanlage


    Daher sind solche Fahrzeuge schon auf Grund der Werkstattverfügbarkeit nur innerhalb der EU - Länder sowie Norwegen und der Schweiz im Pannenfalle gut versorgt. Hier haben die Werkstätten Erfahrungen bzw. den Support vom Werk was Euro 6 Fahrzeuge angeht.


    Ausserhalb der EU werden länderspezifische Fahrzeuge verkauft die - rein Optisch - erstmal gleich aussehen. Die haben aber auf Grund anderer gesetzlicher Vorgaben eine völlig andere Technik verbaut.

    Dort wären wohl auch die markengebundenen Werkstätten erstmal am Rätseln wenn der über OBD angeschlossene Rechner zum Fehlerauslesen stumm bleibt....


    Nicht umsonst hat sich VW vor allem in Nordamerika, Afrika und Asien komplett vom Transporter-Markt zurückgezogen und dort den Markt kampflos den Japanern / Koreanern überlassen.

    In Lateinamerika und Mexico werden die Produkte länderspezifisch produziert,die Fahrzeuge die dort verkauft werden haben nur das Design gemeinsam.


    Daher meine Meinung zu Fernreisefahrzeugen :


    Habe ich eine Garantie vom Werk - ist gegen ein Neufahrzeug nichts einzuwenden. Man sollte nur genau prüfen wie weit ( Geographisch) der Garantieumfang reicht...


    Ansonsten :


    "Alteisen" bis max Baujahr Mitte 1990er Jahre,gut durchrepariert und gewartet.


    Besonders in CH gibts auf der länderspezifisvhen Autoscout Seite n o c h gute Angebote an gepflegten Fahrzeugen mit angenehmer Laufleistung und einer Wartungshistorie von seriösen CH-Werkstätten !

    Ich habe mir selbst schon 3 Mal ein Fahrzeug in CH gekauft - der Wartungs und Allgemeinzustand war für das gleiche Geld wesentlich besser !


    Man muss jetzt gar nicht mal Unsummen in die Hand nehmen,ein T4 in einem sehr guten Zustand und echten KM bekommt man dort für etwas unter 10K chf - also keine Summe die stört...

    Und wenn man da nochmal 5K reinrepariert / Nachrüstet isr man schon ein gutes Stück auf der sicheren Seite.

    ( Und hat ein Fahrzeug das man unterwegs " mit Hammer und Tritt gegen die Ölwanne" selbst reparieren kann )

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Hallo Draussen,

    Respekt dafür, wie konsequent du deinen Plan durchziehst:thumbs_up::thumbs_up:, auch wenn du durch Umstände die man selber nicht beeinflussen kann die eine oder andere Kursänderung machen muss!

    Danke für deinen Bericht, bin gespannt wie es weitergeht.

    Gruess WTG

    Die Party ist vorbei!

  • Was ist noch zu beachten:

    Mit einem Euro 6 Diesel läßt sich leider keine Weltreise machen. Ein in DACH gekaufter T6 kann nur hochreinen, glasklaren und schwefelarmen Diesel. Sonst gibts kapitale Schäden am Motor. Das ist z.B., bei der im Eingangsposting genannten Reise nach Albanien, zu beachten. Hier ein kleiner Einstieg ins Thema: https://7globetrotters.de/expe…r-benziner-kaufen-in-2018

    Wenn ich den sehr schönen zölligen Langriemen-Fußboden hier oben sehe: Viele Eigenausbauten leiden an zu hohem Gewicht. Das ist ja kein stationäres Wohnhaus. Soviel Zuladung haben die meisten Bullis gar nicht, da sie schon seitens VW aus dem Vollen geschnitzt sind. Einfach mal zwischendurch wiegen. Das was in den Papieren steht ist meist geschönt. Mein T5.2 z.B., hat 1950 kg in den Papieren, wiegt aber nachgewogene 2150 kg, fahrbereit. Also bleiben bei 2,8 T zul. Gesamtgewicht, nur noch 650 kg, für den Ausbau und die Zuladung. Und ich empfehle nicht, bei einem Fahrzeug ans gewichtsmäßig zulässige Limit zu gehen.

    Der Allrad dürfte zwar 3.5 T haben? Aber dafür ist das Leergewicht deutlich höher wegen der zusätzlichen Gelenkwellen, Kardan, Differential, usw.

