Inspiriert durch draussen 's Thread Wohnsitz VW Bus und weil ich selbst schon einige Jahre mit dem Gedanken spiele mir ein Fahrzeug als Camper / Weltreisemobil auszubauen, würde ich das Thema gerne mal aus Preppersicht betrachten und hoffe auf eure Ideen und euren Input. Vielleicht bekomme ich ja dann meine Frau davon überzeugt.
In meinem Fall bräuchte ich, um einige Jahre Vollzeit in so einem Fahrzeug wohnen zu können entsprechend Platz, da 2 Erwachsene und 2 Kleinkinder Platz finden möchten. Meine Frau möchte auf die Annehmlichkeiten einer eigenen Toilette + Dusche nicht verzichten, deshalb wird es zwangsweise ein großes Wohnmobil sein müssen. Damit man auch abseits der Touristenpfade unterwegs sein kann, sollte es zwingend ein Allradantrieb sein. Hier sind wir mit einer vernünftigen Zuladungsmöglichkeit schon im Bereich der Weltreisemobile auf LKW-Basis.
Ein bekannter österreichischer Anbieter ist hier Action Mobil. Die bauen Premium-Weltreisemobile meist auf MAN Basis, aber auch auf Unimog, Mercedes oder was auch immer du möchtest. Kostest halt je nach Größe und Ausstattung gerne 500.000 bis 1 Million Euro so ein Gefährt. Das ist nicht unbedingt meine Preisklasse. Aber man kann sich schön Inspirationen holen bzgl. Layout und Ausstattung.
Wichtig ist es aus Preppersicht meiner Meinung nach eine ordentliche Zuladungsreserve zu haben, damit man entsprechend Ausrüstung und Vorräte (Frischwasser, Diesel, etc.) mitführen kann. Als Beispiel sei hier der Atacama 5800 von Action Mobil genannt: 14 Tonnen fahrbereit, 2 Tonnen Zuladung. Damit lässt sich schon was anfangen.
Ich persönlich würde so vorgehen, dass ich mir einen gebrauchten MAN kaufe, das Layout designe und die Kabine bauen lasse. Den Innenausbau würde ich wieder komplett selbst anfertigen. So bist du kostenmäßig bei maximal 100 bis 150.000 Euro für das fertige Fahrzeug. Arbeitszeit 6 Monate bis 1 Jahr, schätze ich.
Interessant ist so ein Fahrzeug auch für die Krisenvorbereitung finde ich. Denn du hast dein Zu Hause immer bei dir und kannst es verlegen, wenn es irgendwo zu Problemen kommt. Die Frage Bug-In oder Bug-Out stellt sich somit nicht. Durch entsprechende Dieseltankkapazitäten sind auch weite Strecken bis zu 2.000 km ohne nachzutanken möglich wenn nötig.
Wenn man sich die technischen Daten vom Atacama 5800 ansieht, lässt sich aus Autarkiesicht schon einiges anfangen mit 500 Litern Frischwasser, 1000W Solarpanele und 540 Ah Batteriekapazität.
Dazu noch gefriergetrocknete Nahrung (um Gewicht zu sparen) für 1 oder 2 Monate und du bist immer gut versorgt.
Was würde ich aus Preppersicht noch in so ein Fahrzeug packen?
- Ein zusätzliches Dieselaggregat, damit im Falle von längeren Zeiten ohne Sonne die Systeme in der Kabine auch ohne Solar laufen.
- Mindestens zwei Heizmöglichkeiten, Dieselheizung und mindestens eine Alternative wie zum Beispiel Gasheizung über 11kg Gasflaschen
- Eine Redundanz für alle wichtigen Systeme
- die wichtigsten Ersatzteile. Wobei MAN eigentlich weltweit repariert werden kann
- Satellitentelefon
- Mobiles Internet ala Starlink, damit man überall online ist, egal wo man steht
Die Nachteile von so einem Gefährt darf man aber natürlich auch nicht außer Acht lassen:
- Innenstädte sind tabu, mit dem riesen Gefährt wirst du nur auf Hauptverkehrswegen gut durchkommen
- Selbst einkaufen wird zur Herausforderung, ein Motorrad hinten am Heck macht dich definitiv flexibler
- Stealth hat sich erledigt, damit erregst du viel Aufmerksamkeit
- Übernachten, Parken nur auf Campingplätzen (kostenpflichtig) oder auf Autobahnparkplätzen (kostenlos, aber laut und unsicher) möglich
- Relativer hoher Spritverbrauch
Wie würdet ihr das angehen und was muss eurer Meinung nach in so ein Weltreisefahrzeug damit es so autark wie möglich wird?