  • Was ist noch zu beachten:

    Mit einem Euro 6 Diesel läßt sich leider keine Weltreise machen. Ein in DACH gekaufter T6 kann nur hochreinen, glasklaren und schwefelarmen Diesel. Sonst gibts kapitale Schäden am Motor. Das ist z.B., bei der im Eingangsposting genannten Reise nach Albanien, zu beachten. Hier ein kleiner Einstieg ins Thema: https://7globetrotters.de/expe…r-benziner-kaufen-in-2018

    Das ist sachlich richtig.

    Es gibt aber die Möglichkeit dies zu umgehen.


    ---> Weiterlesen ab hier nur nach Rechtsberatung und / oder schlechtem Gewissen :


    Man hat die Möglichkeit das ganze Geraffel das ich im letzten Post erwähnt habe auszubauen und sich einen sog. Emulator einzubauen der dem Motorsteuergerät die passenden Werte liefert die das Zeugs auch machen würde.

    Das Ganze ist eine kleine Platine mit einem Prozessor drauf der entsprechend programmiert ist und in einer Art Endlosschleife durchfunkt das alles allererste Sahne ist mit Ad Blue,AGR Ventil,Klappensteuerung,O2 Sonden und Lambda Sonden,Katalysatoren und Co gut arbeiten.


    https://ecutechtune.co.uk/news…-see-dpf-page-contact-us/


    Juristisch ist - zumindest in D - damit die ABE ( Allgemeine Betriebserlaubnis ) erloschen und man darf das Fz nicht mehr bewegen.


    Tatsächlich sieht es aber - ich weiß das aber nur für D genau - so aus das man über die Ferne keine Zulassung wiederrufen kann bzw. einem Niemand vorschreiben kann das ein Fahrzeug das im Ausland betrieben wird einer TÜV-Untersuchung * zuzuführen ist. Das alles kommt erst bei einer Wiedereinreise zum tragen - dann darf man nur noch von der Grenze auf direktem Wege zum nächsten TÜV fahren.

    ( Für Mitleser aus A und CH die alle 2 Jahre fällige MFK bzw. das "Pickerl" )

    Auch wieder nur für D gültig : Die Zulassungsstellen haben keinen Datenabgleich mit den TÜV/Dekra/GTÜ/KÜS Prüfstellen das fällt auch nicht weiter auf wenn man zu der Prüfung nicht erscheint. Lediglich wenn man hinfährt wird der Bericht ( je nach Bundesland ) auch an das Kraftfahrtbundesamt übermittelt. Aber nur der Bericht - die sich daraus ergebende nächste Fälligkeit geht zwar draus hervor wird aber nicht für Anschreiben an den Halter genutzt. Das machen nur die Prüfstellen bei der man zuletzt war - die wollen ja das Folgegeschäft haben,also nur als Marketingmassnahme ohne rechtliche Konsequenzen.


    Bei meinem Fahrzeug das ich an der Costa de la Luz betreibe ist der TÜV seit 6 Jahren abgelaufen , stört aber nicht weiter so lange ich die Versicherung und KFZ Steuer in D weiterbezahle.Lediglich in D könnte man mich auffordern zum nächsten TÜV zu fahren falls die Polizei an der Grenze steht und kontrolliert.


    Im Ausland ist man sowieso sehr oft der Meinung das der TÜV-Stempel etwas mit der Zulassung zu tun hat bzw. die am angegebenen Datum abläuft. Abhilfe hier : die Plakette entfernen, Klebereste mit etwas Verdünnung weg wischen und gut iss.


    Eine besondere Falle lauert da wenn man es - wie ich von einigen deutschen Expats gehört habe - wenn man es "besonders gut machen will" und in dem Land wo man das Fahrzeug nutzt alle 2 Jahre zu der heimischen Prüforganisation fährt...

    Macht das keinesfalls - denn da gibt man der Behörde einen stichfesten Beweis dafür mit das der Wagen länger als ein Jahr im Lande ist. Man hat dann sofort ein Zollvergehen am Hals und der Wagen kann sichergestellt werden !


    Nochmal zur Technik :


    Besonders in Südost-Europa,der Türkei,Zypern ,Nordafrika und den GUS Staaten entspricht der dort verkaufte Dieselkraftstoff nicht der DIN/EN Norm.

    Man hat da mit einem Schwefelanteil -je nach Land- von über 1000 ppm zu tun,das ruiniert einem sehr Schnell die Additive im Motoröl. Daher sollte man sich keinesfalls auf die so tollen Wartungsintervall-Anzeigen im Fahrzeug verlassen !

    Die sind für DK mit einem Schwefelanteil von unter 50ppm ( !!! ) ausgelegt. Da kommen bei vielen Langstreckenfahrten Wechselintervalle von 30-40.000 km zusammen ! Füllt man sich da Zeugs in den Tank das einen hohen Schwefelanteil hat würde ich das Öl spätestens alle 5000 - 7500 km durch neues ersetzen ! Macht man das nicht geht es schnell an die Substanz des Motors, die Schmierfähigkeit lässt dermassen nach das man den metallisch glänzenden Abrieb von Motor-innenteilen schon im Öl sehen kann. Nur dann ist es zu spät....

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Gerade in Zeiten wo alternative Wohnformen wie Vanlife boomen und Jobs digital von überall auf der Welt erledigt werden können, hat sich das eigentlich überholt, dass man eine Zustelladresse braucht.

    Es spricht ja nichts dagegen, sich eine Adresse bei einem Bekannten zuzulegen und dann Vanlife zu machen.


    Man sollte das aber mal aus der Sicht der anderen betrachten.

    Über den angemeldeten Wohnsitz können Behörden und Private die Pflichten eines Bürgers (Steuern, Klagen, Zustellung von Rechtsbescheiden usw. ) einfordern.

    Es soll ja Menschen geben, die Schulden machen und dann schwer erreichbar sind. Auch aus Sicht von Leuten, die gerne Steuern mehr optimieren als zulässig (soll es ja geben) wäre es interessant, nirgendwo gemeldet zu sein.

    Mal ganz einfach, man bezahlt seine Zeche nicht und der Wirt hat nur ein Kennzeichen. Das Amt würde nun bei der Nachfrage nach dem Fahrzeughalter sagen, Adresse unbekannt.

    Wenn alle Leute ehrlich wären, würde es das in der Tat nicht brauchen. Aber so ist die Welt nun mal nicht.


    Falls man eine Firma hat und nicht gerne Steuern zahlt oder nicht will, dass die Behörden wissen, was man eigentlich macht - in gewissen Gegenden der Schweiz gibt es ein blühendes Gewerbe, das einem dann hilft und nicht verstehen will, warum das dem internationalen Ansehen des Landes nicht förderlich ist.

  • Es spricht ja nichts dagegen, sich eine Adresse bei einem Bekannten zuzulegen und dann Vanlife zu machen.

    In Österreich spricht das Meldegesetz dagegen. Gut, kann einem egal sein, aber kann auch ins Auge gehen.


    Das Hauptproblem ist die Krankenversicherung. Ohne Adresse keine Krankenversicherung. Privat versichern kostet in Österreich mindestens ca. 400 Euro monatlich. Das ist ganz schön heftig für eine 4 köpfige Familie.


    Was die Zustelladresse für Behörden, Gläubiger usw angeht: Wer heute nicht gefunden werden will, meldet seinen Wohnsitz einfach nicht bei der Behörde an. Dann kann es zwar passieren, dass du eine "Ausschreibung zur Aufenthaltsermittlung" bekommst und bei einer Polizeikontrolle diesbezüglich zu Protokoll geben musst wo du wohnst. Aber im Grunde kannst du auch in Österreich als Uboot leben, wenn du keine staatlichen Gelder brauchst oder Leistungen in Anspruch nehmen möchtest.

  • Das Hauptproblem ist die Krankenversicherung. Ohne Adresse keine Krankenversicherung. Privat versichern kostet in Österreich mindestens ca. 400 Euro monatlich. Das ist ganz schön heftig für eine 4 köpfige Familie.

    Da hatte ich mir mit mehren nacheinander anschliessend abgeschlossenen Reisekrankenversicherungen ausgeholfen. Natürlich bei verschiedenen Gesellschaften.

    Der Vorteil ist dabei das die Gesellschaften die Kundendaten hermetisch von der Konkurenz abschirmen,als niemand weiß das man die 3 Monatige Gültigkeit so endlos hinzieht.

    So lange man dann nicht im Heimatland zum Arzt geht ist alles OK - ich musste das 3 Mal während eines längeren USA Aufenthaltes nutzen. Und da fragt man sich wirklich warum dann für eine Handvoll Pillen und eine einfache Untersuchung jedesmal 300 US$ fällig waren ! (Gruß an die Geldgeier vom Volusia County Hospital...)

    Wichtig ist halt das man der Versicherung glaubhaft machen kann das man sich auf einer Reise befindet und nicht im Land des Versicherungsfalles dauerhaft lebt. Und drauf achten das in dem Vertrag nicht eine gültige D/A/CH Krankenversicherung Vorraussetzung ist. Einige Gesellschaften Haben den Passus drin !

    So habe ich für die 1,5 Jahre die ich unterwegs war nur etwa 300.- € an KV Kosten gehabt.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Mal ganz einfach, man bezahlt seine Zeche nicht und der Wirt hat nur ein Kennzeichen. Das Amt würde nun bei der Nachfrage nach dem Fahrzeughalter sagen, Adresse unbekannt.

    Das funktioniert bei uns nicht, das Kennzeichen ist an die Versicherung gebunden, ohne Adresse keine Versicherung, spätestens wenn die MFK ansteht (Tüv)

    musst du das Auto vorführen.

    Wenn du die MFK ignorierst wird die Betriebserlaubnis gelöscht und das Schild zur Fahndung ausgeschrieben, ohne Betriebserlaubnis verweigert dir bei uns

    die Versicherung den Schutz.

    Das Gleiche wenn du die Versicherung nicht zahlst, irgendwann taucht die Polizei auf und zieht die Schilder ein.


    Ist für Weltreisende ein Problem viele kopieren die Schilder und fahren auf eigenes Risiko.

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“

  • In der Schweiz ist es so.

    Krankenkasse:

    Man ist solange Krankenkassenpflichtig sofern man pflichtig ist, bis man im Ausland einen dauerhaften Wohnsitz begründet. Danach ist man in dem Land pflichtig wo man angemeldet ist. Wenn es denn eine Pflicht gibt.

    In meinem Alter kann ich auch nicht so einfach eine Krankenversicherung abschliessen, bei World Nomads zum Beispiel bin ich zu alt.


    An- oder Abmelden:

    Wenn ich keinen Wohnsitz in der Schweiz habe kann ich kein Auto einlösen.

    Ich kann kein Bankkonto haben. Wohin soll dann die Rente bezahlt werden?

    Ich muss Adressänderungen der AHV und der Pensionskasse melden.

    Eine reine Post Adresse zu haben ist nicht illegal. Ich darf eine Weltreise machen und somit nicht an der gemeldeten Adresse physisch anwesend sein.

    Ich habe aber dafür zu sorgen, dass Post von den Ämtern auch entgegen genommen wird. In meinem Fall hat mein Freund wo ich angemeldet bin die Vollmacht Briefe entgegen zu nehmen. Meine Steuerberaterin hat die Vollmacht die Steuersachen für mich zu Zeichnen. Somit habe ich dem Gesetz genüge getan und es gibt keine bösen Überraschungen.


    Natürlich gibt es viele Wege und Umwege aber auch viele Irrwege.

    Draussen zählt nur das Beste

  • In meinem Alter kann ich auch nicht so einfach eine Krankenversicherung abschliessen, bei World Nomads zum Beispiel bin ich zu alt.

    Du hast aber die Möglichkeit einem deutschen Automobilclub beizutreten. Das geht ohne Ansehen der Staatsbürgerschaft.

    Diese Clubs ( ACE, ADAC,AVD, ACV usw...)

    Dort bietet man den Mitgliedern unter anderem vergünstigte Reisekrankenversicherungen an.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Hab mir grad die Seite des Anbieters worldnomads angeschaut. Das ist ja eigentlich nichts weiter als eine (ziemlich) teure Reiseversicherung, Laufzeit maximal 180 Tage, Auslandskrankenversicherung, Gepäckversicherung, Krankenrücktransport und falls nötig Überführungs-/Bestattungskosten. Das kostet dann z.B. für einen 52jährigen US-Bürger, der Europa und Australien bereisen will, 411 Dollar im Grundtarif und 594 im erweiterten Tarif. Das kriegt man mit ner Automobilclub-MItgliedschaft und ner Auslandskrankenzusatzversicherung wenigstens halb so teuer hin.